Faksimile 0386 | Seite 1208
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Stemp-Stemp Stämp)e Stempel stempeln stempen Stend-Stemp Steng-Stemp Stenograph Stempie stempieren stempisch Stentor Stenzel stempen
Stémp~(Stämp)~e, f.; –n:
der obre Rand eines Kessels.
~el, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
(s. Stampf und Anm.):
1) Bergb.: starke Holzstämme, wie sie zur Grubenzimmrung gebraucht werden. Jablonsky 1133; Karmarsch 1, 171; Scheuchenstuel 233 etc., Gruben-S. ebd.; dazu z. B.: Firsten-S. (s. First 2); Strebe- S., zwischen die Wandruthen eingespreizt. Karmarsch 2, 173; Trag-S., welche die Wandruthen tragen. 172; Wehr-S., der Reibung des Förderseils wehrend etc. Ferner in Bezug auf die aufstampfende Bewegung:
2) zuw.: Etwas, womit Körper klein gestampft (zerstampft) werden, z. B.:
a) S. („stämpfel“. Spr. 27, 22), Mörser-S., Mörser-Keule, -Stößel (s. 6).
b) Die Pochwerke bestehen aus einer Anzahl S. oder Stampfen (s. d.), die .. das in dem Pochtroge enthaltene Erz zerstoßen. Karmarsch 2, 645; Poch-S. Scheuchenstuel 13; 181 etc., vergl.: Man legt sie [die Lumpen] in „Stämpfel“ auf der Papiermühl. Luther SW. 60, 95 etc.
3) Etwas, womit in aufstampfender Bewegung Etwas befestigt, fest eingekeilt wird, so:
a) Bergb.: S., Setz- S., Art Hammer zur Verkeilung der Schlösser an den Kunststangen etc.
b) (s. 5) Nadl.: in der Wippe d. h. dem zur Formung des Nadelkopfs und gleichzeitigen Befestigung auf den Schaft dienenden Fallwerk der (nach der Größe des Nadelkopfs) aus zwei hohlen Halbkugeln, dem sogen. Ober- und Unter-S. bestehnde Theil. 4) (s. 5) ein Werkzeug, um aufstampfend Etwas damit zu lochen (s. d. 2 und Durchschlag 1), zu „stämpen“, nam. bei Grobschmieden, z. B.: Huf-, Schienen-S., für die Löcher in den Hufeisen, Radschienen etc.; Hau-S. der Gürtler. 5) am häufigsten aber wozu auch 3b und 4 gehört eine Vorrichtung, wodurch in aufstampfender Bewegung Etwas Eindrücke, Zeichen von best. Form empfängt, dann auch: die so eingeprägten Eindrücke und Zeichen etc., z. B.:
a) eig.: S. zum Prägen (s. d. und nam. Karmarsch 2, 870 ff.), Präg-, Münz-, Medaillen- (G. 29, 149), Stanzen-S. (s. Stanze) etc.; Stahl-S., wodurch man die schönen Münzen hervorbringt. G. 28, 52; Ober- und Unter-S. eines Fallwerks. Karmarsch 2, 632; 721 (s. 3b); Rosetten-S., rosettenförmig; Kappen-S., Gesenk für das hohle Mundstück einer Reitstange etc.; ferner: S. der Buchbinder (s. Filet 3) etc.; S. auf Waaren, zur Bez. der Qualität, der Fabrik etc., so: Glas-S. in Glashütten nam. auf Flaschen etc.; Die Bäume angewiesen und mit einem Hammer oder S. geschlagen. Fleming J. 58; Forst-S. und dazu: Haupt-, Jnterims-S. Döbel 3, 93 etc.; S. auf Briefen, z. B. mit dem Namen des Absenders etc., ferner von dem Postamt herrührend: Brief-, Post- S. etc.; S. aufgedruckt als Zeichen der entrichteten S.- Steuer, z. B.: Steuer-S., Kalender-, Karten-, Papier-, Zeitungs-S. etc.; S. zum Zeichnen von Wäsche etc.; S. zum Brandmarken, z. B. Cham. 3, 292; Nun soll den S. | er auch empfangen, | der große Quäler: | es sei’n die Mäler | ihm aufgebrannt. Platen 6, 37 etc.
b) übertr. (s. a; prägen 1b) Daß solch ein Zug von je und je ein S. | erhabener Genien war. B. 31a; Mit dem S. einer willkürlichen Leidenschaft bezeichnet. G. 17, 251; 7, ,328; 13, 269; Sch. 1, 81 etc.; Den S. der Demuth etc. .. aufgedrückt. Prutz GschTh. 130; Ich muß | mich weigern, diese S. [die mit diesem S. geprägte Wahrheit] auszugeben. Sch. 278a; 1111a; Zu Gottes schönem Ebenbild | kann ich den S. zeigen. M. 1, 47; Ein Wort, vom heutigen S. gemünzet. V. H. 2, 356; W. 14, 165; 20, 310; Luc. 6, 167 etc.; Mit demselben Gold-S. .. hat er die Stiftungstage unsrer Freundschaft mir so tief in das Herz geprägt, daß der Rost der Zeit sein Bild so wenig daraus zu löschen vermag. Thümmel 7, 78 etc. 6) nach der Ahnlichkeit mit 2a, z. B.: der Kolben der Lustpumpe. Campe, nam. aber Bot. = Pistill, die Gebilde in der Mitte der Blumen (das weibl. Befruchtungs- organ).
