Stuhl
Gestühl
stuhlen
Stuk
Stülen
Stūhl, m., –(e)s; Stühle; Stühlchen (lein. Hebel 2, 131; Rückert 1, 156 etc.); -:
(s. stehen, Anm.)
1) ein Gestell auf Füßen zum Sitz für eine Pers.:
a) Gw. gilt S. heute von transportabeln Sitzgestellen, zumal insofern sie höher sind als der für Hockende dienende Schemel (s. d. 1a, vgl. auch Sessel). Hierfür Belege unnöthig, s. Zsstzg. und d; doch heben wir hervor: Den leichten S., | der auf Stahlen wie von selber schlüpft. Od. 1, 261 = Stuhlschlitten (s. Schlitten 1). —
b) Nam. früher auch von feststehenden Sitzen, bes. noch in Zsstzg. (s. d.) und z. B.: Seinen eignen S. in der Kirche haben etc., auch: Jch wollte diesen Platz nicht um einen S. [Sitz, Platz] im Himmel tauschen. 34, 123 etc. und schwzr. = (Redner-)Tribüne. 11, 424a etc., s. c und Gestühl 1. —
c) (s. b) bes. von dem Sitz, der Jemand in seinem Amt und seiner Würde zulommt, s. Zsstzg. und z. B.: Bedeutend genug werden alle wichtigen Amter durch Stühle, Schöppen-, Predigt-, Bet-, Lehrstühle bez. Lev. 573 etc.; so z. B. vom Sitz des Herrschers (vgl. Thron) — oft bibl. (1. 10, 18 ff.; 1. 41, 40 etc.); auch von Gott und Christus — und noch im gehobnen Stil, z. B.: Jeder deutsche Fürst, den die Wahl seiner Mitstände auf den S. der Ottonen setzte, brach eben dadurch mit dem apostolischen S. [s. u.]. 1036b etc., vgl.: S, als Bez. der Herzogswürde im Ggstz. zum königl. Thron: „Sein Herzogthum und S. blieb mir zurück.“ .. Statt Herzogthum und S. sag Thron und Reich. Sh. 8, 225 etc.; bes. aber von dem Sitz und Amt geistlicher Herren, zumal des Papstes: Zu dem heiligen S–e und zu dem Statthalter Christi. 28, 234; Stephanus IX., der den S. noch kein Jahr besaß. 8, 405; Der römische 801a), der apostolische (1036b, s. o.) S. = der Papst, die päpstl. Regierung, Macht etc.; ferner vom Sitz des Richters (s.: Der freie S. Ph. 4, 195 ff., vom sog. Freigericht, s. d., — auch: Frei-S. M. 1, 344; 1, 113 etc.), oft bibl., auch: des richtenden Herrschers 20, 18 etc.) und so (s. o.) Gottes (z. B. 9, 5 ff. etc.) etc.; so noch zuw. (wo die Beziehung ohne nähere Best. klar ist): Ihr [der Richter] habt zulängst auf diesem S. gesprochen. Kr. 84 etc.; ferner von Lehrern (vgl. Katheder). Ul. 39; 5, 198; Meistern (z. B. bei den Freimaurern: Der Meister vom S. etc.). Oft bildl., z.B.: Er [Fichte] habe sich in Jena auf Reinhold’s S. gesetzt. .. Auch Kanten von dem hohen S–e, der ihm als dem ersten Philosophen Deutschlands gesetzt worden, herunterzustoßen etc. 8, 37 ff.; Der du noch jüngst von deinem krit’schen S–e | uns arme Sonettisten abgehudelt. 177 etc., s. d. —
