Faksimile 0344 | Seite 1166
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Staffel staffelbar Staffelei ~lig ~elig staffeln Staffen Staffette
Stáff~el, f.; –n (m., –s; uv.):
1) ein Absatz, Tritt in Bezug aufs Hinab- und Hinaufsteigen (vgl. Stufe):
a) eig., z. B. Hebel 3, 66; Keller gH. 2, 10; Tempel . ., | an deren S–n sich die Wellen schmiegen. Platen 2, 105; Springquell, | der .. über | blanke Marmor- S–n niedertanzte. 4, 345 etc. Mundartl. m., s. Schm., auch z. B.: Der Bet-S., -Schemel. Schm. 3, 617 etc., vgl. (Mz.): Steffel [kleinre Leitern?], Leitern etc. Garzoni 588a.
b) übertr.: Das sind die S–n und Stegreif, | darauf man zum Lob steiget steif. Fischart (Wackern. 2, 154¹); Keine S–n, | die unserm Arm zu hoch. Freiligrath Garb. 87; G. 37, 256; Haller 26; 115; Kosegarten Rh. 1, 106; Wenn der Dichter alle diese S–n glücklich hinanzugehn weiß. L. 4, 257; 5, 5; 10, 312; 12, 49; Musäus M. 3, 164; Platen 5, 272; Der .. der Ehre höchste S. rasch erstieg. Sch. 319a; Soll sie [die That] die S. euch zur Größe bauen. 392a etc.; (mundartl.: Nicht plötzlich den äußersten S. der Bosheit erreichen. Haller Alfr. 146 etc.); Von ihrer Ehren-S. herunterplumpen. Gotter Sch. 272; Wer .. auf Tugend-S–n klimmt. Haller 115 etc. (s. Zsstzg. von Stufe).
c) (s. a) schwzr. m. = Lager (s. d.). Stalder 2, 389; Schm. 1, 450; Auf jedem S. ist eine Alphütte etc. Maje 1, 152; Von Berg-S. zu Berg-S. Kohl A. 1, 321; Ober-, Ggstz.: Unter- oder Vor- S. (vgl. Maiensäß) etc.
d) Einem Pferd den (so und so vielten) S. stechen = Kern (s. d. 19c). Fleming J. 205b; Falke 2, 333b.
2) (s. 1)
a) = Staffelei (s. d.).
b) = Stapel (s. d. 2).
~elbar, a.:
stapelbar (s. d.). Schottel 325b.
~elēī, f.; –en:
ein Gestell für zu fertigende Gemälde, Kupferstichplatten etc., die darauf höher oder niedriger gestellt werden können: Porträts .., die von der S. geradezu in den Rahm wandern konnten. Kretschmann 5, 375; Platen 1, 209 etc.
~(e)lig~(e)lig, a.:
mit Staffeln oder Stufen. Frisch.
~eln: 1) intr.:
staffelweis sich erheben: Auf sechs Rangstufen staffelte die ganze Gesellschaft. Jahn M. 99. 2) tr.: faktit. zu 1: Der gestaffelte [stafflige] Giebel. Auerbach Leb. 1, 107 etc. Zsstzg. (vergl. stufen, stapeln): Etwas auf-s.; Die Aufstaffelung seiner [der Berg-] Massen. Kohl A. 2, 360; Die Ränder zusammengestaffelter sechsseitiger Täfelchen. Volger EE. 175 etc.
~en, m., –s; uv.:
Uhrmach.: eine staffelweis sinkende Scheibe im Repetierwerk.
~étte: s. Stafette.
Anm. Staffel, ahd. staphal, m.; staphala, f., zu stephan etc., stapfen, stappen, wie staphon und staph(o), (Fuß-) Stapfe, Tritt etc.; stuof(a), Stufe etc., s. Graff 6, 655 ff.; Wackern. Gl. 502; Schm. 3, 617; 619; 650 ff.; Brem. W. 4, 1000 ff. (vgl. schwzr.: Heustüffeln, Heuspringer. Gotthelf G. 257) und Diez 438 (frz. estafette); 624 (étape, Stapel).