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Stande Gestände Ständel. beanstanden abständen Ständer Standeerling standeern Standeethum standhaft Bestandheit ständig ständigen standeisch Standeler standelich Standener Standenis Standschaft Verumständung
Stánde, f.; –n; Ständchen; –n-:
„feststehndes“ hohes Faß (Butte), ahd. standa etc., auch Stand (s. d. 9), Ständer, s. Weinhold 93a etc., niedrd. Stanne, Stange (s. d. 5). Brem. W. 4, 1000: Die Trauben werden in S–n, sodann in Fässer geschüttet. Oken 3, 1868, vgl.: Hohe Fässer, s. g. Ständer. Maje 1, 441; G. 20, 239 etc.; In dem Abblaseständer. .. Das nach dem Abblasen im Ständer zurückbleibende [Theer-] Öl. Karmarsch 3, 536; Born- (schles. = Wasser-); Butter-; Fleisch-; Milch-; Rahm-S. (Rahmständer. Krünitz 7, 436); Felsenstücke wie Sauerkraut-S–n so groß. Hebel 3, 194; Ganze Spül-S–n voll. Mägdelob 60 (niedrd.: Tranktonne); Wein-S–n. Escher Zürchs. 44.
Gestä́nde, n., –s; uv.:
weidm., s. Stand 6 und Gestäude.
Stä́nd~el. m., –s; uv.:
Name von Pflanzen, die dem „stehnden“ männl. Glied ähneln und denen man darauf eine Wirksamkeit zuschrieb, Satyrium; Orchis (Stendel. V. 2, 164; 223); Knoten- S. Dendrobium; Lappen-S., Orchidium; Spieß-S., Sturmia etc.
Beánstanden, tr.:
s. Anstand 5.
Ābständen, tr.:
s. Stand 1g.
Stä́nder, m., –s:
uv.: zu Stand, stehen:
1) = Stande (s. d.) (vgl. 5; 8).
2) schmales Stehpult.
3) Bauk., Maschinenw. etc. (s. Stand 7): die aufrechtstehnden Theile eines Baues, Gerüstes, Werks, die die liegenden halten und tragen, s. Scheuchenstuel 232; Den Brau-S. oder Küben. . . Den S. Strals. Kochb. 2, 12; S., stehendes Bauholz, Säule etc. V. 1, 190 ff.; B. 69b; Freiligrath SW. 1, 421; Karmarsch 1, 401 etc.; Eck-; Haupt-; Kran- S.; Lager-S. 2, 728; Mittel-S. des Maschinengestells. 3, 250; Noth-S., z. B. im Deichb.; Die Schlittenbalken und die Schlitten-S. machen zusammen den eig. Schlitten (s. d. 2) aus. Bobrik 605b; Die Zapfenlager ruhen in sehr starken Gestellen von Gußeisen (S–n, Walzwerk-S–n). Scheuchenstuel 257 etc.
4) Bien.: stehnde Bienenstöcke, S.-Stöcke, Ggstz.: liegende oder Lagerstöcke; Aus-S., überwinterter Stock, z. B. Landw. Z. (56) 261b. 5)Buchdr. (s. 1): viereckige Kasten, z.B.:
a) worin die Formen von der anhangenden Farbe gereinigt werden, Wasch-S. und wenn aus Stein gemeißelt Waschstein. Franke Kat. 103.,
b) zum Erkalten der Pfanne und des Gusses beim Stereotypieren, Kühl-S. 140. 6) Fisch. etc.:
a) kleiner Teich, worin man die Fische zum täglichen Gebrauch stehn hat (Hälter).
b) aufrechtstehnde Rinne zum Ablassen. Döbel 4, 101a; Zink Ök. 1, 872 etc. 7) Forstw.: in Zsstzg., von Bäumen: Ab-S. (vgl. 9), abständiger Baum (s. Brack I); Ober- oder Vor-S., -Ständner (versch. 14), s. Laßreis etc. 8) kaufm.: S., Baumöl-S. (vgl. 1) stehndes Blech- oder Zinngefäß zur Aufbewahrung des zu verkaufenden Baumöls. 9) Landw.: in Zsstzg.: Ab-S., Stück Brackvieh (s. 7). 10) Rechtsspr.: ein auf einem Grundstück unkündbar stehndes Kapital. 11) Schiff., gw. ohne Uml.: St ander:
a) stehnder Part eines Taus.
b) verschiedne senkrecht stehnde Taue.
c) Welle des Gangspills.
d) eiserner Arm (Zepter), worauf eine Laterne steht.
e) kleine Flagge als Unterscheidungszeichen eines Geschwaderführers, der keinen Admiralrang hat. 12) Wappenk.: s. Kegel 7n. 13) weidm.:
a) s. Stand 6.
