Spross
Sprosse
sprossen
Sprosser
Sprössling
Sprott
Sprosse
Spróss: 1) m., –es; –e; Sprößchen, lein; -:
etwas Sprießendes (s. d.); Schoß (s. d. 2), eig. (von Pflanzen) und übertr., z. B. Nom.: Unkraut wär des Ackers S. 83 etc.; Dat.: Dem S. des Grases. M. 2, 162; Od. 1, 119; Seinem ersten S–e | deinem Enkel. 266; Th. 26, 11 etc.; Acc.: Das Land .., das .. der edlen Freiheit längsten S. genährt. 6, 369; Ihn, der Ehre deines Reiches | ersten S. Cid 6; Einen belaubeten S. 1, 110 etc.; Mz.: Neue S–e | säuselten. Od. 2, 33; 244 etc.; verkl.: Sprößchen. Ph. 3, 283; Sprößlin. 1, 125 etc., s. Sprosse 1; Zsstzg. z. B.: Den echten Ab-S. des langen Sylvester. Der junge Auf-S.; Frühlings- S. Od. 1, 46; 53; Fürsten-S. Rost. 53a; Helden-S. 6, 255; Rosen-S. 1, 32; Samensprößchen. