Träger
Trager)
Trägerei
trägerisch
Traget
Trägheit
tragieren
trägerig
trägig
Tragiker
trägerisch
nachlragisch
tragisieren
Austrägler
träglich
Trägnis
Tragöde
i~e
trägerieren
tragsam
Trahn
Traid
Traille
Train
Traitabel
Trägereur
Trakasserie
trägerassieren
trakeln
Trakt
Trägerament
Trägerat
Trägereur
trägerieren
Trǟger(Trāger), m., –s; uv.; -:
(mhd. tragere, trager, tregel)
1) Einer, der trägt, von lebenden oder (mehr oder minder) belebt gedachten Wesen, — weibl.: T–in, z. B.:
a) mit objekt. Genit.: [Dies Organ] muß sich gleichsam durch seinen Bau dazu befähigen, T. der Erscheinung werden [sie tragen] zu können. gB. 1, 73; Der T. dieser Briefe. 30, 174; Dieses Gewand wurde in einer .. von dem Geschmack seiner T–in abhängigen Weise umgelegt. 2, 230; Er wollte der T. aller der Schreckgebilde sein. R. 9, 377 [diese sollten auf ihm ruhn etc.]; Seine Zeit war keine T–in der Kunst. 10, 182 [diese fand in ihr keine Unterstützung]; Weil er .. den Körper entkräftet .., den T. schwerer Jahre. 36, 78, der sie zu tragen hat; Des goldnen Halsbands T. Morg. 1, 211; Nal 182; Jener Funke himmlischen Erbarmens, der seinem T. [dem ihn Hegenden] .. leuchtete. Bl. 1, 204; Der Urne T. 317; Mußte ich [der Esel], T. der Göttin [des Götzenbilds] stillhalten. Luc. 4, 269 etc. — Ferner ohne solchen Genit., z. B.:
b) leicht ergänzbar aus dem Nebenstehnden: Das Haupt der Medusa, eine dem T. [desselben] selbst furchtbare Wehr. V. 109; 31, 97; Einen Pfeil als Trager | wählt er dem Pergamin, | schoß aus des Herzogs Lager | ins Schweizerlager ihn. 302; Daß ihrer Hoffnung Bürde | die T–in [des Kindes, die Schwangre] erledigt würde. Mak. 2, 113; Den T–n [der Butten etc.] .. | wächst übers Haupt der Trauben Schwall. 369 etc.; bes. aber:
c) = Last-T. (s. d.), z. B. 4, 10; 2. 2, 18; Sh. 1, 502 etc., vgl.: Ein T. trägt das Schwein, ein Läufer begleitet ihn. 30, 165 etc.; Baumstarke T. E. 105 = Sänften-T. etc., zuw. auch von Lastthieren, z. B.: Den Gebrauch des lastbaren Thiers. .. Ich suchte mir einen viel stattlichern T. [Esel] aus, sorgte für einen .. Sattel. 18, 19; Bis .. die Renner und Trager [Dromedare] | müde waren und mager. Mak. 2, 107 etc. —
d) = Leichen-T. (s. d.), z. B. 7, 14; 837 etc. —
e) Hausierer: Schubkärrner oder T. waren die Boten. J. 3, 154; Trager oder Trägler. vergl.: Feil-T. und bestimmter: Butten- oder Kraxen-, Korb-, Reff-T. [Tabulettkrämer]; Bund- oder Packen-T. Ph. 1, 226; 222 etc. (s. Packenjude) etc. und nach den Waaren z. B.: Anken- [Butter-] T. Sch. 73 etc.; Balsam-T. 36, 70; V. 43; Eierträgler.Schm.;Fruchttrager [mit wälschen Früchten hausierend]. Vogeltrager. V. 2, 62 etc. —
f) kaufm.: zuw. als wörtl. Übersetzung von Porteur (s. d.). —
g) mundartl., veralt.: T., Trager,Treus trager = Kurator. 1796; 1806 (Treusträgerschaft, Vormundschaft etc.); (vgl. Treuhänder), so: Mittrager. —
h) (schwzr.) Trager, der die Bodenzinse einzuziehen hat, dazu: Tragerei, Bodenzinslehen. —
2) (s. 1) auch in best. Fällen von rein sachl. Ggstdn, die — und insofern sie — Etwas tragen, z. B. Rep. 6, 35 etc., nam.:
a) Anat.: Atlas [s. d. 1c], der T., erster Halswirbel, auf welchem der Kopf ruht. An. 122. —