b) singender Finkenhahn. Döbel 2, 243b; Sechs-S., mit 6 weißen Federn im Schwanz. 240b. 14) von Pers. in Zsstzg. (vgl.: stehend), z. B.: Auf-S. (Ense T. 3, 276) oder -Ständ ler (Höfer Hausbl. [60] 1, 133), Insurgent; Be-S., -Ständner, s. Bestand 5, so auch: Erb(be)ständer, Erbpächter; Bei-S. s. Beistand 1; 2; Ein-S., stellvertretender Mann (s. d. 7a) für Einen, der sich als Soldat festgelost; Ein Gespräch mit andern Herum- S–n. Keller LvS. 366; Ein solcher Livree-S. Hackländer Stillfr. 1, 183, verächtlich st. Livreebedienter; Still- S.: Kirchenvorsteher, die nach der Kirche beim Pfarrer gw. noch eine Weile still stehen. Pestalozzi 1, 297; Stalder 2, 399 (dazu: Stillstand, das Kollegium der Kirchenvorsteher. ebd.); Um-S., s. Umstand 1; Vor-S., veralt. = Vorsteher, z. B. Stumpf 129b; 350betc. (versch. 7).
~erling, m., –(e)s; –e:
(mundartl.) s. Stand 10a und nam. Schm. 3, 646.
~ern: 1) tr.:
a) Ständer (s. d. 3) oder Pfahlwerk aufrichten, nam. Deichb.: Auf-s.
b) Wappenk.: Geständerter Schild, quadriert und dann schräggeviert. 2) intr. (haben): s. Stand 10a.
~ethum, n., –(e)s; 0:
im Staatsleben, die Sonderung nach Ständen, das Ständewesen (s. d. 4; 4b): Oppenheim 1, 3; Volksz. 9, 136; 10, 258; 11, 44 etc.
Stándhaft, a.:
1) gegen erschütternde, wankend machende Einwirkungen feststehnd, z. B. Bergb.: S–es [Ggstz.: brüchiges, rolliges etc.] Gebirge. Scheuchenstuel 92 etc., außerdem hochd. gw. nur scherzh. von Sachen, z. B.: Rock, der mit Hilfe einer Kortel und des einzigen s–en Messingknopfes über der Brust zusammengehalten war. OMüller Bürg. 54 etc., gw. aber von Pers.: Ense B. 3, 97; G. 13, 113; Platen 4, 289; V. Od. 11, 152; 13, 307 etc., dazu: An dieser wurzelfesten S–igkeit. Auerbach Leb. 2, 287; G. 21, 173; Das ist keine S–igkeit, Das ist Halsstarrigkeit. Hamb. Th. 1, 3, 65; Leisewitz Jul. 6 etc.; veralt.: Zu beständiger Standhafte vermahnte. Stumpf 153a.
2) (selten) wohlbegründet, sicher etc.: Machte er einen s–en Anschlag vom Gute und dessen Schulden. Möser Ph. 1, 159.
3) Bergb. (s. 1): Das Erz bricht s., sich forterstreckend, nicht bloß in einzelnen Nieren, Nestern.
Bestándheit, f.; 0:
Das, wodurch ein Wesen in sich Bestand (s. d. 1 und Selbstbestand) und Dauer hat: Zu seiner [des Staats] Sicherheit und B. Abbt (Wackern. 4, 346¹²); H. 11, 440; 13, 25; Die Charakter-B. einzelner Stände. 181; L. 5, 392; Wesen, die nicht bloß als Modifikationen eines andern Wesens bestehen, sondern ihre eigene B. haben. Mendelssohn Morg. 218; 13; Sch. 687b; FSchlegel Lit. 2, 239; GR. 73; 197; 204; 339 etc.
Stä́ndig, a.:
1) stehnd, d. h. dauernd (vgl. be-s., stetig): Wenn auch das Wetter s. schien. Auerbach D. 4, 30; Ein Glücksfall, aber das Glück als ein s. fortdauerndes etc. Ab. 145; Unter s–en Todesgefahren. Leb. 2, 90; S–e Mitglieder [der Bühne, Ggstz.: Gastspieler]. Börne 5, 96; Die s–en Reize, die etc. .. Jene flüchtigen Reize, die etc. Forster It. 1, 229; Einen s–en Ausschuß. Oppenheim 8, 12; Prutz GschTh. 92; Vogt Köhl. 50 etc.; Ihre innre Kraft und S–keit. G. 2, 119; 22, 386; Br. 7a; Treu und S–keit. Wackern. 2, 1505³⁶ etc. 2) (s. 1) veralt. von Pferden = stätisch (s. d.). Rollenhagen Fr. 198. 3) niedrd. für ge-s. (s. d.).
