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slimmbar Slimme slimmen um-slimm Um-Slimm Slimmer slimmig Slimmung
Slimm~bar, a.:
1) akt.: stimmberechtigt. Möser Osn. 1, 256; Ph. 1, 268; 4, 272 etc.; S–keit. 270 etc. 2) pass.: sich stimmen (s. d. und Zsstzg.) lassend: Auf uns un-s–n Saiten. Creuz 1, 39 etc. Seiner Natur nach zwar bestimmt, aber doch wieder be-s. [um-s. etc.] G. 38, 72; Wenn seine Be-s–keit nach einer Seite hin bedeutend bestimmt wird. 37, 250; 22, 36; 350; 23, 365; Die Zahl muß bestimmt sein, ob sie schon von uns nicht be-s. ist. L. 11, 460; Daß er Bestimmtheit erlangt, ohne seine schöne Be-s–keit zu verlieren. Sch. G. 2, 117 etc. Ums. Ver-s. etc.
~e, f.; –n; Stimmchen, lein:
(goth. stibna, ahd. stimna, stimma, mhd. stimme; niedrd. stemme auch m.: Latendorf Agr. 234 etc.; veralt. Mz. uv. Agricola 703; Luther 8, 356a; Stimm. Stumpf 134a etc.): die Fähigkeit, durch die Athmungsorgane Töne zu erzeugen, und die so erzeugten Töne, in Bezug auf Laut und Klang, z. B.:
a) von Pers.: Ein kleines, dünnes, weibermäßiges Stimmchen. W. Luc. 1, 30 etc.; Mit halber (s. d. 4) S. antworten etc. G. 17, 227; 19, 190 etc.; Einem versagt (s. d. 3) versetzt (s. d. Ge) Etwas die S.; Die S. bricht (s. d. 3f) oder setzt (s. d. 22e) sich etc.; auch (s. Oppenheim 1, 309): Eine S. [Jemand] rief etc. Gutzkow 3, 259 etc.; s. das Folg.
b) von Thieren: Hiob 4, 10; Döbel 3, 175 ff.; Die Störche haben [eig.] keine S., sondern klappern nur mit dem Schnabel. Oken 7, 542 etc.
c) in gehobnem Stil auch von mehr oder minder belebt Gedachtem: Körper und S. leiht die Schrift dem stummen Gedanken. Sch. 76a etc.; Die S. des Donners etc., einer Schelle (Tschudi Th. 586) etc.; ferner (s. 2; singen 2): [Nardini’s Geige] ist vielmehr eine S. oder hat eine S. Forster Jt. 1, 116 etc. 2) (s. 1) Mus.:
a) die menschl. S. als Gesangs- organ: S. haben [singen können]. G. 34, 277 etc.; Ausgebildete etc.; abgesungne etc. S.; Metall (s. d. 4) in der S. In Bezug auf Höhe und Tiefe untersch. man (s. c u. Bstw.): Alt-, Bariton-, Baß-, Diskant- oder Sopran-, Tenor-S.; Der Tenor als Halt-, Haupt- und Führ-S. Zelter 3, 414; ferner als versch. Stimmregister (s. Düringer 1016; Heinse Hild. 1, 45 etc.): Brust- und Kopf- (oder Falsett-, Fistel-) S.
b) (s. a) zunächst bei Vokal-, aber auch bei Jnstrumentalmusik: der einzelne Part (s. d. 3; Partie 1b; Partitur). Hierzu z. B.: Altetc. (s. a); Begleitungs- oder Bei-, Neben-; Chor-; Flöten- (versch. cetc.); Füll- oder Ripien-; Geigen- (versch. d); Ge- sang- oder Sing-; Grund- oder Unter- (vergl.: Mittel-, Ober-), Haupt- (versch. 4) oder Prinzipal-; Orchester-; Solo-S–n etc.
c) (s. b) (Orgel-)S., Register (s. d. 2d); nach der Klangverschiedenheit, z.B. (versch. b; d): Flöten-, Pauken-, Trompeten-S. etc., vgl. in Spieluhren: Die Haupt- und Bei- S–n. Auerbach Ed. 86 etc.
d) bei versch. Instrumenten, ein Theil, wovon ihr Klang (s. 1c) abhängt: (Geigen-)S. = Stimm-Stock, -Holz (s. d.); (Pauken-)S. = Schallstück (s. d.) etc. 3) (s. 1a) S., in Bezug auf den Inhalt des durch sie ins Ohr Dringenden:
a) Jemandes S. (er)hören, gehorchen etc. Bibel; Die S. des Dankens, Flehens, Klagens, Weinens (ebd.), Leidens (Sch. 53b) etc.; Volkes S. ist Gottes S. Sprchw. (s. Sch. 436b) etc.
b) (s. a) Vernehmt die S. denn uralter Sagen [gleichsam belebt]. Cham. 4, 11 etc.; so als Name von Schriften: S–n der Zeit; aus dem Orient etc.; dichter.: [Die Blumen] sind mir theure Boten, | süße S–n vom Kocyt. Sch. 55a etc.
