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Thier
Thīēr, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) ein organisches Wesen mit Nerven und selbständiger, eigenwilliger Bewegung (vgl. Pflanze 1):
a) Im weitesten Sinn auch vom Menschen (s. d.), z. B.: Daß das schönste T., das die Natur hervorgebracht, der Mensch sei. G. 29, 191; Der Mensch, das kluge T. Mühlpforth H. 3; Oken 7, 1849 etc.
b) in engrem Sinn mit Ausschluß des Menschen, und diesem gegenübergestellt (s. 2), z. B.: T.’ und Menschen schliefen. Lichtwer 32; Seitdem mag das T. [kollektiv] nicht wohnen | bei dem Menschen. Rückert Morg. 1, 8.
c) in noch engrem Sinn, oft von den s. g. Quadrupeden (s. d.), z. B.: Kein T., kein Vogel. Freiligrath Garb. 149: Es wollten .. | die T–e mit den Vögeln streiten. Ramler F. 2, 323; V. Ov. 1, 771, s. 1. Mos. 1, 30 (vgl. 20: 24 etc.); so gw. auch: Wilde T–e, zahme T–e etc., s. Zsstzg. Oft in noch engrem Sinn, insofern in gewissen Gegenden oder Vhen ein T., das für dieselben bes. wichtig und von Belang ist, bloß „das T.“ heißt, vgl. Seehund 1, ferner z. B.:
d) schwzr. = Gemse. vHorn Gemsj. 42; Kohl A. 3, 394; Reithard 32; Tschudi Th. 373 etc.
e) oft = Last-T. oder Reit-T., z. B. : Beladet eure T–e! 1. Mos. 45, 17; Der Samariter hob ihn auf sein T. Luk. 10, 34; Ap. 23, 2 1 etc.; Sie halten; bei den T–en |Kamelen] Abdallah sich verweilt. Cham. 3, 313; Das T–lein [Pferd] lauft einen sanften Trab. Hebel 3, 240; G. 30, 101; Auf das Gehudel unter mir | leicht wegschauen von meinem T. Sch. 329a [als Reiter] etc.
f) weidm. = Jagd-T., s. d und z. B.: Wie der Hirsch ein edeles, also wird das wilde Schwein ein ritterliches T. genannt. Fleming J. 98a etc.; in engrem Sinn aber: T.: weiblicher Hirsch; altes T.: die Hirschkuh von der Zeit an, wo sie zum ersten Mal beschlagen ist. Laube Br. 236; 161; Böbel 1, 4b etc.
g) scherzh., z. B.: Eure braunen T–lein machen euch viel Zeitvertreib. Hebel 3, 354, die Flöhe etc. und in einer Art von Belebung: Nimm dich in Acht vor dem dreibeinigen T–e! [Galgen]. Sch. 109b. 2) von Pers.:
a) (s. 1b) gw. in schlimmem oder verächtl. Sinn, vgl.: So ist Nichts mehr vorhanden, was an die Person erinnern könnte, und es ist bloß Naturwesen, also ein T., was wir vor uns haben; denn T. heißt jedes Naturwesen unter der Herrschaft des Instinkts. Sch. 1128a; Fällt er [der Mensch] zurück in das T. Hebbel NGd. 167; Das T. [Thierische] in uns. Kohl Südr. 2, 30 etc., so z. B.: Die Kreter.. sind böse T. Tit. 1, 11; Mein Weib, das böse T. Göckingk 2, 145; Er ist kein T., wie die Andern, sondern ein verläßlicher adretter Mensch. Höfer V. 69.; Rabner 3, 29; Menschliche T–e zu Menschen bilden. W. 24, 259; Du unvernünftiges T.! 1, 48; 11, 92; 15, 58 etc.
b) zuw. scherzh.: Ich erstaune . ., was für ein großes T. ich in ihm [auf welch hohem Posten ich ihn] wiederfinde. Gutkow R. 8, 236 etc., vgl.: Diese Art von T–en [Kapuziner]. W. 31, 406.
c) (s. a) in Rheinfranken: Einem Manne das T. jagen (s. T.-Jagd). Frommann 3, 271.
