Geträufel
träufeln
traufen
Getrǟūfel, n., –s; 0:
das Träufeln: Blut rann in reichlichem G. 358 etc. und: die träufelnde Flüssigkeit: Oft dringt er . . | durch kaltes G. 175; Eiszapfen, Schnee-G. 1, 102. —
Trǟūfeln, intr. (s. Anm. zu flammen etc.) und tr.: tröpfeln (s. d., vgl. triefeln): 1) in — oder wie in — Tröpflein nieder-rinnen, -rieseln: Goldregen, der unmittelbar vom Himmel träufle. 19, 315; 1, 299; Sein Urtheilspruch träufelte auf sein Volk, wie Thau, wie Regen auf die abgezehrten Kräuter. R. 7, 96; Durch „treufelndes“ Feuer gespaltet. M. 9, 756. — 2) Tröpflein — oder Etwas wie Tröpflein — niederrinnen lassen:
Trāūfen, intr., tr.: a) ohne Obj.: „Treuffelt“, ihr Himmel von oben! 45, 8; Das nasse Haupt mit dem t–den Schilfkranz. 2, 42; 25, 6; 29, 138 etc., auch: Da die Felsen immer von Wasser t. 23, 295 etc.; übrtr.: Er träufelt ihr mit der Stimme des lebendigsten Gefühls in Ohr [sc.: Worte etc.]. A. 1. 119, bibl. = predigen, s. Traufe 2. —
b) mit Obj.: Nachdem er in die ID Tasse nur eine Thräne Rahm geträufelt. Erl. 1, 75; Lut. 2, 89; Seine Himmel t. Thau. R. 9, 85; Der Thränen jede träufelt Fluch auf mich | gleich kalten Tropfen, die vom hohen Rand | des Felsens tröffen auf mein kahles Haupt. Sch. 1, 14 etc. und Partic. Präs., verschmelzend mit Obj.: Mit ruhe-t–dem Gefieder | flog .. der Schlummergott. Hint. 81; Salben-t–d. 2, 319 etc. — Zsstzg. vgl. träufen, triefen, tropfen etc. z. B.: Der .. die Milch nicht mit Verdacht genießt, | es sei der Rahm schon abgeträufelt [t–d abgenommen]. 8, 138 etc.; Beträufle Balsam seine Wunden! 6, 33; Daß er den zu Belehrenden mit seinem eigenen Fette beträufelt. (47) 176; Die Wasserschläuche, aus welchen uns Pluvius so reichlich zu be-t. Willens ist. 31, 457; Euch mit Lob zu be-t. 34, 303; Mit Falerner sich be-t. [zechend]. HB. 1, 264; Legten wir uns .. wohlbeträufelt [bezecht] auf die Ohren. Luc. 1, 232; Die schweißbeträufelten Schläfen. 158 etc.; „Auf das Antlitz träufelt’s, durch die Decken“. .. Nicht durch träufelt es das Dach. 2, 174 etc.; Du, der statt Muttermilch Alekto Gift | aus ihren Zitzen eingeträufelt hat. Luc. 6, 422 etc.; Diese sanften Wort’ ent-t. ihrem Munde. D. 124; Das edle Naß entträufelt | dann so golden hell und rein. Gd. 33; Dem Schoß der thauenden Wolken entträufelt | unablässig ein zarter befruchtender Regen. Gsundb. I; 1, 268 etc.; Das nennst du unnütz, wenn von deinem Wesen | auf Tausende herab ein Balsam träufelt? 13, 8; Blutige Tropfen herab nun träufelt er auf das Gefilde. Il. 16, 459 (Variante: Mit blutigen Tropfen beträufelt er jetzo die Erde); Die Menge von Fett, die heraus-t. wird. M. 221; M. 1, 76; Träufle Salben hinein [in die Wunde]. 215a; Blut .., das von meinen Tritten | hernieder-t–d, meinen Pfad bezeichnet. 13, 25 etc.; Endlich träufelt Schlummer auf ihn nieder. 4, 173; Or. 2, 49; Von silbernen Tropfen umträufelt. Gd. 271 etc. —
triefen (s. d. und Traufe, Anm.):
1) s. träufeln 1, z. B.: Der Schweiß träufte vom Gesicht. Dor. 1, Kap. 1; Heiß vom Auge träufte | Zähr’ auf Zähre mir. 1, 256; Die Regengüsse t. Reis. 1, 18; Wie Thau auf Rosen träuft die .. Erzählung. R. 9, 38; Hier träuft ein steter Himmelsthau | auf Hain und Flur. 89; [Hier] | träuft mit melodischem Rieseln wie Silber ein ewiger Regen | auf den werdenden Quell. Gsundbr. I; 4, 18 etc., auch (vgl. 2): Von den Dächern träufte es (s. d. 4). H. 2, 3, 181, regnend; und ohne Uml.: Zwei große Thränen traufen| von seinen Augen. Ah. 175. etc. —
2) (s. träufeln 2a) Das Gefäß drohte überzulaufen oder es träufte wirklich schon. H. 2, 3, 170; Dessen meuchelmörderische Hand | vom Herzenblut des Busenfreundes träufte. Mensch 23; 6, 6; An den t–d blut’gen Haaren. Rom. 135; Deine Fußstapfen „trieffen“ von Fett, d. i. wo du hin trittst, da „treufft’s“ nur und geht über von Gutem. 6, 134b; Hain, der von der Götter Frieden | wie von Thau die Rose träuft. 65; Tr. 197 etc.; bibl. s. Traufe 2; ohne Uml.: Da Alles an ihm traufte. 4, 248; Deine grünen Ufer traufen| von lang vergoßnem Bürgerblut. 358; 338 etc. —
3) (s. träufeln 2b): Öl, auf das Semmelmehl zu „treuffen“. 46, 14; Diese Worte träuften Himmelsthau auf die verschmachtenden Lebensgeister. Dicht. 2, 168; [Der Mai] träuft auf die Blüthen | sein Roth und sein Weiß. 40; Ceder, die .. Schlummer und Thau auf die Ruhenden träufte. M. 3, 529; Thau, wie der Lenz ihn träuft auf knospende Rosen. Gsundbr. I; 1, 181 etc. Zsstzg. (vgl. träufeln etc.), z. B.: Tauchte der Priester das Kreuz ins Wasser und ließ es in ein Becken ab-t. Reis. 14b; Übergoß ihn mit einer Fluth von Geschwätz. .. Der Maler ließ . . Alles an sich ab-t. NN. 3, 147; Ein hauchend Ol, das von arab’schen Sträuchen | balsamisch abgeträuft. 25, 130 etc.; Weil er .. seine Thränendrüsen aus-t. lässt. 6, 231 etc.; Einen mit seinem eignen Fett be-t. 8, 5; Schweiß beträufte deine Wangen. 2, 349; Holz . ., mit Theer beträuft. 416; Die köstlichen Weine, womit er sie bei der Abendmahlzeit beträufte [bezechte]. 14, 60 etc., auch ohne Uml.: Ich bin’s, der mit Fluth betr aufet, | er, der
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