Faksimile 0472 | Seite 1294
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Tausend Tausend-Lr tausendlich Tausendling Tausendschaft Tausendst tausig
Tāūsend (goth. thüsundi, ahd. düsunt, mhd. tüsent, s. Benecke 3, 154a und das dort Angeführte):
1) Zahlw.: zehn mal hundert (s. dort die Bem. zugleich über t.) vgl. (ugw.): In des Lehrbuchs zehnhundert [statt t.] Paragraphen. Kl. Gel. 207 etc.
a) T. oder ein-t.; Zwei-, drei- etc.; zehn-, elf- etc.; neunundneunzig-t. etc.; hundert-t. oder: einmalhundert-t.; Zwei oder dreimalhundert-t. W. 1, 226 etc., seltner (ohne mal): Dreihundert-t. Gulden. Sch. 788a; Sechshundert-t. Thaler. Pfeffel Po. 3, 56 etc.; auch: Zehnmalhundert-t. [gw.: eine Million] Knuten. Platen 6, 10 etc.; T. und eins; T. und eine Nacht (s. II. Ein, Anm. 1f) etc., s. Null 2a (Jffland).
b) Gw. als uv. Ew., z. B.: T. Fuß (s. d. 4); Mit t. tapfern Soldaten; Wieviel t. unglückliche Kriegsgefangene. Hebel 3, 442 etc. (vgl. s. 2 —: Wie viel T. oder T–e unglücklicher Gefangne r etc.); nur vereinzelt: In tausend e Splitter zertrümmert. Pyrker 233 und (wo es sich von einem T. handelt): Wenn von diesem t–de [statt t.] 999 verloren gegangen sind, so hat das tausende [statt t–ste] dennoch irgendwo sich erhalten können. L. 11, 452.
c) T. (nicht: ein-t.) als runde Zahl sür viel etc.: Nicht anders als wenn er t. Augen hätte, t. Hände in Bewegung setzen könnte. Sch. 736b etc.; so oft gegenübergestellt der Einzahl: Daß dem Genie ein (s. d. II 1b) Fall für t. gelte. G. 39, 133; „Will er mir einen kleinen Gefallen thun?“ T. für einen. Sch. 210b; Ein Wort soviel als t. Weiße Kom. Op. 3, 234; W. 12, 68 etc.; ferner: T. und aber- t. Gestalten. G. 26, 209 etc., dafür (s. Aber II 2) nam. bei G. auch bloß: Von aber-t. Blüthen. 4, 107 etc. Zu bem. ist hier auch die nicht seltne Verbind. mit Hw. in Ez., z. B. (alphab.): Auf hundert und auf t. [= t–erlei] Art. Gellert 1, 307; Habt t., t. [= t.-fach] Dank dafür! Nicolai 2, 49; Kann t. Freude machen. Hagedorn 2, 64 = Ramler F. 1, 276; Daß ich dir t. Glück zu deiner Veränderung gewunscht. L. 12, 480; T. Gutes erzeigt. H. 9, 119; T. Hold. Lohenstein Ros. 4; Der Gedanke hatte t. Reiz für sie. Miller Siegw. 438; Spielte mir t. Schabernack. Keller gH. 3, 126; T. Spaß mit ihm haben. Rabner 3, 25 etc., vgl.: T.-viel. B. 30b etc., s. d.
d) (s. c) in Flüchen etc.: T. Schwerenoth! [etwa: treffe dich! etc.] Sch. 107b: Schock-T.! L. 1, 222; Mord-t. Donnerwetter! Müllner 7, 254; Mord-t. Sapperment! Iffland 3, 1, 121; Potz (s. d.) t. noch eins. Prutz W. 28 etc.; Der T.-Sapperment [der Teufelskerl etc.]. Blumauer 2, 233, vgl. (s. Sa!): Der T.-Sasa; ferner: Der t.-künstige (s. d.) Geist = Satan und so (s. Daus 1 und Anm.; auch: Der Taus! V. Ar. 1, 58 etc., vgl. Teufel u. 4) als Ausruf des Staunens, Be-, Verwunderns: T. noch einmal! Keller gH. 4, 238 etc.; Der T. noch einmal! Müllner 7, 182 etc.; Der T.! Gutzkow R. 3, 212; 536 etc.; Ei der T.! Immermann M. 1, 114 etc.
2) n., –s; –e (uv.): eine Zahl von t. (s. 1) als Einheit zusammengefasst (s. Hundert IIl und das dort Bemerkte): Manches schöne T. Thaler. Börne 4, 274; Sie sammelt bei T–en Süßigkeit sich, | doch T–er Süße in Einer find’ ich. Freiligrath 1, 426; Zu T–en. G. 12, 84; 23, 292 etc.; In die T–e gehen. 30, 258 etc.; Ich habe selbst den Gift an T–e gegeben. 11, 45 etc.; Nullen, tretend hinter ein Eins, | würden T–e zählen. Rückert 2, 387; Aus T–en heraus. Sch. 492b etc.; Zsstzg. z. B.: Dies Zehn-T. Kl. M. 5, 5 ff.; nam.: Das folgende Jahr-T. (⏑–⏑). G. 19, 347; Kosegarten Rh. 3, 307 (Fortbild.: Jahrtausendlich versunken. Heine Tr. 14; Reis. 3, 88; B. 120 = seit Jahr-T–en); analog: Der ein Sommer-T. lebt. Rückert 1, 26 etc.
3) als Ordnungszahl zuw. statt tausendst (s. d.), z. B. L. (s. 1b, Schluß); dazu: Tausen(d)tel = Tausendstel.
4) ugw. (vgl. 1d) statt Daus (s. d. 1) im Kartenspiel. Gryphius 2, 507.
~Lr, ., –s; Uv.:
s. Hunderter.
~lich, a.:
s. Tausend 2.
~ling, m., –(e)s; –e:
(scherzh. nach Analogie von Zwilling, s. d. etc.) Börne 4, 272.
~schaft, f.; –en:
eine Gesammtheit von Tausend: Drei T–en der Fußgänger. Mommsen 1, 59.
~st: als Ordnungszahl (vgl. tausend 3), s. hundertst; dazu:
Der h–e Theil oder: ein Hundertstel.
Tāūsig, a. :
(mundartl.) = tausend und so als Verstärkung z. B.: Aber Lotte, um t. Gottes willen, Kind etc. FMüller Schafschur etc.; Tusigs brav. Gotthelf G. 262 etc.; Herz-t–er Schatz! [herzlieb etc.] Auerbach Ed. 134.