Anm. Goth. dius, ahd. tior, mhd. tier, urspr. wohl = Wild (vgl. gr. ρ, lat. fera, russ. 3Ьp6). Veralt., mundartl. Mz.: Thierer. Schm.; Hebr. 13, 11; Eppendorf 4; 42; 48 etc.; Luther 6, 276b. Zsstzgn, s. Oken Reg. 421 ff. das alphab. Verzeichnis (wovon wir absichtl. die nicht in den allgm. Gebrauch aufgenommenen Klassifikationsnamen übergehn), ferner z. B.: Áb- [2a]: (ugw.) s. Merck’s Br. 1, 211, vgl. Un-T. Āūfguß-: Infusions-Thierchen, Infusorien (s. d.) mit einer Menge von Arten, nam. bez. durch Zsstzg. von T–chen, s. Oken 5, I ff., wovon wir nur anführen: Die Punktthierchen oder Monaden (s. d. 2), als die kleinsten. Āūster-: das in der Auster-(Schale) lebende. Heine Rom. 241. Bēūtel-: eine Gatt. von Säugethieren, Marsupialia, deren unentwickelt geborne Junge von dem Weibchen in einer die Zitzen umfassenden verschließbaren Bauchtasche bis zur Voll-Entwicklung getragen werden. Bīsam-: eine Gattung Wiederkäuer, Moschus, den Bisam (s. d.) oder Moschus liefernd, dazu: Moschus- T., M. moschiterus. Blūmen-: Man theilt die Polypen in B–e und Moos-T–e. Blūt-: die Blut haben: Es giebt B–e in Fröschen. Humboldt A. 2, 9. Dām- [1f]: weibl. Damwild, in Umdeutschung: Bei diesen Tann-Hirschen und -Thieren etc. Döbel 1, 21a; Hirsche, Tannthiere. G. 30, 163. Drōm-: s. Dromedar. Edel- [1f]: FSchlegel Mus. 4, 299. Eīntags-: Ephemera (s. d.), auch: Verenden dann wie Tagethierchen und Uferaas (s. d.). Jahn M. 253. Eīnzel-: Thier- Individuum. ChGEhrenberg (Mager 2, 362¹⁰ ff.). Elend-:
1) (s. Elch, Anm.) Döbel 1, 20a; Elenn-T. Oken 7, 1311 etc.
2) [2a] eine elende Pers.: Glaubst du, Elendsthierchen, denn nicht, daß uns nicht das Leben sauer ist. LScheser Rom. 5, 71. Erd-: auf der Erde lebendes, z. B. im Ggstz. zum Vogel. FMüler 1, 25 etc. (vgl. Land-T.), auch [s. 1g] in einer Art von Belebung: Das lichtscheue schwarze E. der Nacht [= die Nacht]. JP. 23, 202 etc. und [2a]: Halb vernünftige E–e [wie die Menschen]. W. 27, 346. Fāūl-: eine Gattung von Säugethieren, Bradypus, höchst langsam in der Fortbewegung (s. II); auch [2a]. Féld-: auf dem Feld lebendes: Jer. 12, 9; Von Haus-, Feld- und Wald-T–en. G. 36, 242. Fírn- [1d]: In der Bergregion halten sich die sogen. Wald-T–e, in der Alpenregion mehr die Grat- oder F–e auf, die etwas kleiner und schlanker sind. Tschudi Th. 312. Flóssen-: mit