Stalt
stalten
Um-Stalt
Ungestaltheit
staltig
geslalt
Staltlich
Staltnis
Staltsam
Staltsame
II. Stált, f.; –en:
in Zsstzgn: An-:
1) nam. Bergb.: das Anstellen (Anweisen) der einzelnen Arbeiter an ihre Arbeit. 12; Das hiezu best. Gebäude heißt die A.-Stube. ebd. —
2) (s. 1) die Anordnung und Zurüstung zu etwas ins Werk zu Setzendem: A. machen, z. B. 23, 7; 367a (veralt. m.: Der in seiner eignen Haushaltung nicht weiß guten löblichen A. zu machen. 3, 564³), nam.: zu Etwas, z. B. zu einem Gastmahl. F. 3, 101 etc. oder mit Jnfin. und zu, z. B. 27, 330; 423b etc.; A–en zu oder gegen Etwas vorkehren (s. d. 2); A–en treffen T. 41; 423a etc.), seltner: Alle A–en zu einer plötzlichen Flucht nehmen (s. d. 5a). 4, 296 etc.; ferner z. B.: Leider verzogen sich die A–en und ich kann nicht so früh weg. 22, 51 und minder gw.: lJch habe] die A. | redlicher Männer vollführt, die sie unvollendet verließen. 5, 26 etc.; Aus öffentlicher A. [Veranstaltung] verfertigt. 20, 179; Diese Heirath .. ist auch ein wenig meine A. 653a; Durch dessen A. ich .. zu unsrer Bagage gebracht wurde. 2, 88 etc. Zsstzg. (vgl.
3) z. B.: Gegen-A–en treffen. 4, 294 etc.; Ohne alle Geheim- A–en, Kunstgriffe etc. 18, 253; Welche rüstige Eile der Reise-A–en! 57, 163 etc.; Durch Schilderung der Sturm-A–en ihn zur Übergabe zu bewegen. D. 5, 375; Vertheidigungs-A–en. 871a; Hiezu hatte der Husar .. die besten Vor-A–en getroffen. 25, 101; Bei den Thieren sehen wir Vor-A–en zur Rede. Ph. 3, 194; Ohne diese Vor-A. wird sie nie wirken, was sie wirken soll. Ph. 2, 70; Stadtsch. 1, 64; Hamb. 501 etc. — 3) (s. 2) ein Institut (s. d.); eine Einrichtung, wie sie zu best. Zweck getroffen und angeordnet ist: Verschiedene häusliche A–en, die sie längst gewünscht, aber nicht recht einleiten können, wurden durch die Thätigkeit des Hauptmanns bewirkt. .. Diese vorsorglichen A–en. 15, 35; In der Pension, wo sie sich .. befindet. .Die Vorsteherin dieser A. 14; Eins der besten deutschen Theater war dort eingerichtet. .. Alle diese schönen A–en und Anlagen. 22, 239; Im Kloster. . . Eine solche A. 25, 137; Sehr lobenswürdige A–en, die Narren in Respekt .. zu halten! 106a etc. Zahllose Zsstzgn z. B.: Eine Abrichtungs-A. zu einem best. Lebensberufe. 86; Bildungs-A–en des Volks. 4, 1025³⁸ (Schullehrer-Bildungs-A–en. .. Fortbildungs-A–en. Aufr. 6); Erziehungs-A–en. 31, 240; 368; Die Feuer- 19, 356) oder Lösch-A–en; Jene Gewerb-A., auf höhere Kunst-A–en gegründet etc. 31, 334; Heil-A. für Geisteskranke oder Irren-A.; Die kathol. Kirche, in der der Adel eine Pfründen-A. zu Gunsten seines Standes erblickt. 2, 2a; Privat- und Staats-A–en; Zuchthäuser und andre Straf-A–en; Die Turn-A–en. GsN. 1, 23; Unterrichts-A.; Die Veterinär- A. [Thierarzneischule]. 27, 320; Wohlthätigkeits-A., zu wohlthätigem Zweck etc.; Die Zeichen-A. [-Schule etc.]. Br. 432b etc. — Ge-:
1) (veraltend) die Art, wie Etwas gestellt — in ältrer Form: „gestallllt“ —, beschaffen ist, wie es darum steht, z. B.: Wie ich aber damalen geschossen sei worden, Das hat diese G. 78 etc.; Nestor .. fragt Telemachum, wie es um sein Haushaben etc. ein G. habe. 9a; 7b; 10a; 13b; 64b etc.; Christus, welcher, ob er wohl in göttlicher G. [,,obgleich er göttlicher Natur.“ war .., nahm Knechtes-G. an (s. 2). 2, 6 etc. Heute gw. nur:
a) Nach G. [Lage] der Sachen. 14, 157; 15, 162 etc.; Die G. | der Dinge, Sir, hat sich indeß verändert. 422a. —
b) adverb. im Genit. (mit veralt. Nbnf.: G–en), z. B.: Der, dieser, solcher, sothaner G. = so etc.; gleicher G. = ebenso etc. und relativ: welcher oder was G. = wie etc., z. B. (gw. als ein Wort): Der-g., daß. 16, 147; 18, 218; 19, 72; 29, 12; 39, 152 etc., auch: Ein der-g. strenges Ansehn, daß etc. 38, 6 etc.; Kein der-g. durchsichtiger Körper, der [s. d. 3f] nicht etc.; ferner ohne daß etc. = so, auf solche Art, z. B.: Siehet der König | der-g. sich betrogen. 5, 198; 10, 182; 30, 365; 11, 211; 20, 217 etc. (s. c); Ihre Bedienten, welche solcher-g. an allen Enden der Welt waren. Ph. 1, 10; 3, 108; 3, 429; 19, 171 etc., auch: Doch solcher-g., daß etc. 2, 34, auf die Weise, — unter der Bedingung — daß etc.; Sothaner-g–en. 2, 19 etc.; Gleicher-g–en. Hexenpr. 478 etc.; Sie erzählten .., was-g–en [welchermaßen, wie] die Gemahlin .. überfallen worden. 9, 97 (Legendenton); Was-g. 1, 81 etc., auch: Das innigst geheimste Werk Gottes .. im feinsten Wie und Welcher- g. . . erforschen. R. 9, 158 etc. —
c) An b schließt sich als Ew.: Diese dergestalte [so beschaffne] Existenz der Oper. 6, 216 (vgl. Ew. wie: Bei heftweiser Lieferung. 4, 909⏑; In der vorzugsweisen Anfeindung. 1318³ etc.), s. dergestaltig; ferner als Bindew. (s. b: was-, welcher-g.) nam. im Kanzleistil: Nachdem und dieweil, auch sintemal und der-g. Herr Laban etc. Jak. 89 und bloß: gestalt = wie, da etc. 199; 286; 290 etc. (ganz veralt.: gestaltsam. 24, s. 3, 634); 4, 15⁴¹; 1, XI; 210; 228; 316; Gestalten denn auch beide .. noch zu sehen. 14, 46; Merck 1, 95. —
2) (s. 1) die Art, wie Etwas sich darstellt, in festen Umrissen zeigt, in die Erscheinung tritt etc. — und (s. e): ein Wesen in Bezug auf diese seine Erscheinungsform, s. nam.: Der Deutsche hat für den Komplex des Daseins eines wirklichen Wesens das Wort G.; er abstrahiert bei diesem Ausdruck von dem Beweglichen etc. 36, 6 (im Ggstz. zu Bildung, s. d. 1), z. B.:
Stálten, tr.: a) Etwas hat eine runde, eckige, schöne, häßliche G. (s. Figur etc.); Jemand hat — oder (s. e) ist — eine hohe, edle G. etc.; Das Sgkrament unter beider (s. d. 2) G.; Ritter (s. d. 1b) von der traurigen G. etc.; Der Stein, der durch die Kunst zur schönen G. gebracht worden. . . Die Materie hatte eine solche G. nicht, sondern diese war in dem Ersinnenden etc. 3, 221 (vgl. d); Die Gaben | kommen von oben herab in ihren eignen G–en. 5, 44; Jhre Freude ist stark, sie nimmt die G. des Schreckens an. 17, 306; Nur ein Leben leben wir aus in manchen G–en. 16, 36; Kl. 3, 53; Weißt du, wie viel G. der Vielgestalt’ge trägt? W. 3, 96; Od. 2, 377; 4, 421 etc. —
