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Tabak Taback
* Tabá(c)kTabá(c)k (– ⏑), m., –(e)s; –e; -, –s-:
eine Pflanzengattung, Nicotiana, z. B. N. rustica, Bauern- T.; N. paniculata, Jungfern-T.; N. glutinosa, Soldaten-T., nam. aber N. tabacum, mit versch. Arten, bes. nach den Ländern, z. B. Domingo-, Havannah-, Maryland-, Portoriko-T. etc. oder nach dem Boden (s. Boden-, Sandgut etc.): T. bauen etc.; dann auch: die nach dem Zweck der Benutzung verschieden- artig zubereiteten Blätter etc.: T. rauchen (s. d. 2d, vgl. schmauchen 2; Pfeife 2) oder (veralt.): Toback (s. Anm.) trinken. Andersen 55a; Olearius Reis. 314a; 337b etc.; T. kauen (vgl. Quid 2; Pflaume, Anm.); T. schnupfen (s. d. 1, vgl. Prise 3); Kau-T.; Rauch-T. in Packeten oder Briefen (s. d. 5); Brief-T. Bahrdt 4, 238; in Rollen; Rollen-T. Karmarsch 3, 444 (vgl. spinnen 1f); Stangen-T. etc.; mit vielen Sorten, z. B.: Dreikönigs-T. (s. Dreikönig); Gulden-T. Bahrdt 4, 237; Studenten-T. IP. Fat. 2, 12; Swizenttoback(⏑–⏑–). V. 3, 94, s. Knaster 1; Kneller etc.; ferner: Schnupf- T. (s. Karotten 2), ebenfalls mit vielen Arten, s. Doppelmops; Rapé; Spaniol etc. Sprchw.: Barscher T.!, vgl.: Pfui Teufel! . . was raucht Er für starken T.! [sagte der Teufel, dem der Förster eine Ladung Schrot aus dem Gewehr als der Pfeife in den Mund geschossen]. Lauckhard Deutsch. Sag. 48; (schwzr.) Es war wirklich strenger Tuback für den Oberamtmann. Gotthelf Obramtm. 63, etwas sehr Unangenehmes etc., ferner: Anno (s. d.) Tōback.
Anm. „Span. tabaco etc., amerik. Wort, eig.: das Gefäß, woraus man den Dampf der zubereiteten Pflanze einsog.“ Diez 338, vgl. Karmarsch 3, 439. „Taback, nicht Toback, wie es Einige aussprechen.“ L. 11, 387, während Adelung „das richtige Taback“ doch im Hochd. als „geziert klingend“ bez.; heute überwiegt es jedoch, z. B. jambisch: Tabáck, der meinen Geist erfreut. Canitz 301; Freiligrath H. 290; G. 1, 287; 3, 13; Heine NGd. 256; Logau 2, 5, 65; Weichmann 3, 335 ff.; W. 15, 85; Ob auch gleich T. und Wein uns mangeln. Gerhard Wil. 1, 270 (Rauch- T. –⏑–. ebd.), daneben troch.: Und so wird’s auch Wein und T. (– ⏑) geben. ebd.; Gellert 1, 137; G. 7, 39 etc.; dagegen Toback, jamb.: 163; 5, 61; 11, 36; Brockes 9, 457; Canitz 222; Günther 920; Hagedorn 3, 162 (Schnupftoback –⏑–. 2, 220); Nicolai. 1, 164; 1, 23; 2, 146; V. 4, 141; Zachariä 1, 177; Joh. Möser Sinngd. 158 etc.; troch.: Der braune Gott des Tobacks spricht. 154; Tieck 10, 200; Tōbacksbüchsen. G. 7, 164 etc., wie gw.: Anno Tōback. Schwzr. auch (s. o.) Tuback; dazu: tubacken (Gotthelf U. 1, 4; G. 189; Sch. 352; Reithard 526), tabäckeln (Stalder 1, 255), T. rauchen; danach riechen; So sei es „ustobacket.“ Gotthelf G. 294, zu Ende (vgl. ausbuttern 3) etc.; hochd. ugw. Fortbild.: Das Gesicht.. schnupftabacklich fahl. Heine Sal. 1, 8.