Flossen, nam. [1c]: Man theilt die Säuge-T–e in Hand-, Zehen-, Huf- und F–e. Ge-: ein Kompler von Thieren: Mit Bären und anderm G. G. 19, 98; Der Löwe herrscht über alles G. 406; Unter der Erde das Arbeiten von kleinem G. 22, 213; 25, 164; Hebel 3, 280; 8, 6; Tieck NKr. 3, 237; Das G. welches auf den Tang-Arten herumklettert. Vogt Oc. 1, 37; 133 etc., auch z. B. [1e]: Rettet das Volk noch einige der besten Stücke seines G–s. Grabbe Hann. 70, seiner Pferde (s. Gepferde) und [2a]: Herzloses, prahlendes G., diese Leute! Ense T. 5, 50; Plönnies Mar. 108; Menagerie für allerlei soldatisches G. Scherr Bl. 1, 160 etc.; zuw. auch von einzelnen Thieren: Des Reiches Aar .. ein todt G.! Freiligrath SW. 1, 364; Tieck NKr. 2, 263: Tummelten sich die G–e. Scheffel Tr. 209 etc.; Doppelzsstzg. z. B.: Die Hähn’ im Hof und andres Haus-G. V. Ar. 1, 306; Das höckerige Last-G. Denis (Wiens Befr.); Die Thiere fressen einander und das Menschen-G. macht’s nur ein bischen säuberlicher. Auerbach Gv. 109; Muscheln und andres See-G. Bucher (Nat.–Ztg. 13, 109); Die See- G–e. Tieck 16, 177; Das Un-G. Oehlenschläger Gd. 121 (s. Un-T.); Wald-G. Scheffel Tr. 26; Das Füchslein mit dem Wolfs-G. [Wolf]. Rückert Erl. 2, 87. Gélt-: geltes (s. d.) Thier, nam. [1f]. Glīēder-: Man theilt die Thiere in Rückgrat- oder Wirbel-T–e mit innrem; G–e mit äußerm oder Haut-Skelett und Schleim- T–e ohne Skelett. Grāb- |1c]: Hyäne. Nemnich. Grāt-: (s. Firn-T. und Grat
1) Die G–e oder Felsengemsen .. auch wohl „Schnee-T–le“ find etwas kleiner als die Wald-T–e etc. Kohl A. 3, 396 ff.; Tschudi Th. 155; Ein armselig G. zu erjagen. Sch. 544b. Grāū-: nam. [1e] Esel. Ramler F. 2, 438; 3, 42 (Müller- T. 41). Gúmmi- [1c]: Art Ohrenaffe, Otolicnus senegalensis. Gürtel- [1c]: Dasypus, Armadill (s. d.), auch Panzer-T. Hálb-: ein Wesen, das zur Hälfte ein Thier ist, z. B. körperl. = Centaur (s. d.). G. 31, 164; V. Ov. 2, 268 etc. und geistig [2c]: Eine Herde roher ungebildeter H–e durch Kultur .. zu veredeln. W. 9, 188 etc. Hánd-: s. Flossen-T. Hāūs-: im Ggstz. zu den wilden Thieren (vgl. Feld- T.): durch Zähmung und Züchtung dem menschlichen Haushalt einverleibte Thiere: Die Pferdeweihe, woran auch andre Haus- und Hof-T–e theilnehmen. G. 25, 196 etc.; schwzr. speciell = Schwein. Stalder 2, 28. Hírsch-:
1) [1c] Antilope caama. Oken 7, 1389.
