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Träger Trager) Trägerei trägerisch Traget Trägheit tragieren trägerig trägig Tragiker trägerisch nachlragisch tragisieren Austrägler träglich Trägnis Tragöde i~e trägerieren tragsam Trahn Traid Traille Train Traitabel Trägereur Trakasserie trägerassieren trakeln Trakt Trägerament Trägerat Trägereur trägerieren
Trǟger(Trāger), m., –s; uv.; -:
(mhd. tragere, trager, tregel)
1) Einer, der trägt, von lebenden oder (mehr oder minder) belebt gedachten Wesen, weibl.: T–in, z. B.:
a) mit objekt. Genit.: [Dies Organ] muß sich gleichsam durch seinen Bau dazu befähigen, T. der Erscheinung werden [sie tragen] zu können. Burmeister gB. 1, 73; Der T. dieser Briefe. G. 30, 174; Dieses Gewand wurde in einer .. von dem Geschmack seiner T–in abhängigen Weise umgelegt. Guhl 2, 230; Er wollte der T. aller der Schreckgebilde sein. Gutzkow R. 9, 377 [diese sollten auf ihm ruhn etc.]; Seine Zeit war keine T–in der Kunst. Oppenheim 10, 182 [diese fand in ihr keine Unterstützung]; Weil er .. den Körper entkräftet .., den T. schwerer Jahre. JP. 36, 78, der sie zu tragen hat; Des goldnen Halsbands T. Rückert Morg. 1, 211; Nal 182; Jener Funke himmlischen Erbarmens, der seinem T. [dem ihn Hegenden] .. leuchtete. Scherr Bl. 1, 204; Der Urne T. Uhland 317; Mußte ich [der Esel], T. der Göttin [des Götzenbilds] stillhalten. W. Luc. 4, 269 etc. Ferner ohne solchen Genit., z. B.:
b) leicht ergänzbar aus dem Nebenstehnden: Das Haupt der Medusa, eine dem T. [desselben] selbst furchtbare Wehr. Görres V. 109; G. 31, 97; Einen Pfeil als Trager | wählt er dem Pergamin, | schoß aus des Herzogs Lager | ins Schweizerlager ihn. Reithard 302; Daß ihrer Hoffnung Bürde | die T–in [des Kindes, die Schwangre] erledigt würde. Rückert Mak. 2, 113; Den T–n [der Butten etc.] .. | wächst übers Haupt der Trauben Schwall. Uhland 369 etc.; bes. aber:
c) = Last-T. (s. d.), z. B. Neh. 4, 10; 2. Chr. 2, 18; V. Sh. 1, 502 etc., vgl.: Ein T. trägt das Schwein, ein Läufer begleitet ihn. G. 30, 165 etc.; Baumstarke T. Matthisson E. 105 = Sänften-T. etc., zuw. auch von Lastthieren, z. B.: Den Gebrauch des lastbaren Thiers. .. Ich suchte mir einen viel stattlichern T. [Esel] aus, sorgte für einen .. Sattel. G. 18, 19; Bis .. die Renner und Trager [Dromedare] | müde waren und mager. Rückert Mak. 2, 107 etc.
d) = Leichen-T. (s. d.), z. B. Luk. 7, 14; Günther 837 etc.
e) Hausierer: Schubkärrner oder T. waren die Boten. König J. 3, 154; Trager oder Trägler. Schm., vergl.: Feil-T. und bestimmter: Butten- oder Kraxen-, Korb-, Reff-T. [Tabulettkrämer]; Bund- oder Packen-T. Möser Ph. 1, 226; 222 etc. (s. Packenjude) etc. und nach den Waaren z. B.: Anken- [Butter-] T. Gotthelf Sch. 73 etc.; Balsam-T. G. 36, 70; Höfer V. 43; Eierträgler.Schm.;Fruchttrager [mit wälschen Früchten hausierend]. Ders.; Vogeltrager. Spindler V. 2, 62 etc.
f) kaufm.: zuw. als wörtl. Übersetzung von Porteur (s. d.).
g) mundartl., veralt.: T., Trager,Treus trager = Kurator. Haltaus 1796; 1806 (Treusträgerschaft, Vormundschaft etc.); Schm. (vgl. Treuhänder), so: Mittrager. Ders.
h) (schwzr.) Trager, der die Bodenzinse einzuziehen hat, dazu: Tragerei, Bodenzinslehen. Stalder.
