Stier
I. Stīēr, m., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
1) das männliche Rind (s. d. und vgl. auch für die leicht zu mehrenden Belege — Ochs; I. Bolle; Starke; S.-Kampf, -Gefecht etc.), in der Schriftspr. als edlerer Ausdr. — Zsstzg. (vgl. die von Ochs), z. B.: Acker-, Joch-, Pflug- oder Zug-S. etc.; ferner: Zucht-, dazu: Dorf-, Gemeinde-S. etc.; ferner: Auer-S. Herm. 51; 2, 974⁴ etc., s. Auer, Anm.), versch.: Einer ausgestorbenen Art, dem von den Naturforschern sog. Ur-S–e. Th. 582; Büffel-S. etc.; fernerz. B.: Des Graun-S–s Würger Herakles. Th. 17, 20; Jenes Zauber-S–s. 22, 183 (vgl. Ov. 2, 14) etc. — 2) (s. 1)
a) Übertr. auf Pers. gilt als Bez. der Dummheit gw. Ochs (s. d. 2), selten S. (z. B. 9, 115), dagegen gw. S. (nicht Ochs, auch für b—d) als Bez. der Körperstärke (vgl.
b) oder der Geilheit. — b) (schwzr.) Ein sonderlicher Landsmann zu diesem Dienst und Hornblasen bestellt, wird .. genennt der S. von Uri. 508b; 547b etc. —
c) Sternbild und Zeichen im Thierkreis, vgl.: Als lenzender Sonnen-S. Ant. 1, 37. —
d) Fliegender S., der gehörnte Feuerschröter (s. d.).
Anm. Goth. stiurs, ahd. stior, mhd. stier, wohl eines Stamms mit ahd. stiuri, stark, groß, s. 6, 702, vgl. Sterchi 2, 392) = S.; Stär (oder S. = Schafbock, ahd. stêro, Ster, Sterchen: Schafbock; Eber. Dazu: Stärke, weibl. Rind; stieren oder stären: nach dem S. oder Stär verlangen, stierig sein (s. bullen, rindern etc.); nach auch tr.: (von S. und Stär) die Begattung vollziehn, bespringen. Stier als Fisch. Th. 217, wohl = Stör, ahd. sturo (s. Sterlett). Vgl. nam. 3, 654; 656. Mund- artl. Gen. Trist. 178) und Mz. 3, 196; 4, 381) Stieren.
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