Faksimile 0449 | Seite 1271
Faksimile 0449 | Seite 1271
Sumpf Gesümpf sumpfen sumpficht Sumpfig
Súmpf, m., –(e)s; Sümpfe; Sümpfchen, lein; =:
(s. Schwamm, Anm.):
1) morastiges Gewässer (s. Pfuhl 1): Auf feuchter Marsch an großen Sümpfen. B. 219a; Aus S. und Moor. 303b (Sch. 98b etc.); Eher ein S. als ein See. G. 16, 47; Fließe, wogiger Strom! nirgend ein stehender S.! H. 16, 37; Er trocknet Sümpfe [aus]. König 15, 112; Aus ödem S. erhob sich diese Stadt [Benedig, s. Lagune]. Platen 4, 223; Der Stroin .. sucht durch trägen S. den Lauf. Schwab 357; Im Geröchel (s. d.) des S–s. V. 1, 187; 2, 185; Schilfe des S–es. Ov. 1, 336 etc.; übertr.: Bis ich ganz | hab ausgemessen diesen S. der Schändlichkeit. Prutz W. 26; Indem Rousseau seine Zeitgenossen.. aus dem S–e gemeiner Instinkte .. emporhob. Scherr Bl. 1, 202; Sch. M. 2, 243 etc.; Zsstzg. z. B.: Alligator-S. Volger EE. 84; Frosch-S.; Im dunstigen | Irrlichter-S. Platen 4, 96; Der Moor-S. V. 1, 9; Im Ufer-S–e. G. 36, 368; Scherr Bl. 1, 36 etc.; Der alte Ur-S. Kohl Pet. 2, 266; In denWald sümpfen. Freytag B. 1, 29; Alle Wasser- sümpfe. 2. Mos. 7, 19 (vgl. ebenso pleonast.: Wasserteiche. Mendelssohn.)
2) (s. 1) Techn. Anwend. (s. Scheuchenstuel 240; 165; Jablonsky 1165 etc.):
a) Bergb.: die Tiefe des Schachts, wo sich das Wasser sammelt: Die Wässer zu S. halten, sie immer herausziehn, so daß man in der Tiefe arbeiten kann, Ggstz.: Die Grube zu S.–treiben, gehn lassen; Es wird euch Nichts zu S–e gehen. Mühlpforth Hofz. 133 etc.
b) Töpf.: Grube zum Einsumpfen (s. d.) des Thons.
c) Behälter, in die man die Lauge abzieht, z. B. in Seifensiedereien (Karmarsch 2, 257), bei Bereitung der Pott- asche (2, 863), des Alauns (1, 24): Die Rohlauge wird zur Klärung etc. in Rohlauge-Sümpfen stehen gelassen. 23 etc.
d) Hüttenw. (vgl. c) Kasten, in die die Pochtrübe (s. d.) aus der Mehlführung gelangt, um in langsamer Bewegung die feinen Theile abzusetzen. 2, 645; Scheuchenstuel 165 etc.
e) Hüttenw.: der tiefe Vorherd eines S.-Ofens (s. d.). 240; Karmarsch 2, 524 etc. Dazu: Den Herd absumpfen [den S. wegnehmen]. Campe.
f) (s. c) Schmied.: Wassergefäß zum Ablöschen des glühenden Eisens etc.
Gesümpf, n., –(e)s; –e:
Morast etc.: Schweinichen 2, 241; V. Od. 14, 473; Ov. 1, 338; Ländl. 3, 35 etc.; An dem Mäander-G. Myth. 2, 127; Schlamm-G. Ar. 3, 106; Schwefel-G. Ov. 1, 287 etc.
Súmpf~en: 1) intr.:
stagnieren (s. d.); sumpfig sein oder werden: Es stand der See, lang eingehemmt, | und sumpft’ in ödem Rohr. V. 3, 218; 56; Georg. 4, 288; Ov. 2, 99; 105; Der weit-s–d den überschwemmten Erdkreis | . . sah. 1, 27 etc. 2) tr.: faktit. zu 1, gw. nur Zsstzg. (s. d.) Zsstzg. z. B.: Ab-, tr.:
1) ent-s. (s. d.)
2) s. Sumpf 2e. Eīn- [2]: Auen e. Jahn M. 162; Pröhle I. 154 etc.; Der zum Formen best. Torf wird .. eingeweicht oder eingesumpft. Landw. Z. (58) 57b etc.; Man be- arbeitet den Thon durch E. Karmarsch 3, 505; 487 etc., bei Adelung: eins ü mpfen. Ent-, tr.: unsumpfig machen, eig. (s. drainieren) und übertr.: Gutzkow R. 7, 96; Hettner gR. 277; Du hast wilden Boden entsumpft. Gotthelf 6, 300 etc.; Denen ganze Gemeinden geistige und leibliche Entsumpfung zu verdanken haben. Sch. 165; Scherr Bl. 2, 216 etc. Um-, tr.: sumpfend oder auf Sumpfboden umgeben: Im u–den Schilf. Schlegel (Wackern. 2, 1304¹³). Ver-:
1) [1] zum Sumpf werden, eig.: Kohl Irl. 1, 65 etc.; übertr.: Die Ruhe, in der unsere besten Kräfte ver-s. Hartmann Fr. 89 etc.; bes.: (vgl.
2) Versumpft, eig. G. 27, 366; Spielhagen Pr. 1, 190 etc.; übertr. EHFMeyer Bot. 2, 95; Waldau N. 3, 317 etc.; Versumpfungen zu verhüten. Kapp Aufr. 18. 2) [2] Die Ueberschwemmung .. versumpfte den Saal. G. 31, 65; Höfer VergT. 235 etc.
~icht, ~ig, a.:
sumpfartig, morastig. G. 14, 180; Luther 1, 464a; V. Ov. 1, 49 etc.; Die S–keit des Terrains. Kohl Pet. 1, 25; Gartenl. 9, 520b etc.; Der frosch-s–e Dunstkreis. W. 14, 195; Un-s.; Träger, weit-s–er Fluß. V. Georg. 304 etc.