2) [1f]. Hūf-: s. Flossen-T. Infusiōns-: s. Aufguß-T. Jāgd- [1f]: ein Thier, worauf Jagd gemacht wird. Höfer VrgT. 40. Kamēl-[1c]: Kamel (s. d., Anm.). Brockes 9, 287. Kérb-: (s. Kerf 2) JP. 37, 143 etc. Kīēmen-: durch Kiemen athmendes, z. B. vom Laubfrosch (s. d.). Tschudi etc.; = Krabben. Oken 5, 599, vgl.: Man könnte die Würmer Haut-K–e nennen, die Flügellosen Blasen-K–e, die Fliegen Flügel-K–e. 4, 579. Knóchen-: bei Oken Bez. der Fische; ferner: ein knochendürres Thier, z. B. [2a] = magres Weib. Rahel 6, 530. Kópf-: bei Oken = Wirbel-T.; nam. aber [1f]: K., Trupp-T., das alte den Trupp anführende (kopfführende) Wild, s. Laube Br. 269, vgl. Leit-T. Korállen-: s. Koralle; Polyp 1. Krústen-: die Klasse der krebsartigen Glieder-T–e, Crustacea (auch Kruster. Gartenl. 9, 567b). Lánd-: auf dem Land lebendes (Ggstz. Wasser-T.). H. Ph. 3, 97. Lást- [1e]: ein zum Lasttragen dienendes Thier. Pyrker 63; 475; Rückert Mak. 2, 40 etc., auch [2a]: Ich bin in die Stadt gebannt, ein L. der Vhe. Sch. 636b. Lēīt-: (s. Kopf-T.) Gartenl. 9, 90b. Mánn-: s. [1a] = Mensch. Rollenhagen Fr. 531 u. o.; Hagedorn 2, 216 etc.; = Mann. Thümmel 5, 196. Māūl-: (s. Maul I; Maulesel 1) Der Bastard vom Esel und der Stute heißt M. Oken 7, 1232; G. 1, 137; Gutzkow 3, 42; H. Cid 5; V. Jl. 7, 333 etc. Māūse-: ein mausendes, z. B. = Katze. Günther 384. Mêêr-: im Meer lebendes. H. Ph. 4, 5; Zschokke 1, 255. Ménschen- [2a]: Mit welcher Art von M–en | das Schicksal dich zusammenschlägt. Seume Gd. 128, vgl.: Das Mönchs-T. Thümmel Kil. 52 etc., s. auch Mann-T. Mít-: thierisches Mitgeschöpf. Heine Reis. 3, 43. Mōōs-: s. Blumen-T. Móschus-: s. Bisam- T. Múffel- [1c]: Mouflon (s. d.). Wackern. 3, 472⁵. Müller-: s. Grau-T., auch [2a]: Die M–e des Staates. Börne 5, 9, vgl. Last-T. Múmmel-: s. Munk. Múrmel- [1c]: (s. ebd. und Murmel I 2) eine Gattung von Nagethieren, Arctomys, mit manchen Arten, s. Tschudi Th. 557; auch Zsstzg. z. B.: Alpen- M., A. montana; Beutel-M., Art Beutelthier; Wiesen-M., A. ludoviciana etc.; ohne Zsstzg. gw. = Alpen-M., z. B.: Schlafen (s. d. 1a) wie ein M. (vgl.: Eure M–s-Tapferkeit zu erwecken. Schlegel Sh. 2, 242 etc.); Vom Schnee wie ein M. gefangen. G. 14, 158; Jch führe dich wie irgend ein seltenes M. mit mir. Sch. 201b etc., daher (vgl. Wunder-T.): Als sie das fremde M. [mich† gleichfalls zu sehen verlangte. G. 23, 170 etc.; ferner [2a]: Dort grunzt das Murmelthier, der falsche Pietist. Günther 462 etc. Fortbild.: Wie der Mensch sich herfaulenzert und weiter murmelthiert [schläft etc.]. Droysen A. 1, 383. Mútter-: Falke Th. 2, 373a, weibliches Thier als Mutter, vgl. Mutterschwein etc. Nácht-: das namentl. Nachts rege ist. Oken 7, 874, Ggstz.: Tag(e)-T. Nāge- [1c]: (s. nagen 4a) Das Gepfeife zahlreicher N–e. Kohl A. 3, 201 etc.; selten bildlich: Das heilige Tau des Glaubens .. | vom N., dem Zweifel, .. abgebissen. Lenau A. 65. Nāshorn- [1c]: Nashorn (s. d.). Heine Rom. 269. Nútz-: gw. [1e]: Nutz- und Spann-T–e. Freytag B. 2, 179 etc.; bildl.: Des Adels N., der Bauer. 