4) Botan.: in Zsstzgn den Stand (die Stellung) gewisser Pflanzentheile bezeichnend, z. B.: Achsel-s., axillaris; bauch-s., ventralis; boden-s., receptacularis; gegen-s., oppositus; gipfel-s., terminalis; grund-s., basalis; kelch-s., discretus; mitten-s., centralis; ober-s., superus; quirl-s., verticillatus; rand-s., marginalis; reihen-s., seriatus; säulchen-s., axipendulus; scheitel-s., verticalis; spitzen-s. = gipfel-s.; unter-s., inferus; wand-s., parietalis; wechsel-s., alternus; winkel-s. = achsel-s.; wurzel-s., radicalis; zwischen-s., interpositus etc., dazu (seltner) die entsprechenden Zsstzg. von Stand. Zsstzg. vgl. die von Stand; stehen, s. 4, ferner z. B.: Ab-: durch zu langes Stehn verdorben, z. B. (Forstw.) von Holz: dürre, abgestorben etc.; von Speisen und Getränken, die den Geschmack verloren haben: fade (s. d. und abgeschmackt) etc. und nach beiden Beziehungen übertr.: Die alten a–en Bäume. Döbel 3, 93b; A. Holz suchen. Stilling 1, 128; Er lebte als ein Ab- und Über-s–er in dem Hause . ., ein Zwölfzoller. Arndt 41 etc.; Daß die Unterhaltung eines Spaßvogels a. wird, sobald sie eine Pause ruhte. Auerbach Dicht. 2, 128; 1, 244; All eure Spektakelstücke werden a., wie zu alte Fische. König Will. 1, 96. Än-:
1) (veralt.) Lasst es jetzt a. bleiben [anstehn], es hat wohl Zeit. HSachs 2, 3, 100c.
2) (veraltend, vgl. 3a) Etwas ist Einem a., seinen Wünschen entsprechend, genehm: So hätten ihn die Gouvernantinnen kommandiert, welches ihm gar nicht a. war. G. 30, 200; Gotthelf G. 322; U. 2, 36; Rückert Mak. 1, 94; Tieck 1, 127; W. Merck 1, 397; 2, 261 etc.
3) geziemend, passend:
a) mit Beifügung Dessen, wofür sich Etwas schickt, zumeist im Dat. (vgl. 2): Die Fälle unterschieden, in welchen die Nachahmung des Künstlers dem Dichter a., in welchen sie ihm verkleinerlich ist. L. 6, 430; JvMüller 24, 28; W. Luc. 6, 320; Wäre mir’s | a., dir zu folgen? Sch. 222a etc., auch: Das ist | a–er für mich und dich. 233a etc. und zuw. mit Genit. (vgl. würdig): Gottes so a. H. R. 9, 114; Schön! seiner sehr a.! L. 10, 149.
b) ohne solche Beifügung: dem Anstand (s. d. 1) gemäß; wie es sich mit Beobachtung des für die Verhältnisse Schicklichen geziemt: Sich nicht prächtig, aber a. kleiden; A–e Kleidung, Wohnung etc.; Ein a–es Betragen etc.; So ist es a., vernünftig zu denken etc. ..; hingegen hat der Irrthum .. ebenso gewiß etwas Übelstehendes. Garve Pfl. 57; Dieser Vorschlag ist gerecht, a., klug. G. 9, 267: Aus dem A–en des Vorsaals in das Würdigere der Vorzimmer, in das Prächtigere des Audienzzimmers überzugehen. 26, 88; 12, 73; 31, 98; Sch. 1127b; Die Gesetze des Schönen und A–en. W. 5, 127 etc.
c) zuw. (vgl. gehörig, tüchtig) zur Bez. von etwas (zieml.) Bedeutendem: Für eine bürgerl. Familie .. ist ein Nachweis aus dem 16. Jahrh. schon ganz a. Danzel 7; Euch ganz a. herabgechristelt zu finden. Zelter 5, 417 etc.
4) Anständigkeit, zu 3:
a) von Sachen, die Eigenschaft, wonach Etwas grade so ist, wie es den Vhen und dem Zweck gemäß sein muß, nam. bei Kant: Wovon alles Dieses seine Harmonie und A–keit herhaben kann. SW. 1, 205 u. v.
b) gw. in Bezug auf das Benehmen von Pers., vgl. Anstand 1 (veralt.: Anständlichkeit. Schottel 802), z. B.: Begriffe von Sittlichkeit und A–keit. Böttiger Sab. 339; Sich durch eine falsche A–keit abhalten lassen. Fichte 8, 448; L. 12, 382; Mit A–keit. W. 9, 115; Trotz allem Zwang einer studierten A–keit. 124; 15, 302; 24, 257; HB. 1, 13; Luc. 3, 153; 309; 6, 18; 129 etc.
c) (mit Mz.) ein einzelnes Thun, wie es der Anstand erfordert: Die Geschicklichkeit in dem Schachspiel wurde für eine A–keit eines wohlerzogenen Ritters angesehen. W. 33, 84; Unsere gesellschaftlichen Konventionen, unsre hergebrachten A–keiten. G. 29, 209 etc.
d) im Gegensinne: Er sagte ihr einige A–keiten [Zoten] und am Ende wurden sie handgemein. Heine Reis. 1, 97.
5) Man hatte [in Shakspeare’s Romeo] zu viel gestrichen und veranständigt. Bucher (Nat.- Z. 15, 49), nach den Fordrungen des sog. Anstands, der Decenz verändert. Doppelzsstzg. zu 3, z. B.:
6) Christ-a–e (3a) Konduite. Erbvergl. Beil. 44.
7) Was ihr übel- oder wohl-a. (s. 9). Simplicissimus 3, 69; 1, 286.
