Faksimile 0465 | Seite 1287
Tarl Tarlatan Tarme Tarnickel Tarock Tarrass Tartane Tarlar Tarlarei Tarlaros Tarlarus Tarle Tarltsche Tarlüff Tarluffel Tärz
Tárl, m., –(e)s; –e:
(niederd.) Würfel, Würfelspiel (s. dorlen). Jahn M. 56.
*~atán, m., –s; –s:
Art Musselin. König DFam. 1, 79.
Tárme: s. Terme. Tarnickel, f.; –n:
Schlehpflaume (vergl. russ. repuЬ, Schlehe), „Turkelchen“.
Taróck, m. (n. Ade- lung), –s; –s, –e (L. 13, 19; KSchmidt KomD. 353); -:
ein mit eigenen (gw. 78) Karten gespieltes Spiel (auch Groß-T.) und: die Trümpfe darin, s. LHombre 152 ff.; übertr.: Um Köpfe werden sie karten und der eure ist T. Sch. 163a, steht bes. auf dem Spiel.
Tarráss, m., –es; 0; -:
1) (s. Terrasse) veralt. Erdwall etc.
2) Traß oder T. ist eine . . aus zersetzten vulkanischen Gesteinen .. entstandene Masse, welche fast jederzeit kleine Bruchstücke von Bimsstein einschließt. Er ist in frischem Zustande ziemlich weich und wird, wie Torf, mit dem Spaten terxassen- artig gestochen und an der Luft getrocknet: daher der Name. Karmarsch 2, 664 etc.; „Tras“. Forster A. 1, 38; R. 1, 18; „Traß“. Oken 1, 522: Merck’s Br. 1, 322.
Tárt~āne (it. Diez 342), f.; –n:
Art Fahrzeug auf dem Mittelmeer mit latein. Segel am Mast. Bobrik 686 etc.
~ar (⏑ –), m., –s, –(e)n; –en:
1) Name asiatischer Horden und: ein dazu Gehöriger (heute nam. als türk. Kouriere, vgl. Nachricht 1b). Gw. (vgl. Barbar) jambisch, doch troch. z. B. Adelung; [Du, Liebe,] giebst T–n Menschlichkeit. Lichtwer 240; Des T–s. Nicolai 5, 147; 144; Des T–n Pfeil. Schlegel Somm. 3, 2; Des T–s. Streckfuß Rol. 14, 48; 41 etc.; Nbnf.: Der Tartern. Olearius Reis. 392 etc. und (richtiger) ohne „r“ in der ersten Silbe (s. Schm. 1, 462): Der Tatarn Häßlichstem. Nicolai 7, 32; Der wilde Kalmuck und Menschenfresser und Tāter. V. 2, 5 etc.; Auch bei Tattern [wilden Heiden]. 2. Macc. 4, 47; Wie ein Mörder den andern verfolgt, ein Türk wider einen Tattern kriegt. Luther 5, 362b; auch: Die Tattern oder Zigeuner [s. d.]. 8, 121a; Agricola 447 etc.; vgl.: Kein Böhem oder „Datt“. Brant N. 14¹⁰; 11ób5⁰.
2) (s. 1) Pferd aus der Tartarei. 3) (s. 1) Tater, koboldartiges Gespenst. Weinhold. 4) Tatter, Tattel, Heidekorn (s. d.). Schm. 5) (s. 1) Kantschu (s. d.) oder Tater. Suder Altpr. 52.
~arēī, f.; 0:
T., Tatarei, ein Land in Asien.
~aros (gr., Droysen A. 1, 328 etc.), ~arus (W. 24, 59 etc.), m., Uv.; 0:
Unterwelt, Hölle.
~e (frz.), f.; –n:
Torte (s. d., vgl. Diez 340): Brockes 9, 164 etc.; Mandel-T. Zachariä Hint. 49 etc.; schwzr.: Tattere. Gotthelf G. 333; Stalder 1, 269.
~tsche, f.; –n:
(ahd. targa, mhd. tarsche, tarze, frz. targe, s. Diez 342, vgl. Zarge) veralteter Schild. 1. Kön. 10, 17; Hes. 23, 24 etc.; Freiligrath 1, 383; Mendelssohn Ps. 35, 2; (Falstaff:) Ich fing ihre sieben Spitzen mit meiner T. auf. Schlegel Heinr. IV. 1, 2, 4; Haml. 2, 2; Uhland 393; V. Il. 13, 31; Mit den T–n traun zertartschen sie ganz Boiotia. Ar. 1, 15. Zsstzg. z. B.: Bein-T. [s. -Schiene]. Werder Ar. 23, 113; 133 etc.; Rund-T., s. Rundartsche; Setz-T. Frisch etc.
~üff (frz.), m., –s; –s, –e:
scheinheiliger Schurke (Name der Hauptpers. in einem Lustspiel Moliēre’s): Sagte der „Tartuffe“. W. 27, 147; 145; Mit T–en. Heine Sal. 1, VII etc.; Fortbild.: Das T–enthum. JKinkel Jb. 2, 280; Die T–erēī. W. 7, 161, gw.: T–erie. Gutzkow R. 5, 274.
~úffel: s. Trüffel; Kartoffel. Tä́rz: s. Terz.