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Sucht Süchtelei Suchteln ~ling ~erling Suchtig Suck
Súcht, f.; –en (Süchte):
s. siech, Anm. und Schm. 3, 195:
1) Krankheit, eig., und zwar:
a) näher best. durch Ew. oder häufiger in Zsstzg. (s. d.), z. B.: Die fallende S. (s. fallen, Anm. und Fall-S.); Die gelbe (s. d. 2) oder Gelb-S. (s. d.); Rothe S. = Blutharnen. Falke Th. 2, 246; Wie selbigesmal die hitzige S. grassiert hat (s. c). Gartenl. 9, 482a (HSchmidt) etc., s. b; c.
b) (s. a) ohne Bstw., sei es, daß eine nähere Best. aus dem Zusammenhang erhellt oder nicht gegeben werden soll oder kann, bes. von chronischen Ubeln (nach Falke Th. 2, 349b = Kacherie), s. nam.: Die S. gehe ihn an! S. ist: Krankheit, die schädlich ist; suchten ist: kranken; suchtig sein ist: ungesund sein, als man spricht: Er hat eine suchtige Haut, d. i.: seine Haut ist bös zu heilen. Es sind viel Süchte, die Schwind-S., also daß ein Mensch gehet und stirbt, verdorret und kann nicht gedeihen; die Geel-S., welche da kommt von der Verstopfung der Gallen; die Geld-S., die Wein-S., die Bier-S. [s. 2]. Wem nun die S. gefluchet wird, Der mag dieser S. eine verstehen, welche er wolle. Agricola 532; Mit diesem Remedio habe ich vielen Hunden die S. kurieret. Döbel 2, 112a; Der du dem Mond um so viel näher schwebtest, | dich zog wohl deine S. dahin. G. 11, 232 (s. Mond-S.); Übel, das mehr im Charakter einer chronischen S. schleichend die Kräfte untergräbt. Görres V. 52; Die Schwind-S., die Wasser-S., die Gelb-S. oder irgend eine von den hundert S–en. Sturz 1, 194 etc.
c) (s. a; b) nam. oberd. auch = Epidemie, s. Schm. und z. B.: Ein S. wie die Bräune sammt einem Hauptweh und pestilenzischem Fieber ging dies Jahr herum. Stumpf 114a etc.
d) Nbnf., nam. zu b (und c: Schm.): Die Wassersuocht, das Gesücht. Hutten (Wackern. 3, 231³¹), wohl = Gicht, vgl.: Mit dem Gesücht der Glieder beladen. Ryff Sp. 10a (Gesicht, s. d. 5); Mit der Gesucht der Glieder behaftet. Th. 108; 5; Gut für die Gesüchte. Stumpf 610b (f. oder Mz.?); dazu: Dies Gefüll [Pelzwerk] soll gut sein zu tragen den gesüchtigen Gliedern. ebd.; Gesüchtig Leut. 611a etc., s. 4a.
2) (s. 1) übertr., bes.: eine krankhaft heftige Begierde (s. Sehn-S.) und nam.: solch leidenschaftlicher Trieb (s. die übrigen Zsstzg.), z. B.: Träumereien, die um dieses Alter in unbestimmten S–en und Sehn-S–en spielen. Arndt E. 61; Wäre dieser gesunde Trieb in eine krankhafte S. ausgeartet. Börne 2, 114; G. 13, 127; So ward ich von jener bösen S. befallen, die uns verleitet, aus der Quälerei der Geliebten eine Unterhaltung zu schaffen etc. 21, 84; Die methodistische Tob-S. und puritanische Starr-S. . . Bei diesen christl. S–en. Kürnberger Am. 393; Lieb’ ist ein S., die wüth und tobt. HSachs G. 1, 109; Die allgemeine S. ist, trotzig zu verschmähn, | was unbegreiflich ist. W. 25, 60 etc., zuw. mit Genit.: Der Ehre rege S. Haller 155; Die stachelnde S. der Ehren. Sch. 513a etc.; ferner mit abhäng. Präp.: Schnöde S. nach Vortheil. Schlegel Haml. 3, 2 etc.; Die dich mit der tollen S. zum großen Manne ansteckte. Sch. 127a etc. und bes. mit Infin. und zu, z. B.: Nicht aus S., von mir zu sprechen. Ense Gal. 1, 74; Gutzkow R. 5, 73; Nicolai 1, 87; Die S., sich auf irgend eine Weise geltend zu machen. Sch. 1078b; Uz 1, 182 etc., s. Zsstzg., theils dem akt., theils dem pass. Infin. entsprechend, z. B.: Lob-S., gw.: die S., gelobt zu werden, dagegen: Tadel-S., die S., zu tadeln etc. (s. Dank-, Unterhaltungs-S. etc.).
