Getrabe
traben
Traber
Träber
Getrābe, n., –s; uv.:
das Traben und: der Lärm desselben. D. 49. —
Trāben, intr.: (s. Anm. zu flattern etc.):
1) sich im Trabe (s. d.) bewegen, z. B.: Pers. t., reitend oder laufend; Thiere t., nam. Pferde (s. Th. 30), ferner weidm.: Der Luchs, Wolf, Fuchs — ,trabet“, nicht: gehet. 1, 34b; 36a; 40a, vgl. Br. 293; 104 etc.; Sein Pferd t. H. 2, 1, 127), sachter Po. 3, 164), weidlich ler F. 3, 91) t. lassen etc.; Getrabt kommen. 12, 100 etc., auch: Sonntag kommt es [s. d. 7] gekutscht und getrabt. 2, 42, kommen Leute in Kutschen und zu Pferde; Einem in die Eisen (s. d. II 2a) t., auch bildl.: Wer allzuviel will haben, | thut ihm selbst in die Eisen t. [ist sein eigner Feind]. Es. 3, 72 etc., ferner z. B.: Die Füße wollen „draben“ [springend tanzen]. 2, 370²⁵); Wer trabte durch das Löwenland? . .Tombuktu’s Karawanenzug. SW. 1, 253; Die ruhig trabten ihren Weg zur Mühle. 1, 144; Der Papst, | mit dessen Bann- und Fluchgeräth beladen, | ein Saumthier du durch die Provence trabst. A. 19; Epikureer, welche nicht t., sondern zur Höllen zurennen. 5, 259a; Mein Ziel ist stets dasselbe, | ob ich laufe, ob ich trabe. Mak. 2, 6; Damit trabt deine Mähre zum Stalle (s. d. 1b)? 109a; Nur wäre er [Rousseau] nicht als Elephant mit zermalmenden Schritten über unsere verdorbene Erde getrabt. 3, 64; Die Rotten, | die zum Turniere t. oder trotten. 493; Lasst ihn bis zum Zipperlein | aufFreiersfüßen t. 3, 151; Der Fischer .. geht mit. .. Durch Dick und Dünn, über Feld und Moor | trabt er. 11, 10, auch 9, 256; 23, 154 etc., von gehnden Pers. etc. —
a) Hoch t. eig. von Pferden, die t–d die Beine hoch heben, bes. aber übrtr. (vgl. Hoffahrt, hoffährtig, niederträchtig etc.) auf stolzes Gebaren, sich Überheben nam. vom Pathos der Rede, z. B.: Der darf so hoch nicht t. [großthun etc.], | der solchen Freunden dient, die ihm zu schaffen [befehlen] haben. Das lügt . ., | hochtrabt, bramarbasmäßig sich gebart. Sh. 1, 463 etc., zumal adjekt. Partic. Präs.: „Monarchen“, so nennen etwas hochtrabend die Jrländer ihre Könige. Ir. 2, 48; Ohne dieselbe ist der Dichter höchstens ein hoch-t–der Schwätzer. 4, 1, 100; 7, 68; Dieser Vorzug erwarb ihm den hoch-t–den Namen Hyperbolus. 13, 178 etc. mit Fortbild. (s. bedeutend, Anm.): Die größten Eigenschaften nehmen einen hässlichen Anstrich, wenn sie mit der Hochtrabenheit begleitet sind. Nat. 324 etc. (s. Hochtrab). —
b) subst. Infin., auch z. B.: Das berühmte Wett-T., denn Wettrennen kann man es nicht nennen, weil die Absicht nur ist, die Vorzüglichkeit der Pferde fürs Wagenziehen auszumachen. Nachg. 237 etc. —
2) Dazu: Traber, s. u. — Zsstzg. wie bei allen ähnl. Zeitw. der Bewegung (vgl. nam. trotten), z.B.: Sie trabten ab [oder davon]. M. 246; Indem das ruhige Thier beim An-T. ein paar Sprünge machte. 6, 108; An- (oder daher-, einheretc.) getrabt kommen (s. d. 5b); Auf-t., s. auftrappen; Das Pferd aus- t. GG. 225), lang GsE. 4, 190), scharf Jen. 1, 204), tüchtig Gr. 2, 97) aus-t. lassen, vgl. ausgreifen etc.; Trabte fröhlich beiher. 8, 86; Rosse, so daher-t. 47, 3; Wo seine Imagination wie auf einem allzumuthigen Pferde dahertrabt. Luc. 4, 132; Er [der Alexandriner] trabt betrübt daher mit schwerem Schritt. 2, 582²⁰ etc.; Davon-t. Pr. 7, 401; 2, 141 etc.; Die Kavallerie trabte zw. Sterbohol und Unter-Michelup durch. 3, 159, auch mit Acc.: Trabet der Stier sicher die Fluren durch. 193; Il. 23, 122 etc. und ganz transit. untrennbar: Das Thier fing an, den großen Kreis zu durch-t. 10, 362a; Die Welt durch-t. 8, 65; 15, 246 etc.; Die durchtrabete Elis. Th. 22, 156 etc.; Kömt .. durchs Burgthor eingetrabt. 