~eln, tr.:
1) Bergb.: mit Stempeln (s. d. 1) befestigen, stützen, z. B. bildl. Mathesius Lthr. 201a.
2) Schiff.: mit einem Stempelbolzen (s. d.) einen Bolzen heraustreiben. 3) gw.: mit ein- oder aufgedrucktem Stempel (s. d. 5) bezeichnen:
a) eig., s. Stempel 5a, z. B. auch: Ungestempelte Karten, Kalender etc.; Stempelung. Erbvgl. Beil. 64 etc.; Ferner übertr. (s. Stempel 5b; prägen 1b etc.), z. B.:
b) Etwas als selten s. [bezeichnen]. L. 11, 534 etc.
c) Einen oder Etwas zu Etwas s. (vergl. b und ausprägen): Vorzüge, die mich zu einem würdigen Mitglied .. s. G. 19, 32; Der Geist wird zur Tüchtigkeit gestempelt. 23, 160; Jenes Wort zum Kunstwort gestempelt. 39, 377; 10, 57; 22, 201; 37, 250; 31, 431; Mich stempelte die Natur zum Helden. Klinger F. 309; Wo der Witz Alles zu Wahrheit oder Lüge s. darf. W. 33, 19; 32, 209; 31, 489; 13, 187 etc.
d) Der jede Albernheit mit dem Siegel der Vollkommenheit stempelt. Gentz Rev. 150; Newton machte seine Optik bekannt, um mit dem wunderlichsten aller Irrthümer ein ganzes Jahrhundert zu s. G. 39, 213; Platen 4, 233; W. 8, 106 etc.
e) Michel Angelo wollte in jede Nerve seiner Figuren die hohe poetische Kraft s. Wackenroder Kl. 174 etc.
f) ohne abhäng. Vhe.: So vergisst er das Wort, wenn auch von Erze gestempelt. G. 1, 268; Sich mit schon gestempelten hergebrachten Phrasen behelfen. 14, 172; Die Welt mag diese Verhältnisse s. und schätzen, wie sie will. 17, 308; Original, d. h. stark gestempelt von dem Charakter eines besondern Mannes. 33, 64; Ein neugestempelt Wort. W. HB. 2, 204 etc.; Zeugen etc. s., auf ihre Aussagen einwirkend. Zsstzg. s. die von prägen, z. B.: Áb-:
1) mit dem gehörigen Stempel versehn, z. B. bei den Buchbind., s. abrollen 2f; ferner nam. in Büreaus, z. B.: Briefe (Spielhagen Pr. 6, 170), Eisenbahnbillette a.; Zeitungen auf dem Steueramt a. etc.
2) abprägen, z. B. übertr. Zelter 2, 454. An-: Daß man .. diejenigen Bäume, so verkauft sind, damit anstempelt. Döbel 3, 93b etc.; Sich ein Geheimnis a. Kürnberger Am. 73, den Schein eines solchen annehmen. Āūf-. Āūs-: Spätere Herrscher haben diesen Adel weiter ausgestempelt. Arndt E. 275. Be-: Kohl E. 3, 155 etc. Eīn-. Uber-: Sie zu verwischen oder zu ü. L. 6, 370; Daß das Gepräge „aus dem Französischen“ fast Alles überstempelte. Volksz. 8, 144 etc. Um-: mit einem andern Stempel versehn: Die [Eisenbahn-] Billette für den nächsten Zug um-s. Hackländer Tag. 2, 152 etc.; übertr.: Die Passiva dieser Erbschaft in Aktiva umwandeln, die Fehler zu ebensoviel Tugenden um-s. Gervinus Sh. 1, 94; Hebel 4, 365; Die Unwahrscheinlichkeit zu Wahrheit um-s. FMüller F. 30; Musäus Ph. 2, 46; Tieck NK. 4, 6 etc. Ver-: stempeln in Bezug auf zu Versteuerndes etc.: Die Verstempelung der neuen Säcke. Erbvgl. Beil. 65 etc.
~en, tr.:
s. Stempel 4.
Sténd~, Sténg~ etc.:
s. Stä etc.
*Stenogrāph (gr.), m., –en; –en:
ein Stenographierender.
~īē, f.; –en:
Kurzschrift, nam. zum vollständigen Nachschreiben mündlicher Vorträge.
~īēren, tr., auch ohne Obj.:
stenographisch schreiben.
~isch, a.:
zur Stenographie gehörig, ihr gemäß etc.
*Sténtor (gr.), m., –s; –s:
bei Homer ein Krieger, „dessen Ruf laut tönte wie 50 andere Männer“. V. Il. 5, 785, danach als Gattungsw., auch: S.-Brust (s. d.), -Stimme etc.
Sténz~el, m., –s; uv.:
Tuchscher.: Holzhandhabe zur Bewegung des Läufers (s. d. 3f) wohl (vergl. Dietrich) nach einem Eigenn., s. Weinhold 94a.
~en, tr.:
fortjagen. ebd.; Dolksz. 8, 8 etc.