1, 302. Ohīo- [1c]: ein vorweltl., elephantenähnl. Thier, Mastodon giganteum. Opfer-: das gêopfert wird; werden kann, soll etc., oft übertr. (vgl. Opfer 2a; Schlacht- T.): Soll ich [Orest] .. wie mein Vater | als O. im Jammertode bluten? G. 13, 25; 221; L. Nath. 3, 8; Wo Manche hier | empfindungskrank | als O. | der Dichtkunst sank. Thümmel 8, 73; Stirb als ein Thor! des Starrsinns O. w. 20, 321; 3, 20 etc. Páck- [1e]: vgl. Pack- esel. Pánther- [1c]: Panther. Hagedorn 2, 16; Ryff Th. 79 etc. Pánzer- [1d]: Gürtel-, Schuppen-T. Pflánzen-: pflanzenähnliches (Zoophyta). Púnkt-: s. Aufguß-T. Rāūb-: von Raub d. h. von Thieren als Nahrung lebende Thiere, vgl. Raub-Fisch, -Vogel etc., bes. aber [1c] als Ordnung der Säugethiere, Ferae: R–e und Raubvögel. Winkell 1, 353; B. 212a etc. Rēīse- [1e]: Rückert Mak. 1, 55. Rēīt- [1e]: zum Reiten dienendes, auch übertr.: Mein R. [Frau] hier ist bockig. 2, 118. Rénn- [1c]: s. Renn I 2, altn. hreinn, schwed. ren (s. Schm. 3, 95 und Diez 281), noch: Die „Renthiere“. Olearius Reis. 81b etc., aber gw. mit Doppel-n, z. B. H. Ph. 4, 10; L. 1, 158; Sch. 52b etc., angelehnt an rennen, vgl.: Ein R. heißt’s, weil es entsetzlich rennet. Schlegel (Wackern. 2, 1289³⁵) und übertr.: Zehn sechsspännige Wagen rennten unter Begleitung von menschl. R–en [Läufern] vorüber. Lichtenberg 5, 439. Rückgrat-: s. Glieder-T. Rúmpel-: s. rumpeln 2. Sāmen-: spermatozoa, im männl. Samen von Menschen und Thieren enthaltene Infusionsthierchen. Bock An. 889. Sǟūge-: die Klasse der lebendige Junge gebärenden und sie großsäugenden Rückgratthiere: Säugthiere oder Sucke. Oken 7, 689, s. Säuger 2. Sāūm- [1e]: (s. säumen II) L. Nath. 2, 3; Wackern. 2, 1302⁴⁰ etc.; übertr.: Der Papst, | mit dessen Bann- und Fluchgeräth beladen, | ein S. du durch die Provence trabst. Lenau A. 19; Den alten Gaul Schlendrian .. als das S. der germanischen Muse. Monatbl. 1, 180b. Schāl-: in einer Schale lebendes Thier, gw.: solches Weich-T. = Konchylie (s. d.), Schnecken und Muscheln umfassend. G. 23, 290; Thümmel 5, 56 etc.; übertr. im allgem. Sinn (s. Krusten-T.), z. B.: Wenn so ein zarter, empfindlicher Mutterkrebs, der seiner Natur nach doch wohl ein hart Sch. ist und nur in der empfindsamen Mause die Schalen abgeworfen hat, vors Pult tritt etc. Musäus Ph. 2, 144. Schlácht- [1c]: für die Schlachtbank best., auch übertr. (s. Opfer-T.): Wer wird das Opfer sein, das er versprach? | bin ich das Sch.? Cham. 4, 98. Schlámm-: im Schlamm lebend. Freiligrath 1, 333. Schlēīm-: s. Glieder-T. Schmāl- [1f]: s. Kalb 2. Schnābel- [1c]: Ornithorhynchus paradoxus. Oken 7, 834 ff. Schnárr- [1c]: Rhyzaena tetradactyla. Giebel 819. Schúppen- [1c]: Manis. 401 (beschuppte Ameisenfresser). Sēē-: Meer-T. Forster Jt. 2, 236 etc. Spánn- [1e]: s. Nutz-T. Stínk- [1c]: Mephitis, ein iltisähnliches Thier, das aus Drüsen willkürlich einen unerträglichen Gestank verbreitet; bildl.: Unser Held, der nun einmal zum literarischen S–e .. bestimmt war, verbreitete Stank um sich. Fichte N. 78. Strāhl-: eine Klasse der Schleim-T–e, Radiata, deren Leib strahlenförmig den Mund umgiebt. Tāge-:
1) s. Ggstz. Nacht-T.