80; 1, 535d etc.; vralt.: Einen ein-t. 2, 291, in die Enge treiben etc.; Einher-t. D. 115; 4, 910²³; 2, 833²³; Die redlich ēīnher-t. [wandeln]. 249¹³ etc.; So eile, | hier des geraden Wegs ent-t–d. N. 240; Es t. die Wölfe .. eine ganze Ecke fort. 1, 35b; Po. 3, 24 etc.; Zu Reitern, die vor seinem Wagen „her draben“. 1. 8, 11; Indessen trabt ein .. Bär | .. seinen Holzweg her. F. 3, 26; Als ich .. unbeschuht hinter ihm hertrabte. 23, 220; vralt.: Kommet hergetraben. 860; Nach langem Hin- und Wieder-T. 10, 253; Herab-t. 4, 126; Ein Reiter kommt herangetrabt. 12, 115; So trabt’ er [Jsegrim] die Höhle hinein. 5, 278; 4, 72; Ein Centaur; so lang der vor eurer Imagination herumtrabt. 7, 226 etc.; Hoch-t. s. [1a]; Ich bin dir zu Fuß nachgetrabt. 3, 161; Der Fuchs entbrennt | und trabet nach dem Rufen [der Füchsin]. Br. 104; Einem Andern nach-zu-t., wie meine Schafe dem Lockhämmel. Ph. 1, 8 etc.; Punkt, den sie in weiten Kreisen um trabten. 11, 756b; 527; H. 1, 28; Ländl. 3, 469 etc.; Brandimart .. trabt vor, | die Andern bleiben gern zurück. 4, 57, bes. auch (s. vorreiten 1a etc.): Der Leichtsinn trat sein Amt mit Eifer an, | das Amt der Liebe vor-zu-t. 1, 292 etc., dazu: Vortraber (s. Trab 4, vgl. Vorläufer etc.); Wir trabten manche Stadt vorbei. 2, 90; Vorüber-t. 12, 11; Auf, mein Schweinchen! trabe du | lustig unsrem Dorfe zu. 3, 203; 3, 28; 11, 12; 12, 195; 20, 335 etc.: Trab auf sie zu. 2, 229 etc.; Scharf zu-t–d. E. 1, 157 etc.; Zurück-t. 6, 260; Ph. 4, 90 etc. —
Trāber, m., –s; uv.: 1) ein lebendes Wesen, das — und insofern es — trabt, z. B.:
a) von kranken Schafen, s. Trab 3. —
b) Dorn-T. s. Neuntödter. —
c) bes. von Pferden, nach ihrer Art zu traben: [Der Zelter] ein leichter T. Ott. 51; Dem schnellen T., den der Vater vor den Schlitten spannte. Pr. 4, 253 etc.; Zsstzg. z. B.: Hart-T. wird bald für Schnell-T. angewandt [vgl. holl. Harddravers. 373, — nam. auch: ausdauernd im Trabe], bald auf solche Pferde angewandt, die in der Trabbewegung einen harten dem Reiter beschwerlichen Gang gehen. Th. 1, 374; Ein Hart-T. . ., ein Sanftzeltner. Garg. 176a; Postzüge von Hart-T–n. 5, 131; Hoch- T. s. d. —
d) von Pers., z. B. (veralt.): Einen Träber, der seiner Kurzweil nachlauft. 641b; ferner: Vor-T., s. vortraben und Trab 4; Du unverschämter irländischer Morast-T. Nat. 47 und nam. (s. c) Hoch-T., hochtrabende Pers., mit Fortbild.: Daß der Ton einer erhabenen schwungvollen Begeisterung kein recht natürlicher, sondern mehr der einer gemachten pathetischen Hochtraberei sei. 12, 606). —
2) s. Träber. —
Trǟber, f.; –n (uv.); -: (ahd., mhd. trëber, viell. zu traben, s. auch Trapp) der beim Keltern und Brauen bleibende Rückstand (vgl. Druse 5 und nam. Trester); Seinen Bauch zu füllen mit „trebern“, die die Säu aßen. 15, 16; Ein dünnes Getränk, welches sie aus Wein-T–n und Wasser zubereiten. R. 1, 17 (s. I Lauer); Aus den Trebern mag er Leyren [Lauer] machen. 589a; Weintrester . .. Um die Weintreber (die ausgepreßten Weinbeeren) vorzubereiten. 2, 202; Die in den rückständigen T–n [der Oliven] noch enthaltene kleine Menge Öl. 773; 2, 2, 200; Die Rübe zerfällt beim Pressen in Treber und Saft. 13, 13b etc.; o. Uml.: Trestern oder Trabern. 3, 1868 etc.; Und aus Mißdeutung von 15, 16 (s. o.): Auch ist die Eiche, ihrer Trebern wegen, nicht geradezu ein poetischer Baum. Char. 1, 215 (Schweinefutter). Oft übrtr.: Mit lauter T–n philosophisch-theologischer Spitzfindigkeiten gespeist. 10, 20; In dieser brausenden, nur Schmutz und T–n aufwerfenden Masse. 1, 2, 82; Die kluge Wirthschaft des Himmels, der auch mit T–n und Bodensatz noch Kreaturen speist. 202a; Er hatte die T. eines geist- und gemüthlosen Alltagstreibens satt bekommen. muth Heim. 254 etc.
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