stechen
Stéchen, stāch, stǟche; gestóchen; stichst, sticht; stích! tr.; intr. (haben und — s. 3a — sein):
1) mit — oder wie mit — einer Spitze bohrend, verwundend in Etwaseindringen, oder: sie so eindringen machen — vgl. beißen 5 und (für die Fügung in eig. und übertr. Bed.) 6 und Anm. 1; hauen 2 etc. —, z. B.:
a) Jemand sticht mit einer Nadel etc.; Die Biene sticht (mit dem Stachel); Die Nadel, der Stachel, der Bart des Küssenden sticht; Kaum noch sticht sein Kuß. Th. 15, 130 etc. —
b) In Etwas s., z. B. 19, 37; in ein Wespennest (s. d.); Ein Dornzweig, der in eines Trunknen Hand sticht. 26, 9 etc.; ferner: Zarte Saatenspitzen s. | aus den Furchen. 51 brechen hervor (s. d); Jenem Berg, der in die Wolken sticht [ragt]. 12, 230 etc. —
c) Einen sticht — Jemand mit Nadeln etc.; eine Biene, Schlange etc.; Wann dich die Lästerzunge sticht (s. 18d). 77a etc.; auch (s. 18b): Sie wird keine Hitze noch Sonne s. 49, 10 etc., auch mit Angabe der Wirkung: Einen. zu Tode 512b) oder todt (nieder-. 9, 113; 843b); mit dem Spieß in die Erde (1. 26, 9); (mit der Lanze, s. 3) vom Roß, Pferd 9, 13; Rost. 94b), aus dem Sattel V. 165) etc.; mit den Dornen fort- Rom. 164) s., s. 27. —
d) selten refl.: Man siehet .. aus dürren Flächen | sich junges Gras und Kräuter s. 9, 318 (s. b); Will in sein Schwert sich s. [stürzen]. 4, 1122¹³ etc. —
e) Einem den Degen in den Leib, den Stachel ins Herz s. etc. —
f) Eine m ein Loch in den Arm, eine tiefe Wunde, Ohrlöcher s.; Ihr sollt euch nicht Male s. 5. 14, 1 etc. —
g) Bei Nennung der getroffnen Stelle und der getroffnen Pers. in schwankender Fügung, vgl.: Er stach ihn (2. 2, 23; 3, 27) — ihm 270a) in den Wanst; [Der Rohrstab] stach sie durch die Seiten etc. 29, 7 etc.; Du [Schlange] wirst ihn in die Ferse s. 1. 3, 15; Merck 2, 137; Sie hat mit ihrer Zunge mir | recht schlangenartig in das Herz gestochen. Lear 2, 4 etc.; Es sticht mich in meinen Nieren (s. 18a). 73, 21 = Wenn itzt der Bösen Glück mein Herz betrübt | und mir in mein e Nieren sticht. Weßhalb sticht das Wort| mich wie mit Nadeln in das Herz? DW. 131; Des Leides, | das Raimund’s Freunden in die Herzen stach. A. 157 etc.; Wenn die Mittagsgluth sie auf die Scheitel sticht (s. 18b). 20, 34, häufiger (s. brennen 5d): ihnen etc. (s. 18h). Hierzu gehören oder hieran schließen sich die folgenden, nur der Übersichtlichkeit halber gesonderten Anwendungen. —
2) (s. 1) mit spitzen Werkzeugen, wie Grabsticheln etc., vertiefte oder erhabne Figuren in einer Fläche erzeugen (s. gravieren 1), auch in Bezug auf Abdrücke: Ein Petschaft s.; Wappen, Figuren in Stahl, Stein s.; Ein Bild in Kupfer, in Stahl s.; eine Kupferplatte s. etc. —
3) (s. 1) „ritterlich mit Lanzen kämpfen in Ernst oder Schimpf“. turnieren (s. 1c) und z. B.: In den Ritterzeiten verpanzerte man sich, um auf einander zu s. 11, 327; Er sieht den Ring, in den er mit seiner Lanzen s. will, scharf genug, aber . er stößt . . vorbei. 7, 388 (vgl. bildl.: Wiewohl er ganz daneben sticht. 1, 393a, das Ziel verfehlt etc.); Man .. stach den Ring. Ros. 75 etc. (s. 22); daher übertr. = rittern 2, beim Scheibenschießen, Würfelspiel etc.; s. auch 14; 16b; 22; 25; 28f etc.; ferner: Den Gegner oder Mitbewerber ab-, aus-, hin-s. etc., s. 2, 394. —
4) ein Thier mittels eines Stichs tödten, nam.:
a) Einen Bären s., auf der Jagd oder bei Thiergefechten (s. Bärenstecher. B. 2, 56; 193a; 514b); Man soll die Bärenhaut nicht verkaufen, ehe der Bär gestochen ist. Sprchw.; Er schwingt den breiten Spieß zum Bären-S. A. 185 etc. —
b) bes.: ein Thier schlachtend: Machte Augen, wie ein Schwein,: das gestochen werden soll. Sch. 6 etc. —
c) von dem Fang mancher Wasserthiere: Hechte s. (oder spießen); Aale s. (übertr., s. Aal 1); Quappen s. (vgl. 149* 19); Das Aal-, Biber-, Hecht-S. etc. —