3) Andern Stammes in: Leb-S. (s. Leibzucht), woran sich auch Hab-S. schließt. Dazu Fortbild. (s. 1b: Agricola), nam.: 4) Süchtig, a. (dazu: Süchtigkeit, f.): außer den Zsstzg. zu 1b: durch böse Säfte schlimm krank oder krank machend: Er hat eine süchtige Haut etc. Schottel 1137b (s. 1b: suchtig); Man muß nicht darum ein Glied abschneiden und hinwegwerfen, ob es ungesund, süchtig. Luther 8, 299b; Der Aussatz ist eine süchtige und fressige Plage. 5, 509a; SW. 56, 115 etc.; Rockenphil. 2, 319 etc., s. 1d: Gesüchtig; auch: Da ward die Wunde sichtig (s. d. 2). Günther 531 etc. und ugw. in der Form wie in der übertr. Bed.: Ist seuchtig in Fragen und Wortkriegen. 1. Tim. 6, 4 = Der an der Streit-S. und Wortzänkerei kränkelt. Eß; dagegen entsprechend allen Zsstzg. zu 1 und 2: an der bez. S. leidend. 5) Süchtelei, f.; –en: eine in kleinlicher Weise sich zeigende S. (2), z. B.: O dies ganze Geflunker! diese Süchtelei! DMus. 1, 2, 450 (Gutzkow), gw. aber nur in Zsstzg. und so auch: Süchteln, intr. (haben); solche Süchtelei zeigen. 6) Süchtling, m., –(e)s; –e: Einer, der an einer S. (1; 2) leidet, gw. nur in Zsstzg., z. B.: Wie dieser romantische Dürrsüchtling seinen Dicken füttere. IP. (EWagner 10, 9); Müßiggängern und Habsüchtlingen. König Kl. 3, 17; Unsre Mittelaltersüchtlinge. Schwegler (46) 1057; Jean Paul, der Himmels-Sehnsüchtling. Scherr SchZ. 494; Selbstsüchtling. Herbert Nap. 4, 68; FReuter Kam. 2, 206; Wie ausgedörrte Schwindsüchtige den angeschwollenen Wassersüchtling verhöhnten. Heine Reis. 4, 41 etc.; daneben: Herrschsüchterling. V. Ar. 1, 44 etc. Zsstzg. unerschöpfl. nam. zu 2 was unbez. bleibt (s. die von Gier, Trieb, Streben, Lust, Manie, Wuth etc., vgl. auch Länderei 2); zu 1 vgl. die von siech —; dazu Fortbild., bes. 4, z. B.: Ābenteuer-: auch: Grundsatz dieser abenteuersüchtigen Charaktere. Willkomm Wald 154. Ält-: Die Neu-S. in Kleinigkeiten und die A. in großen Dingen. Jahn V. 328, Streben, Sucht nach dem Alten, Neuen. Ámt-: Von den Ehr- und Amtsüchtigen. Weidner 140. Árbeit-: krankhafte Arbeitslust etc.: Arbeitsüchtig. JKinkel Ib. 2, 67. Aūstrommel-: s. Vorsprecher 3 und austrommeln. Autoritǟten-: die Sucht, sich auf Autoritäten zu stützen etc. Zarncke Br. XXIII. Bēīfalls-: die Sucht nach Applaus, auch [5]: Wenn da Einer zu beifalls süchteln begann. Droysen A. 3, 90. Bekêhr(ungs)-: Bekehr- (W. 33, 65), bekehrungs- (Immermann Falsch. Wanderj. 27) süchtig. Belêhrungs-: Mit dem Ton einer bigotten B. G. 14, 236. Bérg- [1]: Die B., Darr-S. der Berg- und Hüttenleute (tabes metallica) ist eine chronische Blutvergiftung durch mehrere Metalle etc. Bock D. 176 etc.; Bergsüchtig. Mühlpforth H. 132 etc. Betrūg-: H. Ph. 4, 256. Béttel-: Müßiggang und B. Gervinus Kath. 54; Bettelsüchtig. Zimmermann Nat. 47. Bēūte-: Beutesüchtige Genußmenschen. Gutzkow R. 1, 222. Bīēr-: s. Trunksucht. Blāū- [1]: Bei Anhäufung venösen Bluts in den feinern Gefäßen entwickelt sich Cyanose, B. Bock D. 152. Blēīch- [1]: Die B., Chlorosis, ist eine noch räthselhafte Krankheit, vorzugsweise des weibl. Geschlechtes (vorzüglich in der Jugend, bes. in den Schul- und Pubertätsjahren und bei Blondinen) etc. 155; Bleichsüchtige Mädelchen. Scherr Nem. 1, 202 etc.; B. ist ein Symptom der Egelkrankheit der Schafe. Falke Th. 1, 127 etc. Blūt-: Blutgier: Blutsüchtige Tyrannen. Luther 1, 363a; 4, 58a etc. Būhl-: Brachvogel Narc. 135. Dánk-: z. B. die Sucht, Dank zu ernten (Möser Ph. 2, 89 etc.), seltner: Dank abzustatten. Dárr- [1]: D., Tabes. Falke Th. 1, 206 (s. Berg-S., Schwind-S. etc.); D. und Bluthusten. Musäus M. 2, 30; Die Darrsichtigen. 