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Ton
Tōn, m., –(e)s:
Töne (–e, –s, s. 3; 8); Tönchen, lein; -: 1) (ohne Mz.) die Spannung und Straffung eines lebendigen Organismus oder seiner Organe etc.: Die Grade der Spannung theilen sich von Nerve zu Nerve harmonisch mit. . . Diese harmonische Spannung nennen die Kunstverständigen den T. etc. Mendelssohn Ph. 1, 79 ff.; Befördert den Umlauf der Säfte und erhält den elastischen T. der Glieder. H. Ph. 4, 126 etc.; Den erschlafften Kräften durch Ergötzlichkeiten Spannung und T. zurückgeben. Engel 3, 40; [Dadurch] gab vielleicht ihr Körper der Seele eben denjenigen T., der nöthig ist, um mit dem Wehen des heiligen Geist zu sympathisieren. G. 14, 254 etc. 2) Mus. (s. nam. Sulzer 4, 533):
a) ein nach seiner Höhe durchs Gehör best. zu unterscheidender, einer best. Note (s. d. 6) entsprechender Laut, Klang: Wenn die Schwingungen eines schallenden Körpers in lauter gleichen Zeiträumen auf einander folgen, so erregen sie in unserm Gehör die Empfindung eines T–s. Gehler 4, 375; Die Oktave eines T–es macht in gleicher Zeit doppelt so viel Schwingungen als der Grund-T. Pouillet 2, 45 etc.; Nimm einen T. aus einer Harmonie | .. und Alles, was dir bleibt, ist Nichts, solang | das schöne All der Töne fehlt. Sch. 70b; Der Singstimme T. für T. zur Seite zu gehen. W. 18, 268 etc.; Rouladen .. etc., wodurch ein T. in eine Menge anderer sich schnell um ihn herumdrehender Tönchen gleichsam gebrochen wird. Att. 3, 3, 113 etc.
b) in der unsrer Musik zu Grunde liegenden Reihenfolge von Tönen (a) oder T.-Leiter das größre Jntervall zweier aufeinanderfolgender Töne, best.: Ganzer T. (oder Ganz-T.), in Bezug auf kleinere Intervalle (s. Komma 3), nam. im Ggstz. zum halben (oder Halb-) T.: Unsre diatonische Tonleiter enthält außer den ganzen Tönen zwei halbe, s. Dur etc.
c) (vgl. 6; 7) zuw. = Tonleiter (Tonart). Sulzer 4, 534a; Wenn man sagt, ein Stück sei aus einem gewissen T. gesetzt etc. ebd.
d) zuw. = Klangfarbe (s. d.): Man sagt von einem solchen Instrument, es habe einen schönen, hellen, vollen oder einen schlechten, dumpfigen, un- angenehmen T. etc. 533b. An diese musikal. Anwendungen schließen sich vielfach incinandergreifend die folg.: 3) ein sei es durch Höhe oder Tiefe (s. 2a) oder durch Klangfarbe (s. 2d) oder durch Beides oder sonstwie zu unterscheidender, bes. ein ausdrucksvoller Schall (s. d.) oder Klang (s. d.), bald von diesen svrwdten Wörtern geschieden, bald damit vermengt (eig. und zuw. übertr.), z. B.: Da hub sich .. ein „dohn“ einer sehr starken Posaune etc. [Trompeten schall. Mendelssohn]. 2. Mos. 19, 16; 19; So die Posaune einen undeutlichen „dohn“ [unbest. Laut. Eß] giebt. 1. Kor. 14, 8; Daß ich für die Universität höchstens ein Name mit Schall (s. d. 2), aber ohne T. sein würde. Arndt Ber. XVII; Er kennt der Stimme T. Falk Mensch 32; Aus [nach] dem versch. T–e .. schien er wechselweise zu fragen, zu prahlen, zu drohen etc. Forster R. 1, 169; Den Schall .., der zum T. sich rundet. G. 4, 13; 11; T. und Klang .. entwindet | sich dem Worte. 149; Wenn dieser falsche T. in einem Herzen | . . klingt. 8, 101; Welch tiefes Summen, welch ein heller T.! 11, 33; Zu den heiligen Tönen, | die jetzt meine ganze Seel’ umfassen, | will der thierische Laut nicht passen. 