2) s. Eintags-T. Tánn-: s. Dam-T. Tīger- [1c]: Tiger (s. d., vgl.: Das Thier Tygris. Eppendorf 48 etc.), nam. noch dichter., z. B. Gleim 4, 74; Lichtwer 104; Sch. 70b etc., auch übertr. [2a]: eine grausame Pers.: Euern Sohn, das T. Langbein Vaterm. Str. 21; Lohenstein (Wackern. 2, 496³³); Tieck 2, 31 etc. Trāge-: ein trächtiges. Rückert Mak. 2, 43. Trámpel- [1c]: s. Dromedar; Drom-T., angelehnt an trampeln (s. d.), z. B. eigenil. Hebel 3, 293; Oken 7, 1269 etc.; übertr. [2a]: Daß ich ein wahres T. sei. Roquette NE. 121, ungeschickte Pers. etc., vgl. auch: Fortuna, falsches T.! s. Devrient 1, 438. Trúpp-: s. Kopf-T. Un-:
1) ein Ungethüm (s. d.) von Thier, z. B.: Guckt mich das U. mit ein Paar Feueraugen an. Alexis H. 2, 1, 36; Das U. [der Löwe] ist erlegen. Freiligrath SW. 1, 426; 413; Hebel 3, 87; Zielt und trifft das U. [den Elephanten]. Platen 4, 318 ff., vgl.: Ein Schwarm der riesigen Ungethüme. ebd. etc., auch übertr. [2a]: Von dir und dem sterbl. Mann ist entsprungen ein U. [Achill] | an der Chimäre statt und des erdeverwüstenden Drachens. G. 5, 102 etc. und z. B. vom Krieg: Gluthgeaugt | ein U., das Verderben haucht, | ein Ungeheur . ., ein Unhold . ., | ein Ungethüm, in Blut getaucht, | das immer neues Futter braucht. Rückert Morg. 1, 174.
2) mundartl.:
a) fries.: Ungeziefer.
b) bair.: der zur Fortpflanzung unterhaltne Stier, Hengst, Eber oder Widder. Schm. Vōr- [1d]: Eine Wachtgemse [s. d.], „V.“ Tschudi Th. 367; vHorn Gemsj. 56; „Wacht-T.“ 53.
Wáld-:
1) [1c] s. Feld-T.
2) [1d] s. Firn-T. Wásser-: im Wasser lebend, Ggstz. Land-T.: Das große W. Opitz 2, 85 etc. Wēīch-: Mollusken (s. d.), eine Klasse der Schleim-T–e. Wēīde- [1c]: auf der Weide befindliches; geweidetes. IP. Fat. 2, 107. Wélt-: z. B. das Weltall als ein belebtes Wesen aufgefasst. H. R. 9, 386. Wírbel-: s. Glieder-T., vgl. Wirbelsäule. Wóll(en)-: wolletragendes. Wúnder-: ein wunderbares Thier. Ramler F. 3, 268 etc., nam.: Schaulustige anlockend, und so (vgl. Murmel-T.) übertr. auf Staunen erregende Persönlichkeiten etc. Drachvogel Narc. 32; Hagedorn 2, 112; Man beschrieb ihr das philosophische W. als ugw. scheu und störrig. W. 17, 118; 25, 37; Merck 2, 214 etc. Zêhen-: s. Flossen- T. Zībeth-: s. Bisam-T. Zúcht-: zur Zucht dienendes Haus-T. Falk Th. 2, 459a. Zūg- [1e]: im Ggstz. zum Reit-T. u. ä. m.