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Thran
Thrān, m. (n.), –(e)s; (–e); -:
s. Thräne, Anm.: öliges Fett von versch. Seethieren: T., der in versch. Sorten als Walfisch-, Seehunds-, Herings-T. u. a. m. vorkommt. Man gewinnt ihn im Allgem. durch Ausbraten aus dem Speck der genannten Thiere [Speck-T., vgl. Bobrik 717b]; bei den Heringen durch Auskochen derselben mit Wasser. Der bes. in der Medicin gebräuchl. Leber- T. wird aus den Lebern der Stockfische bereitet, indem man dieselben bei gelinder Wärme ausschmelzt. Karmarsch 2, 776; Fässern, in welchen mit Hilfe der Sonne aus dem Stint und dem Kaulbars der T. destilliert wird. Goldammer Litth. 238; Der Robben-T. Kohl Pet. 1, 6; Berger (s. d. 3) T. etc.; T. brennen oder sieden, aus dem Speck etc. braten (in den T.-Brennereien), aber auch: T. brennen in der Lampe. als Leuchtmaterial etc.; bes. oft auch: Fisch-T., z. B. neutr.: Fisch-T., welches sie auch zu trinken pflegen. Olearius 87b (vgl.: Fischdrain. Mathestus Sar. 57b; Fischthrenen. Hohberg 2, 184a etc.). Volksth.: In T. getreten haben, besoffen sein; Wenn er im T. ist, hält er den Himmel für ein blaues Kamisol. Heine Reis. 1, 109.