50; Durch deinen milden Blick, | durch deiner Worte sanften T. 13, 241; 172; Ein schwer zu erklärender T., es war kein Rascheln, kein Rauschen. 22, 313; Die reinsten Töne ihrer Sprache. DMus. 1, 2, 170; Männlicher sind ihre Töne [ist ihre Stimme]. Nicolai 1, 283; Drängt auch nur von ferne | dein T. zu mir sich her, | behorch’ ich ihn. Platen 1, 127; Sie murmeln sanft mit halbem T. [halblaut]. 6, 25; Er brachte wohl einen T. heraus [auf der Flöte], aber keine Note. Schlegel Somm. 5, 1 (versch. 2a, vgl.: Daß er zur Pfeife nicht Fortunen dient, | den T. zu spielen, den ihr Finger greift. Haml. 3, 2); Das Thier bringt dem Zuhörer selbstgeschaffenen, geformten ausdrucksvollen Klang und Dies heißt T. entgegen. Vischer Ästh. 2, 114; W. 28, 80 etc. Veralt. Mz. ohne Uml.: Sie haben nicht allein am Ende der Verse gleichlautende „Thone“ und Syllaben. Olearius Reis. 327b; Nicht sowohl vernehmliche Wörter und Silben als ungebildete „Done“. Spate 2, 6 etc. 4) (s. 3) zuw. wie Schall (s. d. 3) zur Bez. des Inhaltlosen, Leeren: Glückseligkeit ein süßes Wort! allein | vielleicht ein leerer T. Nicolai 1, 74; Wobei mehr Verstand als nur bloßer Hall und „Thon“ wäre. Wackern. 3, 612²7 (Eselskönig) etc. 5) der Silben oder Wörter etc. ausdrucksvoll oder nachdrücklich hervorhebende Accent (s. d. 1; 2): In „Buchstabe“ hat die erste Silbe den Haupt- oder Hoch-T., die zweite einen Neben- oder Tief-T. und die dritte ist ohne T. (oder t.-los); „Sonst theilt’ ich euer Glück, jetzt theil’ ich eure Zähren“. .. Eine feinere Accentuation aber ist, wenn der T. auf „sonst“ und „jetzt“ gelegt wird. Düringer 157; Rede-, Silben-, Vers-, Wort-T. etc., s. betonen; tonig. 6) (veralt., mundartl.) T.: eine Folge harmonisch verbundner Töne (s. 2c), ein Sang, Lied (in Bezug auf Weise und Worte), vgl. die Mz.: Leander stimmet süße Töne (s. 3) | und singt etc. Hagedorn 3, 20 etc. und Ez.: Dort kömmt nach selbstgestimmtem T. | der Winzer Urban mit Brigitten. 184; Da der Gesang oder „dohn“ süße und lieblich lautet. Luther 8, 140a etc.; Die Versarten mit ihren Singweisen hießen [bei den Meistersängern] Töne und hatten oft die seltsamsten Namen .. Die vollkommen regelrecht gebildeten Töne hießen Meistertöne. Kurz Leitf. 69; Ein Lied in dem „Rothen Zwinger thon“. Zarncke Br. 455a etc. und verkl.: Kein alter Verseler hier tont sein Tönchen [kein Dichter singt sein Liedchen]. V. Ar. 1, 239; 3, 272; Verderbt nicht mehr Bäume damit, daß ihr Liebestönchen in die Rinde schneidet. Sh. 3, 75 etc.; Wenn ich dir das Döhn- chen [Geschichtchen] erzähle. JGüller Lind. 1, 14 u. o.; Asmus’ Schäferdöhnchen von der schönen Rebecca. Kosegarten Rh. 1, 67 etc., s. Brem. W. 1, 228; Schütze Holst. 1, 235; Quickborn 287. 7) übertr. zu 2c, insofern die Tonart, aus der ein Stück geht, bestimmend ist für den Charakter desselben etc.: die Art und Weise, die in Etwas herrscht, das Ganze durchzieht etc., z. B.:
a) (vgl. 6 und 8) Du [Lerche] giebst den T. ihm dem Landmann] zum Morgenliede. H. 15, 10, es anstimmend; Jedes Kunstwerk hat seinen T., seine fortgehaltene Melodie, in der Nichts vorschreien, Nichts verstummen muß. 13, 14; Den T. des feinern Lustspiels treffen, verfehlen etc., s. bγ.
