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II. Stécken: 1) intr. (s. Anm.):
sich wo befinden, mit versch. Nbnbegrissen, nam. daß das Subj. dort befestigt oder festgehalten ist, so daß es dort bleibt, nicht wegkann etc.; von persönl. Subj.: sich in unangenehmen Lagen oder Zuständen befinden, aus denen man sich losmachen möchte etc.; ferner mit dem Begriff, daß das Subj. verborgen ist, sich dem Anblick entzieht etc. Belege die hierzu kaum nöthig erscheinen finden sich, mit Rücksicht auf die Form etc., in der Anm. Wir erwähnen außerdem bes.:
a) Voll (s. d., vergl. hangen 1e etc.) s.; Als steck’ ihm die Brust voll Dolche. Rückert Mak. 1, 70; Als Alles .. voller Aufruhr steckte. Hagedorn 3, 9 etc., vgl.: Gesteckt (H. Ph. 13, 192; Seals- field TrR, 1, 76 etc.) oder steck- (Mathesius Pr. 25 etc.) voll sein, auch (schwzr.): Eine g’stackete Drucke voll Notizen etc. Gotthelf Sch. 251.
b) Ins (G. 38, 93; L. 4, 488; 7, 458; Sch. 322b etc.), seltner: in (Bahrdt 2, 52; 191) S. [oder Stocken] gerathen, kommen (s. 3c).
c) S. (oder: be-s. Ryff Th. 178; Waldis Ps. 75, 2 etc.) bleiben (s. d. 18), z. B. rein örtl.: Der Schlüssel kann s. bleiben [im Schloß] etc., aber auch (vgl. b): Ein Wort etc. bleibt Einem im Munde (W. 18, 7), in der Kehle (11, 241; 23, 231) s.; Sprich drauf los und bleibe nur nicht s. Luc. 6, 22 etc.; Glottiskrampf. .. Als leichterer . . . Grad bedingt dieser Krampf das sog. S.-Bleiben oder Ausbleiben der Kinder. Bock D. 414 etc.; Der in persönl. Eigenthümlichkeit s. blieb und es nimmer bis zur vollen Gegenständlichkeit brachte. Arndt E. 327 etc.
d) (vgl. c) S. lassen, z. B. den Schlüssel etc.; Etwas in der Feder (Stumpf 726a), es nicht schreiben etc.; Einen (G. 15, 18; Hebel 3, 502; L. 12, 258 etc.), best.: in der Noth (W. 11, 203), Patsche etc., ihm nicht heraushelfen (vgl.: in Stich lassen).
e) ugw. Steigrung des Partic. Präs.: In dem in der Erde s–dsten [am tiefsten in der Erde s–den] Wurm und [im] himmelhöchsten Adler. Heinse A. 2, 107. 2) tr., faktit. zu 1, z. B.:
a) Etwas wohin s., z. B. einen Braten an den Spieß; Würmer an die Angel; einen Brief ans Fenster, hintern Spiegel; Etwas ins Futteral, in die Tasche (s. d. und ein-s.), zu sich; einen Bissen in den Mund; den Ring an den Finger; das Schwert in die Scheide; das Panier auf die Mauer; Stecklinge, Pfähle in die Erde; ein Licht auf den Leuchter; die Pfeife (s. d. 1e) in den Sack; die Nase (s. d. 1k) in Etwas etc.; Einen dem Pfeil zum Ziel (Klag. 3, 12); Einen ins Gefängnis, ins Loch, ins Kloster etc.; in den Sack (s. d. 1n); in den Rock mit dem bunten Kragen (Herrig 27, 327), unter die Soldaten, ins Militär s. etc.; ver- alt.: Ihn beim Kaiser in Ungnad und Verdacht .. zu s. [bringen]. Zinkgräf 1, 154 etc.; gw. auch: Etwas in Brand s. (vgl. an-s. 2; ent-s.), dazu (veralt.): Brandstecker. Weidner 11 [Mordbrenner etc.]; ferner auch: Geld in Etwas (hinein) s., z. B. in ein Geschäft, in eine Spekulation etc., es darauf verwenden (so daß es darin steckt, s. 1) und dazu (vgl. verschießen 1b): Sich versteckt haben, dadurch, daß man zuviel Geld in Etwas hineingesteckt, geldklamm sein, s. Adelung.
b) Etwas fest s., z. B. Nadeln; Etwas mit Nadeln; die Pelerine (Lewald W. 1, 311), die Zöpfe (G. 21, 188) etc., auch bloß: [Da sie] selbst ihr Halstuch s. kann. W. 11, 167; Einer Dame das Haar, den Kopfputz s., sie koiffieren (s. d) etc., auch (s. binden 3f): Etwas los-s., das Festgesteckte losmachen, s. ab-s.; Steck mich los! H. 8, 348, hilf mir mich entkleiden etc.
c) (s. a) Zuw. bleibt das Wohin als bekannt oder selbstverständlich weg und dann kann auch ein Wo hinzutreten, z. B.: Stecklinge, Kohl (Lewald Hel. 2, 47), Erbsen, Melonenkerne s. [in die Erde] im Garten; Also stecket man die Steckgarnein einer Reihe (vgl. b). Döbel 2, 181a etc.; Stangen bei (oder zu) den Bohnen, Reben etc. s.; schwzr. auch übertr.: Einen Stecken bei Etwas s. (s. Recke, Anm.); Grenzpfähle zu s., von denen er sich nicht entfernen darf. Forster Br. 1, 323; Der menschl. Geduld sind ihre Grenzen gesteckt [wo sie aufhört]. Immer-. mann M. 1, 36; Wird ihnen hie ein Pflöcklein (s. d.) dafür [davor] gesteckt. Luther 5, 150b; 221a; Lieber .. als noch länger diese Alfanzereien; ich werde einen Sticken dabei s. Klencke Parn. 1, 298, der Sache ein Zielsetzen, ein Ende machen, s. Brem. W. 4, 1022, vgl.: Das Weibsbild habe mir den Zinken (s. d.) gesteckt [versch. e], die Leviten gelesen und ich sei ein dienstbarer Esel geworden. Spindler St. 1, 9 etc.; Ein Ziel (s. d. u. Zweck) s., zunächst: Schützen etc.; Er hat sich selbst gesteckt den hohen Zielpunkt. Knebel 1, 41 etc.; Hoch- (Sch. 1047a; G. 13, 120), selbst- (11, 11) gestecktes Ziel etc.; minder gw.: Ein .. Lichtlein .., | das warnend Gott am Abgrund [auf-] steckt. Lenau Sav. 224 etc.
d) (s. b) verallgemeint: Hauben s. (z. B. W. 36, 318, vgl. Schm.) = Putz machen, dazu: Auf- oder Haubensteckerin.
e) Einem Etwas s., häufiger und richtiger (vgl. zu-s.) als stechen (s. d. 21): Daß er die Sache dem französ. und engl. Kabinett habe s. lassen. Ense T. 4, 84; Gutzkow R. 6, 97; 8, 15; Hartmann BB. 208; Kosegarten D. 2, 197; L. 13, 247; 304; Nath. 4, 8; Sch. M. 2, 241; Weiße Kom. Op. 3, 95; W. Luc. 6, 30 etc., vgl.: Aus Freundschaft bin ich hergelaufen . ., um dir einen Zinken (s. d.) zu s. Wilkomm Bann. 2, 153 (versch. c).
f) Einem eine (Ohrfeige etc.) s., wohl richtiger: stechen (s. d. 19).
g) Ihr mögt mich s. und pflöcken (s. d. 2). Weise Abs. 338, s. stöcken. 3) refl., z. B.:
a) mit pers. Subj. (s. 2a): Stecke dich nicht in mancherlei Händel. Sir. 11, 10; Warum s. Sie sich zwischen Hänschen und Gretchen? B. 498a; Ich steck [versteck] mich ins Rohr. G. 9, 77; Hinter die Schwierigkeit der Versuche steckt sich die ganze newtonische Schule. 39, 313, Das ist ihre Zuflucht, Ausflucht etc.
b) (s. a) weidm.: Wild steckt sich: wenn aufgejagtes sich verbirgt. Laube Br. 290 (vgl. 1: S.: sich aufhalten. ebd.; Döbel 1, 19a); Überall war das Wild nur durchgezogen, ohne sich „gesteckt“ zu haben. Gartenl. 11, 327a etc., auch (s. c): Das Wild steckt sich bei einer Treibjagd, kann nicht weiter.
c) (s. 1b; c) Die Arbeit stecket sich [stockt]. Drollinger Gd. 85; Der Fußsack steckte sich [saß eingeklemmt fest etc.]; Uli mußte ihn emporreißen. Gotthelf U. 1, 275; Als der Knoten sich s. will, zerschlägt ihn etc. 335; Das Wasser steckt [staut] sich etc. 4) Stecker, in Zsstzgn, s. 2a; d.
Anm. S. stechen, Anm. Im Allgm. gilt heute überwiegend schwache Abwandl., doch galt und gilt für 1 auch starke, z. B. vgl.: Was staket ihr denn so beisammen? Sch. M. 2, 238, dem gewöhnlichern Gebrauch gemäß ge- ändert: stecktet. Sch. 129a; Der Degen stak so an der Seite. Börne 1, 229 (Es stack [vgl. Sanders Orth. 36] wirklich Etwas dahinter. 2, 435); Freiligrath H. 125; Gellert 1, 101; G. 9, 77; 83; 16, 87; In diesem Thiere stak ein verwünschter Prinz. 17, 96; 19, 181; 23, 129; Das Unheil, in welchem wir staken. 25, 76; 86; 28, 65; Stak sein Wagen nicht im Hohlweg zw. Thür und Angel eingeklemmt. 34, 4; 35, 81; 38, 125; Gutzkow R. 8, 342; Hartmann E. 52; 181; Unst. 2, 295; Heine Rom. 289; Da stack der Hase im Pfeffer. vHorn Schmj. 33; Stak in Schulden .. bis über die Ohren. Prutz Mus. 2, 142; Rückert Rost. 106; Sch. 119a; 709a; 873b; W. Luc. 5, 107 etc.; Wenn ich in dem jungen Menschen „stäcke“ [an seiner Stelle wäre]. G. 28, 39; Schrie als stäke sie am Spieß. Gutzkow R. 1, 351; Platen 2, 89; W. 14, 158 etc.; ferner im Präs.: Wo stickest du? G. 9, 8 (34, 7), in der Bearbeitung „für die Bühne“: Wo steckst du? 35, 9 —; 9, 208 etc.; Nun „stickestu“ in deinem Unglück. 2. Sam. 16, 8; Stickst in Jammer und Noth. Luther 8, 315a etc.; Wie ein Nagel in der Mauer zw. zwei Steinen stickt, also stickt auch Sünde zw. Käufer und Verkäufer. Sir. 27, 2; Der Vater frägt ihn, wo er stickt. G. 2, 141; 6, 296; Das stickt dir gewaltig im Kopf. 9, 210; Die Kirche stickt zw. Gebäuden, die etc. 26, 36; Dahinter stickt was. 34, 263; 262; Ich weiß wohl, wo dir’s stickt [was dir fehlt]. 214; 288; Erkennt der Mensch, was in ihm stickt [verborgen ist]. Kestn. 195; Merck 1, 253; Stein 1, 136; 292 etc.; Gutzkow Liesl. 99; König Kl. 3, 303; Luther 6, 142a; Hier liegt’s, da stickt’s. 8, 314b etc., veralt. auch (vgl. quillen): Dazu, als ein junger Mensch täglich in Fahr seiner Seelen sticken muß. 5, 267b etc.; selten Partic.: Es könne Keiner den Andern .. richten, er sei denn in ihm gestocken. Zinkgräf 1, 223 etc., wozu wir bem., daß überwiegend als Hilfszeitw. haben gilt (z. B. G. 2, 71; Gutzkow R. 4, 6 etc.), doch mehr oberd. auch: Ich bin so wohl darin gesteckt als alle Andern. Luther 5, 83a; 6, 232a; SW. 61, 71; Ich bin diese drei Wochen über immer zu Hause gesteckt. W. Merck 1, 217; Im Dreck gesteckte [s. gebliebne] Wagen. Möser Ph. 2, 289 etc. Veralt. Jmpf.: stackte, tr.: Hammer RH. 276; Opitz 1, 141 etc. (auch intr.: Richt. 4, 22) und stack, tr. (s. zusammen-s.).
Zsstzg., ohne Bem. tr., z. B.: Áb-:
1) [2b] Die Astern vom Busen a. Thümmel 5, 57; Eine Schleife a. Waldau N. 1, 288 etc.; Das Haar a. [auflösen]. Gutzkow 3, 77.
2) Die Jungen a. (s. absetzen 5), z. B. von Hunden (Winkell 1, 397), Schweinen etc.
3) [2c] mit eingesteckten Pfählen, Pflöcken etc. abgrenzen, abmarken etc., eig. (s. abstechen 1b): G. 12, 287; 27, 80; Immermann M. 2, 189 etc.; übertr.: Gesichtspunkte (H. 4, 43), sich seine Pflicht (Wackern. 4, 1218²³) a.; Wie ließe bei Solchen sich mit elendem Pfahlwerk alltäglicher Worte der Bereich einer ugw. Freundschaft a.? König Kl. 3, 321; vgl.: Einen Zirkel [Kreis] um sich aus-s. Thümmel 1, 114; Eine Stadt .. angelegt oder „ausgesteckt.“ Gartenl. 9, 140b. An-:
1) [2a] das Obj. steckend an Etwas befestigen: Den Braten a., an den Spieß; den Degen, an die Seite; Ringe, an den Finger; das Rad, an die Achse; Bänder, Ärmel, Kragen, ans Kleid etc.
2) [2a] in Brand stecken: Etwas (mit Feuer); ein Feuer; (ein) Licht; Einem das Haus über dem Kopf (Iffland 3, 1, 22) a.; Dem Teufel eine Kerze (s. d. 1) a. müssen; Der Blitz [hat] die Scheunen angesteckt. G. 2, 219; Dieser Fackel heiße Gluth | steckt die Geister an (s. 3). Gryphius (Wackern. 2, 402¹⁴); 400³³; Einem über Etwas ein Licht (s. d. 5) a. Sch. G. 1, 12 (häufiger auf-s., s. d. 2) etc.; Volkswitz: Ein Haus a., anbrunzen (s. d. und brunsten).
3) (s. 2) durch oder wie durch Kontagium (s. Miäsma) sich oder Etwas verbreiten und so das Obj. afficieren, eig. und übertr.: A–de Krankheiten; Ein räudiges Schaf steckt die ganze Herde an. Sprchw.; Es steckt der Irrthum an. G. 13, 192; 14, 245; Der Baum wird seine Nebenstämme a. Immermann 1, 45; Das Hoffen steckt an wie das Fürchten. Lewald Leb. 3, 39; Ehe derselbe Schwindel auch die übrigen Truppen ansteckte. Sch. 972b; Unangesteckt von dem Schwindel. 905a (Shakspeare 6, 344); Schwärmerei steckt wie der Schnupfen an. W. 3, 14 etc.; Ansteckungen.
4) Ein Faß a., s. anstechen 4, vgl. 5a.
5) Bergb.:
a) Ein Bohrloch a., das Bohren ins Gestein beginnen (vgl. 4).
b) die Pfähle bei der Grubenzimmrung anbringen.
Āūf-:
1) in die Höhe stecken etc., z. B.:
a) Das niederhängende Kleid, die Gardinen; die Haare a. (G. 30, 421), mit Putznadeln (Böttiger Sab. 5), in eine Locke (G. 21, 231); die losgegangne Flechte (Gutzkow Z. 4, 354), einen Kopfputz etc. Hierzu viell. die RA.: Ein andres Gesicht (s. d. 2c), eine andre Miene (s. d.) a., vgl. aufsetzen 1c, z. B.: Sein grämliches Antlitz, das er über die Ruhestörung aufgesteckt. Gartenl. 10, 205b etc.
b) Etwas steckend aufrichten, nam. auf einen höhern Platz etc. stecken, so daß es weiter hin sichtbar ist etc., z. B.: Einen Hut a., auf eine Stange. Sch. 545b; Wackern. 2, 831¹ etc.; einen Kranz, auf den Giebel. G. 15, 119 etc.; einen Reif (s. d. II 1a), als Wirthshausschild; ein Schild. WhMüller 1, 125; eine Fahne. Sch. 776b; ein Panier. G. 9, 181; ein Ziel; Etwas als Zweck und Ziel etc.; Ein so hochaufgestecktes Ziel. G. 16, 139; Seine Schriften stecken unserer Literatur kein Ziel auf, aber etc. Gutzkow B. 306 etc.; Ein Licht a., auf den Leuchter etc.; So steckt der Pol dem Pole Kerzen auf. Platen 2, 42; Einem ein großes (Thümmel 3, 24), ein helles (Wackenroder Kl. 16) Licht (s. d. 5) über Etwas a. (vgl. an-s. 2); Der zcoße Scaliger „stackt“ auf die helle Flamme. Opitz 1, 189 etc.
c) Futter a., auf die Raufe (s. d.), auch bloß: Der hat seinen Thieren schlecht über Nacht aufgesteckt. Auerbach D. 4, 72; 1, 6 etc.
d) Eine Laube aus Maien a. G. 7, 154, sie aus aufgesteckten (b) Maien bilden; Das Zelt mit Grün a. Fleming 615 etc., vgl.: Das Haus mit Rosen aus-s. Uhland 151; be-s. (1).
2) Etwas a., auffliegen lassen, aufgeben (vgl. etwa: Kreuz 2i oder: Den Löffel s. d. 1 a. etc.), z. B.: Wenn er sich’s nur zur Warnung nimmt und das Wildern aufsteckt. Gartenl. 11, 659a; Ein Kollegium a. etc.
3) Viel (Zinkgräf 1, 207), nicht viel (3, 225; Rank Arm. 177; vHorn rhD. 2, 47), Nichts (Schmj. 158) a. bei Etwas, gewinnen, verdienen. Āūs-:
1) Etwas heraus-s. zur Schau (s. auf-s. 1b): Eine Fahne, ein Zeichen, einen Reif etc.; selten: die Nase zum Fenster (Gotthelf G. 265) etc.
2) s. auf-s. 1d.
3) s. ab-s. 3. Be-:
1) (veralt.) intr.: s. [1c]: Adelung; Grimm etc.
2) das Obj. mit etwas daran, darauf etc. Gestecktem versehn: Mit Blumen, Maien etc.; die Finger mit Ringen; die Angel mit Fliegen; die Leuchter mit Kerzen (Olearius Reis. 241b); Rankgewächse mit Stangen; Bergeisen (mit Stielen) b. etc.; vgl.: Die Feldhühner b., Steckgarne zu ihrem Fang aufstellen. Adelung. Bēī-: Etwas b., zu sich stecken. JP. 21, 22 etc., nam. auch: heimlich bei Seite. Gleim 3, 78 etc.; Einem Etwas b. G. 16, 195, vgl. zu-s., im Einverständnis mit ihm; Einen b., sofort ein-s. (s. d. 2). Dúrch-: hindurch s. Eīn-: das Obj. als hingehörig wohin stecken, z. B.:
1) mit sachl. Obj.: Das Schwert e., in die Scheide; Blumen e., ins Haar. Forster R. 1, 302 etc.; Etwas e., zu sich, in die Tasche etc.; bildl.: Jemandes ganzes Herz e. Sch. 209b (vgl. stehlen etc.); nam. auch vgl.: Unmöglich steckt den Schimpf der König in die Tasche. Gotter Sch. 32 Beleidigendes etc. geduldig hinnehmen. Ense H. 122; G. 16, 182; Gutzkow R. 8, 330; Shakspeare 6, 284; W. Luc. 1, 39 etc.; schwzr.: Gesagtes revocieren. Pestalozzi 1, 34 etc.; veralt.: Einem Etwas e. [einflößen]. HSachs 3, 3, 42b; Schaidenreißer 11b etc.
