Träge
Trägheit
Trǟg~e, I:
a; (ahd. trâgi, mhd. traege, s. 3, 79b): langsam und verdrossen, wo es sich um Thätigkeit und rege Bewegung handelt; auch: solchem langsamen, verdroßnen Wesen gemäß, es bewirkend etc. (vgl. faul 2 und laß I, auch für die Belege): 37, 14; 24, 25; 12, 1; Die Luft schwamm in t–r Ruhe über dem duftenden Garten. 216; Der t–n Nacht. 300a; Ihr [der Gedanken] t–rer, langsamerer Fluß lässt sich nicht plötzlich beschleunigen. 8, 333; Des Unkrauts t. Wildnis auszurotten. 213; Rod. 171; 15, 29; Der t. Schlummer. 69; Ein t–s Gestirn hängt über dem Haupt dir. 1, 23; Eine kurze Nacht | hat meine Jahre t–r Lauf beflügelt. 308b; Der Strom .. sucht durch t–n Sumpf den Lauf. 359; Ihn [den Geist] säumt der t. Leib. 3, 219; Wer die t–n [spätre Lesart: säumigen] Klöße mit Karsten | malmt. Georg. 1, 94; 25, 58; 1, deutsches Wörterb. II. 105 etc.; auch: Zu allem Guten t. 5, 113 etc., seltner: Der Holländer ist träg für alles Gute. Nat. 49 etc.; Zsstzg. z. B.: Das denk-t. Beharren beim Herkömmlichen. Bl. 1, 181; IX; Hofgsch. 160 etc.; Schneck-t. zum Profit. Sh. 2, 46; Schreibe-t. 5, 238 etc. — II. f.; 0: das Träge-Sein. 15, 65; Aus Bedacht und nicht aus T., nicht aus Überdruß am Arbeiten. Ph. 13, 60; Durch mechanische Veränderung, Schnelle oder T. 36, 75 etc., s. d. Folg. —
~heit, f.; 0: 1) gw. für Träge II: Der wegen seiner T. für faul galt. 4, 229; 4, 270; Von T. laß. Jl. 13, 225; In einer gewissen allen Menschen angebornen T. 32, 204; Die T. [Unlust], ’was zu thun. 3, 189; 6, 313 etc. (Tragheit. 6, 253a; 185a etc.); personif.: T. [der Träge] findet hart | das Daunenbett. Cymb. 3, 6 etc.; Denk-T. etc. —
2) (s. 1) Phys.: die Eigenschaft der Materie, wonach sie, ohne einwirkende Kraft, in ihrem Zustand beharrt, s. 1, 5 etc.
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