b) Bauk.: z. B.: T., Last-T.: s. Atlas 1b; Karyatide; ferner: tragende, stützende Balken (je nach ihrer Lage: Durch-, Über-, Unterzüge genannt) etc., vgl.: Unter-T., unter den Dachbalken als Stütze. —
c) Botan. = Staubfaden (s. d.), den Staubbeutel tragend. —
d) Buchdruck.: s. Schnalle 6 etc. —
e) Dachdeck.: ein hängendes Gestell, das die Schiefersteine etc. trägt. —
f) Instrumentenmach. = Balken 2c. —
g) Pferd. = Lade 9. —
h) Schiff.: Trager der Ruderpinne, ein auf dem Leuwagen derselben hin und her gehnder Bolzen etc. — Zsstzgn (theilw. mit Fortbild.: Träger-ei, -isch) unerschöpfl., s. 1e, ferner nam. zu 1a, z. B.: Wenn Fürsten Nichts haben als Schleppen-T., Inful- T., Gebetpolster-T. oder, wie der Mogul, Betel-T. und Säbel-T., so hat der Maschinenkönig Uhr-T., Hut- T., Dosen-T., Lorgnetten-T. etc. Fat. 2, 272 etc. Wir erwähnen bes.: Áchsel-: Einer, der — den Mantel (s. d. 1c) oder niederd.: die Heuke, Heike — auf beiden Achseln (s. d. 2) trägt: 12, 76; 10, 246; 1, 531 etc., dazu: Alle A–ei ist erbärmlich. 16, 164; Hoh. 3, 202 (vgl.: Das Achseltragen, s. tragen 5) etc.; Daß ein . . grades Wort .. besser ist als ein .. a–isches. G. 295; Der a–ische Erasmus. Mann 2, 157 etc., vgl.: Kein Heiken- T. und Fuchsschwänzer. Lind. 2, 318; Mantel- T. Brautsch. 147; Aus Heuchelei und Mantelträgerei. Mös. 58; Erb. 1, 238 etc. — Ādler- [1a]: (s. Aar 3h) Der sterbende A. .. Riß ein Fahnen- T. den Adler vom Schaft. 2, 360. — Kellner. — z. B.:
Āūf-: Āūs-: 1) s. Austrag 2. —
2) Der A. der Briefe etc., s. austragen 1a. —
3) (s. ebd. 2b; c) Schleichende Späher und A. dazu: Glauben Sie doch solchen A–eien nicht. —
4) [2] Hüttenw.: der Stempel zunächst beim Austrageloch. — Avīsen-: s. Geschichten-T. — Bálsam- [1e]. — Bánner-: Den B. seiner Zukunft. 14, 1, 111 etc., vgl. Fahnen-T., auch ohne Personif. Sch. 41; Sucht unsern Panner-T., | das freie Wort. 1, 41. — Bēī-: Einer, der Beiträge liefert: Alle B. und Herausgeber. 6, 1; 10, 183 etc.; Die „Bremer B.“ 83; Gottsch. 255; Lit. 5, 258 etc., Mitarbeiter an den sog. „Bremer Beiträgen“, vgl. Br. 211. — Bēīnkleider- [2]: Pr. 5, 171, gw.: Hosen-T. (s. d.). — Blūmen- [1a]: Luc. 4, 289. — Brīēf- [1a]: Briefbote. 21, 221 etc., bes.: Postbote, der die angekommnen Briefe austrägt. 9, 367 etc.; bildl.: Die Sinne müssen immer nur blinde B. sein und nicht wissen, was Phantasie und Natur mit einander abzukarten haben. 166b, s. auch: Geschichten-T. — Bǘchsen-: der eine Büchse trägt, z. B. von der Schießwaffe (s. Büchse 2). 28, 106. — Búnd- [1e]: vgl. Bündel-T. Garg. 244b. — Bútten-: z. B. die Butten (s. d. 3d) bei der Weinlese tragend. Zeitschr. 3, 288 etc., nam. aber [1e], s. Butte 3h. — Dónner-: Othell. 2, 4, vgl. Donnerschleuderer. — Düppen- [1e]: Glas-, Pott- und D. Ph. 2, 158, mit Glas- und Töpfergeschirr hausierend (s. Dop, Anm.), vgl.: Die Glas- und Olitäten-, auch Hechel-T. 256. — Eīer- [1e]. — Epaulétten-: Officier. Pr. 7, 296. — Fáckel-: der leuchtend die Fackel trägt, eig. und übertr.: 28, 121; BB. 374; Den Mond bloß zum F. oder zum Diener der Erde zu machen. 211; 23, 201 etc., s. auch Licht-T. — Fāhnen-: der die Fahne trägt (s. Fähnrich, Adler-, Banner-T.), eig.: 457b etc. und übertr.: Der sie zu F–n der Volkskraft und des Nationalgefühls erhob. Sch. 1, 341. — Fêder-: z. B. als Pflanzenn., Pteronia etc., vgl.: Fittig-T., dichter. statt Vogel. Nal 9. — Fēīl- [1e]: Trödler. 1, 362. — Fláschen-:
1) [1a]. —
2) s. Kunkel 2a. — Frúcht- [1e]. — Gābel-: z. B. [2b], vgl. Gabel 2a; bildl.: Zum Beschluß oder Gabeltrager dieses Geburtsstammes. B. 238b. — Gárn- [1e]: 19, 39. — Gēīßel- [1a]: Der wachenden Kritik furchtbare G. 2, 126. — Gepäck-: Reisenden das Gepäck tragend, gw. zugleich als Führer (vgl. Koffer-T.). — Ge- schä́fts-: der mit den Geschäften eines fürstl. Hofs, eines großen Handelshauses betraut ist (Agent; Chargé d’affaires; Faktor); 18, 157; 20, 217; 22, 242; 748a; 4, 910³³ etc. — Geschíchten-: Jemand, der Geschichten (nam. der Skandalchronik etc.) herumträgt: Gebärdenspäher und G. 244a Pr. 4, 237; 7, 299 etc.), vgl.: Einen Wäscher oder Mär- T. 18a; Der Zeitungs- und Märchen-T. 4, 157; Neuigkeits-T. 19, 227; Zeitungs-T. NSch. 10, 215 (niederd. auch: Avisen-, Brief-T.) etc., vgl.: Herum-, Um-, Ohren-, Zu-T., dazu: G–ei; Sich zu dem niedrigsten aller Garderobengeschäfte, zu Neuigkeitsträgereien erniedrigen. Sab. 157; Jene Winkelträgereien aufgefangener Gerüchte. 2, 56; Ph. 13, 294 etc. — Gewált-: (oberd.) ein Bevollmächtigter. — Glās-: s. Düppen-T. — Gúrt- [2]: G.: an den Pfeilern und Wänden emporlaufende Halbsäulen . ., auf welchen die Gewölbegurte aufsetzen. Arch. 347, s. Dienst 2. — Hāūpt-: hauptsächlicher Träger: Als H. dieser volksverachtenden Gesinnung galt der Prinz von Preußen. T. 4, 226; 10, 282 etc. — Héchel-: s. Düppen-T. — Hēīken-: s. Achsel-T. — Hélm-: ein Behelmter. SW. 5, 267. — Herúm-:
1) [1e] H. . .; noch eine Menge kleiner Krämer. 24, 20; 3, 382 etc. —
2) s. 1 und Geschichten-T., z. B.: Glückliche Einfälle, welche die H. seines Hofes ihm zuzuschreiben pflegten. D. 2, 304, vgl.: Eine Art von lustigem Hin- und Wieder-T. 22, 308, auch: Einer dieser gewandten Hin- und Her-T. 11, 160. — Hēūken-: s. Achsel-T. — Hólz-: Holzschleppende Weiber. ... H–innen. 26, 154. — Hōnig-: (dichter.) H–in. 3, 184 = Biene. — Hörner-: der Hörner (s. d. 3b) trägt = Hahnrei. Y. 5, 35; 2, 248 etc. und wortspielend: Der Ziegenbock .., der dumm und sicher war wie viele H. 2, 34. — Hōsen-:
1) [1a] ein Behoster. Myth. 1, 133 (selten, vgl. 2). —
2) [2] über die Schulter gehnde, vorn und hinten an den Hosenbund geknöpfte und so die Hosen tragende oder haltende Bänder (s. Trageband; Hosenkraxe etc.); scherzh. vom Galgen: Hölzerner Hosentrager. EfA. 1, 427. — Jóch-:
1) [1a]. —
2) [2] s. Holm 1. — Kánnen- [1a], auch Pflanzenn., Nepenthes moluccensis, s. 3, 1368. — Káppen-: z. B.: Kappen- und Platten-T. [Mönche]. 5, 446b etc.; Schellen-K. Lied. 102, mit der Schellenkappe bekleidet. — Kartéll-: der die Duellfordrung überbringt. 