2) Einen e., ins Gefängnis. G. 9, 292; 23, 385 etc. Ent-: (veralt.) entzünden (s. d., vgl. an-s.), entbrennen machen: Laß deiner Flammen heil’ge Gluth | manch ausgebranntes Herz e. Abschatz (WhMüller B. 6, 177); Creuz 1, 57; 91; Gryphius SchwSch. 26; 28; Pap. 2, 575 etc. Er-: (veralt.) ersticken machen: [Das] erstecket den Geist. Abschatz (WhMüler B. 6, 141 geändert: ersticket), früher sehr gw., s. L. 5, 316; Grimm etc. und z. B. noch Haller 203; Oken 7, 1583. Fórt-. Hêr-:
1) [1] Sein einer Fuß stak .. aus dem Netze hervor. Geßner 3, 110 etc.
2) [2] Etwas hinauf- (G. 9, 293), die Schnauze hinein- (5, 137), heraus-, hervor-; den Faden hindurch-s. etc. Hínter-: s. vor-s. 3. Lōs- [2b]. I.
Um-: anders stecken:
Den Kopfputz etc. II.
Um-: rings be-s.:
Mit Rosen (Hohel. 7, 2), Maien (Hagedorn 2, 174), Leimruthen (Stumpf 612a) um-s.; auch: steckend umgeben: Bücherhauf | .., den.. ein angeraucht Papier umsteckt. G. 11, 20. I. Unter-: unter Etwas stecken:
1) [1] intr.: Ob nicht unter der Krankheit . . Hexerei mit unt. müßte. Ettner Doct. 181.
2) tr. sowohl örtl. (vgl. II) als auch von Etwas, das, als Theil, einer Gesammtheit einverleibt wird (vgl. unterstoßen): Ihr Regiment sei bloß untergesteckt worden. L. Barnh. 4, 6; Die Missethäter bei ihrem Kriegsvolk untergesteckt. W. Luc. 1, 276 etc.
3) refl. (s. 2): sich unter Etwas bergend stecken: Der sich bei schlechtem Wetter gegen ein geringes Schlafgeld untersteckt. G. 24, 22; Schienen sich manche Reste der Baukunst in der neuen Kirche hie und da untergesteckt zu haben. 23, 345. II. Unter-: ugw. statt I 2örtl.: Ein Hasenbalg ist zum Futter untersteckt. Logau (L. 5, 201); korrekter, doch selten: mit Untergestecktem versehn, z. B.: Mit einem Hasenbalg untersteckt. Ver-:
1) Etwas; Einen; sich v., verbergen (s. d. und bergen 2, nam. 2b), z. B.:
a) vor Einem, der das Obj. nicht sehn soll, z. B. refl. aus Scham, daher (s. schämen 1b, Schluß): Sich vor Einem v. (Ramler F. 2, 290 etc.) oder ver-s. müssen, weit hinter ihm zurückstehn.
b) V. (Scherr Bl. 1, 230), häufiger: V–s (G. 18, 39; 39, 415; 40, 105; Sch. 1, 104 etc.) spielen (mit Einem oder Etwas), eig. von einem Spiel, wobei es gilt, Pers. in ihrem Versteck (s. d.) aufzufinden; danach übertr.
c) Etwas etc. wo oder wohin v., z. B.: hin-v. G. 12, 15; Sch. 1084b; W. 34, 273 etc.; hinein-v. G. Zelt. 1, 361, s. nam.: Die zärtlichsten Winke hatte er in den Stellen [also: wo?], wo er mit Beata zusammenspielte, hineinversteckt. IP. 2, 194 etc.; ferner: Einen oder sich etc. auf dem Berge (Am. 9, 3); in der Höhle (1. Kön. 18, 4), im| Hause (2, 11, 3), im Laube (W. 10, 71), sich in andern Gestalten etc. (Monatbl. 1, 181b; G. 24, 72) etc.; Etwas hinter einem Pfeiler (Kohl J. 2, 365), den scheuen Blick hinter dem Liede (Engel 7, 326), Entwürfe hinter jugendlichen Unbesonnenheiten (Sch. 1078b), die verächtlichsten Sitten hinter einer übertünchten Außenseite (W. Luc. 1, 234) etc.; Kunst unter dem Anschein der äußersten Leichtigkeit (W. 15, V); sich zwischen den Reitern (Platen 4, 204) v. —; Sich in die Höhle (Jos. 10, 16), Etwas ins Gras (Göckingk Lieb. 159) v.; Die ihren Deutschen gern ver-s. | in einen Kurzrock. Gleim 3, 297; Die Erze [mochten] sich ver-s. | in tauben Kies. Rückert 1, 167; Der böse Feind, in eine Fledermaus versteckt. W. 11, 165 etc.; Sich hinter die Schürze (G. 9, 325), hinter Einen (Sch. 656b), hinter die Tugend (Börne 1, XXI) v.; Schlimme Absichten hinter zuthunliche Freundlichkeit (Gutzkow R. 5, 147), den Ingrimm hinter lächelnde Hofgesichter etc. (W. 22, 249; 5, 237; 19, 183) v.; Sich unter die Bäume (1. Mos. 3, 8), Fässer (1. Sam. 10, 22) v.; Landstreicher, unter welchen Namen sie sich auch ver-s. wollen. W. 9, 43 etc.