c) (s. b) bes. oft als Ausdruck Erhörung heischender Mahnungen, Verlangen etc.: Die „stim“ deines Bruders Blut (s. d.) schreiet. 1. Mos. 4, 11; Der S. des Bluts (s. d. 8 dem Verwandtschaftsgefühl) Gehör geben; Die S. der Pflicht (Alexis Neap. 35; W. 6, 58), des Gesetzes (G. 13, 262), der Natur (Sch. 30a), der Wahrheit (418a), des Schicksals (350a) etc. 4) (s. 3a) bei Berathungen, Beschlüssen, Wahlen etc.: das Votum, als der Ausspruch Dessen, wofür man sich entscheidet, und: das Recht zu solchem Votum (s. Sitz 3): Agricola 703; Fichte 8, 4; G. 3, 293; Sch. 628b; 665b etc.; volksth. (s. II. Ein, Anm. 1e): Mit ’nem Stimmer zwei. Droysen A. 2, 128 etc. Hierzu z. B.: In den Berathungen eine Haupt- S. [versch. 2b; c] führen. Scherr Bl. 3, 355; Deputierten-; Parlaments-; Wahl- (Auerbach D. 2, 396) S–n etc. und nam. in der frühern deutschen Reichsverfassung: Kur-S. (Zinkgräf 1, 108, s. Kur III); Kuriat- oder Gesammt-, Sammt-, Bank-S., die einer Kurie oder Bank (s. d. 3d) als Gesammtheit zukam, Ggstz.: Viril- oder Einzel-S.; veralt.: Schließe-S. [beschließende]. Fischart B. 42b etc. Zsstzg. s. 2 und 4; ferner nach belebten Wesen: eine S., die sie oder: wie sie dieselbe haben, z. B. [1a; 2a]: Damen-, Frauen-, Jünglings-, Knaben-, Männer- S.; Der ein klares Weiberstimmchen hat. W. Luc. 6, 14 etc.; Marktschreier- (18), Stentor- S. etc.; Engel- (G. 21, 227 etc.), Geister- (Gutzkow R. 6, 25), Götter- (B. 150a; Sch. 667a), Sirenen- (Pfeffel Pr. 10, 4); ferner [s. 1b]: Thier-; Vögel- (Gutzkow R. 9, 372) S–n etc., auch: Der Hofbauer mit seiner Bären-S. vHorn rhD. 2, 25; Dieses Menschchen mit seiner Mücken- S. G. 29, 15; Eine menschliche Nachtigall-S. W. 9, 284; Der Kerl hat eine Raben- S. Alexis H. 2, 1, 54 etc.; ferner z. B. wonach analog leicht andre zu bilden und zu verstehn —: Sagt dir die innre Ahnungs-S. [3c] Nichts? Sch. 401a; Angstruf-S. [3a]. Heine Rom. 106; Eine Schicksalsgöttin .., als ferne Laut- und Berg-S. [1a]. G. 33, 308; Bier-S. Heine Lut. 2, 297; W. 14, 52 etc., vgl.: Bierbaß; Blut-S–n [3c]. Wackern. 4, 536²¹; Donner- S. [donnerähnliche]. G. 1, 170; Sch. 34b etc., auch [1c]: Der Kriegsposaunen Donner-S. Cronegk 2, 200 etc., vgl.: Bombarden-S. Gries Boj. 2, 24, 10; Eisen- S. H. Cid 57, eisenstarke etc.; Flöten-S. [1c]. Schmidt- Phis. 3, auch: flötenähnliche, vgl. [2c] etc.; Freuden- und Lob-S–n [3a] einer höhern Sphäre. H. R. 7, 345; Himmels-S. W. 12, 100, vom Himmel oder himmlisch tönend; Honig-S. G. 29, 294, honigsüß; Jammer-S. [3a]. G. 13, 341; Geschützesdonner, Krieges-S–n [1c] hallen. Cham. 4, 48; Der Lock-S. [3a der lockenden] eines Satyrs folgen. W. 22, 69; Pracht-S. [prächtige]; Mit der fettigsten Prosa-S. Heine Reis. 3, 257; Rom’s imperatorische Schlacht-S. Rom. Sch. 12; Schmeichel-S. [3a]. Sch. 599b; Silber-S. [silberreine]. Kl. M. 16, 737; W. 9, 229; 18, 104 etc.; Volks-S. [3a]. Sch. 787b; Diese Handlung war gleichsam eine Vor-S. [3b, eine vorbedeutende] der Scheidung ihrer Gemüther. Karschin Leb. 50; Warnungs-S. [3a; c]. Sch. 399b; 408b; Des Uhu Winsel-S. [winselnde]. Kinkel 64; Eine verständliche, syllabische Wort-S. Wackern. 3, 616²²; Wunder- (W. 3, 221), Zauber- (9, 236) S.; Des Donners Zornes-S. [1c]. Meißner Gd. 9 etc.