8) Un-a., z. B.:
a) (3a) Nichts, was dem Weisen und Helden un-a. ist. Abbt 2, 128; 120; Mendels- sohn Phil. 1, 56 etc.
b) (3b) Un-a–e Reden, Gebärden etc.; Im Umgang mit den Mannsleuten hielt sie zw. schüchterner Zurückhaltung und un-a–er Frechheit den Mittelweg. W. Luc. 1, 363 etc.
c) (4) Zu mehr als wörtlichen Un- A–keiten verführt. Bahrdt 2, 123; L. 4, 214 etc.
9) Wohl-a., z. B.:
a) (3a) Nicht wohl-a. wär mir’s, die Verwandte | in Mangel und in Schmach zu sehn. Sch. 425a etc.
b) (3b) Ihr hattet . . kein Aug für Das, was wohl- a. war. 408b; L. 7, 26; W. 3, 59 etc.
c) (4) Wohl- a–keit. 27; 23, 26; 197; L. 3, 198 etc.
Aūf-:
1) in Aufstand (s. d. 1c) begriffen: Die A–en [Insurgenten]. Nat.–Z. 12, 202; Stolberg 9, 97 etc., häufiger: aufständisch. König J. 1, 138; DMus. 1, 2, 280 etc.
2) s. Aufstand 2. Āūs-: s. Ausstand 1. Be-: Bestand (s. d. 1) habend; feststehnd; dauerhaft; fortwährend etc.: Es ist Nichts dauernd an ihr als ihr Wechsel, Nichts b. an ihr als ihre Un-B–keit. Börne 2, 413 U. v. (veralt.: B. sein = Stand halten, im Gefecht. Rollen- hagen Fr. 646 etc.; Bestandig. Olearius 10b etc.; B–lich. Ap. 18, 28; Luther 1, 136b; 8, 5a etc.). Dazu: Bei vielen Pflanzen ist die Zahl und die Gestalt . . b. . . Auf dieser B–keit beruhet etc. G. 36, 30; Gott hat ihm seine B–keit .. vergolten. 14, 224; Was [ist] B–keit, | was Männertreue, wenn etc.? Sch. 307a; Über die [Un-| B–keit seiner Liebe beunruhigt. W. 5, 114 etc.; Doppelzsstzg. z. B.: Mit feuer-b–er Masse überzogen. G.29, 150 etc., im Feuer Bestand habend, ihm widerstehnd (veralt. auch bloß: Thue es in einen verglasten, b–en Hafen. Paracelsus 1, 811c); übertr. IP. 3, 123 etc.; Feuer-B–keit. Kant 8, 275 etc.; Da diese Einwendungen auf keinem rechts-b–en Grunde beruhten. W. 14, 19; 17, 162 etc. (vgl., wegen Zweideutigkeit veraltend: Daß der Artikel den Glauben belangend recht b. und gegründt wäre. Luther 1, 110b; Mit einigem b–en Grund. 136b etc.); Takt-b. G. 2, 82, takthaltend etc. und nam. oft Ggstz.: Wie alles Thun und Lassen der Menschen un-b. und veränderlich [s. d.] ist. Stumpf 394b etc. (veraltend: Dieses sei um so viel un-b–er, da etc. Möser Ph. 3, 173 = um so weniger rechts-b., begründet); Diesem Amor wegen seiner b–en Un-B–keit gut zu sein. W. 23, 278; 5, 98; 8, 128 etc., auch personif.: Das Glück ist eine Zofe, | so sich nach ihrer Frau, der Un-B–keit, | .. richten muß. Günther 1028 etc., auch in Mz.: Die Ungleichheiten, die Un-B–keiten, die unter Liebhabern Nichts zu bedeuten haben. L. 4, 399. Bōden-: fest auf dem Boden stehnd, z. B. übertr. Rompler Gebüsch 581, bes. aber [4]. Dérb-: derb und fest. G. 26, 129 (selten). Eīgen-: statt des gw. selb-s. Logau 1, 115; Gervinus Sh. 1, 130; E–keit. Lit. 5, 145. Ge-: etwas Einem zur Last Fallendes oder Gelegtes eingestehnd, nicht leugnend: Ein g–er Lügner und Betrüger (IWiggers Unt. 108), Mörder (Immermann M. 4, 44) etc., nam. oft: G. sein, z. B.: daß etc. Tieck DBl. 2, 275 etc.; mit Genit.: der Fehler (FHJacobi 5, 60), Schuld (Möser Ph. 1, 158) etc., auch: Wir sind’s g. G. 8, 171; Thümmel 4, 132 etc. (s. Es 9); danach mit Accus.: Man schämt sich . ., ihm eine Lüge ins Gesicht g. zu sein. IP. Lev. 602 etc.; auch: Ein-g. Heine Sal. 1, V etc.; mit Genit. 