b) von Pers. = Wuchs, Statur: Dem Maß nach war die Bildsäule über Menschengröße, der G. nach aber das Bildnis eher eines kleinen als großen Mannes. 19, 318 etc. (vgl. schwzr. G. = Schnürbrust, Leibchen). —
c) (vgl. Form 3) = gehörige G.: Um der Sache einige G. zu geben. 28, 231; Das hat Schick und G. 114 etc. —
d) im prägn. Ggstz. zum Stoff (s. a: 3, 221): Nur der Körper eignet jenen Mächten etc.; . aber frei von jeder Zeitgewalt | .. wandelt .. | göttlich unter Göttern die Gestalt. 72a etc. —
e) ein Wesen in best. Erscheinungsform, bes. oft (s. a) von Pers. etc.: Aus lauter solchen beweglichen ineinanderfließenden Gespenstern .., daß man die .. wahrhaft würdigen G–en kaum recht ins Auge fassen kann. 39, 62; Wenn die Bäume so geisterhaft .. vor uns stehen. .. Bis der Baum sich als eine G. uns entgegendrängt. 15, 233; Jene himmlischen G–en, | sie fragen nicht nach Mann und Weib. 1, 130; Hebet die G. | lang und langsam sich im Bett empor. 193; Grasse G–en. 4, 201; Die allerlei neuen G–en machen mir ein buntes Schauspiel. 14, 73; Da kamen die wunderlichsten G–en zum Vorschein, an Fischen, Krebsen etc. 23, 179; Sch. 2, 8; Die seltsame G. .. war jung. R. 1, 16; Eine kleine, etwas verwachsne G. mit angegrautem Haar. Jer. 1, 263; [Als Dichter] hab ich gesehn auch geistige G–en. W. 4, 322; 66b; A. 2, 269 etc., auch (selten) verkl.: [Wodurch] sich der Zauberkreis wieder löst und die G–chen wieder verschwinden. Nachts. 71. —
f) Zahlreiche Zsstzgn, vgl. die von Erscheinung, z. B.: Sieht man unbegreifliche Ab- G–en [abnorme, vergl. Un-, Miß-G.]. 3, 256; Weil die Musik, auch in ihren Ab-G–en mein Interesse fordert. 5, 378; 1, 371 (selten). — Des Lebens Zauberkraft | in üppigster All-G. D. 2, 539. — Feuer, dessen Gluthgewalten | . .. aufquollen in Busch- und Baum-G–en. N. 167. — Deine [des Schmetterlings] Blumen-G. 72. — Gespenstische Dunst-G. V. 162. — Diese Mannigfaltigkeiten, die jeder Eigen-G. gerecht zu werden vermag. D. 5, 294. — Erschien mir eine wundersame G. im Traume. .. Diese Engels-G. 28, 272; 29, 23 etc. — Eine Gottheit in eine grobe Erd-G. verschattet. vater 1, 4. — Eine hohe Frauen-G. N. 3, 10. — Geister-G–en. Giaf. 586. — Der Mutter [Venus] Glanz-G. 35a. — Gott-G. 11, 218; DieGötter-G. — Die Grund-G. verkennen. 3, 276, s. Ur-G.; Typus. — Helden-G. 22, 383; Sch. 1, 233 etc. — Eines Jünglings Hoch-G. MFr. 49; 10, 295. — Jammer-G. 10, 16; 30 etc. — Jünglings-G. 18, 25. — In stummer Leidens-G. 27, 198. — Die Licht-G. zerschwand. 