d) sprchw. (s. a; c), s. 5783 ff.; Schemel 1a; ferner: Auf glühendem S. [vgl.: wie auf Kohlen] sitzen. G. 197 etc.; Sich zw. zwei Stühle setzen 518; 3, 187 etc.); zw. zwei Stühlen niedersitzen 105 etc.), wobei man, während man an beiden Theil haben wollte, nun von beiden Nichts hat (übertr.); Einem den S. vor die Thür (s. d.) setzen, eig.: Einen hinauswerfen; dann in grober Weise jede Verbindung mit ihm abbrechen. H. 2, 3, 151; 3, 195; 1, 485; 3, 100 etc.; Seinen oder Jemandes S. erhöhen (s. c) — z. B. über die Sterne 14, 13), über andre setzen etc.; In einem S. stehen, sich mit einander vertragen (vgl. zusammenstallen), wohl zunächst hergenommen vom Kirchen-S., s. Br. 326b. —
2) (s. 1) S. — best.: Kammer-, Leib-, Nacht-S. (scherzh. aufgelöst: Der S. der Nacht. Reis. 3, 329) oder: der heimliche S. 1, 249 etc. — eig.: ein in einem Zimmer befindl., transportabler Abtritt in Form eines S–s. —
a) verallgemeint: Zu S. gehen 3, 24 etc., vgl. S.-Gang), kommen A. 3, 50 etc.), sein etc., von der Verrichtung der Nothdurft. Scherzh. auch z. B.: Mit einer Rede etc. nicht zu S. kommen können (vgl. 1b). —
b) = Stuhlgang (s. d.), Exkremente: Die grüne Farbe des S–es. . . . In den grünen breiigen Kalomelstühlen. .. Blut-S. etc. D. 288; Die Zahl der Stühle, die sie [die Medikamente] bewirkt hatten. Hor. 1, 76; [Das Bier] macht mir auch des Morgens wohl drei „Stuhele.“ SW. 56, 150 (Gestühl. A. 1, 16). — Ferner in besondrer (nam. techn.) Anwendung, zuw.: etwas Stehendes; ferner: aufgestellte Werke oder Maschinen, Gestelle, Gerüste; Etwas, worauf etwas Andres steht, ruht, was Dieses trägt etc., s. Zsstzg., statt deren oft das Grundw. genügt und z. B.:
3) (veraltend) ein auf Zinsen „ausstehendes“ Kapital (s. S.-Räuber), bes. in Zsstzg.: Haupt-S. — 4) Bauk.:
a) nach = Stiel 1. —
b) das unter dem Sparrwerk des Dachs befindliche und dies mit tragende Zimmerwerk. Ph. 3, 141 etc., Dach-S. —
c) S., in Glockenthürmen etc.: das die Glocke tragende Gerüst. 1, 178 etc., Glocken-S. (vgl. Galgen 1e). —
4) Bot.: Der Fruchtboden oder der sog. S. [der Artischocken]. 3, 735; Kochk. 120. —
5) Eisenbahn.: Zw. Schienen und Tragstein oder Schwelle noch einen dritten Körper, einen S. (chair) von gegossenem Eisen anzubringen. 1, 620; Man legt die Schienen in einen gußeisernen Lager-S. 628 etc. —
6) Gewehrfabr. = Studel (s. d.). 3, 355. —
7) Hüttenw.: Das Erz macht einen S., wenn im Schmelzen sich ein Erz auf das andre setzt. —
8) Müll.: ein Gestell in den Walzenmühlen: Jmmer zwei solche Stühle mit je drei Paar Walzen bilden ein zusammengehöriges System, indem die Walzen des einen zum Schroten und Griesmachen, die des andern zum Mehlmachen dienen. Die Walzen eines Schrot- S–es. .. Von den Walzen in dem Mehl-S–e. 2, 706. —
9) Salzw.:
a) = Haspel, so: Ober-, Unter-S. lung. —
b) als Maß der Soole (von 4 Quart = 48 Pfannen). —
c) s. Ablaß-S. — 10) Schiff. (s.