116; IFalk G. 279; König Kl. 2, 42 etc.; Es (L. 2, 413), Das (Tieck NK. 3, 183) ein-g. sein etc.; mit daß. Schlegel Mißd. 87 etc. Hínter-: s. Rückstand 1. In-: hochd. (vgl. Schm. 3, 644) nur = dringend (von Bitten etc.): Ich bitte i., aufs i–ste [oder: i–st]. G. 6, 337; 19, 68; Er lag Christo sehr i. [Drckf. an-s.] an. 22, 232; Auf dein i. (⏑–⏑) Flehen. Uhland 204 etc.; Die J–keit des Bittens etc. Míß-: s. Mißstand. Rück-: s. Rückstand 1; 2. Sélb(st)-: unabhängig von Andern, für, in und durch sich selbst bestehnd in bald mehr, bald minder prägnantem Sinn, s. nam. Mendelssohn Morg. 217 ff. und z. B. schon: Wie ihn auch die griech. Sprache ὸν, den wesenden und νιēἄμμνoꝛ oder „selbständigen“ Gott anruft. Mathesius Lthr. 205 etc. —: S–e Personen; Charaktere; Urtheile; Arbeiten; Kunstwerke etc.; S. sein, werden, z. B. sein eigner Herr etc.; Ggstz.: Un-s., z. B. Mügge NLeb. 3, 153 u. o.; Die S–keit (oder Un-S–keit) einer Pers., Arbeit, eines Werks, Urtheils etc.; Seine S–keit nach Kräften geltend zu machen. Burmeister Gsch. 562; G. 21, 111 etc., auch Mz.: Wie viele S–keiten werden da geopfert! Auerbach SchV. 377. Fortbild.: Man will sich durch materielle Mittel verselbständigen [s–er machen]. TUlrich (Nat.–Z. 14, 125); Eine solche Verselbständigung der Naturwissenschast, die bisher .. nur als Magd der Heilkunde betrachtet .. wurde. Fichte 8, 135 etc. Über-: (Forstw.) von Bäumen, die man über die Zeit forstmäßiger Bewirthschaftung hat stehn lassen. Döbel 3, 38a; 70b; Musäus Ph. 2, 172 etc.; übertr.: Weil sie ihre best. Lebenszeit bereits überschritten hatten und sozusagen ü. waren. W. Luc. 1, 182 (s. ab-s.), auch z. B. von Früchten, die man zu lang auf dem Baum gelassen (. 5, 347) etc.; von verwittertem Erz (Adelung); abgestandnen Speisen und Getränken (Schm.). Um-: s. umständlich. Ūr-: (mundartl. etc.)
1) über-s. Schm.
2) eigensinnig. OMüller Stadtsch. 1, 94.
3) selbs.: Das u. Produktive. G. Zelt. 4, 286. Ver-:
1) zu Verstand (s. d. 1) wie vernünftig (s. d., auch für die Belege) zu Vernunft, z. B.: V–e Personen, Reden, Handlungen etc.; Vernünftige Menschen, wenn sie etwas V–es ausgesonnen. G. 18, 267; Er spricht mit klarer verständlicher Stimme einen rein v–en Vortrag. 26, 224; Es können sich | nur Wenige regieren, den Verstand | ver-s. brauchen. Sch. 335 etc., auch: Als das v–e Netz [gleichsam belebt] im rechten Moment sie umfaßte. G. 1, 239 etc. Dazu: Daß in Sachen der Dichtkunst die wahre V–keit und Bildung eben darin besteht, daß man nicht bloß ver-s. und gebildet sein will. Danzel 120; 240; Duller Grabbe 37; Hausbackene V–keit. Heine Reis. 4, 118 etc. —a) in Bezug auf den Grad etc.: Sehr v.; Hoch-v. Luther 8, 147a etc., vgl. (veralt.): klein- (6, 143a), gering- (Schaidenreißer VIII) v., auch: An allem dem Unheil ist der Pfarrer Schuld, der macht die Leute so über-v. Iffland 3, 1, 104 etc. Und als Ggstz. zu v., z. B.: Einem unv–en Wort | habt ihr Sinn verliehn. G. 3, 90; In un-v–er Kindheit frühe Zeit. Sch. 492b etc., auch: Die Un-V–keit einer Pers., Äußrung etc. (s. b: Sach-v.). b) mit Genit., wie erfahren, kundig (vgl. verständigen), z. B.: Denen, so fremder Sprachen nicht geübt, noch der alten lat. Bücher ver-s. sind [Verständnis haben]. Stumpf IV etc., heute namentl. in Zsstzg.: Die landwirthschafts- und acker-v–e[n] Taxatores. Erbvergl. 25; 35; Die Arznei-V–en. Mendelssohn Ph. 1, 91; Die Bau-V–en. Möser Ph. 3, 244; Der baum-v–e Herr. Hungari 2, 551; Das Urtheil der Forst- und Bergwerks-V–en einholen. Möser Ph. 1, 339; Deich-v.; Holzgerecht und forst-v. Döbel 3, 94b; Kost-v–e Meister. Thümmel 5, 193 (vgl. Feinschmecker etc.); Theorie und Anleitung eines Kunst-V–en. W. Luc. 4, 120; Eine Miene voll Kunst-V–keit. Sch. 736b; Rechts-v–es Gutachten; Wortverständigung ist nur möglich unter Sach-V–en. Raumer Päd. 3, 1, 162 (s. expert) und im scherzh. Ggstz.: Von Sach- Unverständigen kräftig unterstützt. Oppenheim2, 134; Machte mein Gutachten als ein Werk-V–er bekannt. Heinse A. 2, 197 etc. c) Zsstzg. s. a; b, ferner (vgl. die von Verstand), z. B.: Alt-v. (s. altklug). KlSchmidt NPoet. Br. 33 etc.; Sah mich .. mit ein-v–em Blick an. Hartmann Erz. 129; Mundt Rob. 2, 102 etc., voll Einverständnisses (s. d.), auch: Einverständlich. Auerbach Ed. 91; 102; 210; Bodenstedt 1, 210; 236; Hartmann E. 159 etc.; Die Muster einer menschen-v–en Anschauung. G. 27, 215; 21, 43 etc.