~en, intr. (haben), tr. und zuw. refl.:
1) (in gehobner Spr.) von der Stimme und von Tonwerkzeugen: tönen; tönen lassen, z. B.:
a) tr. (gw. an-s.): Leander stimmet süße Töne | und singt. Hagedorn 3, 20; 184; Der .. tiefe Seufzer stimmt. 1, 205; Muse, .. was stimmst du für Saiten? Knebel 1, 23; Stimmt die Todtenklag! Sch. 52b; Trommelwirbel, Pfeifenklang | s. schon Triumphgesang. 7b; Wo Vögel die . . Kehlen s. [singen]. W. 10, 70; 20, 34 (versch. 3a) etc., vgl.: Die Lerche stimmt: „Erwacht!“ Sallet (Gude 1, 40).
b) intr.: Die hell-s–de Nachtigall. Schottel 62; Des Mäoniden Harfe stimmt voran. Sch. 23b; Tanzt und stimmt und singet | nach seinem Haberrohr. Hagedorn 3, 89 etc., auch (s. ein-s.): In der Harfe Töne (Gotter 3, 567), in den Lobgesang (Cronegk 2, 328), in die Klage (Gleim 6, 143) s. etc.; Jetzt stimmt sie mit Gesange [singt sie] zu Horn und Flötenklange. Uhland 287; [Die Glocke wird] s. zu der Andacht Chor. Sch. 77b etc.
2) intr.: in Einklang sein (s. überein-, zusammen-s.), zunächst von musikal. Tönen in Bezug auf Höhe und Tiefe, danach verallgemeint: Die A-Saite stimmt nicht [zu den andern], s. auch Saite 1a: L.; Die Geige stimmt nicht, entw.: ihre Saiten unter einander, oder: sie zu den übrigen Instrumenten; Die Nachrichten .. wollen weder s. noch lauten (s. d. 1e); Die Kasse, Rechnung stimmt (nicht); Ihre willkürlichen Größen habe ich zum s–den Verhältnis erhoben. G. 31, 8 etc.; Wie stimmt Christus mit Belial? 2. Kor. 6, 15; Ap. 15, 15; Baggesen 1, 11; Luther 8, 146a etc.; Nicht ins Ganze s. [passen]. G. 19, 124 etc.; Zu meiner Lage stimmt es. 13, 352; Schlegel Sh. 7, 16; Rich. II. 4, 2 etc.; veralt.: Daß alles Ding nicht allen Menschen stimmt [gefällt]. Opitz. 3) tr., faktit. zu 2, z. B.: Ein Klavier (G. 24, 150); die Laute chormäßig (Wackern. 3, 821²⁷), rein etc.; zwei Stimmen, zwei Instrumente überein (G. 16, 255; 19, 80) oder gleich; die Leier hoch, um ¹ Ton höher, tiefer, anders, zum Heldenlied (W. 12, 57), auf einen andern Ton (s. u.); die Pfeise (s. d. 1d) aus einem andern Ton s. etc.; Ihr hochgestimmte Leier | tönt göttlichen Gesang. Uz 2, 177; Das reinge- stimmteste Instrument. W. Luc. 1, 260 etc. (s. u.); Eine ungestimmte Saite, z. B. bildl. Stiling 1, 69 etc.; Die Kehlen sind gestimmt (versch. 2a). G. 11, 85, der Gesang kann beginnen etc.; refl.: Verschwiegne Saiten, stimmt euch wieder. Haller 164; Meine Cither stimmt sich heiter | mir zur Lebensmelodie. Tiedge Ep. 1, 54 etc.; übertr. (s. nam. Saite; Ton), z. B.: Seine Fordrungen hoch s. [spannen] etc.; Den Jubel tiefer [oder herab-] s. Nicolai 7, 15, dämpfen etc.; ferner: Wenn dieser falsche Ton in einem Herzen .. klingt, | wo ist der Künstler, der es s. könnte? G. 8, 101; Die mit leisem Dämpfer | der Seele Saiten reiner stimmt. Salis 23 etc.; auch: Soll ich nicht ihr Lied begleiten? | stimmet mich [gleichsam als begleitendes Tonwerkzeug] kein Frühling mehr? B. 3b; Einen s., ihn gleichsam wie ein Werkzeug in unsrer Hand unsrer Absicht gemäß handeln machen etc. (s. u.: zu und über-s. II); Das Vollkommene muß uns erst s. [in die dafür passende Disposition, Gemüthslage bringen] und nach und nach zu sich hinaufheben. G. 26, 122 etc.; Etwas stimmt Einen so und so (s. Stimmung), z. B. ernst oder zum Ernst; froh, zur Freude; trübe, traurig, zur Trauer, weich, übellaunig (Gutzkow R. 9, 93), die Musik Einen zum Tanz (Beck Arm. 159) etc.; Ein so gestimmtes Gemüth. G. 5, 42; Meine schon wunderbar genug gestimmte Seele. W. 16, 63 etc.; Das feingestimmte Parterre. Devrient 