Faksimile 0562 | Seite 1384
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Trog Tröge Betrogenheit trogisch Trögler Troglodyt Trohne Trojaner Trokar trogieren trokieren
Trōg, m., –(e)s; Tröge (–e); Tröglein, el, elchen; -:
(ahd. trog, mhd. troc, s. nam. Schm. 1, 486, vgl. Truhe): 1) veralt., mundartl.: Kasten oder ähnl. Behältnis, z. B.: Die Trög, darinnen die Brief des Pompeji etc. Eppendorf 19; 22; In den Geld trögen [Geldtruhen]. Hebel 3, 76; Gewand-T. [Kleidertruhe], s. Frisch; Reise-T. [Koffer] ebd. etc., s. Stalder. 2) (s. 1) nach allgem. Gebrauch: ein oben offnes oblonges kastenähnl. Behältnis, eig. und zunächst aus einem Stück gehauen (s. Mulde 1, auch Belege), dann aber auch zusammengesetzt etc., näher best. durch Zsstzgn, st. deren (wie aus den Beisp. dort erhellt) oft das Grundw. genügt: Ein gutes Schiff ist [heute für die Hexen] jeder T. G. 11, 175 etc.; Vier Löcher höhlt in meinen Stein | und senkt darein 4 Tröglein | und schüttet Wasser und Körner ein | für meine lieben Vöglein. Hungari 2, 132 (s. Eß- und Tränk-T.) etc.; auch als ungefähres Maß: Einen T. frischen Kalks. G. 25, 263 etc.; bildl.: [Das Schiff] fiel etwas ab, fuhr tief in den T. der [in die hohle] See. Gartenl. 10, 436a etc. Zsstzg. s. 1, ferner z. B.: Āūftrag-: (Hüttenw.) längl. Mulde zum Aufgeben der Gicht (Gichtkiste). Báck-: Mulde zum Kneten des Teigs: Sie kroch unter den B. Alexis H. 1, 1, 274; V. 4, 128 (Trog. 129; Karmarsch 1, 373 etc.). Bāde-: st. Badewanne. Grimm. Bāūch-: bauchig gewölbter. Fischart Garg. 187a. Bérg-: B., eine längliche muldenförmige hölzerne Schüssel, zum Auffassen der Gesteine und Übertragen derselben in die Fördergefäße. Scheuchenstuel 31 (Trog. Karmarsch 1, 167; 175). Brúnnen-: Die Pferde tranken aus dem B. Fallmerayer Or. 1, 151; Brunn-T. Hebel 2, 181; Röhr-B. Salis 26; (Ein Brunnen .. in ländl. Weise mit einem Wasser- T–e für die Ausspannungen versehen. Gutzkow R. 8, 39 etc.; So haben sie auch mit Waschen und Reinigen alle | Tröge des Dorfes beschmutzt und alle Brunnen besudelt. G. 5, 67; Wo ein Brunnen . . | Fluten warf in schön gehaune Tröge. Platen 4, 347). Dazu: Brunnentrögler[Brunnenmeister]. Fischart Garg. 120a. Erz-: worin in Pochwerken der Schlich gewaschen wird. Jablonsky 309b. Eß-: nam. trogförmiger Napf für Vögel (s. o., vgl. Futter- und Tränk-T.): Ein schräm Brettlein daran geleimt oder genagelt, das giebt das Eßtröglein. Fleming J. 348a. Físch-: trogförmiger Fischhälter. Fútter-: Futter fürs Vieh enthaltend. Rank Achtsp. 1, 3; Die Form von Treppenstufen, Futtertroogen. Gutzkow Bl. 1, 305 etc., vgl.: Ohne Lagerstätte, Raufen oder Tröge [für die Pferde]. G. 25, 137; Unsre Milchkuh . . brummt am T. V. 3, 211; Gäns’ .., welche mit Weizen am Trog sich sättigten. Od. 19, 553 etc., s. Krippe; Vieh-T. und im Besondern z. B.: Pferde-, Sau- oder Schweine-, Gänse- T. etc. Glās-: worin das Glas in den Blaufarbwerken abgeschreckt wird; s. auch HolzT. Hólz-: Heine Lut. 2, 168 etc., vgl.: Hölzerner Trog. Forster R. 1, 224 etc.; ähnlich nach dem Stoff: Stein-T., auch (s. Eß-T.) z. B.: Glas-, Porcellan-T. etc. Hǖbel-: s. Setz-T. Kálk-: K., Mörtel-T., trogförmiger Kasten zum Zutragen des Kalkmörtels (s. o.). Kélter-: zur Aufnahme des aus der Kelter Fließenden. Körn-: das durch die Körnsiebe fallende Schießpulver aufnehmend. Körner Sch. 3, 526. Kǖhl-: Wasser- T., zum Abkühlen glühnden Eisensetc. V. Ländl. 