2) (veralt.) Daß diese Wort ander-v. oder verwendt d. i. tropica sind. Zwingli 3, 4, einen andern Verstand (s. d. 2) haben etc. Vóll-: so daß nichts Nöthiges daran fehlt (vgl. ganz; vollkommen; komplett), z. B.: Voll-s. hergestellt; Der die v–e Frische selbständiger Schöpfungskraft herausrettete. Devrient 3, 206; Ein, wenn auch nicht geendigtes, doch v–es Werk. Ense D. 2, 331; G. 18, 193; 30, 13 etc., auch: Ich bekam Farbe und sah, wie man Das bei uns mit dem Volks- ausdruck bez., .. voll-s. aus. Lewald Vat. 2, 47 (vgl. korpulent etc.). Ggstz.: Un-v. Fortbild.: Etwas vervollständigen, voll-s. machen (vgl.: Vervollzähligen). Vōr-: (veralt.) Klöstern etc. vor-s. sein. Stumpf 401b, vorstehn. Wêhr-: (ugw.)uEigenmächtig und w. Rahel 2, 26. Wīder-: so beschaffen, daß man Widerwillen dagegen empfindet, es Einem widersteht, oft bei Ryf, z. B. Th. 60; Sp. 16b; 63b; 75a; 85b; 97b etc., noch: Zelter 6, 341 etc., auch: Durch die gegenseitige W–keit mit den andern Kapellmeistern. 2, 29, Feindschaft. Wōhl-: (veralt.) Einem wohl stehnd, kleidend. Lohentein JbrS. 13. Zū-:
1) zugehörig, mit Dat., z. B. nam. von eig. Besitzungen. Möser Ph. 2, 352; 3, 115; Thümmel 1, 145 etc., auch: Etwas der Menschheit überh. Z–es [Eignendes]. G. 3, 338; JGMüller Lind. 1, 164 etc.; Verachtend eure Lebendigen, | näher euch Z–en [Angehörigen]. Rückert Mak. 1, 45.
2) (s. 1) Als z–er [kompetenter, gehöriger] Richter. Herrig 24, 435 etc.
3) Dazu: Z–keit:
a) die Gehörigkeit, das Passend- Sein. Ense D. 5, 247; T. 1, 325.
b) Kompetenz.
c) (mit Mz.) Pertinenz etc.
Stä́nd~igen, tr.:
in Zsstzg.: Ver-án-: s. anständig 5. Be-: (ver- alt.) beständig machen, fest begründen. Franck Chr. 169a. Ver-sélb(st)-: s. selb(st)ständig. Ver-:
1) Einen von Etwas in Kenntnis setzen:
a) ohne abhäng. Vhe, z. B. (veraltend): Wie ich verständiget werde [höre, erfahre], so etc. Schaidenreißer 75a etc., heute gw. (vgl. 2): Verständige den Theseus! Sch. 622b, klär ihn auf, ihm seinen Jrrthum benehmend; Die Weiber möchten bestürzt sich gegen einander v. G. 30, 444, sich aussprechen, ihre Gedanken austauschend; ugw.: Weiß schon lallend das Kind zu ver-s. V. H. 2, 364, sich verständlich zu machen („Kaum kann der Knabe reden.“ W. HB. 2, 214).
b) mit Präpos., z. B. (veralt.): Die nicht wohl sind in den Gottesgeboten verständiget und erfahren. Luther 1, 232a etc.; Ist der zu berufende Lehrer über unsern Grundplan zu v. Fichte 8, 132 etc.
c) mit Genit.: Er sie des Botengeschäfts verständigte. Rückert Mak. 1, 56; Dieser .. wird dich . . der rechten Wahrheit v. Schaidenreißer 12a; V. Ar. 1, 47; W. 17, 13; 18, 29; Zinkgräf 1, 295 etc.
d) mit abhäng. Satz: Er verständigte [belehrte] mich, daß etc. G. 22, 21; So bin ich von Rom .. „verstendiget“ und bericht, durch weß Stiftung etc. Hutten (Wackern. 3, 213¹³); Schaidenreißer 11a; Thümmel 6, 107; V. Sh. 2, 217; W. 13, 212; Man verständigte ihm [wohl nur Drckf. statt ihn], wovon die Rede sei. 223 etc.