2) (s. 1) auch in best. Fällen von rein sachl. Ggstdn, die und insofern sie Etwas tragen, z. B. Dove Rep. 6, 35 etc., nam.:
a) Anat.: Atlas [s. d. 1c], der T., erster Halswirbel, auf welchem der Kopf ruht. Bock An. 122.
b) Bauk.: z. B.: T., Last-T.: s. Atlas 1b; Karyatide; ferner: tragende, stützende Balken (je nach ihrer Lage: Durch-, Über-, Unterzüge genannt) etc., vgl.: Unter-T., unter den Dachbalken als Stütze.
c) Botan. = Staubfaden (s. d.), den Staubbeutel tragend.
d) Buchdruck.: s. Schnalle 6 etc.
e) Dachdeck.: ein hängendes Gestell, das die Schiefersteine etc. trägt.
f) Instrumentenmach. = Balken 2c.
g) Pferd. = Lade 9.
h) Schiff.: Trager der Ruderpinne, ein auf dem Leuwagen derselben hin und her gehnder Bolzen etc. Zsstzgn (theilw. mit Fortbild.: Träger-ei, -isch) unerschöpfl., s. 1e, ferner nam. zu 1a, z. B.: Wenn Fürsten Nichts haben als Schleppen-T., Inful- T., Gebetpolster-T. oder, wie der Mogul, Betel-T. und Säbel-T., so hat der Maschinenkönig Uhr-T., Hut- T., Dosen-T., Lorgnetten-T. etc. IP. Fat. 2, 272 etc. Wir erwähnen bes.: Áchsel-: Einer, der den Mantel (s. d. 1c) oder niederd.: die Heuke, Heike auf beiden Achseln (s. d. 2) trägt: L. 12, 76; 10, 246; Simplicissimus 1, 531 etc., dazu: Alle A–ei ist erbärmlich. JP. 16, 164; Spielhagen Hoh. 3, 202 (vgl.: Das Achseltragen, s. tragen 5) etc.; Daß ein . . grades Wort .. besser ist als ein .. a–isches. Gotthelf G. 295; Der a–ische Erasmus. Moser Mann 2, 157 etc., vgl.: Kein Heiken- T. und Fuchsschwänzer. IGMüller Lind. 2, 318; Mantel- T. Bacher Brautsch. 147; Aus Heuchelei und Mantelträgerei. FNicolai Mös. 58; Mügge Erb. 1, 238 etc. Ādler- [1a]: (s. Aar 3h) Der sterbende A. .. Riß ein Fahnen- T. den Adler vom Schaft. Guhl 2, 360. Kellner. Schm. z. B.:
Āūf-: Āūs-:
1) s. Austrag 2.
2) Der A. der Briefe etc., s. austragen 1a.
3) (s. ebd. 2b; c) Schleichende Späher und A. Musäus, dazu: Glauben Sie doch solchen A–eien nicht. Campe.
4) [2] Hüttenw.: der Stempel zunächst beim Austrageloch. Avīsen-: s. Geschichten-T. Bálsam- [1e]. Bánner-: Den B. seiner Zukunft. DMus. 14, 1, 111 etc., vgl. Fahnen-T., auch ohne Personif. Grün Sch. 41; Sucht unsern Panner-T., | das freie Wort. Herwegh 1, 41. Bēī-: Einer, der Beiträge liefert: Alle B. und Herausgeber. Claudius 6, 1; L. 10, 183 etc.; Die „Bremer B.“ Danzel 83; Gottsch. 255; Gervinus Lit. 5, 258 etc., Mitarbeiter an den sog. „Bremer Beiträgen“, vgl. Rabner Br. 211. Bēīnkleider- [2]: Spielhagen Pr. 5, 171, gw.: Hosen-T. (s. d.). Blūmen- [1a]: W. Luc. 4, 289. Brīēf- [1a]: Briefbote. W. 21, 221 etc., bes.: Postbote, der die angekommnen Briefe austrägt. G. 9, 367 etc.; bildl.: Die Sinne müssen immer nur blinde B. sein und nicht wissen, was Phantasie und Natur mit einander abzukarten haben. Sch. 166b, s. auch: Geschichten-T. Bǘchsen-: der eine Büchse trägt, z. B. von der Schießwaffe (s. Büchse 2). G. 28, 106. Búnd- [1e]: vgl. Bündel-T. Fischart Garg. 244b. Bútten-: z. B. die Butten (s. d. 3d) bei der Weinlese tragend. Mone Zeitschr. 3, 288 etc., nam. aber [1e], s. Butte 3h. Dónner-: Tiec Othell. 2, 4, vgl. Donnerschleuderer. Düppen- [1e]: Glas-, Pott- und D. Möser Ph. 2, 158, mit Glas- und Töpfergeschirr hausierend (s. Dop, Anm.), vgl.: Die Glas- und Olitäten-, auch Hechel-T. Erbvgl. 256. Eīer- [1e]. Epaulétten-: Officier. Spielhagen Pr. 7, 296. Fáckel-: der leuchtend die Fackel trägt, eig. und übertr.: G. 28, 121; Hartmann BB. 374; Den Mond bloß zum F. oder zum Diener der Erde zu machen. Littrow 211; W. 23, 201 etc., s. auch Licht-T. Fāhnen-: der die Fahne trägt (s. Fähnrich, Adler-, Banner-T.), eig.: Sch. 457b etc. und übertr.: Der sie zu F–n der Volkskraft und des Nationalgefühls erhob. Palleske Sch. 1, 341. Fêder-: z. B. als Pflanzenn., Pteronia etc., vgl.: Fittig-T., dichter. statt Vogel. Rückert Nal 9. Fēīl- [1e]: Trödler. Stalder 1, 362. Fláschen-:
1) [1a].
