Faksimile 0394 | Seite 1216
stier stieren stierig
II. Stīēr, a.:
starr (s. d.), nam.: S–e Blicke, Augen, Gesichter etc.; S. blicken, glotzen, sehn, Einen ansehn, stehen (W. 11, 86); In s–e Apathie (Brachvogel Narc. 42), Abwesenheit (Gutzkow R. 8, 364) versinken; Mit s–er Neugier. 2, 46 etc.; seltner: Augen .., der s–en Härte | eines Edelsteins theilhaftig. Heine Rom. 130; Eine s–e Unbeugsamkeit. Auerbach D. 4, 103; WhMüller 1, 151 etc.
~en: 1) intr. (haben):
stier blicken: Weit vorgequollen stierte | ihr Aug. Freiligrath 1, 152; Stiert .. dem Redner ins Gesicht. Reithard 58 etc.; Einen oder Etwas (giftig. Sch. 107b; graß. Tieck A. 2, 269 etc.) an-s. etc. (anstirren. Klinger Zw. 50); Vor sich (Schwegler [46] 536) oder auf Einen, Etwas (Holtei J. 2, 301; Jahn M. 147) hin-s.; Herum-s. Gotthelf U. 2, 301; Unter seinen Wimpern hervor-s. W. Luc. 1, 371 etc.; Ihm graß nach-s–d. Sch. 140b etc.; Nieder-s. Freiligrath SW. 5, 200; Fechten ist [Frauen] unnatürlich, es verstiert den milden Blick. Jahn V. 264, macht ihn stier. 2) s. Stier I, Anm. 3) s. stören 1 und Zsstzg.
~ig, a.:
s. Stier, Anm.; vgl.: Mit stierischer Gleichmüthigkeit. Musäus M. 5, 20 (thierisch; wie ein Stier?).