4, 110 etc.; auch: Dörr-, Dürr-S. und z. B. übertr.: Wenn | genas ein edles großes Menschenherz | von der Ver- achtung Seelendürrsucht je? CRudolphi NGd. 32. Demonstrīēr-: Die Übersetzungs- und D. Mendelssohn 4, 2, 406. Drúck-: z. B.: Bei jetzigen drucksüchtigen Zeiten. 5, 587, vgl.: schreib-lustig, -wüthig etc. Ehr-: Wie .. die Ehrbegierde . . in eine verderbliche E. ausartet. Falk G. 240; E. ist nicht Ehrliebe, sondern Bestreben nach Ehrenruf (wo es am Schein genug ist). Kant Anthr. 235 etc. (Die Ruhm- und Ehre-S., das Gasthaus der Gebrechen. Opitz; Ehren-S. Lohenstein Ros. 135); Feriduns ehr süchtiges Gesuch. W. 9, 267 etc.; Aus Ehrsuchtigkeit und Geiz. Luther SW. 60, 201. Eīfer-: (s. Eifer, Anm. und eifern 2) 1) die leidenschaftlich eifernde Besorgnis, in Etwas, das man Andern nicht gönnt und nur für sich haben möchte, dadurch, daß auch Andern Etwas davon zu Theil wird, beeinträchtigt zu sein, z. B.:
a) E. auf Jemandes Glück; auf die Ehre, die ihm zu Theil wird (Ehr-E. Gervinus Sh. 2, 196) etc.; Jhrer E. gegen die neue macedonische Macht die Zügel schießen zu lassen. Kriegk 2, 337 etc.; Seiner [des Augustus] E. über die großen Eigenschaften des Agrippa. W. HB. 2, 9; Die E. über das Ansehen, so sich ein Virgil durch seine Äneīde erworben. 15 etc.; O Raserei der E., des Neides! Sch. 492b etc.; selten (vgl. Wetteifer; Neid 1): Der falschen E. Zaum und Zügel angelegt . ., indem die freie und edle E. emporkommt. H. Ph. 10, 267 etc. und Mz.: Von den E–en der italiänischen Regierungen unter einander. Ense T. 2, 392; D. 5, 35 etc. (s. 2b).
b) nam. in engrem Sinn: in Bezug auf Jemandes Liebe, die man ausschließlich für sich in Anspruch nimmt: Othello’s E.; Liebes-E.; E. auf oder gegen einen Nebenbuhler; über die vermeinte Untreue seiner Frau etc.; Jch spürte was von einer E., der Teufel weiß auf wen. Höfer VTag. 240, vgl.: E. über die Kassandra. FSchlegel GR. 1, 341 etc. (in Betreff ihrer); auch personif.: Grausame E., du bist | Gott Amor’s Tochter, aber großgesäuget | von einer Furie etc. FvKöpken Gd. 106 etc. (vgl. Podagra. W.). 2) Fortbild.:
a) [4] Eifersüchtig —, wie Othello; auf einen Nebenbuhler; So mißtrauisch, daß er auf seinen eigenen Schatten eifersüchtig war. W. 2, 152 etc.; minder gw.: Daß ich wirklich auf meine Schwester eifersüchtig sei. G. 22, 127 = daß ich ihre Liebe Andern mißgönnte, sie ausschließlich für mich beanspruchte, vgl.: Ein Fürst soll nicht eifersüchtig über [oder auf] gute Diener sein. Haller Us. 337; Krösus war eifersüchtig über des Cyrus Macht. Jris 7, 610 (in Betreff derselben etc.); Pfefel Pr. 10, 174; Rabner 1, 18; W. 9, 280; 22, 253 etc.; auch: Eugenio war [wachte etc.] zu eifersüchtig über die Lieblingstalente seiner jungen Freundin, um seine Schwester in dem ruhigen Besitz eines so .. ungetheilten Beifalls zu lassen. 2, 44; 5, 187 etc.
b) [5] Daß eine .. absolutistische Partei .. Nationalitäten ausheckt, um sie durch Eifersüchteleien gegenseitig zu bändigen. Auerbach Tag. 212; Deine Eifersüchteleien gegen mich. Benedix 7, 73; Durch ungegründete und abgeschmackte Eifersüchteleien verdarb ich mir und ihr [der Geliebten] die schönsten Tage. G. 21, 84; 14, 49; 27, 482 etc.; Stammes eifersüchtelei [der Deutschen]. OMüller Volk. 1, 142 etc.
c) [5] Worin der Liebende .. mit ihm .. eifersüchtelt. Heine Reis. 3, 348; Kürnberger Am. 466; Die Kunst eifersüchtelte mit der Natur. 143 etc. Selbst-S. Börne 2, 311; Görres V. 86; 140; V. 3, 221 etc.; Eigen süchtig. Brachvogel Narc. 40; Freiligrath SW. 4, 195; Gartenl. 10, 116a etc. (veralt.) Eitelkeit. Schottel 988. 159* (ugw.) Die Fülle bis zur E. [Ekel]. Mendels- sohn Ps. 106, 15. E. der Kaiser. H. R. 9, 275.
Eīgen-: Ēītel-: Ekel-: Entschēīdungs-: Erb-:
1) [1] veralt. = Erbscuche (s. d.): Sünde ist die angeborne E. und Krankheit von Adam. Reißner Jer. 1, 26a etc.