b) bes.: die in Jemandes Wort und Sprache und überh. in dem Benehmen und Behaben von Personen oder Kreisen herrschende Art, z. B.: Als Musterpröbchen der Art und des T–s des Fürsten der britischen Kunstrichter. Kosegarten Rh. 3, 68, so mit Genit. oder mit Ew. sehr häufig, z. B.: c) als Subj.: Der T. der feinen Gesellschaft, der feine, der gute T. etc. verlangt, erfordert es so; Es herrscht dort ein freier, ungezwungner etc., ein steifer, ceremoniöser etc., unangenehmer T. etc. 8) als Prädik.: Das ist jetzt feiner T., vgl.: gilt für (gehört zum) feinen T. etc. γ) als Obj.: Ich mag, liebe diesen T. nicht; Jch kann den T. des Rückhalts an Freunden nicht ausstehen. G. 9, 282 etc.; Durch den angenommenen T. des Gebieters wirklich Gebieter zu werden. Sch. 970b etc.; Einen T. anstimmen, anschlagen, angeben; T. angebend (s. d. 1f); Schaffhausen ist in solchen Sachen nicht zum T.-Geben bestimmt. JvMüller 6, 186; Unter den T.-führenden Männern. Gervinus Einl. 178 etc. d) ferner abhäng. von Präpos. (s. auch a), z. B.: Sie setzte sich gegen ihn schon auf einen lebhafteren, vertraulichern T. G. 18, 224; Sich auf solchen T. stellen etc.; Einen oder Etwas (s. a) auf den und den T. stimmen (s. d. 3) etc.; Seine Pfeife (s. d. 1d) aus einem andern T. stimmen; Aus (oder in) dem und dem T. pfeifen (s. d. 3f); Aus einem andern T. singen. W. Luc. 5, 198 etc.; Jetzt ging das Lied aus einem andern T. Michaelis 204; Schemjaka spricht, der Richter, schon | mit dir aus einem andern T. Cham. 3, 210; Er sprach aus demselben T–e fort. 4, 298; W. 33, 345 etc.; Die Gewandtheit, im gesellschaftlichen T–e zu sprechen. Kant Anthr. 22; In einem pedantischen (vgl. Katheder-, Lehr- etc., Kanzel-, Prediger- etc.) T. sprechen; In einem hohen T–e reden; In einem so pathetischen T–e .. lügen. L. 6, 100; Der Bach .. | mit seiner Leichenred’ im nassen T. WhMüller 1, 55; Dieses Schreiben beantwortete die Stadt in einem anständigen und bescheidenen T–e. Sch. 870a; In noch dringenderem T–e. 977a; Sich in einem schlüpfrigen T. gefallen etc.; In den angeschlagnen T. eingehn; Alle Wohlgesinnten, die nicht in den T. stimmten, den Haß und Parteigeist angegeben. G. 30, 217; In den T. einstimmen; Sich in einen T. stimmen (s. d. 3) etc.; Der naserümpfende T., womit er .. zu sprechen pflegte. W. 13, 193; Personen vom guten, Leute vom feinen T. (s. ε) etc.; Das ist wider (oder gegen) den guten T.; gehört zum vornehmen T. etc. ε) zuw.: Der gute T. etc. = Leute vom guten T., z. B.: Zum Tagesgespräch des guten, halbguten und selbst auch des viertelguten T–s. Pestalozzi 4, 18 etc. 8) (s. 7a) T. (oder Farben- T. etc.), eine Farbe, Färbung, insofern sie sich über das Ganze verbreitet, darüber legt, darin herrscht und ihm einen eigth. Ausdruck giebt, s. nam. Sulzer 4, 540 ff.; Vischer Ästh. 2, 52 ff. und z. B.: Selbst das Weiße des Augapfels hat bei allen Negern einen gelblichen T. Burmeister gB. 2, 129; Die Gegensätze von kalten (s. d. 3b) und warmen Tönen. G. 24, 148 U. o.; Den sonnigen T., der die Gegenden belebte. 20, 104; Durch das Fenster fiel ein buntes Licht. .. Das Ganze erhielt dadurch einen fremden T. 15, 167; 23, 286; 305; 24, 137; 29, 426; 30, 250; Kohl A. 3, 224; Der feine hellneblige T. in Bagge’s norwegischem Waldbilde. Stahr Jahr. 1, 103 u. v., vgl.: Bezaubert von diesen tons. .. Die leisen Töne, womit die Natur alle Ggstde verbindet. G. 31, 17 und Mz.: Tone. Sulzer 4, 541b; 542a (Töne. 2, 453b etc.).
