Faksimile 0504 | Seite 1326
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timpe Timpf Tymf. Tympf. Timpel Timpfel timpeln Tine ting Timpel timpieren Tinkal Timpe Timptur Tinte Timpel timpen timpicht Timpig Timpo timpographieren
Timp~e: 1) interj. in Liederrefrains etc. (vgl. tinke). Heine 19, 409. 2) f.; –n:
a) niedrd.: Spitze (s. Brem. W. 5, 70; Schütze etc., vgl. Laurenberg 10), daher (Bauk.): Giebelfeld. Brugger 2, 250.
b) eine poln. Münze. V. 2, 5; 186, auch:
Timpf, m., Bernd 315; Tym(p)fTym(p)f. Adelung; In „pohlnischen Tympfen“. L. 12, 167. ~el, Timpfel, m., –s; uv.:
Tümpel (s. d.).
~eln, tr.:
Ich lasse mich nicht be-t. Kladder. 8, 65a, übertölpeln etc.
Tīne, f.; –n:
1) Tiene (s. d.).
2) abgekürzter weibl. Vorname, z. B. = Christine, Albertine, Bettine (s. Trine).
Ting: 1) interj., s. tang und z. B.:
Stoßt mit eurem Nachbar an! t.! t.! t.!| kling! etc. Weiße Lyr. 93 etc., vgl.: Stoßet an, ihr! Tinke! tinke! etc. G. 12, 29. *2) (chin.) m., –s; –s: chines. Lust-, Gartenhaus. 7, 304.
~el, m., –s; uv.:
Schiff.: eine dreieckige Latte, die zur Verbreiterung des Kiels zw. diesen und den Kielgang inwendig im Schiff gelegt wird.
*~īēren (lat.), tr. (s. Tinktur):
1) färben. 2) die färbenden oder überh.: die wirksamen Theile von Etwas ausziehn.
*Tink~al, m., –s; 0:
Der natürliche Borax (s. d.) .. kommt unter dem Namen T. nach Europa. Karmarsch 1, 331; 3, 470; Mitscherlich 2, 1, 61; W. Merck 1, 225, vgl.: Tinkar = Salpeter (Sand zu Glas schmelzend). Matthestus (Wackern. 3, 420⁴⁰).
~e: s. ting 1. ~tūr (lat.), f.; –en:
(s. tingieren). 1) Färbung, Farbe, z. B. eig., nam. Wappenk. (s. Farbe 2b) und übrtr. (vgl. Anstrich). W. 16, 54 etc. 2) eine Flüssigkeit, in der die bes. wirksamen Bestandtheile von Körpern ausgezogen sind, nam. zu arzneil. Gebrauch, mit zahlreichen Zsstzg., nam. nach den Bestandtheilen, z. B.: Baldrian-, Bernstein-, Eisen-, Myrrhen-, Rhabarber-T. etc., auch nach der Anwendung, z. B.: Zahn-T. (gegen Zahnweh); Schlaf-T. Nicolai 6, 36, Schlaf bewirkend etc.; dazu auch: Philosophische (s. d.) oder Universal-, Gold- (König Selts. Gsch. 20) T. = Stein der Weisen, z. B.: Vier Stunden Schlafs sind mehr als Gold-T. zu schätzen. W. 12, 273.
Tint~e, f.; –n; –n-, -:
ahd. tincta, mhd. tin(c)te, aus dem Lat., vgl. tingieren, Tinktur, s. Schm. 1, 447; Zarncke Br. 424a etc.:
1) T. oder Dinte (s. Sanders Orth. 65), die zum Schreiben dienende Flüssigkeit, z. B. Sympathetische (s. d.) T.; Bereitung farbiger T–n: Rothe T. etc. Karmarsch 3, 472 ff., ohne Zusatz gw. schwarze T. vgl. Black (470) und dazu z. B. als Arten: Alizarin-, Chrom-T. etc.; Die T. ist zu blaß, zu dick, schlägt durch etc.; Ein Brief Christi . ., geschrieben nicht mit „tinten“ [Dinte. Eß], sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. 2. Kor. 3, 3; 2. Joh. 12; 3. Joh. 13 etc.; Wo man am wenigsten „T.“ und Feder sparen solle. G. 17, 367; Er korrigierte mit rother „T.“ 21, 104; Die „Dinte“. 12, 83; Er habe mein Unglück mit unauslöschlicher „Dinte“ geschrieben gesehen. 28, 194; T–n-klecksendes Säkulum. Sch. 106b; Er hat nie Papier gessen, sozusagen, nie keine „Dinte“ getrunken. V. Sh. 2, 466, hat keine Gelehrsamkeit, gw. (vgl.: Je gelehrter, je verkehrter etc.): T. gesoffen, getrunken haben, verdreht, nicht recht bei Trost sein; ferner (vgl. Patsche 4; Schmiere 2b): Nun sitzen wir Alle in der „Dinte“. Bock (Hamb. Th. 1, 4, 67); Ich möchte nicht in die „Dinte“ kommen etc. Gotthelf 5, 275; Er käme schön in die „T.“, wenn etc. Sch. 25; Ihr könnt euch ganz leicht aus der „T.“ helfen. 257; Einen in die T. bringen, reiten etc.
2) Mal.: T. (nicht: Dinte) = Färbung, Farbenschattierung, eig. und bild.: Die Sonne warf eine so warme (s. d.) T. auf die Wange. Bode Empf. 2, 77; Die Luft hatte schon abendliche T–n. Fallme- rayer Or. 1, 152; In der blauen T. des Morgens. G. 30, 140; 26, 171; Der Künstler .. hantiert seine Farben hin und wieder. .. Unter dieser Arbeit wird die T. eine Zusammensetzung verschiedener Substanzen. 29, 440 etc.; Wenn er seine T–n und Halb-T–n .. um die Palette geordnet. 441 etc.; Daß ich durch Ineinanderarbeiten des -Schwarzen und Weißen den blauen Grund ganz zugedeckt, die Mittel- T. zerstört. 21, 119; 26, 106; Von den unzähligen Mittel-T–n und Schattierungen. W. 27, 169; 18, 270; Bes. geht durch die ganze Epistel [des Horaz an August] .. eine schöne Mittel-T. zw. Erniedrigung und Gleichheit, zw. Ernsthaftigkeit und Pläsanterie. HB. 2, 47; 221 etc.; Vom Mondlicht . . mit zitternden Silber-T–n besprengt. Waldau N. 3, 5. Malt abendliche Gluth | mit warmer Zauber-T. | des Rohrbachs leise Fluth. Matthisson 134 etc.
~el, m., –s; uv.:
Schiff.: Zunder zum Feuer- anmachen, „Fang-, Funktuch“, holl. tintel, vgl. tintelen, funke(l)n.
~en, tr.:
in Zsstzg.: Be-: mit Tinte beschmieren. Hermes Soph. 1, 352.
~icht, ~ig, a.:
z. B.: tinten-artig, -ähnlich (tintenhaft): Das Wasser dieses Brunnens schmeckt „tinticht“. Ramler (Beitr. z. d. Spr. 1, 182) etc.; auch: voll Tinte: Dem es vor dem „dintigen“[=tintenklecksenden. Sch. 1006b] Jahrhundert ekelt. Gervinus Lit. 5, 144 etc.
*~o (it.), m., –s; 0:
Art dunkelrothen Weins (vino tinto, Tintenwein): Ein Glas T. Thümmel 5, 39.
~ographīēren, tr.:
scherzh. (vgl. photographieren etc.): mit Tinte, schreibend schildern. Hackländer KrFr. 1, 239.