2) die Sucht nach Erbschaften. Erōb(e)rungs-: Eroberungssüchtig. Engel 4, 95. Erzīēhungs-: Erziehungssüchtigkeit. HKöster LL. 156. Fáll- [1]: Epilepsie, die F., fallende Sucht, das böse Wesen, ist eine chronische in einzelnen, meistens unregelmäßigen Paroxysmen auftretende und vorzugsweise die willkürlichen Muskeln befallende konvulsivische Krampfkrankheit etc. Bock D. 309; Es heilte die F. G. 32, 260: Schelling 2, 2, 339, vgl.: S. Valentin [kann] das Fallendhin oder die Fallend-S. heilen. Fischart B. 130a; Sie schworen dem Kaiser Sankt Veltens [s. d.] Krankheit an den Hals. Freytag B. 1, 226 etc. Féld- [1]: (veralt.) Aussatz (s. d. 2 und feldsiech). Ryff Sp. 94b; Th. 53 etc. Fétt- [1]: Fettdyskrasie. Bock D. 157. Frāg-: Wiß- und F. IP. Lev. 678. Frēīheits-: der Freiheitstrieb als etwas Krankhaftes, Schädliches. Börne 3, 216. Frémd-: Die Fremdsüchtelei. Auerbach SchV. 221, vergl. Ausländerei, Wälsch-S. Gǟhn-: krankhaftes Gähnen. Gáīlen- [1]: wobei die Galle (s. d. 9, vgl. Gelb-S.) is Blut tritt, auch übrtr.: Gallensüchtig Schmählen. Alxinger D. 190; Thümmel 3, 74 etc.; Seine [des Archilochos] gallsüchtige Jamben. W. Luc. 6, 66; Engel 6, 148 etc. Gāūm-: (selten) Sucht, den Gaumenkitzel zu befriedigen. Ramler F. 1, 88. Ge-: s. [1d]. Gefáll-: (vgl. Koketterie) Gutzkow R. 4, 66 etc., auch: Verräth der ärmste Hüttenbewohner eine erlaubte G.: er schmückt sein Häuschen etc. 7, 146. Gēīfer-: die Sucht, Alles zu begeifern: Neid und G. Wackern. 2, 495²¹. Gēīßel-: Geißelsüchtig. Auerbach Ed. 323, voll Gier, zu geißeln. Gēīz-: veralt., auch: Geizsichtig. Luther 1, 254a. Gélb- [1]: Krankheit, die sich in gelbem Aussehn kundgiebt, z. B. bei Pflanzen; bes. bei Thieren (Falke Th. 1, 326) und nam. bei Menschen, s. Gallen-S. [auch: Gelbe (s. d.) Sucht; Gilbe (s. gelb, Anm.); Gülbe. Mantevil Reis. 2, Kap. 7 etc.; Gel-S. Ryff Th. 24; Wackern. 3, 231³² etc.]: Der .. uns zuschwört, daß Alles gelb sei, ohne . . Verdacht . ., daß .. vielleicht er selbst mit der G. behaftet sein könne. W. 29, 166; Die G. sich anärgern. V. Sh. 2, 11; Sch. 163b etc.; Daß ein gelbsüchtiger Kranke(r) durch einen wirklich gelbgefärbten Liquor hindurchsehe. G. 37, 53; Bei diesen gelbsüchtigen Vorstellungen. W. 5, 148; 34, 351 etc. Géld-: Ehr-, Ruhm- und G. H. Ph. 10, 207 (s. Schlag 11, Schluß) etc.; Geld- und reichthumsüchtig. Brockes 1, 20; Luther 1, 555a. Genāū-: (veralt.) Sehr genausüchtig in Erforschung seines Geschlechts. Zink- gräf 1, 62, peinlich eifrig etc. Genīē-: die Sucht, genial zu erscheinen. Platen 7, 85. Genúß-: Auerbach Tag. 31 etc.; Fröhnen sie der raffiniertesten Genußsüchtelei. Leb. 1, 35; Ab. 83 etc.; Genußsüchtig. Burmeister Gsch. 586 etc.; bei Alteren: genießsüchtig. Luther 1, 482b etc. Gewált-: (s. Herrsch-S. etc.) Kretschmann 5, 233 etc.; Gewaltsüchtig. Ense T. 4, 186; Freytag B. 1, 134 etc. Gewínn-: Aus schmutziger G. L. 11, 182; 4, 102; W. 34, 298 etc.; Gewinnsüchtig. SClara EfA. 1, 399 etc. (s. Raub-S.). Glāūb-: Die Zweifel-S. .. ist ihm um Nichts besser als die G. FAWolf H. 37. Glétscher-: Daß der Steinbock .. noch gletschersüchtiger sei als die Gemse. Kohl A. 2, 355. Glīēd(er)- [1]: Gicht: Gliedersüchtig. Hausbl. (60) 1, 168. Góld-: (s. Geld-S.) Gold- und Silber-S. Rachel 4, 326; Luther 1, 254a. Gótt-: s. liebesiech. Grām-: Melancholie etc.: In seiner gramsüchtigen Einbildungskraft. W. 5, 144. Grōßmann(s)-: Gutzkow R. 1, 217; Sch. 143b etc. Hāb-:
1) (s. Habgier) H. und Herrsch-S. Alexis H. 1, 1, 24 etc.; seltne Mz.: Wenn Leidenschaften und H–en ihn nicht aus der Ruhe reißen. Arndt E. 291.