5) von Schießgewehren mit einem Stechschloß (s. d.): Übrigens muß man mit geringer Anstrengung s., d. h. die Schärfe des Stechers (s. 1) in den Einschnitt der Nadel (s. d. 1i) einsetzen können. 3, 373; Ich steche . .; rühr’ ich diese kleine Nadel und Du bist auf der Stelle mausetodt. 10, 210 etc. —
6) Arzn.: Einem den Staar (s. d. 2) s., eig. und bild., s. ferner 18a. — Bergb.: Lauer (s. d. III) s. — 7) Fechtk.: auf den Stoß fechten, im Ggstz. zu hauen, s. d. 1, auch für die sprchw. RA.: Nicht gehaun und nicht gestochen. — 8) Gärtn.: Spargel (s. d.) s., ab-, aus-s. — 9) Hüttenw.: das Auge (s. d. 13h) des Schmelzofens mit spitzem Eisen (dem Augen-, Stecheisen) öffnen (auf-s.) und so das flüssige Erz ablassen (s. d. 2), „ab-s.“ (s. d. 2c). — 10) kaufm.: (veralt.) vom Tauschhandel: Waaren um Waaren s. (um-, ver-s. 4). — 11) Landw.: Rasen, Plaggen, Torfsoden s., ab-, aus-s.; Das Torf-s. — 12) Pferd.: mit spitz ausgestreckten (weit vorgreifenden) Vorderfüßen traben. — 13) Schiff.:
a) Das Schiff, der Schiffende sticht [geht] in (die) See (oder ein. 254a), fährt aus dem Hafen, der Rhede ins offne Meer, vgl.: Schwimm hin, mein kleines Schiff! stech [s. Anm.] in die blaue Tiefe. 1, 249 etc.; ugw.: Sie stieg .. in ihre Gondel nieder, | stach plötzlich mitten in den Fluß. 5, 117; s. ab-s. 10. —
b) (Dicht) beim Winde oder in den Wind s., auf-, bei-s., möglichst dicht beim Winde (s. d.) segeln. —
c) Zwei Taue an, auf einander (oder zusammen-, auf-) s., sie durch einen Stich, d. h. leicht aufzuziehnden Knoten in?einander befestigen, z. B.: Die Bulienen an das Spriet s. etc. —
d) (Dem Anker mehr) Tau s., aus-s., längen (s. d. 2d). — 14) Spiel:
a) s. 3. —
b) (s. 3) Eine Karte sticht eine andre, gilt mehr, trägt über diese den Sieg davon, und: Mit einer Karte eine andre s., nehmen, auch übertr.: [Hutten] sah Fürsten in die Karte, | trumpft’ ab und stach genug. 2, 110 etc.; s. Sau 6; Bube 4 etc. —
c) Jeden einzelnen Kegel zu treffen oder zu „s.“ 9, 684a, durch unmittelbares Treffen mit der Kugel umwerfen etc. — 15) Web.: Das Blatt (s. d. 3a) s., zum Beginn des Webens mit den Kettenfäden durchziehn etc. — 16) weidm.:
a) von manchen Thieren, die mit spitzer Schnauze, spitzem Schnabel nach Nahrung in die Erde bohren und wühlen, z. B. von Schnepfen, vom Dachs 1, 37a) etc. —
b) (s. 3) von den Männchen kleiner Vögel, die um die Buhlschaft mit andern kämpfen: Auf einander s.; Hört nun der Ständer diesen [Finken] im Bauer singen, so sticht er nach ihm herunter. 2, 243; Finken aufs S. zu fangen. ebd. —
c) „Stich!“, Ruf an den Hühnerhund, aufzuspringen. 1, 109b etc., s. auf-s. 7. — 17) aus einer Masse mittels eines hineingesteckten (gw. spitzen) Werkzeugs einen Theil herausheben: Wein aus dem Faß (heraus-) s., mittels des Stechhebers (s. d., und an-s. 4); Butter aus dem Faß s. etc., s. Stecher 3d. — 18) von Empfindungen und Wirkungen, die denen des S–s mehr oder minder ähneln, z. B.:
a) von Schmerzen, leiblich und seelisch, s. 1f: Die Milz sticht uns nach einem starken Laufen. Wollt ihr Milzweh haben und euch Seiten-S. lachen. Sh. 2, 245, S. oder Stiche in der Seite etc.; Bis ein s–der Schmerz ihn jäh durchzuckt. Ver. 59; Jammer, | der s–d schwer mir auf dem Busen liegt. 6, 248; Kein Bösewicht, den nicht Das, wodurch er dem Gegner wehe that, jetzt im Herzen stech und nage. 10, 280 etc. —
b) Die Sonne sticht (s. 1b; f), brennt heiß. —
c) Mir wird bang mit dir. .. Was s. deine Augen! H. 2, 2, 167, heften sich gleichsam durchbohrend auf ihr Ziel; Mit den s–den Raubvogelaugen. R. 3, 4; Ein s–der Blick etc. —
d) Ein Witz .., zu s. oder liebzukosen | gleich aufgelegt, doch lächelnd, wenn er stach, | und ohne Gift. 3, 8 (hier von harmlos satirischen Außrungen, zumeist aber — s. 1c; f — von verletzenden, kränkenden, tief verwundenden); War in Dem Allen Nichts, das dich gestochen [getroffen] hätte? bist du nie roth geworden. Luc. 6, 60 etc.; Jean Paul stach schon in den grönländischen Processen auf Lavater. Lit. 5, 329, machte ihn zur Zielscheibe seines Spottes, Witzes (s. 22; an-s. 9; be-s. 3; sticheln etc.); Das wird sollen gestochen sein. U. 2, 193 etc. —