Anm. Aus gr. τενν (spanne), τóνος, Spannung; gespannte Saite, T. etc., lat. tonus, vgl. (s. 3; 6: Luther und Spate 2, 11) mhd. don, Gesangsweise (s. 6), dazu doenen, tönen; gedoene, Getön, viell. urvrwdt mit Donner (s. d.), vgl. schwzr.: Es tonet = donnert etc. (lat. tonat). Versch. schwzr. tonen = drainieren (s. Dohne, Anm.); niederd., holld.: Ton = Schau (s. Tonbank); tonen, vertonen = zeigen etc. Brem. W. 5, 81, dazu (Schiff.): Vertoning des Landes, der Küsten. Bobrik 709a, perspektivische Zeichnung der Ansicht etc.
Zsstzg. (außer den nur scheinbaren: Ab-, Aber-, Wider-T., s. Than 3) sehr zahlreich nam. zu 3, was unbez. bleibt (vgl. die von Klang, Laut, Schall etc.), leicht zu mehren und zu verstehn nach folg. Bsp.: Ált- [2a]: der Altstimme angehörig, ähnlich (s. Stimme 2a): Bariton-, Baß-, Diskant-, Sopran-, Tenor-T. etc.; Brust-, Falsett-, Fistel-, Kehl-, Kopf-T. etc. Āūsländer- [3; 6]: Ausländertöne | nachzustammeln. Kl. Od. 2, 71. Báß- [2a]:
1) s. Alt-T. und Flöten-T.
2) der tiefste Ton eines abgeleiteten Accords. Lobe Kat. 71. Bēī- [2a]: Ton, den ein tönender Körper bei und neben dem Haupt-T. hören lässt. Dove Rep. 6, 15. Béttel-: z. B. [7b]: In einem jämmerlichen B. W. Att. 3, 3, 108. Bīēder- [7b]: B. 37a etc. Bīēnen-: Leise wie B. Hungari 2, 688. Brúst-: (s. Alt-T.) Kinkel E. 32. Bürger- [7b]: z. B. = Urbanität. V. Arat. VIII. Būß- [7b]: W. 20, 47. Chōr- [2a]: die für Kirchenmusiken, Choräle etc. übliche höhere Stimmung im Ggstz. zu der tiefern für Kammer- und Kapellmusik: Aus dem Kammer- in den Ch. und immer so weiter hinauf. G. 19, 80; IP. Fat. 1, 98 etc. Dä́mmer- [8]: Im tiefblauen D. Gartenl. 10, 205b. Dónner-: des Donners oder donnernder. B. 54a; Gleim 4, 21; Nicolai 2, 58; Sch. 39b. Dūr- [2c]: Ggstz. Moll-T. Sulzer 4, 535b. Echo-: IP. 7, 257. Eīn-: selten statt Eintönigkeit (Monotonie), z.B. 42, 108, so auch: Gleich-T. Sulzer 1, 71a. Epopȫen- [7a]: (vgl. Märchen-T.) Barden sangen ihn im E. Ramler F. 3, 15. Fáll-: den Etwas fallend hören lässt: Der ruhige F. des Träufelns. IP. Papierdr. 