2) s. Kunkel 2a. Frúcht- [1e]. Gābel-: z. B. [2b], vgl. Gabel 2a; bildl.: Zum Beschluß oder Gabeltrager dieses Geburtsstammes. Fischart B. 238b. Gárn- [1e]: G. 19, 39. Gēīßel- [1a]: Der wachenden Kritik furchtbare G. Kretschmann 2, 126. Gepäck-: Reisenden das Gepäck tragend, gw. zugleich als Führer (vgl. Koffer-T.). Ge- schä́fts-: der mit den Geschäften eines fürstl. Hofs, eines großen Handelshauses betraut ist (Agent; Chargé d’affaires; Faktor); G. 18, 157; 20, 217; 22, 242; Sch. 748a; Wackern. 4, 910³³ etc. Geschíchten-: Jemand, der Geschichten (nam. der Skandalchronik etc.) herumträgt: Gebärdenspäher und G. Sch. 244a (Spielhagen Pr. 4, 237; 7, 299 etc.), vgl.: Einen Wäscher oder Mär- T. Garzoni 18a; Der Zeitungs- und Märchen-T. Stilling 4, 157; Neuigkeits-T. G. 19, 227; Zeitungs-T. Kotzebue NSch. 10, 215 (niederd. auch: Avisen-, Brief-T.) etc., vgl.: Herum-, Um-, Ohren-, Zu-T., dazu: G–ei; Sich zu dem niedrigsten aller Garderobengeschäfte, zu Neuigkeitsträgereien erniedrigen. Böttiger Sab. 157; Jene Winkelträgereien aufgefangener Gerüchte. Cholevius 2, 56; H. Ph. 13, 294 etc. Gewált-: (oberd.) ein Bevollmächtigter. Adelung. Glās-: s. Düppen-T. Gúrt- [2]: G.: an den Pfeilern und Wänden emporlaufende Halbsäulen . ., auf welchen die Gewölbegurte aufsetzen. Otte Arch. 347, s. Dienst 2. Hāūpt-: hauptsächlicher Träger: Als H. dieser volksverachtenden Gesinnung galt der Prinz von Preußen. Ense T. 4, 226; Oppenheim 10, 282 etc. Héchel-: s. Düppen-T. Hēīken-: s. Achsel-T. Hélm-: ein Behelmter. Freiligrath SW. 5, 267. Herúm-:
1) [1e] H. . .; noch eine Menge kleiner Krämer. G. 24, 20; Winkell 3, 382 etc.
2) s. 1 und Geschichten-T., z. B.: Glückliche Einfälle, welche die H. seines Hofes ihm zuzuschreiben pflegten. Ense D. 2, 304, vgl.: Eine Art von lustigem Hin- und Wieder-T. G. 22, 308, auch: Einer dieser gewandten Hin- und Her-T. Oppenheim 11, 160. Hēūken-: s. Achsel-T. Hólz-: Holzschleppende Weiber. ... H–innen. G. 26, 154. Hōnig-: (dichter.) H–in. JGJacobi 3, 184 = Biene. Hörner-: der Hörner (s. d. 3b) trägt = Hahnrei. JAEbert Y. 5, 35; Opitz 2, 248 etc. und wortspielend: Der Ziegenbock .., der dumm und sicher war wie viele H. Hagedorn 2, 34. Hōsen-:
1) [1a] ein Behoster. V. Myth. 1, 133 (selten, vgl. 2).
2) [2] über die Schulter gehnde, vorn und hinten an den Hosenbund geknöpfte und so die Hosen tragende oder haltende Bänder (s. Trageband; Hosenkraxe etc.); scherzh. vom Galgen: Hölzerner Hosentrager. SClara EfA. 1, 427. Jóch-:
1) [1a].