3, 417; Ein Gleich gestimmter. G. 23, 97; 13, 128; 159, W. 31, 407 etc.; Den Hoch gestimmten fremd und kalt beleidigt. G. 13, 158 etc.; Eine reingestimmte Seele. W. 18, 272 etc.; War er weicher gestimmt. Gutzkow R. 6, 62 etc.; ferner: Mehr Heil .. begegne meinem Herrn, | als meine nothgestimmte [durch die Noth zum Künden schlimmer Botschaft gezwungne] Zung’ ihm bringt. Schlegel Rich. II. 3, 3 etc.; auch (s. v.): Gott wird wissen, ihn auf seine Harmonie zu s. JvMüller 5, 186; Seine Schreibart auf den Ton der Begeisterung zu s. W. 4, 193; 1, 77; 5, 79; 23, 87 etc. und im pass. Partic. 19, 33; Forster R. 1, 225; Gutzkow R. 2, 15; 403; 3, 404 u. v.; Für (Bahrdt 3, 3 etc.) oder gegen Etwas gestimmt etc.; Das Mißgetön s. Chariten in Harmonie [um]. V. 3, 82; Liebe und Unschuld s. den Menschen in Harmonie mit sich selbst etc. W. 7, 75; Sich oder Etwas in einen gewissen Ton etc. s. 3, 44; 33, 101; Heinse A. 1, 245 etc.; Der Klügste stimmt sich in die Zeit. IBMichaelis 132 etc.; Wenn Alle auch ihr Antlitz s. nach | des Königs Blick. Tieck Cymb. 1, 1 etc.; Den König stimm’ ich | zu jeder Art Befördrung. 6; Scherr Bl. 3, 372 etc.; Eine Krankheit, die uns zu süßen Empfindungen stimmt. G. 17, 225; H. R. 7, 96 etc.; Zu Etwas gestimmt [disponiert]. Sch. 247a; FSchlegel Luc. 7 etc., auch mit Jnf. und zu. G. 16, 316 u. o. 4) gw. intr.: votieren; seine Stimme (s. d. 4) geben. Reithard V etc.: Dafür und dawider s. Sch. 816a etc.; Auf [gw.: für] Etwas s. G. 19, 366; Thümmel 3, 33 etc.; Zu Etwas s. [bei-, zu-s.]. G. 32, 121; 35, 273; Sch. 528b; W. 11, 121 etc.; Sie s. Alle in diesen Schluß [mit ein]. Sch. 329b etc.; veralt. tr.: Jch stimme [für] seinen Fall. Lohenstein IbrS. 120 26³; Gryphius Fr. 27 etc. 5) (s. 4) tr.: veralt. = be-s. 2, z. B.: 1. Mos. 30, 28; 2, 8, 9; 2. Macc. 14, 21; Gryphius Fr. 272; Luther 5, 267b; 8, 49b; Mathesius Lthr. 135a etc., vgl.: Die angestimmte Zeit. Pr. 175. 6) tr.: (mundartl.) foppen. Schm. 7) Stimm-er, -ung, s. u. Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) tr.:
a) [3] Etwas (gegen ein- ander) a., so daß nichts Unharmonisches bleibt: Das abgestimmte Geläute. Goltz 1, 339; Sich und ihre Wohnung harmonisch gegen einander ab-zu-s. Lewald Bfr. 1, 150; Nat.-Z. 13, 531 etc.
b) [3] niedriger, herabstimmen. Campe; Abstimmung. Kant 6, 211; 7, 225.
c) [1] Etwas stimm-, klanglos machen (ent-s.): In diesem Zustand von Verstimmung oder vielmehr in dieser Abstimmung aller Saiten etc. W. 23, 366 etc.
d) (s. c) Für Etwas abgestimmt sein. Goltz 2, 22 etc., keine Neigung, Empfänglichkeit haben.
e) [4] Ein Referent, der von seiner Meinung durch die Mehrheit abgestimmt ist. Hippel Leb. 1, 115 etc., s. über-s. 3.
f) [1] Das Triumphlied a. Heine Reis. 4, 308, wohl nur Drckf. s. an-s. 2) intr.:
a) [4] (Über Etwas) a., votieren; Ergebnis der Abstimmung etc.
b) als Ggstz. zu bei-s. etc.: widersprechen: G. 30, 390; Ihr Zu- oder A. 22, 157; Daß Freunde sogar ihm abgestimmt. 31, 73; Spate 2, 26 etc.; Meine Beistimmung zu Dem, was etc. ..; meine Abstimmung. G. 35, 367; 22, 130 etc.
Án-:
1) [3] Instrumente a. Keller gH. 2, 139 etc.
2) [1a] vgl. intonieren etc.: Ein Lied (s. d. und Zsstzg.), einen Sang (s. d. und Zsstzg.), einen Ton (s. d.) a., z. B.: einen andern, sanftern (W. 19, 210); In den scheinbar genialen Ton, den er anstimmte, mit einzu-s. Gutzkow R. 4, 367 etc.; Zu hoch a. etc.
3) [5]. Āūf-:
1) stimmend heben: Die schlafenden Kräfte a. Klinger Th. 3, 275; Stimmte das Gemüth sich .. | zu immer reinern Harmonieen auf. G. 13, 166 etc.
