Faksimile 0467 | Seite 1289
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Tatz Tatze tatzen tatzig
Tátz, m., –es; –e:
in Zsstzg.: Línk-: s. link 1e.
~e, f.; –n; Tätzchen lein; –n-:
1) Tappe (s. d., vgl. Talpe; Tatsche, s Tasche, Anm.), die breite Klaue (s. d.), zunächst von Raubthieren, vom Bären (Döbel 1, 33b; V. Ov. 2, 187 etc., s. Brante), Tiger (Sch. 70h), Wolf (Thümmel 7, 181) etc.; dann auch z. B.: Gab er [Gottsched] mit seiner rechten T. dem armen Menschen eine Ohrfeige. G. 21, 64; Krankheit, deren unsichtbare T. meine Nerven ergreift etc. IP. 3, 47; Kein schwarzer Mann |kneiptuns mit rauhen T–n.Weiße Kom. Op. 3, 137; W. 12, 109 etc.; selten (verkl.): Die liebefrommen Tätzchen [iron.]. Heine 19, 180; Nichts .. | von der ganzen Gans als ein Tätzlein. Rückert 1, 422 etc.; Zsstzg. z. B.: Seid’ und Flor in solchen [des Kutschers] Bären-T–n. Müllner 7, 151 (auch als Pflanzenn., vgl. Bären-Klau, -Talpe); In die Mauern schlägt die „Katze“ [s. d. 16c] | mit Eisenkrallen ihre Eichen-T. Lenau A. 175; Seine Leidenschaft ergreift ihn nie | mit Geier-T–n einesUngeheuers. Oehlen- schläger Corr. 14; Krallen-T. Echtermeyer 39; Räuber- T–n. W. 20, 261; Vorder-T. Gersäcker Miss. 3, 104 etc. 2) (s. 1) T–n: Streiche mit einem Stäbchen auf die Vorderfinger, eine Schulstrafe. Spindler V. 1, 319; 52; Auerbach Barf. 4. 3) (s. 1) T., Hebe-T. = Daumen 4 (s. d. und Frosch 7a). Scheuchenstuel 181. 4) (Hand-) Tätzlein, Manschette. Adelung; Mit Datzen“ die Ärmel bestecken. Scherffer 409 (doch s. Weinhold 97b und Getätzlich, n. = Schmuck-, Putzsachen. Mathesius, s. Frisch und z. B. wortspielend: Wie Tetzel sein römisch Getetz- lich [Tand etc.] und Triegerei vermeßlich herausstreicht. Lthr. 11aetc.).
~en, tr. undohne Obj.:
mit den Tatzen anfassen: Etwas an-, be-t. (-tatschen, s. Tasche, Anm.); auch im Partic.: Des betatzten [mit Tatzen versehenen] Löwenleibes. Heine 18, 321).
~ig, a.:
mit Tatzen versehn: Bären-t. [plump]. Scherr Bl. 3, 50.