2) [3] mundartl.: Mein bissel H. Spindler St. 1, 34 = Habseligkeit. Hāder-: B. 167b etc., vgl.: Händel-S. W. 10, 44; Händelsüchtig. Gutzkow R. 5, 55 etc. Hēīm- [1]: oberd. Heimweh. IP. 1, 49 etc., vgl.: Heimathsüchtig. G. 30, 427, mit Verlangen heimwärts strebend. Hérrsch-: (s. Gewalt- S.) Pfeffel Po. 3, 3; W. 36, 226; 229 etc.; Herrschsüchtig heftig, jungsüchtig [voll Verlangens, jung zu erscheinen], putzsüchtig. Börne 5, 237. Hypothēsen-: W. 36, 242. Ich-: Selbst-S.: Gutzkow R. 9, 375; IP. 7, 167 etc.; Ichsüchtig. Monatbl. 2, 262a. Jámmer-: Jammersüchtig. Gotthelf Oberamtm. 13, höchst jämmerlich. Júng-: s. Herrsch-S. Kátzen- [1]: Art Auszehrung der Katzen. Oken 7, 1583. Kêhl- [1]: Bräune etc. Klēīn-: Kleinlichkeit: Kleinsüchtig. Lavater 1, 230. Knōten-: die Sucht, sich mit schwierigen Dingen zu beschäftigen (s. Knoten3): Führte mich die K. auf das Geistische. Hippel Leb. 1, 99. Kránk-: Hypochondrisch sind Sie gar nicht, aber kranksüchtig. Rahel 1, 402, Sie haben die Sucht, krank zu sein, s. Schmerz-S. Krīēch-: Kl. M. 11, 523. Krōnen-: (s. Herrsch-S.) Schütze Hamb. 227. Lêb- [3]: Lebensunterhalt. Auerbach Leb. 2, 58; Bahrdt 2, 79; Schücking Gschw. 2, 283; Spindler St. 1, 12; 27 etc. Lêhr-: (s. Belehrungs-S.) H. R. 9, 350; Möser Ph. 3, 53. Lēīd-: z. B.: Das leidsüchtige Gemüth. Börne 5, 307, vorher „liebevoll“; Leid zu trösten suchend. Lêse-: In unsern lesesüchtigen Zeiten. Thümmel 5, 188. Līēbe-: Liebes-Sehnsucht etc.: Liebesüchtig. Heine Sal. 1, XI. Lōb-: die Sucht, gelobt zu werden oder: zu loben (s. Tadel-S.). Löffel-: (s. löffeln 2) Die Vogel- und L. Fischart B. 220a. Lōhn-: Sucht nach Lohn: H. 9, 181; Lohnsüchtig. Forster Voln. 33; Schlegel Kaufm. 4, 1; V. Sh. 2, 109. Lǖgen-: die Sucht, zu lügen. Hagedorn 2, 128. Lúngen- [1]: Lungenschwindsucht: Schwind- und L. Brockes 9, 300; Die galoppierende L. Thümmel 5, 2, 35 etc.; Wasser- und lungensüchtig. Thümmel 4, 85; G. 29, 276; IP. 7, 103 etc. Mácht-: (s. Herrsch-S.) Ense T. 6, 397. Mánn(s)- [1]: (s. mannstoll) Mann- (Rückert BE. 174), manns- (Klencke Parn. 2, 197) süchtig. Mǟrchen-: Die Märchen- und Wunder-S. Scherr Bl. 1, XI. Māsel-: Mis(s)el-S. Ménschen-: Sie war ihrer Blindheit wegen äußerst menschensüchtig. JKinkel Ib. 2, 13, gierig nach Umgang mit Menschen. Mílz- [1]: M. und Hypochondrie (s. d., vgl. Spleen). W. 2, 4; 3, 37; Aus Verdruß und M. 29, 180 u. v., auch personif. Michaelis 131 etc.; Milzsüchtige und feindliche Religionssysteme. Forster Voln. 50; Unter der milzsüchtigen Laune. Sch. 109a; W. 7, 106 etc. Míssel- [1]: (s. Maser, Anm.) Aussatz, Feld-S.: Was für ein schauderhaftes Gebreste im Mittelalter die M. war etc. Heine Verm. 1, 121 etc.; Daß man ihn wie einen Misselsüchtigen ausschließt. Lut. 2, 121 (verallgemeint = grämlich etc. Schm. 2, 633; Spindler St. 1, 2). Míttelalter-: die Sucht, das Mittelalter zurückzuführen (vgl. Romantik): Mittelaltersüchtigkeit. Scherr Bl. 2, 331. Mōnd- [1]: (s. Laune, Anm.) eine mit den Phasen des Monds in Zusammenhang stehnde Krankheit, die sich nam. in Nachtwandeln und Geistesstörung äußert, auch übrtr.: Ich kam von meiner M. [Geisterseherei etc.] zurück. Hippel Leb. 1, 223 etc.; Mondsüchtig. Matth. 