2) (mundartl.) So und so aufgestimmt = in solcher (Gemüths-) Stimmung. Spindler St. 1, 22 etc. Aūs- [3]: rein stimmen. IP. 8, 181; 23, 14; 24, 191. Be-:
1) [3] in entschiedner Weise auf das Obj. stimmend, modificierend einwirken (s. 2a): Eigentlich wollte er es nicht, aber ich mein Zureden; dieser Umstand etc. bestimmte ihn dazu; Soweit zarte Winke .. die Entschlüsse .. zu b. vermögen. Freytag Soll 2, 380; Ein schicksal-b–des Abenteuer. G. 4, 290; Die Farbe durch stärkeres oder schwächeres Licht etc. .. auf 1000erlei Weise bestimmt und verändert. 29, 421; 39, 85; Unser Gefühl b. und um-s. lassen. Möricke N. 538; [Er hatte] den Zaren zu dem Marsche nach Paris gestimmt und bestimmt. Scherr Bl. 3, 372; Sch. 1127b etc.
2) [5] entschieden feststellen, mit inein- andergreifenden Nüancen, z. B.:
a) (s. 1): Mein zaudernder und schwankender Entschluß ward sogleich bestimmt. G. 22, 91 etc., s. 3.
b) durch genaue Angaben jedes Schwanken in Betreff des Obj. ausschließen etc.: Einen Begriff b., definieren; Den mehrdeutigen Ausdruck durch einen Zusatz näher b.; Etwas mit Namen b. (1. Chr. 7, 65), nennen; Eine Pflanze b., die ihr zukommende Stelle im System und ihren Namen angeben; Ort und Zeit b., sowohl für Vergangnes als auch (s. c) für Künftiges etc.; Er nimmt sich nicht zurück, aber er bestimmt sich [= das von ihm Gesagte] jetzt. H. R. 7, 101 etc., s. 3.
c) Anordnungen, Verfügungen über Etwas treffen: „Was hat er im Testament darüber bestimmt?“ Er hat bestimmt, daß etc.; dich zum Vormund; 1000 Thaler den Armen oder: für die Armen bestimmt; Etwas dem Druck (Gervinus Lit. 3, 451; L. 12, 90 etc.), gw.: für den Druck b.; Mein Vater hat oder: ich habe mich zum Kaufmann(sstand), für den Kaufmannsstand bestimmt (versch. 1); Er bestimmt sich zum Herausgeber. G. 39, 173 etc.; Gott, die Natur, das Schicksal, Verhängnis hat Etwas, Einen zu Etwas bestimmt (s. 4a); Es ist bestimmt in Gottes Rath. Volksl.; Das ist mir nicht bestimmt gewesen; Dies Gemüth ist nicht | von der Natur bestimmt, | .. froh .. hinzuschwimmen. G. 13, 212 etc.; Jenes | Mädchen bestimmten wir ihm. 5, 42; Nur übereilt bestimmt die Neigung sich. 13, 305; Wie für den Gebrauch eines Elfen bestimmt. Gutzkow R. 3, 18; Ihr eigenes selbst bestimmtes und selbst-b–des Leben. Z. 2, 195; Scheint eigen dazu bestimmt. WHumboldt 1, 105; Er wird, was er bestimmt [war zu werden]. Opitz 1, 11; Seine .. Talente bestimmten ihn zum Dramatiker. Platen 5, 15 etc.
3) adjekt. Partic. pass. (s. 2c), ferner (s. 2a; b) im Ggstz. mit un- und (s. auch 1) in der Fortbild. mit -heit, z. B.:
a) Jemand ist sehr bestimmt [entschieden] in seinem Entschluß, Urtheil, Ausdruck etc.; Er ist sehr unbestimmt; bald will er Das, bald Jenes; Aufs bestimmteste, seltner: des bestimmtesten (Scherr Gr. 2, 207) sich weigern, Etwas behaupten etc.; Eine bestimmte Person, Größe, Zahl, Zeit etc., die genau angegeben oder doch anzugeben ist, Ggstz.: unbestimmt; „Man“ bezeichnet sehr unbestimmte Personen etc.; (Math.): Bestimmte und unbestimmte Aufgaben, jenachdem ihnen eine best. Anzahl von Lösungen oder unendlich viele entsprechen etc.; Sich bestimmt [präcis, genau], unbestimmt [schwankend] ausdrücken etc.; In dem bestimmtesten [speciellsten] Fall. G. 17, 5; Anfangs wie dämmernde Nebel, | jedoch allmählich farben- bestimmter. Heine Lied. 334 etc.; Der Begriff des Rechts ist ganz genau bestimmt; wie unbestimmt ist aber der Begriff der Billigkeit! Kant phRel. 7; Ins Unbestimmte hin versichern. Fichte N. 5; Kein geistig unbestimmtes Bild. G. 13, 135; Diese im Allgemeinen und Unbestimmten aufgestellte Frage. 39, 239; H. 11, 444 etc.
b) Bestimmtheit und Ordnung seiner Aussage. G. 16, 55; Bestimmtheit, Präcision und Kürze. 21, 66; 40, 385; Mendelssohn Morg. 198; 223; Sch. G. 2, 117; Vischer Ästh. 2, 111 etc., auch in Mz. (s. 1) = Modifikationen. 45; 169 etc.
c) Aus ihrer Unbestimmtheit und Unbedingtheit. G. 30, 382; 9, 274; In jener neblichten Unbestimmtheit. Hegel Log. 4; Mendelssohn Morg. 197; Wenn der Redende nicht absichtlich, um zu hintergehen, versteckte Unbestimmtheiten erkünstelt. Schleiermacher 3, 2, 211 etc.