667b. — Kóffer-: nam. auf Stationen der Eisenbahnen und Dampfschiffe Koffer und sonstiges Gepäck der Reisenden transportierend (Schürger, s. schüren, Anm.), vgl. Gepäck-T. — Kórb-: nam.: K–in, Körbchen-T–in 34, 276), nach gr. χα~ηρoς, die bei gewissen Festen die Körbchen mit den Heiligthümern auf dem Kopf tragenden Jungfraun, vgl. 1, 176. — Krēūz-: Einer, der ein Kreuz trägt, z. B. es bei Processionen voranträgt, nam. aber auch (s. Kreuz 3) = Dulder, so z. B.: K–in. 9, 4, 32 etc., vgl. wortspielend: Das [Kreuzlein] ließ er auf dem Harnisch gleißen. | Wohl mocht’ er Kreuzes-T. heißen, | der arme Ritter. Gd. 1, 117 etc.; auch (nach der Gestalt) eine Gatt. Cikaden (Cicadae cruciatae). — Krōnen-: König, Regent. R. 9, 57; 2, 75 etc.; Ermüdet von den Lasten | der K–e i. 6, 343. — Kútten-: Mönch. 5, 145. — Lámpen-: vgl. Fackel-T., nam. [2] = Kandelaber. 2, 200. — Lást-: Ab. 156; Er verdingte sich als L. Luc. 4, 39 etc., auch von Lastthieren. 10, 438b etc.; Name eines Schmetterlings, Bombyx fascelina; ferner [2a] und bildl.: Jch fürchte, der Vornehme möchte .. durch eine reiche Belohnung mich zum L. seiner Meinungen machen wollen. 4, 271; Wo du mehr issest, musst du ein Lasttrager der Speise werden. Ros. 46b. — Latérnen-: s. Fackel-T. etc., auch Name einer Gattung Cikaden, Fulgora. 5, 1602 ff.; 2, 200 etc. — Lêhen-: der Etwas zu Lehen trägt: Ein L. der Kirche. 6, 279; 1035a; b; Lehens-T. Band. 1, 33 etc. — Lēīb-: (s. Leib 2, Schluß und Sänften-T.) Sabina hatte sich acht Kappadocier zu ihren L–n angeschafft. Sab. — Lēīchen-: den Sarg tragend. — Lēīd-: ein Leidtragender. — Lēūchter-: vgl. Fackel-T., z. B.: Daß der Papst ihn zum L. seiner Kapelle erhoben. Jt. 1, 6. — Lícht-: s. Fackel-T.; auch z. B. vom bononischen Stein (s. d. 2x). 4, 1189²⁷ etc., vgl. auch Lichter-T. = Kandelaber. 5, 131 etc. — Lōhn-: um Lohn Ggstde forttragend, transportierend: L–in. V. 2, 379. — Mántel-: s. Achsel-T. — Mǟr(chen)-: s. Geschichten-T. — Mít- [1g]. — Nāch-: s. nachtragen 3. — Nēūigkeits-: s. Geschichten-T. — Objékt-: z. B. beim Mikroskop der das dadurch zu beobachtende Objekt tragende Theil. 33, 35a etc. — Öhren-: (s. Geschichten-T.; Zu-T.; Ohrenbläser). 1, 101; 154 etc.; Ohrentrager. 184. — Olitǟten-: s. Düppen-T. und Ol, Anm. — Orākel-: Orakelsprüche überbringend. Luc. 3, 201. — Pácht-: (vgl. Lehen-T.; Pächter) Als königliche Pfand- und P. Rh. 2, 71 ff. — Páck-: Gepäck-T. — Pácken- [1e]. — Pfánd-: (s. Pacht-T. und erpfänden). — Pflícht-: Jemand, der — und insofern er — eine Pflicht trägt, auf sich hat. 4, 1, 129 etc. — Plátten-: (s. Kappen-T.; Platte 1; 1a): Nicht Priester, sondern P. . . Das Plattenvolk. 1, 395a; 369a etc. — Portechaisen-: Sänften-T. Sab. 445. — Pótt-: s. Düppen- und Topf-T. — Réchnungs-: Einer, der den Vhen „Rechnung trägt“. 10, 5; 81 etc. — Réff-[1e]: Ph. 3, 48 etc. — Rundéllen-: schwzr. (s. Rondel) G. 134. — Sáck-:
1) Last-T. 14, 188; 22, 78; 23, 113 etc. (Secktrager. Garg. 43a), auch: Daß ein Esel den andern S. nenne. 1, 550a etc. —
2) Naturgsch.: Thiere mit einem Sack am Leibe, z. B. = Kropfpelikan; Sackspinne; eine Gattungvon Larven etc. — Sāhlband-: Trageband aus Sahlband (s. d.), z. B.: Das Bündel mit den S–n. rhD. 2, 60. — Sāmen- [2]: Pflanzentheile, die den Samen tragen. B. 265. — Sä́nften-: Portechaisen-T.: Sie reden .. als wie ein S. [roh etc.]. 15, 103. — Schāden-: Schadenstifter. B. 1, 248. — Schāū-: der Etwas zur Schau trägt: Sch–ei. 9, 62. — Schíld-:
1) Schildknappe. 1. 17, 7; 22, 166; Seitdem habe ich die Gewalt in ihren Schild- und Schwert-T–n kennen gelernt. Hoh. 4, 35. —
2) in einer Fabel als Bez. der Schildkröte (s. d.): Sch–in. F. 3, 182. — Schléppen-: die Schleppe (s. d. 1) tragender Diener, eig. und übertr.: Er ist unbedingter Schlepp-T. der Casanova. Pel. 1, 159; Sch– ei gegen Östreich. 15, 40, vgl.: Der Vorreiter oder Schweif-T. eines Andern zu sein. 9, 145. — Schwêrt-: s. Waffen-T., nam. (vgl. Schild-T. 1): Jemand, der einem Andern das Schwert vorträgt, auch als Bez. hoher Würden-T.: Groß-, Kron-Sch. — Thúrm-: z. B. eine Art Panzerfische, Ostracion turritus. — Thyrsus-: 2, 781 ¹³. — Tópf-: s. Düppen-T. — Traktāten-: z. B. Überbringer eines (Friedens-) Traktats. 34, 273. — Trēūs- [1g]. — Uber-:
1) [1] von Pers., z. B.:
a) Jemand, der Einem Gesprochnes etc. hinterbringt, zuträgt (Zu-, Ohren-T.). 13, 506. —
b) ohne Uml.: Jemand, der Etwas in eine fremde Sprache überträgt, Übersetzer. Agr. 145; 2, 222b etc. —
2) [2] Etwas, wodurch Etwas auf etwas Andres übertragen wird: Daß .. Cyan, eine Verbindung von Stick- und Kohlenstoff, als Ü. des letztern an das Eisen fungiere. 3, 644 etc., bes. von einer Vorrichtung beim Telegraphieren = Relais (s. d. 3). 1, 695 etc. — Um-: nam. Einer, der Gerüchte ꝛ. in Umlauf setzt. 29, 276, vgl. Herum-T. 2. — Unter- [2b]. — Ver-: z. B.:
1) Deiner Lästerungen | V. 8, 36, die sie (v)ertragen, dulden. —
2) Jemand, der einen Vertrag abschließt. 9, 118. — Vōgel- [1e]. — Wáffen-: z. B.:
1) ein Bewaffneter. Mak. 2, 166 etc. —
2) nam. (vgl. Schild-, Schwert-T.) der einem Andern die Waffen trägt, auch übertr. wie Schildknappe etc. —
3) eine Motte, Bombyx bucephala (Mondvogel, Faulholz). — Wásser-:
1) [1a] R. 9, 363; W–in. 3, 182 etc. —
2) Naturgsch.:
a) Wasserbiene, Drohne (s. d.). —
b) Kropfgans. —
c) Der gehörnte W., gehörntes Straußhuhn, Palamedea cornuta. — s. Weinschröter. — s. Geschichten-T. — Jemand, der — und insofern er — eine Würde trägt, bekleidet: Des Reiches Groß’ und W. W. 32; 11, 11; hagen Hoh. 1, 169 etc.; Groß-W. T. 1, 241; Bl. 1, 117 etc. — s. Geschichten-T. — Herrscher, König etc. SW. 1, 69. — der Zettel, nam. Theaterzettel austrägt. 1070; 3, 27; Z–in. 1, 332. —
Wēīn-: Wínkel-: Würden-: Zēītungs-: Zépter-: Zéttel-: Zū-: 1) Handlanger (s. d.). 6, 334 etc., bes. aber: 2) (s. Geschichten-, Ohren-T. etc.). Less. 1, 213 etc.; Z–e i. 2, 406; Dgl. Z–eien. D. 6, 224; V. 142 etc.; Zutragerei. 7, 21 etc. — Zusámmen-: Einer, der Etwas zusammenträgt (s. Kompilator), gw. ohne Uml., z. B. 10, 281 etc. — Zwíschen-: ein „Hin- und Wieder-T.“: Als schlauer Z. und Vermittler. 3, 7 etc.; Sie muthen mir Z–eien zu. 10, 113; Mus. 2, 100. —
Trǟger~ēī, f.; –en; ~isch, a.: s. Träger, Zsstzg. —
Trāget, f.; –en: (mundartl.) soviel man auf einmal tragen kann (Tracht). 135; Tragreff. Jos. 24 etc.; Holz-T. Barf. 55 etc. —
Trǟgheit, f.: s. Träge. —
*Trag~īēren, tr.: im tragischen Stil spielen: Ein Mysterium tragiert. Rom. 104; Hab manche Staatsaktion heruntertragiert. Seid. 88 etc. —
~ig, a.: (mundartl.) was getragen wird, werden muß. —
Trǟgig, a.: s. trächtig 1a. —
*Trāg~iker (gr.), m., –s; uv.: tragischer Dichter, s. auch Tragöde. —