2, 249; ferner (vgl. Kadenz): Die ältesten Kirchenlieder. . Ihre Falltöne sind kürzer. B. 140a (H.). Falsétt-: s. Alt-T. Fárben- [8]: Burmeister gB. 2, 6; 13; Forster It. 2, 231; G. 27, 140 (auch: Farb- T. Karmarsch 1, 240; 2, 489 etc.); übertr. W. 12, 35; Ein jedes Werk in jedem Dichterfach | hat seinen eignen F. und Stil. HB. 2, 206. Fēīer-: feierlicher. V. Sh. 1, 91. Féld-: Erscholl der gellende F. Ov. 2, 320 [3; 6], Hirtenlied (vgl. Feldmusik). Fístel-: s. Alt-T. Kohl A. 3, 203. Flageolétt-: vgl. Flöten- T. Flámmen-: Der Leier F. KSchmidt El. 83, der feurige. Flōten- [2d; 3]: Ton der Flöte oder flötenähnlicher. B. 72b; G. 2, 161; 4, 11 etc.; ähnl.: Baß-, Geigen-, Glacken-, Harfen-, Harmonika-, Klavier-, Leier-, Orgel-, Pauken-, Posaunen-, Trommel-, Trompeten- T. etc. Flüster-: Die sich im F. unterhielten. Spielhagen Pr. 8, 46. Frēūden-: freudiger. Sch. 239a etc., ähnl.: Jubel-, vgl. Jammer-, Klage-, Trauer-T. etc. Gánz- [1b]: Lobe Kat. 20. Gēīgen-: s. Flöten-T. Gesámmt- [8]: Überhaucht von einem rosig violetten G. TUlrich (Nat.-Z. 13, 305). Geséllschafts- [7b]: Thümmel 6, 104. Glās-: (vgl. Flöten-T.) Tieck N. 4, 59. Glēīch-: s. Ein-T. Glócken-: s. Flöten-T. G. 11, 34 etc. Grúnd-: der zu Grund liegt, z. B. einem Accord. Lobe Kat. 71; Diese Grund- und Mitteltöne .. in einem vielstimmigen Gesang. W. 18, 270 etc., auch der, von dem aus die Jntervalle gezählt werden. Pouillet 2, 44 ff.; ferner bildl.: Diese entschiedene Diesseitigkeit bildet den durchgehenden G. aller [hafisischen] Lieder. Schwegler (47) 532; Spielhagen Pr. 5, 4 etc. Hálb- [1b]: Lobe Kat. 20. Hált- [2a]: Fermate. Campe. Hárfen-: s. Flöten-T. Börne 2, 295. Hāūpt-: Ggstz. Neben-T.: der hauptsächl., z. B. [5]; ferner [2c]: die in einem Tonstück herrschende Tonart. Lobe Kat. 84: Sulzer 2, 490 ff. etc., s. auch [7]: Von dem steifen Haupt- und Staatsaktions-T. Schütze Hamb. 210. Hélden- [7]: Helden gemäßer etc. Hagedorn 1, 105; H. R. 7, 119 etc. Hélm-: den der Helm erschallen lässt. V. Ar. 3, 171. Hérrscher- [7b]: Dem der Herrscher- und Posaunen- T. in Weimar auch nicht gefällt. Knebel 3, 54. Hímmels-:
1) wie sie im oder vom Himmel erschallen. G. 11, 33 etc.
