Stoff
Stoffel
stoffen
stoffig
stofflich
Stóff, m., –(e)s; –e; -:
(aus it. stoffo etc., s. 333, vgl. stafieren): 1) gewebtes, gewirktes Zeug zu Kleidungsstücken etc.: Grobe, feine; schwere, leichte; seidne, wollne S–e etc.; Er kann | unedlen S. an seinem Leib nicht dulden. 13, 174; 2, 234 etc., best. (s. d. Folg.): Zeug-S., dazu z. B.: Mode-S–e; Sommer- und Winter-S–e; Seiden-, Atlas-, Sammt-S–e etc. (selten: Die stoffige Beschaffenheit. Kostümk. 1, 703 = des S–s). — 2) (s. 1) in engrem Sinn = Seiden-S., nam. mit eingewirkten Blumen. Sch. 215; In einem Schlafrocke von S–e. 7, 158; 3, 94 etc., dazu: Gold- und Silber-S. (oder Stück, s. d. 10b), mit Gold- oder Silberlahn durchwebt (s. Silber 2c), — Beides unter der Bez.: „Reicher (s. d. 3) S.“ 35, 401 etc. Dazu: Das schöne stoffene Brautkleid. Kais. Jos. 3, 5; (übertr.: Andre lieben [in der Schreibart] das Bauschige, das Prächtige, das Rauschende, das Stoffene. R. 3, 43 etc.); Goldstoffene Kleider 20, 226), Gewänder Rep. 2, 12); Der silberstoffene Mantel. 4, 342; Schwarzstoffene Kniehosen. Mark. 1, 155 etc. — 3) (s. 1) Materie (s. d. 1); zunächst: Das, woraus Etwas gefertigt oder gemacht wird, wird, hervorgeht, besteht, als die sinnlich wahrnehmbare Grundlage Desselben; dann auch: das körperlich Vorhandne, im Ggstz. zum Geist. Belege erscheinen unnöthig (s. auch Gehalt 1; Form 2) außer für die seltne Verkl.: Ein artig Stöffchen. Ar. 1, 320 [Süjet der Komödie] etc. Unzählige Zsstzgn, wovon folg. als Bsp. genügen (s. 4): Arbeits-S. [ein zu bearbeitender]. Bl. 3, 415; Balladen-S–e., zu Balladen etc.; Bau-S. [-Materialien]. Leb. 2, 24; Jn einem mit lauter Zunder und Brenn-S. angefüllten Gemüth. 22, 320; Die pflanzlichen und thierischen Eiweiß-S–e sind wesentlich dieselben. (55) 27b; Ob je der Geist besiegen wird den knechtisch plumpen Erden- S.? Pol. 11; Die Farb- S–e . . zu Roth: Kochenille etc. 1, 743; Dieser aus reinem Feuer-S. gebildete Eroberer. Rev. 59; Hatte die Köpfe mit einem Gährungs-S. angefüllt. W. 2, 63; Da Kupfer der Grund-S. Dessen ist, was wir .. Bronze nennen. M. 1, 262a; Die Elemente des milchsauren Harn-S–s. Th. 138; Der Käse-S. .. abgeschieden. (55) 67b; Der Krankheits-S. gärte noch im Körper. W. 1, 194; 23, 409 (so: Fieber-, Gicht-, Pest- etc.; Ansteckungs- S. etc.); Kunst-S–e. (47) 204; Lach-S–e. Ästh. 1, 399 [zum Lachen; komische Süjets]; Verbindungen von Kohlen-S., Wasser-S. und Stick-S. (s. 4) .., welche insbesondre als Lebens- S–e bezeichnet werden dürfen. EE. 373; Mit soviel Licht-S. 22, 359; Nahrungs-S–e. K. 2, 72; Ob.. unter der Politur der Natur- S. hervorblickt. 32, 87; K. 19 (s. Roh-S.); Der modrige Pflanzen-S. EE. 388; Im Roh-S. gefärbt. 2, 233; Das ist der historische Roh-S., den der Vf. .. vorfand. 8, 3; Unterhaltungs-S. 11, 584; Leb. 234 (zur Unterh.); Wo kein Nebelschleier ihres [Psyche’s] Ur-S–s Reine trübt. 66; Der Krankheit Ur-S. H. 1, 103; 34, 129 etc. (s. Grund- S. und Element); Jst nicht die Masse des Wasser-S–s [= des Wassers, versch. 4] aufs genaueste abgemessen gegen die Masse des Trocknen? Rh. 2, 164; In den .. Möhren .. der Zucker-S. Kochk. 127 etc. — 4) (s. 3) Chem.: in Zsstzg. als Name bestimmter Elemente (Grund-, Ur-S–e): Kohlen-S., der Hauptbestandtheil der Kohlen, rein vorkommend als Diamant (s. d.); Sauer-S., Stick-S., Wasser-S., wovon die beiden ersten die Hauptbestandtheile der atmosphärischen Luft sind, der erste und dritte verbunden im Wasser sind. Fortbild.: Gesauerstofft. 383, s. oxydieren. — 5) (s. 3) burschik. etc.: Getränk, nam. Bier. Leb. 1, 330; Pr. 5, 57; Bier-S. 233. vgl.: „S.“, wie die Bootsleute den Whiskey gewöhnlich nennen. Flatb. 46. —
~el, m., –s; uv.: Verkürzung des Eigenn. Christoph und so (vergl. Hans, Görge etc.) als Bez. eines dummen Kerls. Sch. 38 (auch: Einen dummen Stöffel. Volksl. 2, 27, vgl. Töffel); Papp-S. Erz. o. N. 31 (dazu: pappstöffelig. 2, 437; 3, 47 etc.); Jene Kraft-S. 181, wortspielend: die von „Kraft und Stoff“ sprechen (dazu: Kraft-Stoffler, -Stoffelei. 2, 83) etc. —
~en: 1) a.: s. Stoff 2. — 2) tr. in Zsstzg.: Aus-s.: „ein gewagtes Wort für étoffer.“ 2, 223, s. (aus)stafieren. — Sauer-s., s. Stoff 4. —
~ig, a. : s. Stoff 1; häufiger Zsstzg. z. B.: Dick- Pet. 2, 85); mehr- EE. 465) s. etc., aus dicken; aus mehrern Stoffen bestehnd. —
~lich: a.: den Stoff betreffend: Nach der s–en Verwandtschaft. EE. 286; 221; Die s–e Welt. 152; S–keit. 371 (Materialismus).
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