Trab
Trāb, m., –(e)s; (–e):
1) eine Bewegung zw. Schritt und Galopp (s. d. 18, 118 etc.), bes. von Pferden:
a) T. heißt eine Bewegung, wobei jedesmal fast in einem und demselben Momente 2 Schenkel in der Diagonale den Boden verlassen und, indem sie dermaßen wieder zur Erde kommen, die anderen beiden Dasselbe thun etc. Th. 2, 372 etc., dann auch zuw. von andern Vierfüßern (s. traben) und von Pers.: Im T. sich bewegen, laufen, reiten, jagen; Die Flucht [der Giraffen] .. Es war kein T., sondern ein schwerfälliger .. Galopp. 7, 1327; 1326; 4, 319 etc.; Einen sanften T. gehn 2, 137), laufen 3, 240); Aber hart ist doch der T. 3, 202 etc.; In gestrecktem (s. d. 2b) T.; In großem T. 20, 244; 11, 68; 73 etc.; Sich in starken T. setzen. B. 3, 63; In T. fallen. Pr. 1, 1 etc.; Im T–e umwenden. 7, 172 etc.; Trott und T. Mak. 2, 38; 144 etc.; Malmend zerstampfet das Feld mit gevierteltem T–e der Hufschlag. Än. 8, 596 etc.; So musst du, armer Tropf, bald in vollem T., bald Schritt vor Schritt .. nebenher laufen. Luc. 5, 143 etc.; auch: Trompet’ und T. und Trommel summt. 1, 108, von dem schallenden Tritt der Truppen (vgl. 4). —
b) Zsstzg. eig. und übertr., z. B.: Wie es manchmal im Galopp geht, | schaut der große William [Shakspeare] spöttisch | auf den armen Kommentator, | der im Esels-T. ihm nachfolgt. Tr. 92; Von Haus mit Freuden stoßen [die Bienen] | in vollem Flügel-T. 2, 291²⁰); Im Gänse-T–e hinter einander her. A. 1, 233 (s. Gänsemarsch); Die in kurzem Hunde-T. hinter ihnen herliefen. 4, 34; „Hundetrapp“. Reis. 2, 206; Börn. 35 etc.; Die kurzen Sätze, der kleine Hunde-T. 266 (s. Stil 2); Daß die alte Kracke .. in einen kurzen, aber nie lange dauernden Zuckel-T. fiel. Bank. 2, 95 (s. zuckeln) etc. —
2) (s. 1) in der seltnen Zsstzg.: Hoch-T.:
a) das Hochtraben (s. d.), hochtrabendes Wesen: Dem spanischen H., der italischen Ruhmredigkeit zum Possen. 15, 319 etc. —
b) Pers. von solchem Wesen: Der Hoch-T. Günterodt verstund nicht, wie etc. 3, 107 etc. —
3) (s. 1) eine Krankheit der Schafe. vgl. Traber von drehkranken Schafen mit stolperndem Gang. Th. 2, 372. —
4) (s. 1a, Schluß) in Zsstzgn: ein Heerestheil, Truppen auf dem Marsch, z. B.: Er war .. nachgeeilt mit Heeres-T. Rost. 24a etc.; Ab-T. [Detachement] und bes. (vgl. Hut II 2a): Der Vor-T. seines Heers, dir hilfreich zugeführt, | berührt den Nach-T. schon des deinigen. Hint. 210; Blücher hielt mit dem Nach-T–e ein lebhaftes Gefecht .. aus. B. 3, 97; 2, 1301¹⁰ etc., übertr.: Ein Chef der geheimen Polizei kann so im Nach-T. der Stadtneuigkeiten sein. J. 1, 404, dahinter zurückbleiben (vgl. Nachzügler) etc.; Den Vor- T. des Tilly. 945a u. o., vgl.: Des Feindes Vorder-T. 63 etc.; auch: Dein [der Sonne] Vor-T. Morgenröth. 2, 144⁷), die dir voranzieht etc. und von den Einzelnen (s. vortraben): Du sandtest vor dir her deine „Vordraber“, nämlich dein Heer, die Hornissen. 12, 8; Daß Er kommen will und diese Zeichen als seine Vordraber lässet daherfahren, daß er nicht ferne sei. 5, 533a; Es ziehen nicht mehr dann 15 Pferd heraus, das waren ihre „Vorträber“. 188; Wie ich bei den Vorträbern war. 82.
Anm. Mhd. drap, von draben, traben, traben; oft (vgl. Schmidt neben Schmied und s. † A) in der Ausspr. und theilw. Schreibw.: Trapp (s. 1b: Hunde-T.), vgl. die tonnachahmende Interj.: trapp, dazu: trappen, trappeln, vrkl. mit hellerm Laute trippeln; ferner: Treppe (mhd. trappe, Stufen etc.), s. 3, 84a und 1, 497 ff., 1, 297.
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