4) Bestimmung, z. B.:
a) (s. 1) Alles, was geschieht, hat seine Bestimmung [wird modificiert etc.] vom Vorhergehenden und Beziehung aufs Zukünftige. Forster Br. 2, 179 etc.
b) (s. 2b) Wie man runde Zahlen erlaubt, nicht um genauer Bestimmung willen, sondern etc. G. 4, 201 etc.; Lessing’s scharf umgrenzte Begriffsbestimmungen. Guh- rauer Less. 1, 77; Bevor der Irrthum aus den vermeintlich unschuldigen Denkbestimmungen zu Willensbestimmungen also zu Charakterfehlern erstarrt. Kapp Aufr. 14 etc.; selten: Das Wort „frei“ ist ein relativer Begriff ..; daß es wegen seiner wenigen Bestimmung [Bestimmtheit] ganz unbrauchbar ist. Möser Ph. 4, 248 etc., dagegen oft = Prädikat (wodurch Etwas in seiner Wesenheit bestimmt wird): Diese Bestimmungen zusammengenommen machen die wahre Unsterblichkeit aus. Mendelssohn 5, 453 etc.; Ich, sowie ich bin, mit allen meinen Individualbestimmungen. Morg. 200; Jede [Sprache] drückt den Begriff etwas anders, mit dieser oder jener Nebenbestimmung .. aus. WHumboldt 3, 13 etc.
c) (s. 2c) Bestimmungen über Etwas treffen etc.; Die übrigen Zimmer nach ihren verschiedenen Bestimmungen [Zwecken]. G. 20, 29 etc.; Alles Wollen . ., unsre Selbst- bestimmungen. Mendelssohn Phil. 1, 78; Die Urbestimmung dieses Tempels. Matthisson E. 1, 138 etc.; bes. oft, insofern eine allwaltende höhere Macht als das B–de erscheint. Forster Ans. 1, 346; Gervinus Lit. 5, 309; G. 3, 342; 23, 133; Gutzkow R. 7, 404; Sch. 1130b etc. und im engern Sinn = Prädestination, vgl. 6a und Verhängnis. 5) So macht er jenen [den Vortheil] zu dem Bestimmer (s. 1) seiner Handlungen. Sch. 1176a; Das einzige mittelländische Meer, wie sehr ist es die Bestimmerin des ganzen Europa worden! H. Ph. 3, 44 etc. 6) Doppelzsstzg., z. B.:
a) Jch kam zu meinem vorbe- stimmten [schon erwählten] Hause. Cham. 4, 318; Schlegel Sh. 2, 70 etc.; Niemand kann die Zukunft sicher voraus- oder vorher-b. etc., nam. aber (s. 4c, Schluß): Sie bringen ihre schon vorausbestimmte Form mit sich auf die Welt. W. 23, 191; Uns durch Schicksalsschlüsse | schon urzeitlich vorbestimmt. Heine Sal. 1, 181; Immermann M. 1, 177 etc. und so: Vor(her)bestimmung.
b) (selten) Neben der ihm von der Welt zubestimmten Lebensgefährtin. Auerbach Dicht. 1, 111 etc. Bēī- [4]: stimmend beitreten (s. ab-s. 2a, vgl. zu-s.). G. 9, 255; Einem (Sch. 30a); einem Vorschlag (804a) b. etc.; Beistimmungen. V. H. 2, 302 etc.
Eīn-:
1) [1b] Etwas oder Jemand stimmt ein in Etwas (harmonisch). G. 33, 237; 35, 338; Gutzkow R. 4, 357; Sch. 624a; HVoß JP. 38; W. 28, 16; Luc. 6, 46 etc., auch: Wenn meine Philosophie .. ganz z u m Leben nicht einstimmt. H. 11, 34 etc. und dichter. mit Dat.: 16, 152; L. 5, 230 (Logau); V. Ov. 1, 41 etc. und häufig: Jemand stimmt ein, mit ein. G. 15, 215; 22, 388; W. 12, 177 etc. Dazu: Einstimmung. G. 15, 8; 175; 22, 355; 29, 386; 32, 189 etc., vgl.: Eine Pan-Harmonie, eine All- Einstimmung des Universums. H. R. 13, 370.
2) selten tr. (faktit.): Das Tönen, womit dieser höhere Orpheus .. Felsen zu Städten einstimmte [harmonisch fügte]. IP. 33, 16; Wie eingestimmt [im Einklang] mit jeder Schönheit [sein Herz] sei. L. Nath. 2, 3. Ent-: s. ab-s. 1c. Gryphius Fr. 353. Hêr- etc. [3]; So stimmen sich die Saiten hin und wider, | bis .. Harmonie aufs neue sie verbindet. G. 13, 124 etc.; Die harte Spannung zu sanfter Harmonie herab-s. Sch. 702b; W. 5, 33; 21, 57; 23, 233; Luc. 1, 157; HB. 1, 150 etc., vgl. herunter-s. Klinger Teutsch. 285; Sch. 763a;W. 15, 57 etc.; Die Schreibart hinauf-s. Moritz Stil 1, 96 (Diese poetische Hinaufstimmung. IP. 1, XXXVI) etc.; Den Leser .. in den harmonischen Ton hineinzuhelfen, wenn ihn .. die Übersetzung .. sollte herausgestimmt haben. B. 185a etc.; Einen herum-s. W. Luc. 6, 81 = um-s. Míß-:
1) [2] Wenn zu des Redenden Lag’ und Geschick das Geredete mißstimmt. V. H. 2, 360.