2) [2] s. Holm 1. Kánnen- [1a], auch Pflanzenn., Nepenthes moluccensis, s. Oken 3, 1368. Káppen-: z. B.: Kappen- und Platten-T. [Mönche]. Luther 5, 446b etc.; Schellen-K. Heine Lied. 102, mit der Schellenkappe bekleidet. Kartéll-: der die Duellfordrung überbringt. Garzoni 667b. Kóffer-: nam. auf Stationen der Eisenbahnen und Dampfschiffe Koffer und sonstiges Gepäck der Reisenden transportierend (Schürger, s. schüren, Anm.), vgl. Gepäck-T. Kórb-: nam.: K–in, Körbchen-T–in (W. 34, 276), nach gr. χα~ηρoς, die bei gewissen Festen die Körbchen mit den Heiligthümern auf dem Kopf tragenden Jungfraun, vgl. Guhl 1, 176. Krēūz-: Einer, der ein Kreuz trägt, z. B. es bei Processionen voranträgt, nam. aber auch (s. Kreuz 3) = Dulder, so z. B.: K–in. Jfland 9, 4, 32 etc., vgl. wortspielend: Das [Kreuzlein] ließ er auf dem Harnisch gleißen. | Wohl mocht’ er Kreuzes-T. heißen, | der arme Ritter. Fouqué Gd. 1, 117 etc.; auch (nach der Gestalt) eine Gatt. Cikaden (Cicadae cruciatae). Krōnen-: König, Regent. H. R. 9, 57; Tiedge 2, 75 etc.; Ermüdet von den Lasten | der K–e i. Gleim 6, 343. Kútten-: Mönch. Thümmel 5, 145. Lámpen-: vgl. Fackel-T., nam. [2] = Kandelaber. Guhl 2, 200. Lást-: Auerbach Ab. 156; Er verdingte sich als L. W. Luc. 4, 39 etc., auch von Lastthieren. Gartenl. 10, 438b etc.; Name eines Schmetterlings, Bombyx fascelina; ferner [2a] und bildl.: Jch fürchte, der Vornehme möchte .. durch eine reiche Belohnung mich zum L. seiner Meinungen machen wollen. Gellert 4, 271; Wo du mehr issest, musst du ein Lasttrager der Speise werden. Olearius Ros. 46b. Latérnen-: s. Fackel-T. etc., auch Name einer Gattung Cikaden, Fulgora. Oken 5, 1602 ff.; Hungari 2, 200 etc. Lêhen-: der Etwas zu Lehen trägt: Ein L. der Kirche. Fichte 6, 279; Sch. 1035a; b; Lehens-T. Laube Band. 1, 33 etc. Lēīb-: (s. Leib 2, Schluß und Sänften-T.) Sabina hatte sich acht Kappadocier zu ihren L–n angeschafft. Böttiger Sab. Lēīchen-: den Sarg tragend. Lēīd-: ein Leidtragender. Lēūchter-: vgl. Fackel-T., z. B.: Daß der Papst ihn zum L. seiner Kapelle erhoben. Forster Jt. 1, 6. Lícht-: s. Fackel-T.; auch z. B. vom bononischen Stein (s. d. 2x). Wackern. 4, 1189²⁷ etc., vgl. auch Lichter-T. = Kandelaber. FHJacobi 5, 131 etc. Lōhn-: um Lohn Ggstde forttragend, transportierend: L–in. Spindler V. 2, 379. Mántel-: s. Achsel-T. Mǟr(chen)-: s. Geschichten-T. Mít- [1g]. Nāch-: s. nachtragen 3. Nēūigkeits-: s. Geschichten-T. Objékt-: z. B. beim Mikroskop der das dadurch zu beobachtende Objekt tragende Theil. Mag. Ausl. 33, 35a etc. Öhren-: (s. Geschichten-T.; Zu-T.; Ohrenbläser). Zinkgräf 1, 101; 154 etc.; Ohrentrager. Stumpf 184. Olitǟten-: s. Düppen-T. und Ol, Anm. Orākel-: Orakelsprüche überbringend. W. Luc. 3, 201. Pácht-: (vgl. Lehen-T.; Pächter) Als königliche Pfand- und P. Kosegarten Rh. 2, 71 ff. Páck-: Gepäck-T. Pácken- [1e]. Pfánd-: (s. Pacht-T. und erpfänden). Pflícht-: Jemand, der und insofern er eine Pflicht trägt, auf sich hat. Mendelssohn 4, 1, 129 etc. Plátten-: (s. Kappen-T.; Platte 1; 1a): Nicht Priester, sondern P. . . Das Plattenvolk. Luther 1, 395a; 369a etc. Portechaisen-: Sänften-T. Böttiger Sab. 445. Pótt-: s. Düppen- und Topf-T. Réchnungs-: Einer, der den Vhen „Rechnung trägt“. Volksz. 10, 5; Xen. d. Ggw. 81 etc. Réff-[1e]: Musäus Ph. 3, 48 etc. Rundéllen-: schwzr. (s. Rondel) Gotthelf G. 134. Sáck-:
1) Last-T. W. 14, 188; 22, 78; 23, 113 etc. (Secktrager. Fischart Garg. 43a), auch: Daß ein Esel den andern S. nenne. Luther 1, 550a etc.
2) Naturgsch.: Thiere mit einem Sack am Leibe, z. B. = Kropfpelikan; Sackspinne; eine Gattungvon Larven etc. Sāhlband-: Trageband aus Sahlband (s. d.), z. B.: Das Bündel mit den S–n. vHorn rhD. 2, 60. Sāmen- [2]: Pflanzentheile, die den Samen tragen. Schacht B. 265. Sä́nften-: Portechaisen-T.: Sie reden .. als wie ein S. [roh etc.]. W. 15, 103. Schāden-: Schadenstifter. Freytag B. 1, 248. Schāū-: der Etwas zur Schau trägt: Sch–ei. Volksz. 9, 62. Schíld-:
1) Schildknappe. 1. Sam. 17, 7; G. 22, 166; Seitdem habe ich die Gewalt in ihren Schild- und Schwert-T–n kennen gelernt. Spielhagen Hoh. 4, 35.