~isch, a.: zur Tragödie gehörig, ihr gemäß etc., z. B.: Der t–e Kothurn HB. 1, 76), Stiefel 4, 109); T–e Maske. 33, 5 etc.; T. ist, was menschliche Kraft und Größe im Kampfe mit allerlei Hindernissen so erschauen lässt, daß des Schauenden Gemüth gerührt und erhoben wird. 1081 etc.; in prägn. Gegenüberstellung: Traurige, ja t–e Beispiele. 32, 193; 14, 599; Dieser traurige, weniger t–e als betrübsame Ausgang des Helden. 17, 71 etc.; Hoch- t. 33, 10; 12, 300b (s. hochtragend); Über- t. Hamb. 589 etc. —
Nāchlrāgisch, a.: s. nachtragen 3. —
*Tragisīēren, tr.: s. tragieren; tragödieren, z. B.: Einem Etwas vor-t. Luc. 6, 405. —
Āūsträgler, m., –s; uv.: s. Austrag 3. —
Trǟglich, a.: so beschaffen, daß es sich tragen, ertragen lässt (heute gw.: Er-t., s. d., vgl. tragbar). 10, 15 etc.; 9; Doch wäre es leidlich und t. 6, 141a; 127b; 166b; SW. 6, 65; 60, 142; 2, 243²s; 3, 555² etc., Ggstz.: Un-t. 23, 4 etc.; 7, III; 85b; 1, 153b; 167a; 283a; Vl etc. — Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) Abtrag (s. d. 5) thund, schädlich, nachtheilig: Unzweckmäßig und den anzustrebenden Reformen a. 15, 442; Ihnen lieber dazu behilflich als a. sein. Reis. 316a; 400a etc. —
2) schwzr. (s. Abtrag 6b; abtragen 5) = ein-t., z. B.: Seine Zeit nützlich und a. gebrauchen. helf U. 1, 25; 2, 179; Sch. 90; 222; Im größten Flor seiner .. Geld-A–keit. 4, 349. — Āūs-: Etwas austragend (s. d. 5) = ein-t. (s. d., vgl. 2): Schleunige und a–e Hilfe begehren. Lthr. 1, 378; 3, 63; Ein Amt, welches nicht ansehnlich, aber doch a. war. 1, 152; 3, 31; 38; Die A–keit des Amts. 32; 2, 19 etc. — 2) Die Besitzung war .. eine fressende, nicht eine nährende, keine ein-t–e, sondern eine a–e. U. 2, 325 (vgl. austragen 1c; ab-t. 1). — Be-: (ugw.) Er weinte so b., | daß er fast zerfloß. Tr. 128 (beträchtlich?). — Eīn-: Etwas eintragend (s. d., vgl. ab-t. 2; aus-t. 1; 2), einbringend, gewinnbringend: 9, 23; Wenn der Schriftsteller sich die Geburten seines Kopfs so e. zu machen sucht. 11, 178; Die Stelle ist e. genug. 12, 252 etc.; Im Besitze über-e–er Ämter. 8, 110. — Er-: gew. statt des ver- alt. Grundw.:
1) Läßlich und e. 18, 212; 29, 427; E–e Verse. 386; Das ganz e–e Leben. 1, 50 etc. —
2) Ggstz.: Zu tragen glaub’ ich Alles, nur das Eine | .. erscheint mir un-e. 13, 351; Daß es ihm un-e. fiel, wenn etc. 15, 36; Peinlich, ja un-e. 22, 88; „Jetzt ist er un-e.“ Unausstehlich. 34, 261; Un-e–e Ggstde, 1351 unleidliche [s. d.] Begebenheiten. 30, 358; 16, 102; 415a; Widrig und un-e. 23, 97; 34, 17 etc. — Dazu:
3) Er-t–keit:
a) das E.-Sein. E. 1, 296 etc. —
b) veraltend: Hätte die Natur sie in dieser E–keit vieler Erdstriche unbestimmter gebildet. Ph. 3, 145, in der Eigenschaft und Fähigkeit, viele Klimate zu ertragen; Die E–keit [Toleranz, Ver-T–keit]. B. 55a etc. —
c) (vgl. ertragen 2; Einträglichkeit) Zu des gemeinen Volkes E–keit gereichen. Fr. 432, Nutzen. —
4) Un-E–keit:
a) das Unerträglichsein. Pfl. 1, 205; 15, 81 etc. —
b) (vgl. 3b) Unverträglichkeit. 1, 162, vgl.: Eigenheiten und Un-E–keiten vieler Chefs. 26, 51 (oder zu a?). —