2) [8] die Färbung des Himmels: Der See reflektiert die grauen Himmelstöne. Schmarda 1, 250. Hōch- [5]. Hörner-: s. Flöten-T. Wackenroder Kl. 149. Jámmer-: (s. Freuden-T.) Bronner 1, 218; Rückert Rost. 108b; W. Luc. 6, 424 etc. Jūbel-: (s. Freuden-T.) Der Siegs- und J. des Liedes. H. R. 9, 86; Kinkel E. 62. Kámmer-: s. Chor-T. Kánzel- [7b]: Ein zu anhaltender Redner- und K. H. R. 9, 101; Auerbach Tag. 111. Kapéll(en)-: Kammer-T. Kathêder- [7b]: Lehr-T. (vgl. Kanzel-T.). Kêhl-: aus der Kehle dringend. Alexis Dor. 1, Kap. 8, auch: Kehlen-T. Seals- field Leg. 1, 6; 2, 86 etc. Kínder-: z. B. von alten Volksliedern: Diese Kindertöne. H. Merck 2, 36, insofern sie aus der kindl. Zeit der Völker stammen; ferner [7b]. Kírchen- [2c]: die in den Kirchen erhaltenen Tonarten der Alten. Sulzer 4, 544. Klāge-: (s. Freuden-T.) Des elegischen Dichters leise Klagetöne. G. 22, 119; Matthisson 25; 65; W. 11, 148 etc. Kóntre- [2a]: die tiefsten Baßtöne (s. Kontrebaß). Pfarrius Soonw. 58. Kópf-: s. Alt-T. Kornétt-: Chor-T. Düringer 612. Lāūten-: (s. Flöten-T.) JP. Herbstbl. 1, 181. Lêhr- [7b]. Lēīer-: vgl. Flöten-T., z. B. Geibel Jun. 387; aber auch: einförmig leiernder Ton. Lēīt- [2a]: ein Ton, insofern er das Gehör auf einen andern Ton hinleitet oder das Gefühl desselben zum Voraus erweckt, bes. beim Ausweichen in eine andre Tonart, s. Sulzer 3, 237; 1, 283b etc.; übertr.: Der L. durch diese nicht zusammenstimmenden Züge. Gervinus Sh. 1, 170; Zw. solchen entlegenen Tonarten in Viktor, wie Humor und Empfindsamkeit OO sind, den L. auszufinden. JP. 7, 165. Lícht- [8]: Die Hervorbringung von Licht- und Schattentönen. Guhl 2, 214; Kohl Pet. 1, 2. Líspel-: (vgl. Flüster-T.) Der Bäche L. Mühlpforth H. 7; Tiedge 2, 89. Lokāl- [8]: (vgl. Lokalfarbe) Vischer Ästh. 2, 53. Lúft- [8]: Daß die lebhaften Farben in geringer Entfernung schon durch den L. gemildert werden. G. 24, 148; In der Ferne und im Mittelgrund vermisst man den schönen Silber-T., der mit dem L. so schön in der Natur herrscht. Hier ist Alles mit einem leichten Flor überzogen, mit einem gewissen Rauch-T., den viele Künstler Speck-T. nennen. 30, 256; 31, 225 etc. Mǟrchen- [7a]: wie er in Märchen herrscht, gw. ist (vgl. Epopöen-T. etc.). Kant Buchm. 9. Márktschreier- [7b]: Uns seinen Ruhm im M–e vorposaunen. Sch. 732b. Mêêr- [7; 8]: So bezwingt der Seemann den Ocean, aber eben daher bekommt seine ganze Erscheinung einen M. Vischer Ästh. 2, 180 etc. Mēīster- [6]. Mísch-: ein gemischter, z. B.: In einem M. [Drckf.: Mißton] von Schmerz, Liebe und Heftigkeit. Iffland 3, 1, 188. Míß-: mißklingender Ton, nam. oft: Dissonanz, eig. und übertr.: Ihm mit einem M. in die Rede fallen. Delbrück Sokr. 109; So ist dem Auge . . ein Mißbild nicht so zuwider als dem Ohre ein M. G. 3, 158; Weder Töne noch Mißtöne. 