2) in einer Fabel als Bez. der Schildkröte (s. d.): Sch–in. Ramler F. 3, 182. Schléppen-: die Schleppe (s. d. 1) tragender Diener, eig. und übertr.: Er ist unbedingter Schlepp-T. der Casanova. Gundling Pel. 1, 159; Sch– ei gegen Östreich. Nat.–Z. 15, 40, vgl.: Der Vorreiter oder Schweif-T. eines Andern zu sein. W. 9, 145. Schwêrt-: s. Waffen-T., nam. (vgl. Schild-T. 1): Jemand, der einem Andern das Schwert vorträgt, auch als Bez. hoher Würden-T.: Groß-, Kron-Sch. Thúrm-: z. B. eine Art Panzerfische, Ostracion turritus. Thyrsus-: Wackern. 2, 781 ¹³. Tópf-: s. Düppen-T. Traktāten-: z. B. Überbringer eines (Friedens-) Traktats. W. 34, 273. Trēūs- [1g]. Uber-:
1) [1] von Pers., z. B.:
a) Jemand, der Einem Gesprochnes etc. hinterbringt, zuträgt (Zu-, Ohren-T.). L. 13, 506.
b) ohne Uml.: Jemand, der Etwas in eine fremde Sprache überträgt, Übersetzer. Latendorf Agr. 145; Monatbl. 2, 222b etc.
2) [2] Etwas, wodurch Etwas auf etwas Andres übertragen wird: Daß .. Cyan, eine Verbindung von Stick- und Kohlenstoff, als Ü. des letztern an das Eisen fungiere. Karmarsch 3, 644 etc., bes. von einer Vorrichtung beim Telegraphieren = Relais (s. d. 3). 1, 695 etc. Um-: nam. Einer, der Gerüchte ꝛ. in Umlauf setzt. G. 29, 276, vgl. Herum-T. 2. Unter- [2b]. Ver-: z. B.:
1) Deiner Lästerungen | V. Nicolai 8, 36, die sie (v)ertragen, dulden.
2) Jemand, der einen Vertrag abschließt. G. 9, 118. Vōgel- [1e]. Wáffen-: z. B.:
1) ein Bewaffneter. Rückert Mak. 2, 166 etc.
2) nam. (vgl. Schild-, Schwert-T.) der einem Andern die Waffen trägt, auch übertr. wie Schildknappe etc.
3) eine Motte, Bombyx bucephala (Mondvogel, Faulholz). Wásser-:
1) [1a] H. R. 9, 363; W–in. V. 3, 182 etc.
2) Naturgsch.:
a) Wasserbiene, Drohne (s. d.).
b) Kropfgans.
c) Der gehörnte W., gehörntes Straußhuhn, Palamedea cornuta. s. Weinschröter. s. Geschichten-T. Jemand, der und insofern er eine Würde trägt, bekleidet: Des Reiches Groß’ und W. Roquette W. 32; Oppenheim 11, 11; Spiel- hagen Hoh. 1, 169 etc.; Groß-W. Ense T. 1, 241; Scherr Bl. 1, 117 etc. s. Geschichten-T. Herrscher, König etc. Freiligrath SW. 1, 69. der Zettel, nam. Theaterzettel austrägt. Düringer 1070; Thümmel 3, 27; Z–in. Platen 1, 332.
Wēīn-: Wínkel-: Würden-: Zēītungs-: Zépter-: Zéttel-: Zū-:
1) Handlanger (s. d.). Fichte 6, 334 etc., bes. aber: 2) (s. Geschichten-, Ohren-T. etc.). Guhrauer Less. 1, 213 etc.; Z–e i. Devrient 2, 406; Dgl. Z–eien. Ense D. 6, 224; Görres V. 142 etc.; Zutragerei. JvMüller 7, 21 etc. Zusámmen-: Einer, der Etwas zusammenträgt (s. Kompilator), gw. ohne Uml., z. B. L. 10, 281 etc. Zwíschen-: ein „Hin- und Wieder-T.“: Als schlauer Z. und Vermittler. Mommsen 3, 7 etc.; Sie muthen mir Z–eien zu. Benedir 10, 113; Prutz Mus. 2, 100.
Trǟger~ēī, f.; –en; ~isch, a.:
s. Träger, Zsstzg.
Trāget, f.; –en:
(mundartl.) soviel man auf einmal tragen kann (Tracht). Schwäb. W. 135; Tragreff. Auerbach Jos. 24 etc.; Holz-T. Barf. 55 etc.
Trǟgheit, f.:
s. Träge.
*Trag~īēren, tr.:
im tragischen Stil spielen: Ein Mysterium tragiert. Heine Rom. 104; Hab manche Staatsaktion heruntertragiert. Klinger Seid. 88 etc.
~ig, a.:
(mundartl.) was getragen wird, werden muß. Schwäb. W.
Trǟgig, a.:
s. trächtig 1a.
*Trāg~iker (gr.), m., –s; uv.:
tragischer Dichter, s. auch Tragöde.