Nāch-: 1) (s. Nachtrag) Versäumtes nachholend: Einem n. glückwünschen; N–en Glückwunsch; Mich n. einzuzeichnen. 6, 444; Keine vorberathende und mitbeschließende Stimme, sondern nur n–e Einsicht in die Akten haben. Streitschr. 1, 18 etc. — Ver-: geeignet sich wohl zu vertragen (s. d. 6b), z. B.:
1) von Pers. (vgl. friedfertig etc.) Sie machte die Bonzen ver-t. 7, 173 etc.; Sogar die Priester hatten V–keit und Menschenliebe. 8, 152; 19, 213; Weise V–keit mit Thoren und mit Weisen. W. 4, 81 etc.; Un-v. fürwahr ist der Glückliche! etc. 5, 49 etc.; Ihre störrige Un-V–keit. 8, 202; W. 6, 51 etc. —
2) von Sachen: wohl mit einander vereinbar, kompatibel: Lebens-Thätigkeit und -Tüchtigkeit ist mit auslangendem Unterricht weit v–er als man denkt. 18, 301; Bei dir allein ist Lieb’ und Grausamkeit ver-t. 12, 258; 4, XIII etc.; Zwei un- v–ere Gegentheile | fand die Natur nicht. 246b; 1042b; Empfindungen, die mit diesem der stillen Andacht geweihten Orte un-v. sein würden. 5, 174; 8, 125; 33, 25 etc.; Die Un-V–keit des Judenthums zu [gw. mit] Gebräuchen und Gottesdiensten, welche etc. 1, 454 etc. — Vōr-: mundartl. = zu-t. (s. d. und vortragen 4b): KrDichtk. 1, 411; Stärker als es dem Staate vor-t. war. Tr. 150; 183; Was er dem gemeinen Nutzen vor-t. hielt. Ph. 2, 50; 3, 194 etc.; Dann es noch nicht Zeit, auch dir nicht „fürträglich“. 57a; 1, 484. — Zū-: s. zutragen 2, gw.: durch gewinnbringende, vortheilhafte, heilsame Wirkung auf Etwas oder Einen förderlich: Die Reise werde Ihnen z–er als nachtheilig sein. 12, 341; Das Nebenher ist dem Hauptgeschäft so z. wie der Weinstock der Ulme. Ph. 1, 112; Für mich z–er wär es. Od. 2, 74; 11, 359; 6, 319; Das Z–ste für jedes Volk. 31, 237; Luc. 6, 320 etc.; Die mir ganz un-z–e Polarkälte. 4, 324 etc.; Die (Un-)Z–keit einer Kost etc.; aber auch mit Mz. = Inkonvenienz, z. B.: Das plautinische Stück enthält noch einige Unzuträglichkeiten [Ungehörigkeiten etc.]. 151 etc.; Mehrfache Un-Z–keiten haben sich der allgm. Einführung dieser Verfahrungsart entgegengesetzt. 3, 208, Unbequemlichkeiten etc.; 2, 404 etc. —
Trǟgnis, n., –ses; –se: in Zsstzg.: Er-: = Ertrag (s. d.), sehr häufig, obgleich in den Wörterb. fehlend: Das reiche E. des Feldes. D. 4, 3; 31; 70; 144; 247; 277; DBl. 1, 132a; Gv. 451 etc.; Mit den E–sen der Kontribution. Y. 1, 397; Or. 1, 166; 9, 283a; 10, 254b; R. 7, 162; 399; 9, 312; Z. 1, 324; Chr. 1, 67; 3, 230; 12, 197; St. 1, 91 etc. — Ver-: abgeschloßner Vertrag: 3, 292; Zu einem solchen V. mit dem Feinde. 1, 1, 346 etc. —
*Tragȫd~e (gr.), m., –n; –n: tragischer Schauspieler. —
~i~e, f.; –n: Trauerspiel (s. d. und Bocks- Spiel, -Gesang). 33, 12 ff.; 1135b; 7, 345; Eine schale T. Gal. 5, 8 etc.; Quintessenz-T–n. 4, 189; Schicksals-T. oder -Stück (s. d.); Vers-T. [in Versen]. 3, 230; Titanen-T. 6, 118; In seiner [Gottes] tausendaktigen Welt-T. Reis. 2, 177 etc. —
~īēren, tr.: s. trag-ieren, -isieren: Einem Etwas vor-t. Luc. 5, 164. —
Trāgsam, a.: in Zsstzg., z. B.: Er-: viel Ertrag bringend. — Ver-: verträglich, bes. (1): Eine v–e und freundliche Begegnung. Apol. 2, 83; Duldenden Sinns, ver-t. und liebend. NGd. 297 etc.; V–keit. Reime 79; 2, 71; Daß er sich sehr wohl mit ihr habe vertragen können. Jene V–keit. 36, 259 etc., seltner (2): Alle Vollkommenheiten im höchsten Grade sind auch im höchsten Grade ver-t., stimmen .. zusammen. Morg. 310 etc. —