275b; In verklärter Licht-G. 66; 315b; 479a; 16, 177. — Luft- G–en, die einer ernsten Epoche vorspukten. 24, 201; 15, 100; 20, 85 etc. — Mädchen-G. 743a etc. — Der Schatzhüter werde ihm in Wilder-Manns-G. erscheinen. M. 5, 142. — Die Miß-G. [Häßlichkeit] des Gesichts. A. 2, 329; Die Krebse. .. Jene .. kriechenden Miß-G–en [e, häßlichen Wesen]. 18, 337; 3, 158; 12, 10 etc.; 1, 70; Die Jdeale alles Schönen zu verunstalten und in . . Miß-G–en zu verkehren. 23, 151; 24, 261 etc.; selten (1a): Bessert Dies der Sachen Miß-G.? 10, 114. — Gespensterhafte Nacht- G–en. 23; N. 2, 183. — Nebel-G. 10, 304. — Die Neu-G. [-Gestaltung] unsres politischen Lebens. Kl. 3, 77. — Pracht- G. 506. — Prunk-G. Hamb. 57. — Ein Mann von Riesen-G. (b). Od. 9, 187; 32, 83; Eine jener Riesen-G–en (0). Bl. 1, 122. — Schatten-G. Th. 2, 247. — Hohle Schein- G–en. 21, 106. — Schleier-G. [verschleierte]. 1, 358. — Der Schön-G. [Schönheit] bedenkliche | Vegleiter. 12, 164. — Diese Schreck-G. Haml. 1, 1; Schreckens-G. Rev. XVIII. — Spuk- G. — Die dämmernden Jugendträume sind zu sonnigen Tages- G–en geworden. Tag. 4. — In Teufels- G. 16, 325. — Trauer- G–en. 3, 60; 7, 104. — Traum-G. 35, 138; 26, 19. — Der Dämon, der in 1000 Trug-G–en (a) | Muthwillen treibt. 11, 176; Trug-G–en (e), | die viel versprechen und desto weniger halten. 15, 61; 30, 447 etc., auch (Mineral.) = Pseudomorphosen. StdZ. (1860) 131; 1, 70. — Der Nacht, wo die Un-G. [Häßlichkeit, s. Miß-, Ab-G.] und das Böse herrscht. Fragm. 1, 3; In äffischer Un-G. 24, 190; Die U–en [e, häßlichen Wesen]. 12, 151; 64a. — Unthier- G–en. 18, 193. — Abbildungen. . . Verlischt das Andenken der Ur- G–en [Urbilder]. 20, 145; Verwünschte Prinzen, | die . . ihre schöne | Ur-G. [ursprüngliche G.] zurückgewinnen. Rom. 205; Daß er [wie Proteus] in seine Ur-G. sich zurück habe winden müssen. Br. 2, 102; Die großen Männer des Orients sind Ur-G–en (e) von gewaltiger Erhabenheit. Ästh. 2, 227 etc. — Die Viel-G. unsres Hanswurst. 1, 248; Die Viel-G. des Volks. D. 5, 293; 6, 264 etc., s. All-G. — Wahn-G–en. 35, 135; R. 9, 426 etc., s. Phantom — Wespen-G. [b, = Taille]. Ar. 3, 338 etc. — Die Wohl-G. [Schönheit, Ggstz.: Miß-G.], die mich voreinst entzückte, | .. war nur ein Schaumbild solcher Schöne. 12, 79; Der obere Theil dieser edlen Wohl-G. (e). 31, 217; 11, 316; [Hier wächst] manche jungfräuliche Wohl-G. (e). 4, 257; 339; 613b etc. — Wunder-G–en (e). 1, 5; 24, 74. — Den Fortgang der Welt mit immer neu aufgepackten Zeit-G–en. 6, 157.— Krüpplige Zwerg-G–en (e, = Bäume). A. 1, 182; Die Doppel-Zwerg-G. [Zoilo- Thersites]. 12, 37. — Die Frauen als Pulcinell. .. In dieser Zwitter- G. 24, 217. — Die schlanke Zypressen-G. Lied. 349 etc. —