~isch, a.:
zur Tragödie gehörig, ihr gemäß etc., z. B.: Der t–e Kothurn (W. HB. 1, 76), Stiefel (L. 4, 109); T–e Maske. G. 33, 5 etc.; T. ist, was menschliche Kraft und Größe im Kampfe mit allerlei Hindernissen so erschauen lässt, daß des Schauenden Gemüth gerührt und erhoben wird. Düringer 1081 etc.; in prägn. Gegenüberstellung: Traurige, ja t–e Beispiele. G. 32, 193; Nat.-Z. 14, 599; Dieser traurige, weniger t–e als betrübsame Ausgang des Helden. 17, 71 etc.; Hoch- t. G. 33, 10; Gartenl. 12, 300b (s. hochtragend); Über- t. Schütze Hamb. 589 etc.
Nāchlrāgisch, a.:
s. nachtragen 3.
*Tragisīēren, tr.:
s. tragieren; tragödieren, z. B.: Einem Etwas vor-t. W. Luc. 6, 405.
Āūsträgler, m., –s; uv.:
s. Austrag 3.
Trǟglich, a.:
so beschaffen, daß es sich tragen, ertragen lässt (heute gw.: Er-t., s. d., vgl. tragbar). Matth. 10, 15 etc.; Erbvgl. Beil. 9; Doch wäre es leidlich und t. Luther 6, 141a; 127b; 166b; SW. 6, 65; 60, 142; Wackern. 2, 243²s; 3, 555² etc., Ggstz.: Un-t. Matth. 23, 4 etc.; Claudius 7, III; Garzoni 85b; Luther 1, 153b; 167a; 283a; Stumpf Vl etc. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) Abtrag (s. d. 5) thund, schädlich, nachtheilig: Unzweckmäßig und den anzustrebenden Reformen a. Nat.–Z. 15, 442; Ihnen lieber dazu behilflich als a. sein. Olearius Reis. 316a; 400a etc.
2) schwzr. (s. Abtrag 6b; abtragen 5) = ein-t., z. B.: Seine Zeit nützlich und a. gebrauchen. Gott- helf U. 1, 25; 2, 179; Sch. 90; 222; Im größten Flor seiner .. Geld-A–keit. Pestalozzi 4, 349. Āūs-: Etwas austragend (s. d. 5) = ein-t. (s. d., vgl. 2): Schleunige und a–e Hilfe begehren. ThKönig Lthr. 1, 378; L. 3, 63; Ein Amt, welches nicht ansehnlich, aber doch a. war. Rabner 1, 152; 3, 31; 38; Die A–keit des Amts. 32; Sturz 2, 19 etc. 2) Die Besitzung war .. eine fressende, nicht eine nährende, keine ein-t–e, sondern eine a–e. Gotthelf U. 2, 325 (vgl. austragen 1c; ab-t. 1). Be-: (ugw.) Er weinte so b., | daß er fast zerfloß. Heine Tr. 128 (beträchtlich?). Eīn-: Etwas eintragend (s. d., vgl. ab-t. 2; aus-t. 1; 2), einbringend, gewinnbringend: Kant 9, 23; Wenn der Schriftsteller sich die Geburten seines Kopfs so e. zu machen sucht. L. 11, 178; Die Stelle ist e. genug. 12, 252 etc.; Im Besitze über-e–er Ämter. Heine 8, 110. Er-: gew. statt des ver- alt. Grundw.:
1) Läßlich und e. G. 18, 212; 29, 427; E–e Verse. Kinkel 386; Das ganz e–e Leben. Sturz 1, 50 etc.
2) Ggstz.: Zu tragen glaub’ ich Alles, nur das Eine | .. erscheint mir un-e. G. 13, 351; Daß es ihm un-e. fiel, wenn etc. 15, 36; Peinlich, ja un-e. 22, 88; „Jetzt ist er un-e.“ Unausstehlich. 34, 261; Un-e–e Ggstde, 1351 unleidliche [s. d.] Begebenheiten. 30, 358; 16, 102; Sch. 415a; Widrig und un-e. W. 23, 97; 34, 17 etc. Dazu:
3) Er-t–keit:
a) das E.-Sein. HKleist E. 1, 296 etc.
b) veraltend: Hätte die Natur sie in dieser E–keit vieler Erdstriche unbestimmter gebildet. H. Ph. 3, 145, in der Eigenschaft und Fähigkeit, viele Klimate zu ertragen; Die E–keit [Toleranz, Ver-T–keit]. Olearius B. 55a etc.
c) (vgl. ertragen 2; Einträglichkeit) Zu des gemeinen Volkes E–keit gereichen. Gryphius Fr. 432, Nutzen.
4) Un-E–keit:
a) das Unerträglichsein. Kompert Pfl. 1, 205; W. 15, 81 etc.
b) (vgl. 3b) Unverträglichkeit. Zinkgräf 1, 162, vgl.: Eigenheiten und Un-E–keiten vieler Chefs. G. 26, 51 (oder zu a?).