18, 301; 183; 30, 285; H. 11, 283; Klag’ ist ein M. im Chore der Sphären. Salis 10 etc. Míttel-: in der Mitte liegender Ton, z.B. s. Grund-T.; Mediante; ferner: Diese krähenden .. Mitteltöne [der Stimme]. FSchlegel DM. 3, 255; Fragte mit einem M. von Schalkheit und Lachen. Campe, s. Zwischen-T. Mōde- [7b]: Er schöngeisterte im neuesten M. V. Ant. 1, 357. Móll-: (s. Dur-T.) JP. 36, 108. Nácht-: z. B.: Sie hätten Cramer mit seinem erzwungenen hohlen N. (Nasen-T., Priester-T., Superintendenten- T.) das garstige Ding hersagen hören sollen. Dünzer H. 2, 167, dem nächtlich düstern, näselnden etc. Náchtigall(en)-: Tieck NK. 2, 314. Natūr-: wie er in der Natur herrscht, z. B. [8], eig. und übertr. Vischer Ästh. 2, 205. Nêben-: s. Haupt-T. Orgel-: (s. Flöten-T.) Cham. 4, 25 etc. Pāūken-: s. Flöten-T. Pérl- [8]: Den P., der Claude Lorrain’s Gemälde so sehr auszeichnet und diesem köstl. Klima ganz eigen ist. G. 30, 89, s. Perlfarbe etc.; auch [3] von rein hervorperlenden (s. d.) Tönen. Pólter-: polternder, z. B. [7b]. Heine 18, 341. Posāūnen-: (s. Flöten-T.) eig. und übertr., s. Herrscher-, Marktschreier- T., z. B.: Von dem P–e der Kanonen werden jetzt die stärksten Burgthürme niedergeblasen, wie weiland die Mauern von Jericho. Heine Reis. 4, 299; Eine selbstgemachte Recension im P. L. 11, 183; Ramler F. 3, 47 etc. Postíllen-: (vgl. Kanzel-T.) Der P. hat mich so eingeleiert. Iffland 9, 39 etc., vgl.: Den schleppenden und weinerlichen Prediger-T. Schlegel Dr. 2, 2, 390; Predigt-T. etc., s. Nacht-T. Rāūch- [8]: s. Luft-T. und BiesterI: Der Speck-T. oder R. G. 30, 273. Rêde- [5]. Rêdner-: s. Kanzel-T. Rēūe-: in dem sich Reue äußert. Platen 4, 180. Rīēsen-: riesiger, gewaltiger: Strom gewalt’ger Orgeltöne. . . Die Riesentöne. Heine 16, 57. Sámmet- [8]: Der S. des dunklen Teints. Spielhagen Pr. 6, 202. Sāūerkraut- [7b]: Den plumpen S. deutschen Junkerthums. Scherr Bl. 1, 104, s. Sauerkraut 2. Schátten- [8]: (s. Licht-T.) TUlrich (Nat.-Z. 13, 409) etc. Schmēīchel-: schmeichelnder etc.: Die Musik ist die Sprache, die unser Ohr mit süßem Sch. umplaudert. Brachvogel FB. 1, 305; G. 6, 374 etc. Schmérzens-: (s. Freuden-T.) G. 16, 335. Schraffīēr- [8]: Schwarze Schraffiertöne bieten lauf Landkarten] besondere technische Schwierigkeiten. Petermann (64) 18a. Schrēī-: Die Miß- und Schreitöne. IP. 37, 147. Sêhnsuchts-: (vgl. Freuden-T.) Einem jodelnden S. G. 18, 282. Sīēges-: siegkündender (vgl. Jubel-, Triumph-T.): Dieser S., | der schon in Klagetöne sich verwandelt. G. 35, 324; Sch. M. 1, 48. Sílben- [5]. Sílber-:
1) [2; 3] vgl. Silberklang etc. Geßner 2, 173; G. 8, 44; O Freiheit, | S. dem Ohr. Kl. Od. 1, 171; 83; 128; M. 6, 442; Sch. 3a; 203b; 295b; W. 11, 237; 18, 25; 19, 212 etc.