a) S. eines Masts, Fuß, worauf der zu kurze gesetzt wird. —
b) S. eines Flügels, Flügel-S., Flügelspill (s. d.). —
c) S., Stühlchen, ein mit einem Wanttau und Stag versehner Trommelstock, d. h. ein Stock, der in ein Loch im Eselshoofd der Stenge gesetzt und woran man eine Flagge aufhisst. —
d) s. 4c. —
e) Die Wellen der Schaufelräder. . . Die drei Wellentheile ruhen auf sog. Stühlen, d. h. Säulengestellen von Gußeisen etc. 191a. — 11) Web. etc.: das aus vielen Theilen zusammengesetzte Geräth zum Weben und Wirken, s. Zsstzg. (vgl. Mühle 1b: Bildl. z. B. von einem Buch: Hiesige Wolle . ., hiesiger S., hiesige Zeichnung. Leb. 1, 9 etc. — Zsstzg. leicht zu mehren und zu verstehn nach Vorstehndem und folg. Bsp.: Ablaß-: Unterlage der Ablaßröhren beim Salzbergbau im Haselgebirge. 3. — Ábt- [1c]: Jeder Mönch begehrt des A–s. 140. — dessen man sich bei der Arbeit bedient, — darauf zu sitzen 136) oder auch zuw.: das in Arbeit Befindl. darauf zu stellen (s. Werk-S.). — Árm- [1a]: mit Armlehnen. 17, 262; 21, 185 etc. — Armsünder- [1a]: (s. arm II, Anm.) für die Jnquisiten: Auf dem „armen Sünderstuhl.“ Par. 1, 185; Auf dem „Armensünder-Stühlchen.“ 9, 200; Vom „Arme sünderstuhl“ des historischen Lehr-S–s aufspringen. 31, 3 etc. — Bácken- [1a]: mit Backenlehne. — stuhlartige Vorrichtung zu Sitzbädern etc. — Bánd- [11]: zum Bandweben; dazu als Arten: Mühl-S. (s. Bandmühle); Schub- und Hand-S., s. 1, 112 ff. — Bárchent- [11]. — Bēīcht- [1b]: wo der Geistliche Beichte sitzt. 29, 407; 273b; 3, 7 etc.; verhüllend = [2] 4, 101. — Bêt- [1b]: Kirchen-S. 3, 52; 11, 177 etc., s. auch [1c]. — Bínsen- [1a]: Ep. 1, 136, vgl. Rohr-S. — Bíschofs- [1c]: vgl. Abt-S. —
Árbeits-: Bāde-: Blūt-: 1) [1a etc.] worauf Einer sitzt, an dem das Bluturtheil vollstreckt wird. 11, 206 (Henker-S. 204a; Richt-S.). — 2) [2b]. — Bossīēr-: s. Freibank 2. — Brāūt-: s. Wittwen- S. — Brétt-[1a]: dessen Sitz ein Brett ist (Holz-S.). — Chōr- [1b]: im Chor der Kirche etc. 15, 168; 23, 295. — Dách-:
1) [4b] 19, 14; 3, 5 etc. (Dachgestühle. Fels. 2, 72). —
2) fliegendes Gerüst der Schieferdecker („Fahr-S.“ Himm. 58; „Hänge-S.“ 72). — Díng-: s. Gericht-S. — Dóppel-: doppelt stehnder Dach-S. — Drāht-:
1) [1a] aus Drahtgeflecht. Äg. 2, 263. —
2) Gestell zum Drahtziehn. — Drāhtboden-: Werk-S. (Holzrahmen) zur Verfertigung der Siebböden aus Draht. — Drêh-:
1) [1a] mit drehbarem Sitz: Stehpult mit einem D. davor. R. 2, 351; mel 7, 90; auch eine Art Zwang-S. DSt. 2, 174; 178. —
2) kleine Drechselbank, nam. bei den Uhrmachern. 1, 560. — Eīnleg(e)- [1a]: Feld-, Klapp-S. Lev. 407, vgl. Einlegemesser. — End-: Werk-S. der Böttcher zum Enden (s. d. 1b) der Dauben. — Entbíndungs-: s. Gebär-S. — Fáckel-: F., Leuchter-S., Gueridon (s. d.). — Fāhr-:
1) s. Dach-S. 2. —
2) Roll-S. — 3) ein Stuhl, der auf und nieder gewunden werden kann und den darauf Sitzenden ohne Treppensteigen aus einem Stockwerk ins andre bringt. — Féld- [1a]: leichter zusammenzuschlagender Stuhl (s. Einlege-S.): Die den .F., worauf die Schöne gesessen hatte, zusammenschlug. 19, 332; 25, 99 etc., vgl. Feldbett, doch wohl nur Umdeutung von ahd. valtstuol, Falt-S., woraus frz. fauteuil (s. 6, 664; 137). — Flügel- [10b]. ― Frāūen-:
1) Stuhl für Frauen, nam. [1b] in der Kirche. — 2) eine Pflanze, Serapias. — Frēī-: s. [1c] und Gerichts-S. — Fürsten- [1c]. — Gárten- [1a]. — Gāūtscher-: s. Kautscher-S. — Gebǟr- [1a]: Entbindungs-S., ein Stuhl mit bequemer Einrichtung zur Entbindung Kreisender. 3, 30, s. Stuhl. 2. 1, 16 (bei Geburts-, bei Kreis-S.). — Gerícht(s)- [1c]: der Ort des Gerichts; dies selbst und sein Bezirk (vgl. Richter-S.). M. 5, 61 etc., so nach dem Gerichte, z. B.: Ding-, Frei-, Land-S. — Gítter- [1b]: hinter einem Gitter, nam. in Kirchen etc. 2, 164. — Glāsmacher-: Werk-S. des Fertigmachers in der Glashütte. 2, 138. — Glócken- [3c]: SW. 5, 313; 21, 208 etc. — Gnāden-: s. Recht-S.; (bibl.) der Deckel der Bundeslade (s. s. v. ēֶ) — gedeutet als Sitz der göttlichen Gnade, und so symbolisch: Christus ist der rechte G. etc. SW. 46, 216; Wie ihn auch S. Paulus 3, 25) unser Ilastirion und G. und Sicher-S. heißet. Pr. 146 etc. — Góld-: goldner, z. B. [1a] Fr. 34. — Grōß- [1a]: 20, 41, gw.: Grōßvater-S. 7, 39; 1, 246 etc., ein bequemer Lehn-S. mit Arm- und gw. auch Backenlehnen, zunächst für alte, schwache Leute (vergl.: Krüppel-S. Tag. 9; Hohe Kröpelstühle. 3, 24) etc. — Hánd-: s. Band- und Web-S. — Hänge-:
1) s. Dach-S. 2. —
2) ein SAhl der Papiermacher, worauf das zum Trocknen aufzuhängende Papier in Stößen liegt. — Hāūpt- [3]: 6, 282; Meinen H. von 800 Gulden. Rh. 3, 253; Ph. 2, 102; 8, 475; H. 2, 19; 37 etc.; bildl.: Daß ich mit dem H. meiner Tage keinen bessern Wucher gepflogen. B. 51a. — Héchel-: Gestell, das beim Hecheln des Hanfes etc. dient. — Hēīlthums-: heilbringender, z. B. (scherzh. vom Leib-S.): Du bist der H. 1, 133. — Hénker-: s. Blut-S. 1. — Hérren- [1c]: der dem Herrn gebührende Stuhl, z. B. der Kirchen-S. des Erb- und Gerichtsherrn. — Hérrscher- [1c]: Thron. 9. — Hólz-: s. Brett-S. Dagegen gilt gw. diese Bez. nicht für hölzerne Stühle mit geflochtnem Sitz, vgl. Rohr-S. etc., der aber nach der zum Gestell benutzten Holzart z. B. ein Mahagoni- oder Polysander-S. etc. sein kann. — Jäger-: Feld-S. für Jäger. 30, 155. — Kāīser- [1c]: 7, 24 etc. — Kālomel- [2b]. — Kámmer-:
1) [1a] Art größrer Lehn-S. mit hohler Lehne. —
2) gw. [2]. — Kátzen-: kleines niedriges Stühlchen: „Katzenstülin“. 8, 134a (vgl. Katzentisch). — Kāūtscher-: das kasten- artige Behältnis, worin der Kautscher (s. d.) steht. — Kêgel- [11]: s. Zug-S. — Kínder- [1a]. — Kírchen- [1b]: Eine Predigthörerin im bequemen K. R. 8, 88 etc. — K lápp -: Feld-S. — Knīē- [1a]: Schemel, darauf zu knien: Den K. auf den Sitz-S. gelegt [in der Kirche]. Par. 1, 175. — Kȫnigs-: s. Fürsten-, Herrscher-, Kaiser-S.; auch: Bei Rense versammelten sich die Kurfürsten des Reiches auf dem K., einem von sieben Gewölbpfeilern gestützten Hochsitz etc. Geogr. 322 (s. auch 317). — Kórb- [1a]: aus Korbgeflecht. — Korrigīēr-: (Buchdr.) Gestell für die zum Korrigieren best., auf dem Setzbrett liegende Form. Kat. 23. — Kráft- [11]: Mechanische Webstühle (s. d.), Kraftstühle. 3, 608. — Krēīs-: s. Gebär-S. — Krȫpel-, Krüppel-: s. Groß-S. — Krȫten-: Namê verschiedner (giftiger) Pilze, niederd. poggenstol (s. Pocke, Anm.). — Küchen-: Brett-S. in der Küche, zum Sitz oder für Küchengeräth etc. — Kǖfer- [1a]: schwzr. „Narren-S.“ 2, 231. — Lāger-:
1) Feld-S. — 2) [5]. — Lánd-: s. Gericht-S. — Lāūf-: Gängelwagen für laufen lernende Kinder (Stand-S.). — Lêhn- [1a]: zum bequemen Anlehnen mit Rücken- und Armlehnen etc.: L. mit Backen. DW. 5, 162; 10, 189; 2, 145; Wo .. | ein weicher L. ihn in seine Arme nimmt. 10, 290; 2, 45 etc. — Lêhr-: s. [1c] und Katheder, z. B.: 6, 302; L. der Ästhetik. Br. 1, 441; 40, 15; Jedes Ich zertheilt sich in einen Lehrer und in einen Schüler oder zerspellt sich in den L. und in die Schulbank. 36, 12; 3, 57; Die Priester .. von ihren Lehrstühlen. 8, 253 etc., vergl. (spöttisch): Narren-S. N. 98¹². — Lēīb- [2]: 1, 133 etc. — Lēūchter-: s. Fackel-S. — Mahagōni-: s. Holz-S. — Mêhl- [8]. — Mélk- [1a]: zum Sitz für die melkende Pers. 26, 151; daher (schwzr.): Ein Gemeindegut stuhlen, nach der Zahl der Melkstühle (oder Kühe) abschätzen und beschatzen. — Mǖhl-: s. Band-S. — Múschel- [1a]: mit Muscheln verziert. J. 90. — Nácht- [2]: 1, 53 etc. — Nárren-: s. Küfer-, Lehr-S. — Hber- [9a]. — Pāpst-: s. [1c], s. auch Papst 5. — Patriárchen-: s. [1c]: Die Finanzmänner des hohen P–s [zu Konstantinopel]. 33, 327. — Pēīl-: dreibeiniges Gestell für den Peilkompaß. — Pólster- [1a]: gepolsterter. 298 etc. — Prácht-: ein prächtiger, z. B. [1b] = Thron. Sh. 8, 197. — Prêdigt- [1c]: Kanzel (s. d., vgl. Lehr-S.): Das Volk, vom P. belehrt. 12, 267; 14, 38; Seines Amts oder „Predigstuls“ warten. 5, 346b; 368a; 83a etc.; 832b. — Récht- [1c]: der Ort — und das Institut, wo (in letzter Jnstanz) der Rechtsspruch erfolgt (s. Schöppen-S.), z. B.: Daß er [Gott] sollt .. seinen R. um unsretwillen zum Gnaden-S. machen. 6, 42b, Gnade für Recht walten lassen etc., auch: Ich will mich berufen von deinem Richt-S. (s. d. 1) zu deinem Gnaden- S. 40a, vgl. Gerichts-, Richt(er)-S. — Rêdner- [2betc.]: der erhöhte Platz, auf dem der Redner steht, z. B. = Tribüne. Rev. 113 etc.; = Kanzel. 7, 177 etc., ähnl.: Singe-S. (bei den Meistersängern). Nor. 220. — Rícht-:
1) s. Recht-S., z. B.: Er bauete auch eine Halle zum R., darin man Gericht hält. 1. 7, 7; 12, 21; Sie führten ihn vor den R. 18, 12 ff. [,,Richter-S.“ etc. —
2) s. Blut-S. 1. — Ríchter-: s. Richt-S. 1, z. B.: Vor den R. der gaffenden . . Menge gebracht. 29, 341; Vor dem R–e der Vernunft. 1112a; 1151b; Vor Gottes R. 104a. — Rōhr- [1a]: der oder — dessen Sitz (s. Holz-S.) aus Rohr geflochten ist, ähnl.: Binsen-, Stroh-S. — Róll- [1a]: Sessel mit Rollen (s. d. I 1) unter den Füßen. 12, 91; LL. 1, 21 („Rollwagen.“ 15); Zwei Bediente mußten ihn in seinem R. ans Kaminfeuer schieben. Pr. 8, 125 etc. — Rūhe- [1a]: bequem zum Ausruhn. — Schāūkel-: Sessel mit Gängeln unter den Füßen. 9, 222a; Pr. 1, 70; 4, 129 etc. — Schêmel-: (s. Schemel) 6, 93. — Schlāf-: ein Sessel zum Schlafen. 6, 120. — Schmóll-: ein Sessel für Jemand, sich schmollend zurückzuziehn. 2, 213 (s. Boudoir). — Schöppen- [1c]: vgl. Richter-S., eig. und übertr. 9, 31; 40, 7; Ph. 2, 242; Fakultäten oder Schöpfenstühle. 207. — Schrōt- [8]. — Schūb-: s. Band-S. — Schūster-:
1) [1a] der (gw. dreibeinige) Schemel der Schuster. —
2) (s. 1) Kegelsp.: der vorderste sammt den zweien vor dem hintersten Kegel.“ 3, 341. — Schwítz-: Stuhl in einem Schwitzbad. — Sēē-: ein zu astronom. Beobachtungen gegen die Schwankungen des Schiffs gesicherter Stuhl. — Senatōren- [1c]: Gd. 231. — Sínge-: s. Redner-S. — Sítz- [1a]: s. Knie-S. — Sórg- 2, 295 etc.); Sórge- 7, 82; 10, 95; 11, 170; 20, 155 etc.); Sórgen- W. 1, 285; NLeb. 1, 7; 5, 178 ꝛc): bequemer Lehn-S. (zum Ausruhn von Sorgen etc.). — Spínn- [1a]: worauf man spinnend sitzt. 2, 149. — Stánd-: s. Lauf-S.; Stand 1f. — Strōh-: s. Rohr-S. — Strúmpf(wirker)- [11]: s. 3, 427 ff. — Trāg- [1a]: s. Tragsessel. — Tróm- mel-: s. Zua-S. — Unter-:
1) das untre Gestell eines Sitz-S–s. — 2) |9a]. — Vōr- [1a]: ein vorn stehnder Stuhl. G. 226. — Wêb(er)- [11]: eigentl. s. 3, 596 ff.; Das Klappern und Rasseln der Weberstühle. 32, 295; 22, 48; Auf künstlichem Web-S. Th. 18, 33; Der Powerloom, der von Dampfkraft getriebene Webe-S. (unsere Fabrikanten sollten dies kurze Wort übersetzen und dafür den Ausdruck Kraft webestuhl annehmen) arbeiten zehnmal so rasch als der Hand-Loom (Handwebestuhl). E. 2, 252 (s. Kraft-, Hand-S.) etc.: oft übertr., bildl. (s. Schiff 3g; Einschlag 13; Kette 9; Zettel etc.): So schaff ich am sausenden Web-S. der Zeit. 11, 24; V. 14; Jst dies Gedicht .. Gewirk von fremdem Weber-S–e? Mak. 1, 59; NGd. 205 etc. — Wéllen-: s. Zug-S. — Wérk-: in vielen Gewerben ein für das vorzunehmende Werk eigens eingerichteter Stuhl, sowohl [1a] als auch in der Bed.: Gestell, s. z. B.: End-S.; Glasmacher-S. etc.; W. der Lichtzieher, Gestell zum Abtropfen und Erkalten der gezognen Lichte etc. — Wírk- [11]: s. Strumpf-S. — Wíttwen- [1c]: als Bezeichn. des Wittwenstands: Ihren W. verrücken. Pr. 26, sich wieder verheirathen. — Zámpel-: s. Zug-S. — Zínk-: Der Schachtofen [zur Zinkgewinnung] enthält an der Brust den sog. Z., eine schräg geneigte Schieferplatte etc. 3, 669 ff. — Zūg- [11]: Mehrerlei Arten des Stuhls zu gezogener Arbeit. .. Es geschieht nämlich das Aufziehen der Korden:
1) durch Ziehen mit der Hand an Schnüren, eigentlicher Z. . ., und zwar insbesondre:
a) Kegel-S.;
b) Zampel-S. [s. Kegeletc. Zug];
2) durch eine mechanische Vorrichtung, die mittels eines einzigen Trittes in Bewegung gesetzt wird: Trommel-S. etc. ..;
3) durch mehrere Tritte, mittels sog. Hochkämme und Wellen: Wellen-S. Mech. 2, 428. — Zwáng(s)- [1a]: worauf man Tobsüchtige festbindet. Gfang. 110 (s. Zwangsjacke) etc. —
Gestühl, n., –(e)s; –e: Stuhl (s. d.): 1) als Sitz, nam. (s. Stuhl 1b) feststehnd und von größrem Umfang (eig.: eine Gesammtheit von Sitzen): 27, 6; 1, 119; Tritt .. in die Kirche, setzt sich weit hinten ins G–e. FB. 3, 89;. Einem runden steinernen G–e. A. 2, 377; Fr. 18; 1, 394; 2, 40; Bion 1, 74; Od. 12, 318 etc.; Das Chor-, Kirchen-G. lung; Lehn-G. [-Stuhl]. Sch. 66; Stein-G–e. 2, 151 etc. — 2) Gestell, worauf Etwas ruht. 1. 7, 27 ff.; 27, 19; 52, 17; 3, 3; Od. 7, 100 etc. — 3) s. Stuhl 2b. —
Stūhlen, tr.: s. Melkstuhl.—
Stūk etc.: s. Stauch etc.—
Stülen: s. stören 1. Work in progress
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