2) heute gw. von Ausgleichung und Beseitigung Dessen, was das Verständnis und die Ubereinstimmung hindert, z. B. tr.: Ich muß euch doch zusammen [mit einander] v. L. Nath. 4, 4 etc.; ferner: Jch muß mich über jene unverständige Ausdrücke etwas v. [erklären], um den größten Mißverständnissen ein für allemal vorzubeugen. Heine Sal. 1, 53 etc. und nam. oft: Sich mit Jemand (über Etwas) oder: sich (gegenseitig) v., z. B.: Man verständigt sich in Briefen immerfort, ohne sich am Ende doch zu verstehen (s. d.). Forster Br. 1, 361; G. 15, 125; Man hatte sich schon so weit verständigt und genähert. 22, 79; 122; Gutzkow R. 8, 216; Wir verstehen uns, können uns auch v., aber dennoch in sehr wichtigen Punkten nicht auf eine Linie kommen. Perthes Leb. 2, 92; Sch. 434b etc. Dazu: Verständigung. Cham. 6, 238; G. 27, 339; Gutzkow R. 6, 15; Soviel Verstand und doch keine Verständigung. 2, 57; Wortverständigung ist nur möglich unter Sachverständigen. Raumer Päd. 3, 1, 162 etc. Doppelzsstzg.: Wir werden uns ein-v., wenn wir uns darüber erklären. H. R. 9, 287 etc., vgl.: Zu Einverständigung Dessen, was griech. Buchstabenschreiber von dgl. Anordnungen berichten. Ph. 13, 347, es damit einverstanden, übereinstimmend zu zeigen. Ver-vóll-: s. vollständig.
~isch, a.:
s. Stand 4b und aufständig 1.
~ler, m., –s; uv.:
Zsstzg.: Āūf-: s. Ständer 14.
~lich, a.:
in Zsstzg.: Án-: s. anständig 4b. Be-: Thāt-b., s. Bestand 4. Ge-:
1) dem Geständnis gemäß, eingestandnermaßen (s. geständig), auch: Von Seneka’s Einfluß sichtbar und ein-g. beherrscht. Gervinus Sh. 1, 118; Selbst-g. Scherr Bl. 3, 270.
2) Alle diese unerläßlichen und doch kaum einem Sterblichen zu-g–en [zuzugestehnden] Voraussetzungen. W. 24, 246. Gêgen-: objektiv (s. d., vgl. Gegenstand 2; sachlich 1 und Ggstz.: subjektiv): Ohne g–es Dasein. Mendelssohn Morg. 320 etc.; Um aus flüchtigen Schemen wahrhaft g–e Wesenheiten zu werden. G. 40, 413; 302; Zu denken, wie ein solcher Mann, welches jedoch nur möglich wird, wenn sein G–es mir zum G–en wird. 275; 33, 113; G–keit. 40, 274 etc., sehr oft bei Neuern; auch: Etwas vergegenständlichen; Die Vergegenständlichung. Klencke Gsp. 2, 6. Um-:
1) die einzelnen Umstände (s. d. 2) betreffend und ausführend (vgl. ausführlich, detailliert): Ein u–es Gespräch. G. 10, 211; Um-s. durchgesprochen. 15, 216 etc. (mundartl.: Umständig. SClara EfA. 1, 2; 209; 328 etc.); auch: Die Reize des Neben-U–en [der Nebenumstände]. Schweg- ler (47) 198 etc.; U–keit, auch in Mz. = Details, z.B. G. 19, 156; W. 32, 152.
2) mit vielen Umständen (s. d. 3) verknüpft, weitläuftig: G. 6, 334; Wie un- endlich sind deine Umstände | und wie um-s. kommst du zum Ende! Rückert Mak. 1, 209; W. 2, 62 etc.; U–keit. G. 17, 7; 39, 333; Den Versuch mit mehr Bedingungen und U–keiten belasten. 38, 100; 18, 231 etc. Ver-: so beschaffen, daß man es verstehn kann: Er spricht mit klarer v–er Stimme einen rein verständigen Vortrag. G. 26, 224; Mit Worten das Unmögliche und Ungehörige als ein Mögliches, Verständiges und V–es mittheilen. 39, 185; Mich Ihnen darüber ver-s. zu machen. 30, 366; 3, 90 u. o. (veraltend: Die sinnlicheln] Lüste haben größtentheils Sanders, deutsches Wörterb. II. mehr Gewalt über die Seele als die v–en Vergnügungen. Mendelssohn Ph. 1, 77, auf den Verstand sich beziehend, deutlich und klar etc.); V–keit. Gervinus Lit. 3, 243 etc. Fortbild.: Versuche, die ursprüngliche Schrift zu verständlichen. V. Arat. V, ver-s. machen. Doppelzsstzg.: Ein-v., s. verständig 1c; Gemein-v–e [populäre] Vorträge. Mügge Erb. 1, 35 etc.; Miß-v. [leicht zu mißverstehn]. Nat.–Z. 12, 606; 16, 405; Prutz LitTasch. 2, 156 etc., auch: Miß-v. [falsch] aufgefasst. Immermann M. 3, 332 etc.; Selbst-v., sich von selbst ohne Weitres verstehnd. G. 4, 149; Vogt Köhl. V etc.; Un-v., nicht ver-s. G. 2, 183; Sch. 450b; W. Luc. 3, 189 etc. (veralt. statt unverständig. Luther 8, 44a etc.), auch: Vieldeutigkeiten und Un-v–keiten. Herrig 30, 36; 35 [un-v–e Dinge]. Wōhl-: (veralt.) wohlstehend: W–keit. Schottel 798. Zū-: dem Zustand entsprechend,
1) insofern dieser als das Ständige dem bewegten Thun entggngstzt wird: Das Gewohnheitsmäßige und Z–e, welches im Genrebilde die wesentliche Grundlage bildet. Stahr Jahr. 2, 168 etc.; Das Bildnis muß .. sich .. in ruhiger Z–keit geben. TUlrich (Nat.–Z. 15, 452); 11, 489 etc.