Nāch-:
1) (s. Nachtrag) Versäumtes nachholend: Einem n. glückwünschen; N–en Glückwunsch; Mich n. einzuzeichnen. G. 6, 444; Keine vorberathende und mitbeschließende Stimme, sondern nur n–e Einsicht in die Akten haben. Strauß Streitschr. 1, 18 etc. Ver-: geeignet sich wohl zu vertragen (s. d. 6b), z. B.:
1) von Pers. (vgl. friedfertig etc.) Sie machte die Bonzen ver-t. W. 7, 173 etc.; Sogar die Priester hatten V–keit und Menschenliebe. 8, 152; G. 19, 213; Weise V–keit mit Thoren und mit Weisen. Rückert W. 4, 81 etc.; Un-v. fürwahr ist der Glückliche! etc. G. 5, 49 etc.; Ihre störrige Un-V–keit. W. 8, 202; Rückert W. 6, 51 etc.
2) von Sachen: wohl mit einander vereinbar, kompatibel: Lebens-Thätigkeit und -Tüchtigkeit ist mit auslangendem Unterricht weit v–er als man denkt. G. 18, 301; Bei dir allein ist Lieb’ und Grausamkeit ver-t. W. 12, 258; 4, XIII etc.; Zwei un- v–ere Gegentheile | fand die Natur nicht. Sch. 246b; 1042b; Empfindungen, die mit diesem der stillen Andacht geweihten Orte un-v. sein würden. Thümmel 5, 174; W. 8, 125; 33, 25 etc.; Die Un-V–keit des Judenthums zu [gw. mit] Gebräuchen und Gottesdiensten, welche etc. JvMüller 1, 454 etc. Vōr-: mundartl. = zu-t. (s. d. und vortragen 4b): Breitinger KrDichtk. 1, 411; Stärker als es dem Staate vor-t. war. Iselin Tr. 150; 183; Was er dem gemeinen Nutzen vor-t. hielt. Musäus Ph. 2, 50; Rabner 3, 194 etc.; Dann es noch nicht Zeit, auch dir nicht „fürträglich“. Schaidenreißer 57a; Schm. 1, 484. Zū-: s. zutragen 2, gw.: durch gewinnbringende, vortheilhafte, heilsame Wirkung auf Etwas oder Einen förderlich: Die Reise werde Ihnen z–er als nachtheilig sein. L. 12, 341; Das Nebenher ist dem Hauptgeschäft so z. wie der Weinstock der Ulme. Musäus Ph. 1, 112; Für mich z–er wär es. V. Od. 2, 74; 11, 359; W. 6, 319; Das Z–ste für jedes Volk. 31, 237; Luc. 6, 320 etc.; Die mir ganz un-z–e Polarkälte. Cham. 4, 324 etc.; Die (Un-)Z–keit einer Kost etc.; aber auch mit Mz. = Inkonvenienz, z. B.: Das plautinische Stück enthält noch einige Unzuträglichkeiten [Ungehörigkeiten etc.]. Danzel 151 etc.; Mehrfache Un-Z–keiten haben sich der allgm. Einführung dieser Verfahrungsart entgegengesetzt. Karmarsch 3, 208, Unbequemlichkeiten etc.; Devrient 2, 404 etc.
Trǟgnis, n., –ses; –se:
in Zsstzg.: Er-: = Ertrag (s. d.), sehr häufig, obgleich in den Wörterb. fehlend: Das reiche E. des Feldes. Auerbach D. 4, 3; 31; 70; 144; 247; 277; DBl. 1, 132a; Gv. 451 etc.; Mit den E–sen der Kontribution. Broysen Y. 1, 397; Fallmerayer Or. 1, 166; Gartenl. 9, 283a; 10, 254b; Gutzkow R. 7, 162; 399; 9, 312; Z. 1, 324; Kapper Chr. 1, 67; Karmarsch 3, 230; Nat.–B. 12, 197; Spindler St. 1, 91 etc. Ver-: abgeschloßner Vertrag: Mommsen 3, 292; Zu einem solchen V. mit dem Feinde. DViertelj. 1, 1, 346 etc.
*Tragȫd~e (gr.), m., –n; –n:
tragischer Schauspieler.
~i~e, f.; –n:
Trauerspiel (s. d. und Bocks- Spiel, -Gesang). G. 33, 12 ff.; Sch. 1135b; L. 7, 345; Eine schale T. Gal. 5, 8 etc.; Quintessenz-T–n. Platen 4, 189; Schicksals-T. oder -Stück (s. d.); Vers-T. [in Versen]. Devrient 3, 230; Titanen-T. Heine 6, 118; In seiner [Gottes] tausendaktigen Welt-T. Reis. 2, 177 etc.
~īēren, tr.:
s. trag-ieren, -isieren: Einem Etwas vor-t. W. Luc. 5, 164.