e) Vernehmt, was mich am Nachbar sticht! [pikiert, verdrießt]. 145; 81 etc., vgl.: Ich war angestochen und wollte gehen. 14, 82. —
f) von Etwas, das gleichsam prickelnd, Einen nicht ruhen lässt, z. B.: Flößt uns ein s–des Interesse ein. (44) 1345b; Seine Bedürfnisse . . heischen s–d ihre Befriedigung. 6, 343 etc. (s. g—i). —
g) (s. f) Einen sticht [treibt] ein Kitzel (s. d.: der Muthwille 9, 368), Übermuth; der Muth, dem Befehl zu trotzen 535a); ein Gelüst 8, 261); der Vorwitz Luc. 4, 279); die Neugier oder (schwzr.) der Gewunder helf G. 35) etc.; Madam such einen andern Freier! | mich sticht | der Haber (s. d.) nicht. 11, 72 etc. —
h) (s. f) Etwas sticht Einem (selten: Einen, s. 1f) in die Augen (s. d. 11h), in die Nase (s. d. 1r) etc. —
i) (s. f) Von solchen unter ihnen sden Schweden], die der Schwede zu stark sticht. Nat. 70, in denen das Nationalgefühl zu stark hervortretend sich geltend macht etc. — 19) Einem eine Maulschelle s. [geben], auch: eine Quappe (s. d., Anm.), Bremse (s. d. 4, vgl.: So gab mir Einer eine Wespe, daß ich zu Boden fiel. Is. 39), auch bloß: Eine (s. Ein, II 2c: Er stecke ihm Eine. U. 2, 320, vgl.: Als steckte mir Einer von hinten eine tüchtige Ohrfeige. 4, 295). — 20) (Einem) den Geck (s. d. 1c), Mönch (s. d. 1a) s. etc. — 21) Einem Etwas s. (häufiger: stecken, s. d. 2e), heimlich davon — ihm einen Wink geben, ihn instruieren. H. 1, 2, 8; 2, 2, 245; R. 3, 7 etc., s. 22. — 22) (veralt.) Durch den Zaun s., von heimlichem, verstecktem Thun, nam. (s. durch-s. I 6) von geheimem Einverständnis zu schlechtem Zweck: Weil der ausgesöhnte Karlstadt stetigs durch den Zaun stach und jetzt mit Zwingel, bald mit Schwenkfeld . . leichte. Lthr. 60b; 127a; 190a; 204b etc.; aber auch (s. 18d) = sticheln, von versteckten, nicht offen herausgehnden Angriffen: Daß Ew. Kardin. Heiligkeit mich damit durch einen Zaun s. und stochern. 6, 326a etc., wohl hergenommen von einer Art des Turniers, vgl. (s. 3): über die Stange (s. d. 2. s. — 23) Einen mit Geld etc. s. (heute: be-s.). 8, 3; SW. 61, 8; seine Gunst erkaufen. — 24) Silben (s. d.) s., vgl. klauben und (s. 3): Wir müssen nach der Schnur sprechen oder: er sticht uns mit Silben zu Tode. Sh. 3, 329. — 25) (s. 3) [Die Ruhmsucht,] da Rom und Griechenland so geizig darnach s. [streben, als nach dem Ziel]. Er sticht gewaltig auf einen Professor. 14, 264 etc. — 26) (s. 25) Diese Farbe sticht (hat einen Stich, s. d. 7; 8) ins Rothe, neigt etwas dahin; Wie schlechter gezuckerter Wein, der auf Essig sticht. Ph. 1, 124, vergl. (veralt.): Aus- gestochner Essig (s. d.), eig. wohl: vollständig gesäuert. — 27) pass. Partic., auch mit Bstw., z. B. (s. 1c): Ich bin so buntgestochen [von Flöhen] wie eine Schleie. Sh. 6, 41 etc., ferner: Welch ein bremsgestochner [von Bremsen gestochen, vgl. bisen 4] jäher Thor! 36 etc.; Diese kupfergestochne Handschrift. R. 2, 179, wie in Kupfer gestochen, einem Kupferstich ähnlich, vgl.: Er schreibt wie gestochen etc. — 28) subst. Infin. nach dem Vorstehnden (vgl. auch Stich), z.B.:
a) Das S. der Nadeln, Dornen; Sie ertragen das Dornen-S. B. 35b etc. —
b) (s. 4). —
c) (s. 2) Das Petschaft-S.; Kupfer-S.; Noten-S. (vgl. Notendruck); Zu der s. g. eingelegten (eingegoßnen) Schmelz- arbeit. .. Im Deutschen heißt Jenes Silberstich und Silber-S. 4, 304b. —
d) (s. 15) Das Blatt- S. —
e) (s. 16b) Das Finken-S. —
f) (s. 18a) Das Seiten-S. (veralt. auch m.: Der Stechen oder Stecher. der Stechten. Milz-S. etc. Bes. oft aber:
g) Das S. = Turnier 6, 19; F. 3, 120; V. 1, 64 etc. (veralt. auch: Gestech. 708b; Stecherei. 2, 19); Zum Ringel- S. 8, 263); Ring-S. (s. Karoussel) und — mit Übergehung veralt., mundartl. Zsstzgn., s. etc. —z. B.: Das Fischer-S., eine Volksbelustigung etc. — 29) Stechung. gw. nur von Zsstzg.; Stecher, s. u.