2) in Doppelzsstzg. z. B.: Einen ur-z–en Hohofen. Schmarda 1, 422, den Urzuständen gemäß, roh und einfach etc.
~ner: s. Ständer 7; 14b. ~nis, n., –ses; –se (f.; –se):
in Zsstzg.: Ver-ēīn-, f.: ugw. statt Ein-Ver-S. L. 10, 54. Āūf-er-, f.: (veralt.) Auferstehung. Fischart B. 98b; 121a etc. Ge-: die Handlung und Außrung Dessen, der Etwas gesteht: Gleich fast den ersten Worten, | die stammelnd die Liebe spricht; | in denen ist schon Ge- stehen, | doch das G. noch nicht. Hungari 1, 21; Ein offnes G. ablegen etc.; Das war stets unser Ein-G. Tieck Timon 1, 2; Er hat das Gegen-G. ihrer Neigung empfangen. Scherr Bl. 1, 289; Liebes-G.; Seinem eignen Mit-G–se zufolge. Fichte 7, 70; Selbst-G., das man sich selbst (z. B. Schücking GsE. 4, 115) oder: über sich selbst (z. B. w. HB. 1, 96) macht etc. Ver-:
1) objektiv: der Sinn, wie Etwas zu verstehn ist, und subjektiv: das Auffassungsvermögen dafür, oft sich nah berührend: Luk. 24, 45; 1. Kor. 14, 20; Eph. 1, 18; Wind, o hättest du V., | Wort’ um Worte trügst du etc. G. 1, 123; Mit dem halbigen V–se der Kunstwörter zufrieden. L. 3, 162; Prutz GschTh. 282; Rückert Mak. 1, 71; Des Traums V. löste mir ein Mönch. Sch. 501a etc.; auch fem.: Zu klarerer V. Ed. Gottwald histor. Erz. (Dresden 1853) 1, 154; Nenne die V. deine Freundin. Luther 1, 505a (Spr. 7, 4); Den Blick der vollen V. Volksz. 9, 284 (ORuppius). 2) die Beziehungen, wonach Personen sich im Geheimen mit einander verstehn, und die Verabredungen darüber, ungemein oft, in Ez. und Mz., z. B. G. 17, 78; 33, 154; Sch. 288b; 432b; 724a; 804a; 843a; 870a; W. 2, 54; 5, 121; 20, 158 etc. 3) (s. 2) verallgemeint ohne den Begriff des Geheimen = Vernehmen (s. d. 6), z. B.: In gutem, freundlichem, nachbarlichem etc., in schlechtem V. mit Einem leben; Meine theologischen Händel haben ein Loch in unser gutes V. gemacht. L. 12, 526. 4) Doppelzsstzg., z. B.: Ein-V.:
a) (2) Sch. 414a; W. 9, 270; 18, 108 etc.
b) (3) G. 6, 91 etc., auch von Nichtpers.: Ein Temperament . ., durch welches Geist und Leib bei ihr | im schönsten Ein-V. [Einklang] standen. W. 15, 166 etc.; schwzr. f.: Durch eine freundschaftliche Ein-V. [Übereinkunft] über einen Theilungstraktat. JvMüller 1, 526. Wobei es nicht an Miß-V–sen und Halb-V–en (1) fehlt. G. 39, 94. Liebes-V. (2): L. 4, 366; W. 21, 246; Luc. 4, 21 etc. Miß-V.: s. Mißverstand:
a) (1) Den größten Miß-V–sen .. vorzubeugen. Heine Sal. 1, 53; Blinder Miß-V–se Gewalt | drängt oft den Besten aus dem rechten Gleise. Sch. 371a etc., s. Halb-, Un-V.
b) (3) Ein Miß-V. zw. Gleichgesinnten, | das stellen Worte .. wieder her. G. 13, 159; 28, 303; Sch. 338a; JvMüller 1, 518 etc.; Die aufkeimende Miß-V. des jungen Cäsar’s mit dem Senat nahm zu. 322. Man bediente sich der franz. Sprache, um die Aufwartenden von dem Mit-V. (1) auszuschließen. G. 15, 85 etc. Das geheime Liebes- und Mord-V. LPHahn Ad. 109. [Das] ist nicht ein Miß- V., etwa ein Un-V. (1) zu nennen: er ist durch Dessen Gegenwart an ihm nicht irre geworden, aber irre geblieben. Hegel 17, 106. So fanden sich Beide in ein Wechsel-⏑ V. (2) gezogen. König DFam. 1, 44; auch (1): wechselseitiges V. etc.
Stándschaft, f.:
s. Stand 4b; Vorstand 1.
Verúmständung: s. Umstand 2c.