2) [3] Kleinigkeiten haben uns unter einander misgestimmt [Disharmonie erregt]. Palleske Sch. 1, 273 etc.; Einen [wohl nur Drckf.: ihm. Pestalozzi 4, 161] m., ver-s. Auerbach D. 4, 232; Ense Tag. 2, 67; Scherr Bl. 1, 227 etc.; Mißgestimmtes Spinett. Gutzkow 3, 83 etc. und von Pers.: R. 2, 379; Auerbach Dicht. 2, 63 etc., auch: mißstimmt. Ense Tag. 2, 139; Gervinus Lit. 5, 156; Gotthelf G. 307; Hackländer Hdl. 2, 14 etc.; Überein-s. .. wird an die Stelle treten der Mißstimmung. G. 40, 351; Gutzkow R. 5, 192; 6, 187 etc. Mít-: z. B. [1] Leibnitz 1, 421 etc.; [4] etc. Nīēder-: herab-s. Volksz. 8, 228. I. Über-, tr.:
1) [1] übertönen. Fischart B. 49a; Forster A. 3, 189; Heine Reis. 3, 152; Rachel 1, 236; Winkell 2, 395.
2) [3] zu hoch stimmen (so daß die Saite etc. zu reißen droht): Gotter 1, 117; Kohl Irl. 2, 62.
3) [4] durch Stimmenmehrheit ein Votum nicht zur Geltung kommen lassen. G. 33, 230; Sch. 821a u. o., vgl. II. II. über- [3]: hinüber-, um-s. G. 19, 16; „Wollt ihr | euch von mir stimmen lassen?“ .. Wenn ihr mich nicht zum Frieden überstimmt. Schlegel Haml. 4, 5 (oder –⏑ –, in Bezug auf die Überlegenheit des Um-s–den, s. I 3). Überēīn-:
1) [1] Ü. mit Etwas, Einem; sich; unter einander; in (L. 11, 595), zu (G. 21, 139; Mendelssohn 4, 2, 340) Etwas etc.; ü–d; Übereinstimmung. 2) [3]. I.
Um-: 1) intr. [4]:
nach der Reihe herum ab-s. Musäus M. 3, 30; Werner Lthr. 234 etc.
2) tr. [3]: anders stimmen: Die Leier, Saiten, Einen um-s.; Den Scherz in Ernst (B. 501a), die Lästrungen in Lobgesang (W. Luc. 5, 170) etc.; sie zu meiner Denkart (W. 18, 63) etc.; seine Philosophie nach seinen Glücksumständen (224); den Markus nach dem Lukas (L. 10, 63, modeln) etc.; Umstimmung. Gutzkow R. 1, 226 etc. II.
Um-: vereinzelt statt I 2:
B. 41b; Rückert 2, 303. Ver- [3]: 1) in schlechte Stimmung bringen etc. (s. miß-s.), z. B.: Instrumente (s. nam. Schlegel Haml. 3, 2), Jemaud; einen Ton (G. 18, 226; Niebuhr Nachg. 1, 525) etc.; Meine thätigen Kräfte sind zu einer unruhigen Lässigkeit verstimmt. G. 14, 63; 153* König Jer. 3, 110 etc.; refl.: G. 29, 440; Jede Stimmung . ., | die in Trübsinn sich verstimmt. Kosegarten Po. 2, 256 etc.; Verstimmung. W. 23, 366 u. o.; Verstimmtheit. Danzel 38 etc. (ugw.: miß verstimmt. HRau Beeth. 1, 262). 2) (selten, vgl.
1) Verstimmte [= gedämpfte] Trommeln. Sch. 585b (vgl. 584b). Zū- [1]: harmonisch zu Etwas stimmen: Wie die Ausführung dem Zweck zustimme. Engel 1, 77; Mendelssohn Morg. 265; Stumpf 313a etc.; auch: Chorgesang, wozu jedes Glied .. zustimmte. G. 18, 184 etc. und bes. übrtr.: seine Ubereinstimmung aussprechen etc. 21, 237; Ense Humb. 350; Gutzkow R. 2, 354; 5, 456 etc.; Solche Zu- und Übereinstimmung. Ense T. 4, 232; G. 31, 330; L. 11, 448 etc. Zurück-:
1) [3] in die frühre Stimmung zurückversetzen. Droysen Y. 1, 172; IP. Fat. 1, 38; Spielhagen Pr. 5, 4 (auf den Grundton) etc.
