stallen
Stállen: 1) tr.:
veralt. = stellen (s. d.; Stall, Anm. und gestalten), nur noch in be-st. — 2) (s. 1)
a) tr.: Vieh (oder Pers. wie Vieh) in einen Stall oder als Stall dienenden Raum stellen, bringen: Sie s. die Pferde in Kirchen .. und herrliche Gemächer. B. 2, 59; Kaum waren die Kamele gestallt. Mak. 2, 39; [Ihr] stallt mich hier | in diesen harten Fels. Sh. 3, 31; Du lagst, armer Vater, | gestallt mit Schweinen. Sh. 3, 291; Ov. 2, 322 etc. —
b) intr. (haben): im Stall stehn, liegen: Daß Kamele, Pferde und Esel .. oft nahe bei einander s. müssen. Reis. 301a; Daß ihr .. bei Säuen stalltet. Joh. 5, 2 etc. —
c) (s. b und Stallbruder) Mit ei ander 105; Br. 2, 185 etc.) oder zusa mmen Ph. 2, 112; 3, 6; 2, 156) s., sich vertragen etc., auch refl.: Sich mit einander gar nicht s. und vertragen können. Reis. 111a; Ros. 76a; Mit der Ritterei stallte [verband] sich die Bündlerei. M. 266 etc. — 3) (s. Stall 2), harnen, von Pferden. Th. 42; 1, 45 etc., auch tr.: Von dem Blutharnen (Blut-S.). Th. 85 etc.; auch weidm. vom Wild etc. J. 90a), Schwein (100b) etc. und scherzh. von Pers. Garg. 177a etc. — 4) Stallung:
a) das Stallen, s. zu 1: 3, 627 und —
b) Stall-Raum, -Gebäude: Die Stallungen unbedeutend . ., der Keller desto geräumiger. 25, 137; Verwandelte den Saal in Stallung. 31, 65; Das Vieh in den Stallungen. 4, 46; Th. 25, 87 etc., auch (s. a): So war das Gebäude durch Pferde stallung geschändet. 26, 202 etc. —
c) weidmänn.: die Stellung der Jagdzeuge und: der damit zugestellte Raum: Daß man zu einer Stallung mit Hochgarnen wenigstens fünf bis sechs Stück [Garn] haben müsse. 2, 311 etc., vgl. Lappstatt etc. — 5) Staller:
a) (schles.) Pferdeknecht. 93a (vgl. Marstaller). —
b) veralt. in Friesland, Holstein: Titel hoher Be- amter, s. etc. — Zsstzg. z. B.: Aūf- [2a]: Ein Roß V. 9), ein Rind 35, 628), Vieh [55] 641a), Schweine Ph. 3, 202) a.; übertr.: Sie sehen die Schulen wie einen Nothstall an, worin sie die wilden Knaben alle Tage sechs bis acht Stunden sicher a. können. 124. —
Be-: 1) [1]: s. bestellen, z. B.: Daß es mit seinem Hauswesen gar schlecht und elend bestallt wäre. Ros. 12b etc., allgem. hochd. nam.: (vergl. latinisierend: Installieren) förmlich in ein Amt, in eine Stellung einsetzen: Den Hofstaat . . zu b. 32, 71; Daß ich bestallt mit Brief und Siegel bin, | hervorzustöbern die Besitzerin. 3, 111; Zum Bändiger im Censoramt | den frommen Uhu zu b. 4, 166 etc.; Wohlbestallter Vogt etc. 1, 305; R. 9, 29 etc. Dazu sehr häufig: Bestallung. 366a; 970b etc., auch (veraltend): die dadurch festgesetzte Besoldung: Dem seine jährliche Bestallung gemindert worden. 1, 248 etc. —
2) [3]. — Eīn-:
1) [1] veralt.: Da ich mich denn auch gehorsamlich einstallte. 3, 94 etc., s. einstellen. — 2) s. 1 und [2]: Ihr eingestallten Thiere. 296; Er stallete es [das Roß] in einem Wirthshause ein. U. 1, 249; Als Christus eingestallt die Mutter angelacht. 8, 266 tetus); Im Kofen des blutdürst’gen Ebers sei | mein Sohn .. eingestallt in Haft. Rich. III. 4, 4 etc.; auch intr. [2b]: Daß alsdann der Frühling einstall [einkehre]. Großm. 26 etc. — Über- [3]: das Stallen übergehen. 2, 384; Das Pferd ü. lassen, es den Harn zu verhalten nöthigen. — Zusámmen- [2c].
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.