Trāhn: s. Thran. — Trāīd: s. Getreide. — *Traille: s. Tralge. — *Train (frz. tréng), n., –s; –s: 1) Wagenzug, z. B.:
a) bei Eisenbahnen. R. 5, 373 etc. —
b) im Kriegsw. und hier nach der Verschiedenheit des Transportierten, z. B.: Artillerie-, Belagrungs-, Munitions-, Proviant-T. etc., auch die dazu gehörigen Zugthiere und Mannschaft (Troß). —
2) weidm.: eine Übung der Hunde zur Parforcejagd, wobei sie die Spur der von einem in Galopp Reitenden (Traineur, spr. tränör) nachgeschleppten Hirschläufe zu verfolgen haben; dazu: Die Hunde trainīēren etc., s. 2, 101. —
3) En [spr. ang] T. [gut im Zuge] sein. —
*Trait~abel (frz. trät–), a.: fügsam etc. Hon. 188 etc. —
~eur (trätȫr), m., –s; –s, –e: Speisewirth, vgl. „Tracteur“. 4, 343. —
*Trák~asserīē (frz.), f.; –en: verdrießliche Plackerei, Quälerei etc. Lenz 143 etc. —
~assīēren, tr.: Trakasserien verursachen. 1, 215. —
Trākeln, tr.: Schneid.: das Futter anschlagen (s. d. 1e). —
*Trákt (lat.): 1) m., –(e)s; –e: Zug, von Etwas, das sich ununterbrochen lang hinzieht, streckt: Dem T. oder Strich der rhätischen Alpen. 619a; Der T. dieses Gebirgs. ebd.; Große Güter-T–e. Irl. 1, 39; Seiten-T. FB. 1, 317 etc., s. auch Tracht 16. —
2) a.: Ver-t., s. vertrackt. —
~amént, n., –(e)s; –e: 1) Bewirthung; Gastmahl. 117a; HB. 1, 99 (T–en. 40). —
2) Löhnung, Sold beim Militär. —
~āt: 1) m., –(e)s; –e: Abhandlung, kleine Schrift über einen Ggstd., z. B.:
~eur (ȫr), m.: a) allgm., auch verkl.: Ein Traktätchen von zwölf lessingischen Bogen. 13, 144 In diesem allgm. Sinn heute, nam. in der Verkl. gemieden, s. 1, vgl.: Traktation. 40, 46 —
b) (s. a) bes.: gedruckte Flugschriften religiösen Inhalts, die von frommen oder frömmelnden (den sog. Traktätchen-) Gesellschaften in Masse unters Volk verbreitet werden, vgl. Mz. mit Uml.: Kleine Traktäte, meist von Theologen abgefasst. B. 1, 376 und bes. verkl.: Kleine Traktätchen gegen das Branntweintrinken. Ens. 74; Scheußliche Traktätchen-Wirthschaft etc. —
c) Vertrag (s. 2): 2, 732 etc.; Mit dem pontischen König schloß er jetzt einen förml. Allianz- T. 3, 29; Friedens-T.; Handels-T. 2, 729 etc. — 2) T–en, pl.: Unterhandlungen wegen Abschluß eines T–s (1c): Daß Richelieu mit dem Könige von Schweden bereits in T–en stand. 919a; Die T–en, Friedens-T–en abbrechen etc. —
s. Traiteur. —
~īēren: 1) tr.: einen Ggstd. behandeln: 14, 230; Traktierte er die Sache nicht bloß als ein Knabenspiel. HB. 2, 182; Einen Autor t., zum Ggstd. einer Besprechung, Abhandlung machen etc. — 2) tr.: Einen so und so t., behandeln, z. B.: Weil mein Hund einmal übel zu Hof ist traktiert worden, will er nicht mehr hinein. 1, 247 etc., daher auch mit und ohne Angabe des Wie = mit Traktament versehn, bewirthen etc. 248; Diener, die stattlicher und besser wollen getraktiert [s. benedeien, Anm.] sein. 34; 13 etc.; ohne Obj.: einen Schmaus geben etc., auch: Worauf ich vornehmlich t. [was das Hauptgericht sein] werde. 12, 251 etc. —
3) intr.: unterhandeln: Mit Einem über Etwas t. 870a; 878b; 984a etc.
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