2) [4] Sein Wort z. (V. Sh. 3, 586) oder bloß: Z. (Ar. 3, 266), ein Votum zurücknehmen. Zusámmen-: überein-s., tr. Reithard 59; W. 6, 79; 19, 344 etc. (auch = gemeinsam an-s. Wackern. 3, 611⁷) und intr. (G. 30, 394; 27, 251; Sch. 112a etc.; mit Etwas etc. W. 35, 95; HB. 2, 6 etc.; in den vollkommensten Wohlklang. Mendelssohn Morg. 310 etc.), auch [4] votierend (Auf Etwas z. Thümmel 3, 33) etc.; Wir stimmen zusammen und diese Zusammenstimmung etc. Meißner Sans. 2, 47; In einem Zustande .. reiner Zusammenstimmung mit der ganzen Natur. W. 23, 318; 328 u. v.
~er, m., –s; uv.:
1) Jemand, der Tonwerkzeuge stimmt (s. d. 3): Mich als S. seiner Cither. Heinse A. 1, 145 etc.; nam. = Klavier-S. 2) Vorrichtung zum Stimmen mancher Tonwerkzeuge. 3) mittönende Pfeife im Dudelsack. 4) (veralt.) Vokal. Spate 2, 5; Mit-S. 6, Diphthong.
~ig, a.:
klingend, tönend: Baggesen 1, 37; 3, 283; Gleicherweise s. G. 12, 105; Schottel 982 etc., gw. in Zsstzg. und zwar:
1) mit Zahlw., nach der Zahl der Stimmen, z. B.: Einen ein-s–en hohen Ton pfeifen. Döbel 1, 48a etc. (s. 3); Ein zwei-s–er Choral. Thümmel 5, 166; Der Gesang war drei-s. W. 18, 272 etc.; Ein mehr-s–es Tonstück. G. Zelt. 2, 122 etc.; Der tausend-s–e Gesang der Vögel. Forster It. 1, 200 etc.; Ihr viel-s–er Lärm. IP. 3, 107; Auerbach Tag. 58 etc., vgl.: Voll-s., zunächst in der Musik, von der vollständigen Besetzung aller Stimmen (vgl. Orchester). Schütze Hamb. 575; 682; Wackenroder Kl. 239 etc. (Volls–keit. HRau Moz. 1, 115 etc.), übertr. Ense T. 1, 212 etc.
2) mit Bstw., zur Bez. der Beschaffenheit der Stimmen, z. B.: Fein- (Talvj 2, 47); heiser- (Scherr Bl. 3, 2); scharf- (1, 301); laut- (Platen 2, 260); schön- (253); schnarr- (V. Sh. 3, 603); schrill- (Scherr Bl. 3, 237); stark- (Auerbach J. 24); süß- (Jris 3, 129); tief- (Schlegel Sh. 7, 164) s.; Weiber-s–e Knaben. Rich. II. 3, 3 etc.
3) zur Bez. des harmonischen Zusammen-, Übereinstimmens: Gleich- (G. 15, 166; 18, 266; 31, 73 etc.); überein- (Creuz 1, 235; L. 11, 413; Mendelssohn Morg. 137; W. 5, 10 etc.) und bes.: Ein-s. (darum in der Anwend. 1 gemieden), z. B.: Ein-s. gewählt etc., so daß nur eine Stimme (keine abweichende) gehört wird etc.; Warum kann ich mit meinem Feinde über Recht und Unrecht .. ein-s. sein? L. 11, 96 etc.; Ein Zustand, dem .. ihre sittlichen Kräfte nicht ein-s. waren. G. 27, 313; Das Richtmaß ihrer Urtheile wird ein-s–er [in sich übereinstimmender, harmonischer]. H. 9, 165 etc.; Ein-S–keit. Schütze Hamb. 492; 565 etc., vgl. als (seltnern) Ggstz.: In der mißs–sten Landschaft. Immermann 12, 119; Un-s. Hippel Leb. 1, 503 etc.
~ung, f.; –en; –s-:
selten: das Stimmen; gw.: die Art und Weise, wie Etwas gestimmt (s. d. 3) ist, von Tonwerkzeugen, Pers. etc.; auch prägn.: die richtige, passende S.; ferner nam. von Kunstwerken das Zusammenstimmen des Einzelnen zum harmonischen Ganzen. G. 26, 17; 28, 371; 29, 386; 416; 429; 30, 465; Sch. 112b u. o. (vgl.: Manches Stimmungshafte. Auerbach DBl. 1, 130a, von der augenblicklichen Stimmung abhängig etc.; S–s-voll. Vischer Ästh. 2, 36, ausdrucksvoll für die S. etc.); In die vollste Blücher-Donnerwetter-S. gebracht. Scherr Bl. 3, 428 etc.; Fest(tags)-S.; Geistes- S. Oppenheim 9, 419; Gemüths-S–en. Sch. 1244b etc.; Gleich-S. ihrer Fibern. W. 1, 173; Mendelssohn Morg. 204; Grund-S–en. Nat.–Z. 12, 231; Seelen-S. Gutzkow R. 5, 70; In jedem Augenblick der S. oder Un- S. G. 32, 142; Eine Manifestation jener wunderbaren Zeit-S. Scherr Bl. 1, 215 etc.; s. ferner stimmen, Zsstzg.