Anm. Ahd. stëhhan, mhd. stëchen, s. gr. οτμμe, 2ιγμ zu oτίω, lat. instigo etc. Mundartl. Formen: Ich stich. 66 etc.; Jmper.: stech! (s. 13a). Dazu: Stich, goth. stiks, ahd., mhd. stich; Stichel, ahd. stihhil, mhd. stichel (Nebenf. stickel); Stachel, ahd. sta(c)hilla, mhd. stachel, f.; Stocher; stochern etc. Nächstverwandt ahd. stecchan, tr.; stecchên, intr.; mhd. ste(c)ken, stecken (s. d.), vgl. niederd. stëken = s. und stecken, wie denn auch hochd. Verwechslung beider Wörter vorkommt, nam. in Fällen, wo die Grundbed. nicht mehr klar hervortritt (s. 19; 21), seltner z. B.: Also stecket man die Steckgarne in einer Reihe ..; man muß aber auch zuw. Winkel stechen [stecken]. 2, 181a (statt der graden Linie) etc., s. Zsstzg. — Hieran schließt sich: sticken, ahd. (ar)sticchan, mhd. sticken; Stecken (Sticken), m., ahd. steccho, mhs. stecke; Stock, ahd. stoch, mhd. stock, vgl. (mit eingeschobnem Nasallaut) Stange, ahd. stanga, mhd. stange, s. goth. stigqvan, stoßen, wozu etc. auch stinken, ahd. stinchan, mhd. stinken, ziehn.
Zsstzg. z. B.: Ab-: tr. (1—6), refl. (7) und intr. (8—11): 1) durch Stechen einen Theil von Etwas abnehmen, z. B.: Ein Stück von Etwas a. etc., s. [8]; insonderheit: a) (Drechsl.) mit dem spitzen Kante des Meißels das Überflüssige wegnehmen. — b) [11] Wo man die Erdschollen mit dem Schälpfluge abstach. Forster A. 3, 204; Die abgestochnen Rasensoden. Landw. Z. (56) 182a etc., auch meton.: Bereits abgestochene Torfmoore. Karmarsch 3, 529; Niebuhr Nachg. 305 etc.; auch: auf diese Weise einen Platz abgrenzen: Die oberwärts abgestochnen und vom Rasen entblößten Dämme. G. 15, 120 etc.; Dem dafür eine Entschädigung aus der Mark von dem Bischofe persönlich abgestochen wurde. Möser Ph. 2, 197; Ein Lager a. Eugen Leb. 1, 350; 453, gw.: abstecken (s. d. 3). — c) weidm.: beim Zerlegen des Wilds einen Theil durchschneiden. Laube Br. 235. — 2) (s. 1) durch Stechen etwas Flüssiges abfließen machen, z. B.: a) Der Feind stach [leitete] das Wasser ab. Cham. 5, 175 etc., übertr.: Wenn ich ein Bächlein dieser Quelle abstach. Bahrdt 3, 162 etc. — b) Getränke a., aus dem Faß, z. B. Wein. Karmarsch 3, 615 etc. (dazu: Abstich. König Kl. 2, 170; Reinhard G. 191 etc.); daher scherzh. = trinken (häufiger: aus-s.): Sticht einen Pegel ab. Rachel 8, 467 etc. — c) [9] Flüssiges Erza. Mitscherlich 2, 2, 82; 257; Macht man mehrere Abstiche. ebd. (s. Stich 16). — 3) [4a; b] Einen Frischling (Grimm M. 177) etc.; ein Kalb (Gutzkow R. 6, 195) a., vergl. (s. 1): Er lässt sich . .. den Hals a., wie ein wälsches Huhn. Sch. 588a. — 4) [3] Daß mich . . dein Speer abstach [vom Pferd, 1c]. Rückert Rost. 23b etc., oft übertr., z. B.: a) [14b] Die größere Nummer stach [im Spiel] immer die kleinere ab. Stilling 2, 101. — b) Von seinem Nebenbuhler abgestochen. Günther 560; So stach [nahm] er mir alle meine Handlungsfreunde ab. Stilling 3, 11, machte sie abspenstig. — c) Ein Schiff sticht [gewinnt] einem andern den Wind, die Luv ab etc. — d) veraltend (wie hin-s., aus-s. 10) von Sachen, ohne Bezug auf Bewegung (s. c): Der Tauben Atlas stach Dianens Silber ab. Günther etc. — 5) durch Stechen ab-, nachbilden: Ein Muster a., mit Nadelstichen (s. durchstäuben II 2; Abstich), bes. [2]: Nach-s. schon abgestochener Gemälde. Fichte 8, 237; JvMüller 7, 33 etc. — 6) [5] das gestochne Schloß einer Büchse in Ruhe stellen. FBWeber 14b, vgl. intr.: Das Stechschloß sticht ab, d. h. die Stange bleibt in der Hinterrast stehen und der Hahn schlägt gar nicht los. Winkell 3, 372 etc. —