in Zsstzg., großentheils doppelten, z. B.: Án-: Doppelzsstzg.: Ver-a.: Etwas durch Anstalten, die vom Subj. ausgehn, ins Werk setzen: Festlichkeiten; ein Wettrudern Z. 1, 264); eine Zusammenkunft 16, 52); eine Gelegenheit (6, 222) ver-a.; Er veranstaltete die lateinische Übersetzung. 38, 4 etc., Durch Veranstaltung P. Soderini’s. 29, 135; Während der Veranstaltung seiner heutigen Überraschung. 5, 204; 9, 125 etc. — Ent-: entstellen: Der Hochdeutsche entstaltet die Einfalt .. der deutschen Sprache. Preisschr. 38; M. 2, 847; Entstaltet und unkenntlich. A. 1, 74; Lthr. 247 etc.; Entstaltung. 1, 64. — Ge-:
1) Etwas g., in best. Gestalt bringen etc., formen, bilden: [Wie der Maler] das Nackte hier gestaltet. 4, 140; Die Trümmer seines Heeres wieder zu g. B. 3, 528; Alle Verhältnisse g. oder um-g. 8, VII; Wenn Wolke sich g–d umgestaltet. 4, 111; Bilder .. zu g. oder zu verunstalten. R. 7, 205; Den Zufall mit bildender Hand zum Plan zu g. 765b; 277a; 99a etc. —
2) refl.: best. Gestalt gewinnen: Wo rohe Kräfte sinnlos walten, | da kann sich kein Gebild g. 79b; 1, 222; Wie sich die Sachen jetzt g.; Das sich Neu-g–de. Zelt. 2, 253 (s. 6) etc. —
3) (s. 4) subst. Infin., auch: Etwas von best. Gestalt (s. d. 2c), bes. mineralogisch. 27, 298; 40, 240 etc. —
4) (s. 3) In tausendartigen Gestaltungen. 5, 179; Das Urgeheimnis aller Gestaltung. K. 1, 22; Die Welt der Gestaltungen. 98; Nordscheine .. voll Gestaltungen. 36, 51 etc.; Berg- K. 1, 359), Gebirgs- A. 3, 360), Ufer- (Irl. 1, 397) Gestaltungen [Formationen]; Die deutschkatholische Kirchengestaltung. T. 3, 34 etc.; Die sociale Neu gestaltung aller Zustände. W. 4, 29. —
5) Gestalter aller seiner Jdeen. 22, 382; Meißel, manches Bilds Gestalter! 2, 64; 2, 92. —
6) im adjekt. Partic. pass., sich vermischend mit dem heute gewöhnlich nur noch (doch s. Zsstzg.) attributiv — nicht prädikativ — üblichen gestalt (s. das Hw.: Gestalt 1), obgleich dies eigentlich bez.: eine Gestalt habend, dagegen: gestaltet: in eine Gestalt gebracht; zur Gestalt geworden etc., vergl.: Als wollte die Welt, die gestaltete, rückwärts | lösen in Chaos und Nacht sich auf und neu sich g. 5, 91; Gestaltlos schwe- deutsches Wörterb. II. ben .. massenweis Schatten . .; | wen der Dichter aber gerühmt, Der wandelt gestaltet | einzeln. 26, 180; Und wo er [Proteus] auch gestaltet [in irgend einer Gestalt] stockt. 12, 152 etc., auch (s. Gestalt 2c): An Leib und Seele gestaltet. 4, 67 = wohlgestalt(et); vgl. gestaltig. Ggstz.: ungestalt(et), — bes. mit Beifügung des Wie, z. B.: Bei so „gestalten“ (s. 94) oder gestalteten 27, 502) Sachen; Bei so gestalten — Dingen 15, 37 etc.), Umständen (Luc. 6, 197) etc.; Wie war der Mann gestalt? 2. 1, 7; 1, 4 u. v. — was manche neuernde Ausg. unnöthig in gestaltet ändern —; Du bist ja wie ein Zwerg gestalt. 17; 128 etc.; Wie gestaltet er war. Od. 17, 421; Jo, | noch als Stärke gestaltet und nicht in weiblicher Bildung. Mosch. 2, 45 etc. und in Zsstzg. (vgl.