d) adjekt. Partic. pass.: nicht offen daliegend: Verstecktes Thal. Sch. 527b; Der Wahrheit tiefversteckter Born. 72b; Ein grasversteckter Bach. Freiligrath 1, 346 etc.; bes.: nicht offen und ehrlich, von Pers. und ihrem Sinn, Handeln etc.: Dem Versteckten offne Frage! 2, V; Er war verschlossen und doch nicht versteckt. Garve; Ich bin offen und gutmüthig . ., du bist versteckt und still. G. 21, 223; Das Spiel versteckter Plane. 17, 314; Gutzkow R. 8, 47; Den verstecktesten der Geister, | den lügekundigsten. Sch. 383b etc.; Eine unverstecktere, reine Seele. Thümmel 7, 108 etc.; (Un-) Verstecktheit. 2) selten wegen Verwechslung mit 1 in andern Bedd., z. B.:
a) steckend verbrauchen: Alle Nadeln etc., s. auch [2a, Schluß].
b) steckend versperren: Einen Weg, eine Thüre etc.
c) Etwas unabsichtlich an einen falschen Platz hin-s., vgl. verlegen 2 und refl.: Man war sicher, daß sich Nichts versteckte und verlor. G. 39, 228.
Vōr-:
1) vor Etwas stecken, z. B.: Den Achsnagel oder die Lünse; einen Pflock (s. d.), Riegel (s. d.) v., als Hemmnis, Hindernis etc.; Eine Brust-, Tuchnadel etc.; Bäffchen (Immermann M. 4, 291) etc. v., auch intr.: Sie haben da eine goldne Nadel v. Thümmel 2, 215 etc.; Dem Pferde Heu v. Keller gH. 2, 417, auf die Raufe etc.
a) Dazu: Vorstecker, z. B.: Nagel, Pflock zum V., s. Fortstecknagel.
b) ein vorzusteckender und ins Mieder zu schnürender Brustlatz. Gartenl. 10, 626a; Hausbl. (56) 1, 339; Schm.
2) (s. 1) Einem oder sich ein Ziel, Etwas als Ziel v. etc. Cham. 5, 147; Zinkgräf 1, 305 etc.; Wechselwinde treiben | seitwärts ihn der vorgesteckten Fahrt ab. G. 2, 59 etc.
3) Etwas weiter nach vorn hin stecken (Ggstz. hinter-, zurück-s.), vgl.: Den Kopf voran- s–d. L. Barnh. 2, 2 etc. Wég-. Zū-:
1) steckend zumachen, schließen: Das Tuch mit einer Nadel; das Etui (Alexis Neap. 111) z. etc.
2) Einem Etwas z. (vgl. beis.), z. B. G. 18, 115; 20, 92; Gutzkow R. 8, 172; Die geheime Liebesbriefchen so geschickt zu-zu-s. wissen. W. Luc. 5, 146 etc. Zurück-: z. B.:
1) wieder an den frühern Platz stecken. W. 20, 110 etc.
2) s. vor-s. 3: Gutzkow R. 2, 376 etc. Zusámmen-: z. B.: Etwas mit Nadelnz. etc., ferner: Weil sie so die Köpfe (s. d. 2d) zusammensteckten. Luther 5, 532a; W. 6, 183; 413 etc. (ugw.: Alle „stackt“ zusammen ihr die Köpfe. Schlegel Sh. 8, 81).