thieren
thierhaft
Thierheit
thierisch
Thierschaft
Thierthum
Thīēr~en: 1) intr., refl.:
(mundartl., veralt.) sich eifrig regen, bemühn etc., s. zahlreiche Belege 2, 1133 ff.; 98, wozu ich nur noch zwei füge: Stachel und Leben verlieren | durch ihr rachgieriges T. hagen Fr. 406; Mit emsiger Arbeit euch dieret. G. 2, 36 etc. — 2) gw. nur zu Thier (s. d.) in Zsstzg., z. B.: Ent-, tr.: von der Thierheit frei machen, vgl. entrohen und z. B.: Man sollte kaum glauben, daß ein Thier sich so e. [seinen Charakter aufgeben] könnte. Südr. 2, 227. — Múrmel-: s. Murmelthier. — Ver-, intr. (sein): zum Thier (thierisch) werden und deutsches Wörterb. II. — tr.: dazu machen (vgl. abrütieren), z. B.: Wenn Stephen Heller später nicht durch zwölf Stunden täglich am Klavier ver-t. wollte. BB. 126; Die v–de [tr.] Anstrengung. 1, 2, 439; Mag er sich hier ruinieren und ver-t. in Wüstheit. Par. 2, 188 etc., bes. Part. Prät.: Dies verthierte Gesicht glotzte den Fremden an. Dor. 1, 9; Wir haben es nicht mit Thieren von Geburt, sondern mit verwilderten, von Außen verthierten Menschen zu thun. N. 2, 119 u. o.; auch: Zur Verthierung der Massen beitragen. 8, 247; Die Göttergestalten mit Thierköpfen .., es entsteht daraus eine Verthierung der ganzen Gestalt. 1, 105 etc. —
~haft, a.: das Wesen eines Thiers an sich tragend: „Die Austern unterscheiden sich ihrer Natur nach wenig von den Pflanzen, doch sind sie t–er als die Schwämme“ (Aristoteles). Bot. 1, 94. Zsstzg. z. B.: Last-t.; maul-t. etc., einem Last-, Maulthier etc. ähnlich; in der Art desselben. —
~heit, f.; 0: (vgl. Menschheit) 1) die Gesammtheit der Thiere, — bes. aber: 2) das Sein und Wesen eines Thiers; das Thierische: Der sicherste Charakter der T. gB. 1, 250; 6, 104; Zu einem Grad der T. und Fühllosigkeit herabgesunken. Br. 1, 556; Jt. 1, 34; Faunenartig ohne T. 12, 208; Wenn auch hier [im Reineke Fuchs] das Menschengeschlecht sich in seiner ungeheuchelten T. ganz natürlich vorträgt. 25, 217; 31, 408; Ph. 3, 270; 24a; 1128b; 1152b; 4, 54; Im Stande der natürlichen Freiheit (den ich lieber den Stand der menschlichen T. nennen möchte). 24, 42; 18, 60; 300; 32, 44; 305 etc. —
~isch, a.: den Thieren oder der Thierheit eignend, angehörig, darauf bezüglich etc.: 1) (s. Thier 1) ohne tadelnden Sinn = animalisch (ohne Steigrung), z. B.: Mehr von t–en als von pflanzlichen (s. d.) Körpern. Gsch. 266; 331 etc.; Alle Processe der t–en Chemie. 693a; Enthaltung von t–er Kost und Kleidung. 5, 250; So scheint ein t. Leben | auf einmal in dem Holz zu weben. 12, 10 etc. — 2) (s. Thier 2) in Bezug auf Menschen, nam. insofern sie sich vom Thier untersch. sollten = bestialisch (vgl. viehisch), z. B.: Daß eine relative Verkürzung des Oberarms weit mehr t. ist als eine relative Verkürzung des Oberschenkels. 2, 117; Eine rein sinnliche Begierde, die bloß t. an ihrem Raube wie der Geier füttert. Sh. 1, 59; T–er als jedes Thier. 11, 14; 33, 287; 1, 8; 5, 195; 16, 181; 26, 12 u. o. — Zsstzg. s. die von Thier, z. B.: Halb-t–e Wilde. V. 115; Was sie mit last-t–er Geduld [eines Lastthiers] ertragen. 18, 60; Ihr wald-t–es Kraftgefühl zu vermenschlichen. Ant. 1, 203 etc. —
~schaft, f.; ~thum, n., –s; 0: s. Thierheit und z. B.: Maul thierthum. 18, 137, maulthierhaftes Sein, Halbheit etc. (vgl. Maulesel etc.).
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.