7) oder verschmelzend mit Bstw., (vergl. Zsstzg. von Gestalt und gestaltig) z. B.: Wurde so abgestalt, dürr und häßlich. Gs. 2, 861; Dergestalt (s. Gestalt 1b; c); Der dreigestalteten Gottheit. Ov. 2, 13; 12, 138 etc.; Eigengestaltete Dämpfe. 8, 47; Seine fein gestalten Glieder. 2, 30; Ein freund- gestalter Feind. 97; Des höckergestalteten Lastthiers. 63; Des hold gestalteten Kindes. 497: „Zeus bin ich“, sprach der Mensch gestaltete 2, 109; Mißgestaltet, s. 7; Mit ihrem mopsgestalten Munde. 223; Das .. ebenso neugeboren, wie das Drama neugestaltet, hervortrat. Lit. 5, 158; Son. 46 etc.; Rauhgestaltete Felspartien. 22, 397; Des riesengestalteten Lastthiers. 475; Schöngestalte Glieder. 55b; Kurzarmig, übelge- staltet. N. 220 etc.; All das Ungestalte [„Mißgestaltete“. 27, 350], Verschrobene Ungeheure. Lit. 5, 334; Die ungestalte Spinne. 2, 165; Die ungestalten Füße. . . Eine ähnliche Ungestalt. Ph. 4, 18; Den allerungestaltesten Menschen. 5, 70; Ein ungestalter Haufen | von Dingen, die sich fliehn. 165; 12, 232 etc.; prädikat.: Wie er es drückt und wie es ballt, | bleibt’s immer doch nur ungestalt. 12, 49; Sie schreibt .steif . ., doch nicht .. ungestalt. 15, 32; Eine Frau, nicht schön, nicht ungestalt. 1, 259; Der ungemachte Kloß [das Chaos] lag öd’ und ungestalt. 1, 33; 12, 29; 215 etc.; auch: Eine kranke, sehr ungestaltete Person. 23, 321; Diese ungestalteten Granitpyramiden. 3, 297; 29, 401; M. 1, 247; 1, 3, 28; 9, 84 etc., seltner prädik.: Der Mann war ungestaltet. 1, 325 4, 161; Täuschenden Auswuchs, ungestaltet und ungenießbar. 4, 1202³ etc.; vereinzelt auch: Diesen ungestalt enen Gliedern. 8, 222; Thersitisch, den sie ist ebenso ungestalten als schmähsüchtig. 10, .. Fortbild.: Die Ungestaltheit. 6, 509; 11, 161; 4, 306; 27, 58 etc.; Des russischen Reichs in seinen vielgestalteten .. Beziehungen. D. 2, 377; 2, 129; 204; 12, 168 etc.; Weiblichgestaltet bin ich männlich kühn. 10, 248 etc.; Ein wohlgestalteter Mann. 21, 138; 17, 357; 7, 147; 2, 84 etc.; An den wohlgestalten Zügen. 67t etc.; Des zweigestalteten Cekrops. Ov. 1, 109; De r7 zwerggestaltete Sohn Jsai. 16, 6 etc. — 7) Doppel zusammensetzung, vergl. die von bilden etc., z. B.
Um-; II. Um-: a) Aus-g.: vollendend gestalten: Das Lebensalter .., | in welchen die Natur den Jüngling ausgestaltet. 104b; In welchem die Jdee sich vollkommen ausgestaltet. 6, 376; Phantasie, durch deren ungeduldiges Bilden sich der Fels zu göttlichen Mädchen ausgestaltet. 32, 114; M. 1, 193; 10, 587; 14, 79; 163; Jt. 2, 464 etc.; Ausgestaltung(en). Jahr. 1, 223; 3, 264 etc. —
b) Fort-g., auch: Des Alten .. Fortgestaltung. Centr. 31 etc. —
c) Die Alles .. aufnimmt, ohne doch wieder heraus-zu-g. 19, 304; Alle diese Wirkungen g. sich uns leicht in die hohe Bildung der Venus hinein. NK. 3, 224, wir legen sie ihr bei etc. —
d) Miß-g.: Mit miß-g–den [Mißgestalt bewirkenden] Giften. Ov. 2, 340 etc., nam. im pass. Partic.; Mißgestaltet. 12, 14; 21, 184; 31, 98; 314b; Georg. 3, 247; 4, 395; 2, 6; 23, 80 etc. (selten: Dieser mißstaltete Fisch. 6, 76; 324); Mißgestaltung(en). R. 7, 29; Buchm. 13 etc. —
e) Solche Bilder nach-g. Gschw. 1, 21; Lthr. 309 etc.; Nachgestaltung. 1, 227 etc. —
f) So will ich .. mich in ein Hechtlein .. um-g. 1, 243; So g–d, um-g–d. 2, 290; 6, 49; 18, 269; 29, 213; 1130b; Mußte mich mein Talisman | zum .. Eulchen um-g. 12, 252; 20, 202; 23, 181 etc.; Umgestaltungen der Erdoberfläche. Gsch. 95; 12, 69; Durch Um- und Umgestaltung. 36, 366; Die Umgestaltung der Bauern in Frösche. 15, 171 etc. —
g) Entstellt und ver-un- gestaltet. 5, 16, Ugw., s. ver-un-st. —
h) Einen Propheten hierzu . . zu ver-g. R. 9, 108; Die Brotverwandlung, die Weinvergestaltung. B. 191a, s. ver-st. —
i) Die Juden von Ägypten weg-zu-g. R. 9, 47, ugw.: sie um-g–d ägyptischer Weise zu entfremden etc. — k) So war Apoll den Hirten zu gestaltet, | daß ihm der schönsten einer glich. 12, 206. — s. ge-s. 7d. — I.
