thu-thu
thun)lich
Thū~(thūn~)lich, a.:
was an und für sich oder mit Rücksicht auf Zweckmäßigkeit etc. — sich thun lässt, angeht etc. (vgl. möglich, ausführbar, rathsam etc.), z. B.: Inwiefern es thulich sei, diese Räthsel aufzulösen. 2, 360; 39, 467; Jch sah nun erst die Schwierigkeiten einer Sache, die ich mir so t. ausgebildet. 21, 38; 22, 23; Reinh. 253; Stein 1, 100; 10, 185; 5, 157 etc., daneben oft: Dies sei um so nothwendiger, ja thunlicher, weil. 22, 387; Das Einfachste und Thunlichste. 289; Jetzt will ich wenigstens das Thunliche thun. 24, 42; 9, 67; 40, 347; 12, 515; M. 3, 53; Thunlichst [möglichst] ausgeschlossen. 1, 28; 10, 5; 15, 212 etc.; dazu: Ein mechanisches Mittel, ohne dem Verstand irgend eine Möglichkeit, der Einbildungskraft irgend eine Thulichkeit zu verleihen. 40, 296 etc.; Verbreiten sie nach bester Thunlichkeit. Kl. 3, 194 etc.; Ggstz.: Etwas zu leisten, was im gewöhnlichen Lebensverlauf ganz und gar unthulich scheinen möchte. 31, 74 etc.; Eine Unthunlichkeit von dem Maler zu verlangen. 6, 500 etc.; außerdem Zsstzg. (vgl. die von thun), z. B.: Án-: In einer gewissen breiten plattdeutschen Gleichmüthigkeit und Unstörlichkeit, was der Holländer Un- anthunlichkeit nennt. 59) 149. — Be-:
1) statt des Grundw.: Das Lächerlichste nicht lächerlich und das Niedrigste b. finden. (1805) 17, 275. —
2) rüstig-geschäftig: Durch verwundernde, b–e und wohlwollende Gönner hervorgezogen. 32, 194; Die un- endliche B–keit des höfischen Pandarus, die Liebenden zusammenzubringen. Dr. 2, 2, 180. —
3) freundlich-entgegenkommend, höflich-manierlich (vergl. zu-t. und bethun 3): Gegen den Herrn Baron ist der Schlingel b. wie ein Ohrwurm . ., gegen alle andern Leute ist er widerhaarig. Soll 1, 399; 6, 290; 7, 172; Höflich und nachgiebig und b. mit einander. M. 1, 261 etc.; Weibliche B–keit und täppisches Männerwesen. 32, 156 etc.; Unart und Un-B–keit. Stein 1, 357; 208. — Nāch-: sich nachthun lassend, nachahmlich, bes. verneint: [Das Fremde] unnachthunlich zu achten. 284; Mit unnachthunlich-schönem Fleiß. 2, 262²⁰); B. 4, 99 etc. — Sāūm- (selten, s. säumen III): in behaglicher Ruhe, gemächlich: Wenn ich mich in den alten Meister recht sanftselig und saumthunlich hineindenke. 1, 21. — Ver-: s. verthuerisch, z. B.: Wo ein Mann haushälterisch ist und das Weib verthunlich. G. 5; 314; Verthunlichkeit. Gs. 1, 367 etc. — Zū-: (s. zuthätig; be-t. 3) Mit z–er Freundlichkeit. Gv. 230; Auch gegen mich war sie z–er als sonst. 21, 208; Mit z–er Traulichkeit. Hor. 2, 60; [Die griech. Sprache] weiß mit hingebender Fügsamkeit jedem Gefühle, jeder Stimmung sich z. anzuschmiegen. gr. Sprachl. 1, 2; Mus. 3, 246; Die z–e Nymphe. 24, 271 etc.; Wäre die Walpurgis zuthunlich mit dem Pommer. Fr. 1, 62; D. 4, 16; R. 2, 356; 4, 438 etc.
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