2) [8] s. Luft-T.: Daß ein Ölgemälde nach und nach die kleine Patina bekommt und doch den S. behält etc. G. 30, 273; 274; Himmel und Meer ruhten in tiefer Bläue oder in heitrem S. Keller gH. 3, 19 etc. Sirēnen-: Der Sirenentöne | bezaubernde Gefahr. .. Ihre Zaubertöne. Haug EpSp. 107; W. 20, 287. Sítten- [7b]: allgemein herrschende Sitte: Laster scheinen entschuldigt, wenn sie S. werden. JvMüller 1, 343. Sónnen- [8]: In dem ganzen heißen S. dieser Köpfe. Vischer Ästh. 2, 224 etc. Spéck- [8]: Der Sp. oder Rauch-T. (s. d.). G. 30, 273. Sphǟren- (P. 7, 73), Sphǟrengesanges- (Hölty 68): vergl. Flöten-T. etc. Stāātsaktions- [7]: s. Haupt-T. Stímm-: Der weiche St. ihrer Herrin. Lewald Hel. 2, 142, der der Stimme eignende. Stópf-: s. stopfen 2k. Strēīt- [7]: polemischer. H. Ph. 13, 231. Tenōr-: s. Alt-T. Tīēf- [5]. Tōdten-: z. B.: Todtentöne hallen von des Münsters Thurme. Sch. 6a, die der Todtenglocke. Trāūer-: (s. Freuden-T.) G. 1, 132; Ramler 324. Tríller-: trillernder. Triúmph-: (s. Sieges-T.) H. Merck 2, 17; V. Ländl. 4, 522. Trómmel-, Trompēten- (Hartmann Unst. 2, 337): s. Flöten-T. Unīsono-: Dove Rep. 6, 6. Universitǟts- [7b]: Der steife und pedantische U. Kosegarten Rh. 3, 52. Unterháltungs- [7b]: Höfer Hon. 236. Vérs- [5]. Vōr-: ein Ton, insofern er andern Tönen vorangeht (s. Leit-T. etc.): Deine Welt| ist nur ein Mittelklang, doch näher schon | dem hohen Einklang als den gröberen | und streitenden Vortönen. H. 16, 110. Wáffen-: Waffen-Schall, -Klang. Mohnike Fr. 36. Wárne-: warnender. Freiligrath 1, 361. Wéchsel-: z. B.: Die Wechseltöne zarter Sympathie. Matthisson 225, die zw. Sympathisierendem wechseln, es verbindend etc. Wélt- [8]: Ein feiner (Arnim 187), der leichte (ETAHoffmann Ausgw. 7, 242), herrschende (W. 36, 247), ein Anstrich von (Garve Vers. 4, 248) W. etc. Wī(ē)der-:
1) Widerhall. Wackern. 2, 148²³ (ischart). 2) Pflanzenn. 282³² (s. Than 3). Wíllens-: Die Willenstöne | des Alten im [Grab-] Hügel vernehmt. Mohnike Fr. 22, worin er seinen Willen verkündet. Wórt- [5]. Zāūber-: zaubrischer. Bodmer Gd. 51; Matthisson 68, s. Sirenen-T.; auch [8]. Zêter-: (vgl. Zetergeschrei etc.) W. 20, 91. Zīēp-: ziepender (oder piepender) Ton: [Die Finken] lassen klägliche Zieptöne hören. Tschudi Th. 527, ähnlich: Zirp-, Zwitscher-T. etc. Zítter-: zitternder: Schröder hielt sie [die Schauspielerin], ihre Zittertöne abgerechnet, für trefflich. Meyer Schröd. 1, 142; In Nachhalls-Zittertönen. Cham. 4, 117. Zwíllings-: Näher wallet | der Zwillingstöne Meer. V. 4, 17, des Waldhorns und des Echos. Zwíschen-: s. Mittel- T., z. B.: Mit einem Z. von Rührung und Verwarnung. König Jer. 3, 224 etc., auch [8]: In den unendlichen Brechungen, Zwischentönen etc. Vischer Ästh. 2, 51. Zwítscher-: s. Ziep-T. Zwítter-: zwitterhafter, z. B. [7]: Den Z. des spanischen Theaters. Guhrauer Less. 1, 210 etc.