Miß-: vereinzelt statt um-ge-st.: Eine Deutsche, die ihren Namen umstaltete. Hamb. 193; Verwandelt euch, ihr Länderkarten, | umstalte (⏑–⏑) dich, gewohntes Wort. 123; Du staltest die Erde zur Sonn’ um. D. 1, 465 etc. (Schlug sie . . zurück des Schleiers Umstaltung. Mak. 2, 171 wohl Drckf. f. Umfaltung). — Un-: Doppelzsstzg.: Ver-u.: ungestalt machen (vergl. entstellen; ge-s. 7g): Sie verunstaltete das Papier mit einem Tintenfleck. 15, 21; 17, 18; 20 19; R. 7, 205; Verunstalte Nichts, beschönige Nichts! 11, 65; Jmmer verschönert oder ver- unstaltet er, was er gesehen. 16, 28; 27, 15; 23, 151 etc. — Ver-: (s. ge-s. 7h) verwandeln, nam. zum Nachtheil: Die schönen Häupter verstalteten sich zu bläulichen, Fischköpfen. 1, 35; 128 etc. (selten). —
Ungestaltheit: s. gestalten 6. — Stáltig, a.: in Zsstzg.: Ge-: (schwzr.) prägn. wie gestaltet (s. gestalten 6) = wohlgestalt(et), z. B. 59a; 421a etc. und noch bergm. = höflich (s. d. 2), Ggstz.: Un-g. 129, — gw. aber in Doppelzsstzg. (vergl. gestalten 6), z. B.: Mit der-g–er Freude. B. 72a etc. (s. Gestalt 1b); Riesenmäßig, elephantenleib-g. Rost. 71a; Helden-g. Nal 118; Miß-g. Gd. 2, 504; A. 1, 406; Ewig neu-g. und neugestaltend. Gsp. 3, 173; Tausend-g. 2, 168; Un-g. Dor. 1, 20; 607b etc. (s. o.); Den viel-g–en Versteinerungen. 27, 84; Ph. 3, 44; Laune der wandelbarsten und viel-g–sten aller Weiber. 23, 403; 277 etc.; Viel-G–keit des Witzes (22, 106), des Charakters (208), der Kontroverse A. 1, 130) etc.; Im wechselg–en Leben. 17, 27); Wohl-g. Ep. 38; Wunder-g. N. 10; Gedoppelt also ist das Ding und zwie-g. W. 2, 21 etc. — Mīß-: mißgestalt(ig). 3, 1584 etc., auch: Ún-: 196; 1581 etc. —
Geslált, ~lich, a.: in Bezug auf die Gestalt (selten) Schl. 20. —
~nis, f.; –se: (selten) Gestalt, Form: So hat er nach ein- ander die G: aller Leidenschaften durchlaufen. V. 103 etc. —
~sam: s. Gestalt 1c. — ~same, f.; 0: (veralt.): Gestalt: Die Form und G. des Gestads. 390b etc.
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