4, 695; bildl.: Sachte, Alte! sonst krieg ich dich in den K. Höfer V. 217. Lōh-: Stampf-T. für Lohe. Mörtel-: Kalk-T. Pfánnen-: die das Zündkraut in sich aufnehmende Vertiefung der Zündpfanne am Schießgewehr (Trog). Karmarsch M. 1, 590. Pfêrde-: s. Futter-T. Porcellān-: s. Holz-T. Sāū-: s. Futter-T., vgl. Schweins-T. Gotthelf G. 2 etc., oft bloß Trog (s. Sau 1); bildl.: Der .. eure Leiber | ausweidet sich zum Trog, dies wüste Schwein [Richard]. Schlegel Rich. III., 5, 2 etc. Dazu: So sautrogisch [sauisch] mit beiden Tapen in der Bratpfann liegen. Fischart Garg. 81a. Schícht-: Auftrag-T. Schlēīf-:
1) das Wassergefäß, in dem beim Naßschleifen der Schleifstein mit seinem untern Theil geht.
2) (s. 1) Hemmschuh (s. d.). Schlépp-: (Bergb.) Art von Grubenhunden. Scheuchenstuel 214; DViertelj. 1, 1, 68. Schwēīne-, Schwēīns-: s. Sau-T. Sétz-: (Hüttenw.) worin Zinnstein und Schlacken zum Verschmelzen versetzt werden, auch (Setz-)Hübel, Hübel-T. Sícher-: s. sichern 1: Dem Stoßherd nahverwandt ift der S. Karmarsch 2, 647 etc. Sīēb-: Siebtröge zum Durchsieben des Mehls. Guhl 2, 290. Stámpf-: Etwas darin zu zerstampfen, z. B. das Kraut fürs Vieh (Stoß-T.), vgl. ferner Loh-T. und: Gw. arbeiten 3 Stämpel in einem Trog [beim Pochwerk]. Karmarsch 2, 645. Stēīn-: s. Holz-T. Stōß-: s. Stampf- T. Tēīg-: Back-T. Trä́nk-: s. Eß-T. Vīēh-: s. Futter-T. Wásch-: trog- oder muldenförmiges Gefäß zum Waschen, z. B. der Wäsche. (Cham. 6, 276; G. 11, 136; Pfeffel Po. 3, 29 etc.; Wasser-T. w. 20, 227; vgl. Balge); des Erzes (vgl. Sicher-T. etc.). Wásser-: Wasser enthaltend, z. B. s. Brunnen- und Wasch-T. Wípp-: W., als Schöpfmaschine benutzt, besteht aus einer (um eine in der Mitte befindl. Achse) drehbaren Rinne mit seitlich an der Achse gelegener Ausflußöffnung. Ingenieur’s Taschenb. 3, 133.
Trȫge etc.:
s. trocken, Anm.
Betrōgenheit: s. betrügen 3b. Trōgisch, a.:
s. Sautrog.
Trȫgler: s. Brunnentrog. *Troglodȳt (gr.), m., –en, (–s); –en:
Höhlenbewohner: Der T–e. Sch. 55 a.
Trōhne: s. Truhe. *Trojāner, m., –s; uv.:
1) Einer aus der Stadt Troja, weibl. T–in, vgl.: Der Trojerinnen Schar. Sch. 53a; Troer(in) etc.
2) (s. 1) T. = trojanische Ritter (s. d. 5b). Burmeister gB. 2, 266.
*Trokār (frz. trocar oder trois-quarts), m., –s; –s, –e:
ein wundärztl. Werkzeug, eine in einer Röhre befindliche Nadel mit 3eckiger Spitze, womit man einen Einstich macht, so daß nach Herausziehn der Nadel aus der in der Offnung bleibenden Röhre Etwas ausströmen kann etc.; Milch-T. Falke Th. 2, 117.
~īēren, tr.:
mit dem Trokar operieren.
*Trokīēren (frz.), tr., intr. (haben):
tauschen.