4, 24; 17, 15; Steif wie ein Mondsüchtiger. Brachvogel Narc. 33; W. 13, 138; Die mondsüchtigen, hirnwüthigen und aberwitzigen Poeten. HB. 2, 253 (Mond en süchtig. Michaelis 69); Einst mondsüchtelte auch ich. Heine 16, 116, scherzh.: wandelte ich nächtlich als Räuber etc. Mórd-: Cronegk 2, 187; Von M. heiß. Sch. 70b etc.; Mordsüchtig. ETAHoffmann Ausgw. 7, 160 etc. Münzen-: die Sucht, Münzen zu sammeln. Kant SchE. 42 (vgl. Park-S.). Nēīd-: Neid: Alba’s kleinliche N. gegen Egmont. Broxtermann 491; Neidsüchtig. IP. 3, 161. Néssel- [1]: N., eine Nessel- oder Quaddelkrankheit der Haut. Bock D. 156; G. 14, 215. Nēū-: die Sucht nach Neuem (s. Alt-S.). Jahn V. 374; M. 323 etc.; Neusüchtig. V. Sh. 3, 106; Zinkgräf 2, 23; 46; Gervinus Lit. 5, 729; Neusüchtigkeit. 3, 381 etc., vgl.: Neuerungs süchtig. W. 32, 166. Párk-: übertriebne Parkliebhaberei (vgl. Münzen-S.). G. 26, 122. Partēī-: Die literarische P. Danzel 379; G. 35, 269 etc.; Parteisüchtig. 31, 121; Ense D. 5, 93. Pfêrde-: zur Sucht ausartende Pferdeliebhaberei. V. Ar. 1, 202. Prāhl-. Proselyten-: die Sucht, Proselyten zu machen (Bekehrungs-S.): Proselytensüchtig. Kühne Fr. 47. Prúnk-: Platen 2, 158; Pz 3, 118 etc.; Prunksüchtig. Gervinus Sh. 1, 141. Pútz-: Sucht, sich zu putzen (s. Herrsch-S.). Rách-: EKleist 1, 53 etc.; Nie rachsüchtig werden oder schmollsüchtig. Gotthelf U. 2, 51; Rabner 1, 11; Rachesüchtig. Roquette Hühn. 152. Ráng-: die Sucht nach Rang und Würden. G. 14, 75 etc.; Kleinstädtische Rangsüchtelei. Zschokke 8, 286 etc. Rä́nke-: die Sucht, Ränke zu schmieden: Tücke und R. Schlegel Dr. 2, 2, 363; W. 8, 130 etc., s. intrigant. Rāūb-: Die wüthende R. der Soldateska. Sch. 776b; 993a; 1039a; W. 6, 90 etc.; Das gewinn- und raubsüchtige Herumschweifen der Phönicier. Kurz 3, 784a. Rāūch-: die Sucht, (Taback) zu rauchen: Rauchsüchtig. Börne 2, 96. Regīēr-: (s. Herrsch-S.) W. 7, 112; 17, 86; 32, 344 etc.; Den regiersüchtigen Dion. 5, 229; 23, 214 etc., vgl.: Regierungs-S. Rēīchthum-: s. Geld-S. Rēīse-: Die Abenteurer und Reisesüchtigen. Gervinus Lit. 3, 410. Róllen-: Sucht, eine Rolle (oder Rollen) zu spielen: Rollensüchtig. Kürnberger N. 1, 223. Romān-: Sucht nach Romanen oder Romanhaftem: H. R. 9, 426. Rūhe-: Diese täglich wiederkehrenden Anspannungen haben in vielen Gemüthern eine R. erweckt. Auerbach Tag. 2; Gervinus Kath. 65 etc.; Das ruhesüchtige Volk. Lit. 5, 732. Rūhm-: Die prickelnde R. MBeer Br. 133; Platen 6, 52; Sch. 1002b etc. Schād-: die Sucht, Andern zu schaden. Bahrdt 4, 284. Schēīn-: die Sucht, Etwas zu scheinen; sich ein Air zu geben: Scheinsüchtig. V. Ant. 2, 3. Schêl-: schel blickender Neid. G. 27, 252; Die Rechte .. ohne Sch. anzuerkennen. W. 23, 253; V. 3, 10; H. 2, 326; personif.: Ov. 1, 127 ff. etc.; Schelsüchtig. G. 18, 292; Sch. 786b etc. (Schelsichtig. FMüller F. 48; Kramer Niederd. XXXIII). Schílderungs-: die Sucht (der Dichter etc.), zu schildern. L. 11, 140; Wackern. 4, 426²⁰ etc. Schlāf- [1]: krankhafte Neigung, zu schlafen, eig. und übertr.: Die bleierne deutscheste Sch. Heine B. 317; Was der Mann in der Töserei seiner Sch. Alles schrieb! L. 10, 86; Verfluchte Sch. .., die meine Kräfte in Ketten schlug etc. Sch. 108a; In eine Sch. verfallen, die .. in den ewigen Schlaf übergehen wird. W. 21, 131; 10, 53; 11, 238; Luc. 6, 162 etc.; Schlafsüchtig. 