7) (veralt.) refl.: Eine Farbe etc. sticht sich von einer andern ab, kontrastiert, hebt hervor-s–d sich ab. 2, 567³⁷; 568²). —
8) intr. (haben) = 7: kontrastieren, in versch. Fügung, z. B.:
a) Blumen, die .. auf dem pechschwarzen Haar so schön abstachen. R. 1, 302; 39, 286 etc. —
b) Etwas sticht gegen etwas Andres (so und so) ab. 18, 5; 25, 165; Br. 2, 185; 21, 11; Dr. 2, 2, 10; 6, 89; Luc. 4, 325 etc. —
c) Der Ton . . ist so heiter, daß er mit der Lage, in der seine Familie sich damals befand, auffallend absticht. Br. 1, 24; Vers. 3, 244; 26, 297; 4, 183; 3, 39; 16, 64 etc. —
d) Etwas sticht von etwas Andrem ab. 29, 209; Lut. 2, 46; 5, 197; 17, 104; 84, 92 etc. —
e) Jene Weiße .., die zu dem schwarzen .. Haare so auffallend abstach. R. 3, 120; R. 7, 43; 7, 133; Anthr. 40; D. 1, 74 etc. —
f) ohne abhäng. Vhe, bes. auch adjekt. Partic. 10, 17; 100 etc., auch: Einige der a–dsten Bücher der Bibel, die alle zusammenstehen. R. 7, 102 etc. —
g) Abstechung(en), Kontrast(e), eingeführt durch s. 4, 115; 253; Anthr. 60; SchE. 11; 45 etc., häufiger: Abstiche. Ph. 3, 18; 3, 50 etc.; Abstich — gegen Jt. 2, 129; 889b etc.), mit (1118b; 19, 236 etc.), von (155; 331 etc.), zu 17, 27 etc.), zwischen Oc. 2, 223) Etwas. — 9) (schwzr.) strickend abnehmen (s. d. 8b). — 10) intr. (sein): Vom Schiffe a., mit einem Boot sich entfernen, vergl. [13a]. — 11) s. 6. — z. B.:
An-: 1) s. anspießen, z. B.: Die Ahle ist dasjenige Instrument, mittels dessen der Setzer die unrichtigen .. Buchstaben ansticht und .. herauszieht. Kat. 27; 23, 250; M. 3, 5 etc. —
2) verletzend stechen: Keine Würmer stechen es [das Holz] an. 5, 253; Da die Finger anschwollen . ., wie von Bienen angestochen. Schl. 137 etc., auch bildl.: Wer den abwesenden Freund ansticht. 8, 119b etc. —
3) s. anstacheln, anspornen, z. B.: Sein Pferd 1, 86), Roß 9, 48), seinen Klepper W. 3, 194), Hengst M. 3, 146) a. Wohl zunächst hierzu die häufige Wendung: Angestochen kommen (s. d. 5b), dann auch (doch s. 4, 985 und steckeln), spöttisch ausgedehnt auf Fußgänger etc.: Kamen aus Krücken, Pferden, Eseln und Kärchen [Karren] angestochen. 3, 218; Kam der Alte an einem Stabe angestochen. Luc. 1, 164 etc. und bes. oft: Mit Etwas angestochen kommen, auf den Platz kommen; es vorbringen. Br. 2, 347; J. 311, 5, 76; 10, 169. —
4) = anbrechen 1 (s. d.), eig. und gw., insofern es durch Stechen geschieht, z. B.:, Ein Faß (Wein etc.) a., anbohren, anzapfen: Noah .. | stach ein Faß nach dem andern an. Mit 11jährigem erst angestochnen Wein. 12b etc. (vgl.: Bis die vierte Ohm angesteckt sei. 26, 214); Ein Faß Butter a.; Die Butter, den Käse a., anschneiden; selten: Einen Haufen Korn a. etc. (s. 5—7). — 3) (s. 4) Schiff.: Die Pumpe a. = anschlagen (s. d. 4b; a). — 6) (s. 4) veralt.: Etwas zu Besprechendes a., durch Berührung des Themas die Besprechung eröffnen. 2, 159b; 6, 544b. — 7) (s. 4) Einen a. (versch. 8; 9), Etwas von ihm zu erfahren, herauszulocken suchen (wie den Wein aus dem Faß): Dem Fabius auf den Zahn fühlen, auch den Tischfreund ein wenig a. und mir von Allem .. schreiben. Cic. 2, 263. — 8) Etwas oder Jemand sticht Einen an, reizt sein Verlangen, s. [18h]: Sticht Sie das Mädchen an? 7, 120; Als die Herzen nun hatte angestochen | die Kunst, mit der er sie angesprochen. Mak. 1, 202 etc. — 9) [18d] Einen a. (versch. 7), auf ihn sticheln, z. B. 22, 209; 6, 303; 8, 72; 11, 179; 13, 138; 23, 171; 34, 305; Luc. 1, 351 u. o., so auch — vgl. 4 —: anzapfen. — 10) Zimmerm.: Einen Baumstamm a., den mit der Schrotart zu behaunden vorher kerben — „mit (An-)Stichen“ —, damit die Späne nicht zu lang werden. — 11) Jemand ist angestochen:
a) [18e]. —
b) hat einen leichten Rausch (,,Stich“, s. d. 4). —
Āūf-: 1) stechend öffnen, z. B.: 29, 58; Fallen sie zusammen wie eine aufgestochene Fischblas. M. 2, 257 etc.; namentl. auch (eigentl. und übertr.): Einem den Schwär (s. d.), ein Geschwür (s. d.), einen alten Schaden (s. d. 2) a. Daran schließt sich: (Einem) Etwas a., aufmutzen (s. d. 3), z. B.: Kritisiert er das Französisch der beigefügten Erklärungen, um darin einige Sprachfehler auf-zu-s. J. 1, 249; Eine kleine Unwissenheit muß ich Ihnen doch a. GsN. 2, 247 etc. —
2) Kupferst. etc.: Eine Platte a., aufkratzen (s. d. 4) und dazu: Aufgestochne Blätter Br. 1, 228), Abdrücke Weim. 492) etc. —
3) Etwas mit Stichen auf Etwas befestigen, z. B. bei Schustern; Tuchmachern etc., auch [13c]. —
4) aufspießen, aufgabeln, — auch übertr.: Auch sticht man Geschäfte auf, gabelt herum nach Klienten. Sch. 98 etc. —
5) mit spitzem Werkzeug, auch mit Schaufeln wühlen, rühren, umarbeiten (vgl. um-s. I 1) oder nach oben bringen: Auf einem Theil der Hüttensohle. . . Dieser wird aufgestochen. 2, 2, 86; Den durchgepochten Erzshlamm a. etc.; übertr.: Erloschnen Streit a. [aufregen]. W. 1, 305 etc. —
6) Schiff.:
a) s. 3. —
b) Die Halsen und Schoten a. (Ggstz. zusetzen), losmachen und abvieren. —
c) Das Schiff sticht einen Katzenrücken (s. d.) auf. —
7) weidm.: Wild durch den einspringenden Hühnerhund aufjagen, s. [16c], vgl. 9 und: Stecherlein, kläffendes Hündlein. —
8) s. aus-s. 7. —
9) mundartl.: Einen a., aufspüren, denuncieren (Der Stichauf: Denunciant), s. vgl. nach-s. 2. — Āūs-: z. B.:
1) durch Stechen Etwas herausnehmen etc.: Eine Blume mit dem Melonenheber 9, 24), Spargeln; Butter 14, 33, — aus dem Hafen, Faß etc.); Austern (aus der Schale); Grand (aus der Kiesgrube. M. 1, 284); Rasen, Torfsoden, Torf a.; Daß in dem Torfmoore das ganze Skelett .. ausgestochen [ausgegraben] worden. 36, 348 etc.; Die Wamme (aus dem Balg) a. [ausschneiden]; Scheiben (aus Metallplatten) a. [ausstoßen etc.]. —
2) (s. 1) Einem die Augen (s. d. 10) a., vgl. 10. —
3) (s. 1) meton.: Gräben a. 4, 134, die Erde etc.; Torfwiesen, Torfflächen 26, 143) a. etc.; Ein Faß (Butter, Wein) a. [17]etc.; scherzh.: Eine Flasche 9, 24), ein Glas (Wein. 3, 93; 2, 550) a., trinkend leeren; danach: Da schwärmen Hummeln um den Strauch, ein frisches Honig aus-zu-s. 429 etc. —
4) (s. 1) Einen Termin, Tag zu Etwas a., auswählend bestimmen. 20, 185; 57, 65 etc., vgl. Stichtag. — 5) (s. 1; 3) Mit dem Kehlzeug (s. d.) Kehlleisten, den Resonanzboden einer Laute etc. a., rundend aushöhlen. — 6) s. 1; 3 und [2]: Die feinsten ausgestochnen Arbeiten in Eisen. HB. 1, 128 etc.; Ein Petschaft a. 2, 115; Eine Kupferplatte a., auch: den Stich vollenden etc., vgl. übertr.: 2, 42 etc., auch: Ein Seemann, stark von Knochen, | . . plump von Manier und gar nicht ausgestochen. 10, 72 etc. — 7) Gewaschne Spitzen, Kanten a. oder auf-s., durch-s–d auf- arbeiten. — 8) [13d] Tau a. — 9) [26] Ausgestochner Essig. — 10) [3] Einen a., aus dem Sattel (s. d. 1) heben, — (bei Jemand, in seiner Gunst etc.), sehr oft, z. B.: Der Eine sticht den Andern aus, | wie in der Karte kann das Taus | vom Trumpf gestochen werden. 369; 2, 107; 234; 295; 18, 131; 22, 151; Gal. 2, 4; 197a; 654a; 8, 268; 14, 18 etc.; aber auch oft nur: durch größre Vortrefflichkeit besiegen, übertreffen (in den Hintergrund drängen, verdunkeln etc.): Sie stach alle Weiber durch ihre Schönheit und ihren Witz aus. 1, 394; 5, 228; 6, 95; Cymb. 3, 5; Luc. 1, 355 etc., auch mit sachl. Subj. (s. ab-s. 4d): Es sticht sein Blau Saphir und Lasul aus. 1, 219 etc.; dazu: Ausstich, das Vortrefflichste in seiner Art, nam. von Wein (s. Blume 2f) — vergl. (veralt.): Er sticht in Jeglichem die besten Künstler hin. Ros. 135; 137; Ihr Purpur sticht den Glanz des Schneckenblutes hin. 96; 1, 285; 2, 411¹⁸ etc.; Das Gold sticht Silber weg. Ros. 3 — und (umdeutend): Einem die Augen (s. d. 12a) a., vergl. übers. 2 etc. — Be-, tr.:
1) nähend einfach steppen, bei Nähterinnen, Schneidern, Schustern, Buchbindern etc., ähnlich: über-, um-s. — 2) (Bergb.) Das Gezimmer (mit dem Grubenmesser) b., hinein-s–d prüfen, ob es faul ist. — 3) (vgl.
2) veraltend [18e]: Einen oder Etwas b., zum Stichblatt der Satire machen. 2, 170; 3, 620¹⁴) etc. — 4) (schwzr.) Mauern mit Mörtel bewerfen: Die Mauer rauh und unbestochen. 609a, dazu: Der Bestich 1, 54), Stich; die Bestechi. — 5) [23] Einen b., für sich gewinnen, zunächst: mit oder durch Geld, Gaben etc., dann auch: mit (oder durch) Freundlichkeit etc. und: Die Freundlichkeit etc. besticht (Einen); Dich blendet nicht der Schein des Augenblicks, | der Witz besticht dich nicht. 13, 96; 233; Von keinem Schimmer bestochen. 806a; Hatte er schon die Sinne bestochen, ehe er sich die Gemüther unterjochte. 1046a; 1019b; Bestochen .., mir eine Falle zu stellen. 11, 211; 191 etc.; seltner: Daß ich Sie zur Toleranz besteche. 7, 41 etc. Dazu: Die einzig unbestochne Wage. 35, 297; Bestochenheit. 13, 41; Bestechung(en). 9, 224 etc.; Bestecher. Ber. 372; 12, 11 etc. — Bēī-: z. B.:
1) [13b]. —
2) [2] Einem Kupferstich Verse b. etc. Hog. 1, 93, beifügen. — I. Dúrch-: 1) hindurch-s.:
a) mit dem durchbohrten (s. d.) Ggstd. als Obj.: Etwas d., durch- und d. (mit dem Schwert etc.), — gw. I, s. d. —
b) mit dem stechenden Werkzeug als Obj.: Die Spitze, die Nadel, das Schwert d. (durch Etwas). —
c) intr. mit dem Hindurchdringenden als Subj.: Die Spitze sticht durch, bes.:
a) übertr., wie (her)vor-s., z. B.: Die Sonne spinnt sich in purpurne Wolken; | ihr Gold sticht ganz bescheiden noch durch. 1, 145; Das Faunenohr, das durch die häusliche Zucht .. durchstach. 27, 198; 24, 16 etc. —
b) Orgelb.: Der Wind sticht durch, dringt an ungehöriger Stelle durch. — 2) (s. 1a) Muster, Zeichnungen d., ihre Umrisse etc. auf einer Unterlage mit Nadelstichen bemerklich machen, vgl. durchzeichnen. — 3) durchschaufeln: Das Getreide d. — 4) Hüttenw.: den gerösteten Stein (s. d. 3c) verschmelzen. 1, 247, s. 61; Das Lech-D. 155 (Druckf.: Durchstehen). — 5) Wein d., guten mit schlechtrem mengen, s. ver-s. 5. — 6) [22] veraltend: Mit Jemand d. 1, 237; 3, 61; 10, 209 etc.; auch tr.: Sie haben die Sache mit einander durchgestochen [abgekartet]. Dazu gw.: Durchstecherei(en): heimliche Betrügereien etc. Beamt. 303; Bl. 2, 105; Sh. 3, 245 etc., vgl. (veralt.): Die Beamten sollen mit Niemand . . Durchstich treiben, mit Hantieren oder Gewerb. (1648) §. 84. — II. Durch-, tr.:
1) s. I 1a, vgl. durchbohren, z. B.: eig. und übertr.: Etwas; Einen; Jemandes Herz etc. d., mit dem Schwert, der Lanze d., auch: Kein Schwert, das nicht .. hinterrücks den Gegenmann durchstochen. 11, 179 etc.; EinenDamm (s. d. 1a; b) d. etc. Dazu: Die Durchstécherin der Landenge von Suez. 5, 384 etc. und ohne Genit.: Dúrchstecher (s. I); = Pfriem; kleiner Löffelbohrer etc.; Dúrchstich (eines Damms etc.). 27, 48. —
2) (s. 1) Da war eine ganze Welt voll Berge zu d. [durchkreuzen, durchziehn] und Niemand mochte den Weg wissen. Sp. 208 etc. — Eīn-:
1) hineinstechen, z. B.: einen Dornstachel 1, 22b), Dornzweig 19, 411); Löcher etc.; Einstich. Th. 1, 236. —
2) Sich e., aufs Stichfechten einüben. — 3) [13a]. — Er- [1c]: Einen todtstechen (s. ver-s.); s. auch 4, 9; 196. — Fêhl-. — Fórt-: z. B. [1c], vgl. aus-s. 10. — Hín- etc.:
1) tr.: s. aus-s. 10, ferner: Einen vom Pferde herab-, herunter-s. etc.; Die zu hochstehenden Ausschließungen mit dem Grabstichel heraus-s. Kat. 142 etc. —
2) refl.: Sich mit Einem herum-s. 5, 119, vgl. herum-fechten, -schlagen etc. —
3) intr., z. B.: Erdschwämme, die in einer Nacht hervor-s. [-schießen]. 33, 283 und bes. oft übertr.: scharf hervortreten und in die Augen fallen. 5, 196; 7, 51; 9, 99; 27, 308 etc.; 16, 319 etc.; 1154a etc., s. ab-, vor-s. — Nāch-: bes.:
1) [2]: im Kupferstich nachbilden, s. ab-s. 6; Daß er die große Passion mir nachgestochen . .; Nachstiche verschachern. Nor. 250 u. o. (vergl. Nachstich, übertr. 36, 77). —
2) s. vor-s. 2. —
3) Bergb.: Den Häuern n., nachfahren (s. d.), vergl. auf-s. 9. — Nīēder- [1c]. — Uber-:
1) s. be-s. — 2) namentl. Kartensp.: mit einer höhern Karte stechen, tr. (ohne Obj.: über-s., s. übernehmen I 3); selten übertr.: Als .. sie leuchtend .. dem Geschwister | das Licht der Augen überstach. 12, 204, es überstrahlend, verdunkelnd (s. aus-s. 10, Schluß). — I. Um-: 1) (s. auf-s. 5) Ein Beet um-s. [umgraben]. Pr. 8, 125 etc.; Getreide, Malz 1, 204), die Soda-Masse (3, 325) um-s., umschaufeln; Den in den Formen krystallisierenden Meliszucker mit einem Stäbchen um-s., „stirren“, s. 726 etc. —
2) [2] s. umdrucken. — 3) [10]. — II. Um-: s. be-s. 1. — Ver-: z. B.:
1) Nähter.: Ein Loch v., stopfen. —
2) [3] Ich verstach manchen Speer. M. 3, 152, brach ihn im Turnier; Gaben zu ver-s. geben. 1, 269, als Preis des Siegers etc. —
3) [14b] Seine Trümpfe oder sich ver-s., sie stechend verbrauchen etc. —
4) [10] Seinen Freund, mit dem er den Namen troquiert und verstochen. 3, 58 etc.; Hab meine Woll’ und Hasenbälge .. an den Hüter .. verstochen. Ph. 1, 5. —
5) Die versch. Partien [Wein] . . „verstochen“, d. h. gleichmäßig gemischt. Techn. 2, 87, s. durch-s. I 5. —
6) oberd. st. er-s. 3, 61. —
7) z. B. märkisch st. verstecken. Lammf. 1, 80. — Vōr-:
1) hervor-s., z. B. eig. 4, 12 etc.; bildl. 5, 236; 6, 517 etc. —
2) (Löcher) vor-s., vorbereitend stechen, um mit einer Nadel, einem Faden „nach-zu-s.“, s. Ahl 1; vorbohren. — Wég-: s. aus-s. 10; fort-s. — Zer-: entzwei stechen, stechend versehren etc.: Holz, vom Wurm zerstochen. 4, 36 etc. — Zū-:
1) drauf los stechen. 4, 84. —
2) Ein Loch etc. mit Stichen zumachen, zunähn. — Zusámmen-: z. B.:
1) Wir haben sie zusammengestochen. 9, 113, übern Haufen etc. —
2) [13c] etc. —
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.