Trāgsam, a.:
in Zsstzg., z. B.: Er-: viel Ertrag bringend. Ver-: verträglich, bes. (1): Eine v–e und freundliche Begegnung. Eberhard Apol. 2, 83; Duldenden Sinns, ver-t. und liebend. CRudolphi NGd. 297 etc.; V–keit. JMAfsprung Reime 79; Bronner 2, 71; Daß er sich sehr wohl mit ihr habe vertragen können. Jene V–keit. W. 36, 259 etc., seltner (2): Alle Vollkommenheiten im höchsten Grade sind auch im höchsten Grade ver-t., stimmen .. zusammen. Mendelssohn Morg. 310 etc.
Trāhn: s. Thran. Trāīd: s. Getreide. *Traille: s. Tralge. *Train (frz. tréng), n., –s; –s:
1) Wagenzug, z. B.:
a) bei Eisenbahnen. Gutzkow R. 5, 373 etc.
b) im Kriegsw. und hier nach der Verschiedenheit des Transportierten, z. B.: Artillerie-, Belagrungs-, Munitions-, Proviant-T. etc., auch die dazu gehörigen Zugthiere und Mannschaft (Troß).
2) weidm.: eine Übung der Hunde zur Parforcejagd, wobei sie die Spur der von einem in Galopp Reitenden (Traineur, spr. tränör) nachgeschleppten Hirschläufe zu verfolgen haben; dazu: Die Hunde trainīēren etc., s. Döbel 2, 101.
3) En [spr. ang] T. [gut im Zuge] sein.
*Trait~abel (frz. trät–), a.:
fügsam etc. Höfer Hon. 188 etc.
~eur (trätȫr), m., –s; –s, –e:
Speisewirth, vgl. „Tracteur“. L. 4, 343.
*Trák~asserīē (frz.), f.; –en:
verdrießliche Plackerei, Quälerei etc. Gutzkow Lenz 143 etc.
~assīēren, tr.:
Trakasserien verursachen. Rahel 1, 215.
Trākeln, tr.:
Schneid.: das Futter anschlagen (s. d. 1e).
*Trákt (lat.):
1) m., –(e)s; –e: Zug, von Etwas, das sich ununterbrochen lang hinzieht, streckt: Dem T. oder Strich der rhätischen Alpen. Stumpf 619a; Der T. dieses Gebirgs. ebd.; Große Güter-T–e. Kohl Irl. 1, 39; Seiten-T. Brachvogel FB. 1, 317 etc., s. auch Tracht 16.
2) a.: Ver-t., s. vertrackt.
~amént, n., –(e)s; –e:
1) Bewirthung; Gastmahl. Sch. 117a; W. HB. 1, 99 (T–en. Weidner 40).
2) Löhnung, Sold beim Militär.
~āt: 1) m., –(e)s; –e:
Abhandlung, kleine Schrift über einen Ggstd., z. B.:
a) allgm., auch verkl.: Ein Traktätchen von zwölf lessingischen Bogen. L. 13, 144 (FNicolai). In diesem allgm. Sinn heute, nam. in der Verkl. gemieden, s. 1, vgl.: Traktation. G. 40, 46 (Hegel).
b) (s. a) bes.: gedruckte Flugschriften religiösen Inhalts, die von frommen oder frömmelnden (den sog. Traktätchen-) Gesellschaften in Masse unters Volk verbreitet werden, vgl. Mz. mit Uml.: Kleine Traktäte, meist von Theologen abgefasst. Freytag B. 1, 376 und bes. verkl.: Kleine Traktätchen gegen das Branntweintrinken. Humboldt Ens. 74; Scheußliche Traktätchen-Wirthschaft etc.
c) Vertrag (s. 2): Heeren 2, 732 etc.; Mit dem pontischen König schloß er jetzt einen förml. Allianz- T. Mommsen 3, 29; Friedens-T.; Handels-T. Heeren 2, 729 etc. 2) T–en, pl.: Unterhandlungen wegen Abschluß eines T–s (1c): Daß Richelieu mit dem Könige von Schweden bereits in T–en stand. Sch. 919a; Die T–en, Friedens-T–en abbrechen etc.
~eur (ȫr), m.:
s. Traiteur.
~īēren: 1) tr.:
einen Ggstd. behandeln: G. 14, 230; Traktierte er die Sache nicht bloß als ein Knabenspiel. W. HB. 2, 182; Einen Autor t., zum Ggstd. einer Besprechung, Abhandlung machen etc. 2) tr.: Einen so und so t., behandeln, z. B.: Weil mein Hund einmal übel zu Hof ist traktiert worden, will er nicht mehr hinein. Zinkgräf 1, 247 etc., daher auch mit und ohne Angabe des Wie = mit Traktament versehn, bewirthen etc. 248; Diener, die stattlicher und besser wollen getraktiert [s. benedeien, Anm.] sein. 34; 13 etc.; ohne Obj.: einen Schmaus geben etc., auch: Worauf ich vornehmlich t. [was das Hauptgericht sein] werde. L. 12, 251 etc.
3) intr.: unterhandeln: Mit Einem über Etwas t. Sch. 870a; 878b; 984a etc.