56; W. 29, 171 etc. Schmǟh-: Engel 4, 95; Die Sch., die vom Neide stammt. Uz 2, 150 etc.; Schmähsüchtig. L. 10, 70; V. Ant. 2, 168. Schmérz-: (s. Krank-S.) Sie erschien ihm zu weichlich und zu schmerzsüchtig. Auerbach Dicht. 2, 6. Schmóll-: s. Rach-S. Schȫnheits-: Eine schönheitssüchtige Künstlerseele. JKinkel Ib. 2, 94, voll Sucht nach Schönheit. Schwēīß- [1]: Schweißfieber. Schwínd- [1]: Auszehrung: Ein Kranker auf der letzten Stufe der Sch. G. 29, 208; Daß ich mir doch die Sch. .. an den Hals ärgern werde. L. 1, 355 etc.; Die Welt der Liederlichkeit durch sentimentale Sch–en poetisch zu machen. Nat.-Z. 15, 35 etc.; Hals-, Lungen-Sch. (s. Lungensucht); Nerven- (IP. 7, 129) Sch. etc.; Vor dem Rafael waren alle Figuren gleichsam schwindsüchtig, durch den Bernini wurden sie wie wassersüchtig. L. 11, 242 (Winckelmann); Sch. 106b etc. Schwúng-: Sucht, sich emporzuschwingen. 161a. Sêhn-: das sehnende Verlangen: Der leere Wunsch, die Zeit zw. dem Begehren und Erwerben des Begehrten vernichten zu können, ist S. Kant Anthr. 201; Der Liebe S. fordert Gegenwart. G. 13, 286; 25, 152 etc.; S. nach Etwas. Auerbach Jos. 31; G. 3, 186; Tieck N. 5, 168 u. o., selten: Die höchste S. zu Gott. Cham. 5, 144 etc.; seltnere Mz.: Zielpunkt aller S–en. Fallmerayer Or. 2, 13; Unbestimmte S–en. Gervinus Lit. 5, .213; Holtei J. 1, 347; Immermann M. 1, 198; FSchlegel Luc. 8; Leere Wünsche und S–en. Wackern. 4, 885³ (Kant) etc.; auch = Ggstd. des Sehnens: Da sah ich ein Kind, einen kleinen Engel, ganz meine S. Freytag DW. 300; Kinkel 42; Kosegarten Po. 1, 87 etc.; Doppelzsstzg., z. B.: Liebes-S., eines Liebenden etc.; ferner entsprechend einem nach, z. B.: Heimaths-S. Gutzkow R. 2, 44; Himmels-S. Börne 1, 48 etc. Dazu: Sehnsüchtig, auch z. B.: Du Ufersehnsüchtiger. G. Zelt. 3, 150 etc.; Die flachen Sehnsüchteleien. Volksz. 10, 10 etc.; In sehn süchtelnder Kopfhängerei. Auerbach Dicht. 1, 267; 2, 156 etc.— Sélbst-: Egoismus (Selb- S. Jahn V. 455; Lewald W. 3, 157; V. Sh. 2, 293 etc.; Selber-S. IP. 36, 33); Kein selbstsüchtiger Hypochondrist. G. 18, 292; 15, 16; Alle selbstsüchtigen Absichten. W. 23, 183. Sīēges-: (vgl. Erobrungs-S.) Gleim 4, 32; 37; 40; 185; Leopold stritt wie ein Held | voll kühner S. Lavater (Wackern. 2, 835³⁰) etc. Sílber-: s. Gold-S. Spórtel-: Rabner 4, 69. Spréch-: Sprechsüchtig. Thümmel 5, 44. Stāāts-: regierungssüchtige Politik. Jahn V. 132. Stä́nde-: die Sucht, Standesunterschiede zu machen. Börne 3, 379. Stárr- [1]: Die S., catalepsia, besteht in einem plötzlichen Starrwerden der animalen Muskeln etc. Bock D. 312; Hirschkrankheit (S., Maulsperre) [bei Pferden]. Ziller Th. 91 etc.; Starrsüchtig. Gartenl. 10, 607a. Strêb-: Diese strebsüchtige freie Seele. Gervinus Lit. 5, 142. Strēīt-: (1. Tim. 6, 4) etc. Sǖd-: (vergl. Wälsch-S.) Jahn M. 13. Tādel-: die Sucht, zu tadeln: Jede Mutter .. bewache .. die eigene Lob-S. .., oft so gefährlich als T. IP.; Ense Gal. 2, 222; Günther 217; W. 16, 55 etc.; Tadelsüchtig. 13, 80; HB. 1, 2; Schlegel Sh. 6, 102 etc.; Den kleinlichen Gehässigkeiten und Tadelsüchtigkeiten. Auerbach (Nat.-Z. 15, 232). Tāub-, Tēūfel-: s. Tob-S. Theāter-: die Sucht, das Theater zu besuchen oder Theater zu spielen etc.: Ihn von der Th. zu heilen. Gartenl. 10, 121a. Tītel-: (vgl. Rang-S.) G. 17, 357 etc. Tōb- [1]: Koller, Wuth etc., eig. und übertr.: Gutzkow R. 1, 333; Hagedorn 3, 187 etc.; schwzr. auch: Taub-, Teufel-S.; Taubsüchtig (z. B. von einem Pferd). Gotthelf G. 269; Tüfelsüchtig. Sch. 32; Eine wahre Teufelsüchtelei. U. 2, 64 etc. Trāūm-: z. B. die Sucht, Träumen Gewicht oder Wirklichkeit beizulegen. Kant phGeogr. 2, 240; Pestalozzi 4, 99 etc. (vgl. Wahn-S.). Trómmel- [1]: Luftanhäufungen (Trommel-, Wind-S. des Bauches, tympanitis). Bock D. 494 [wobei er wie eine Trommel angespannt erscheint]; Sterben .. an der Schwind-S., Wasser- S. und T. Börne 3, 253. Trúnk-: dazu: Bier-, Wein-S. Agricola 532 etc. Ubersétzungs-: s. Demonstrier-S. Unterdrückungs-: Die unterdrückungssüchtige Partei. Ense T. 6, 6. Unterháltungs- (vgl. Vergnügungs-S.) Mattherzige Sentimentalität für Gefühl, sowie U. für Liebe zur Wissenschaft gehalten. Kriegk 2, 185 etc.; seltner: die Sucht, Andre zu unterhalten. Verdúmmungs-: Jahrh. 2, 323. Vergnügungs-: Gutzkow R. 4, 7. Verklēīnerungs-: s. Tadel-S. L. 7, 185. Verknöcherungs-: Verknöcherungssüchtigen Dogmatismus. Kapp Aufr. 18. Verlēūmdungs-: Verleumdungssüchtig. V. Ar. 1, 94. Vōgel-: s. Löffel-S. und ficken, Anm. Vornēhm-: die Sucht nach vornehmem Wesen. Ense T. 1, 118. Vórtheil-: s. Gewinn-S. Stahr Rep. 2, 113; Gegen Fremde vortheilsüchtig. V. Ant. 1, 174. Wāhn-: die Sucht, die Wahn und Wesen verwechselt (vgl. Traum-S.): Der Pöbel lebt im Traum und zeigt in allen Rollen, | die seine W. spielt, was wir belachen sollen. Hagedorn 1, 18 etc.; Die jetzige belletristische Wahnsüchtelei im Tragischen etc. IP. HV. 125. Wä́lsch-: die Sucht nach wälschem Wesen (vgl. Fremd-, Süd-S.). Jahn M. 186; Wälschsüchtig. 187 etc. Wánder-: Auerbach Ed. 45; Wandersüchtig. Heine Lut. 1, XVI. Wásser-: Alle unter den Namen W–en bekannten Krankheiten beruhen auf übermäßiger Ausscheidung von Serum durch das Zellgewebe und die serösen Häute. Burmeister Gsch. 352; Bock D. 227; 156; W., welche den Körper übermäßig aufschwellt. G. 39, 121 etc. (scherzh. = Schwangerschaft. W. 12, 14) etc.; Die wassersüchtige Fülle. Wackern. 4, 403¹⁰etc., s. Schwind-S. Wēīb(er)-: (vgl. Manns-S.) Weibsüchtiger schlauer Verführer! V. Il. 3, 39; 13, 769. Wēīn-: s. Trunk-S. Wēīß- [1]: (s. Kakerlak 2) Auf der Netzhaut weißsüchtiger Thiere, z. B. weißer Kaninchen. Pouilet 2, 18. Widerspréchungs-: W. 13, 122. Wínd-: (s. Trommel-S.) Ramler F. 3, 6. Wírbel- [1]: Schwindel. Hagedorn 2, 95; Wirbelsüchtig. Schaidenreißer 78a. Wís-: s. Frag-S. Wúcher-: Der wuchersüchtige Geiz. Luther 1, 197b. Wúnder-: Zweifel-S. und W. spielen in einander. Scherr Bl. 1, 144 (s. Märchen-S.) etc.; Das wär kein Wunder, wundersücht’ges Volk? L. Nath. 1, 2; Tieck NK. 2, 242 etc. Wünsche-: W. 36, 266. Zánk-: (s. Streit-S.) Zanksüchtig. G. 24, 217; V. 3, 18 etc. Zwéck-: Zwecksüchtig, will heißen: tendenziös [s. d.] gefälscht. Europa Wochenchr. (1863) Nr. 31. Zwēīfel-: Z., Unglaube und starres, hochmüthiges Ableugnen. G. 39, 114; Den blindesten Glauben neben der erklärtesten Z. WHumboldt 3, 106; Sch. 734a etc.; Zweifelsüchtig. 759a; V. Blackw. 177 etc.; Diese Thomaseleien oder Zweifelsüchteleien. Riemer G. 2, 64 etc.
Sücht~elēī; ~eln; ~(er)ling~(er)ling; ~ig: s. Sucht 4—6. Súck etc.:
s. saugen, Anm.; Säugethier; Schnuller.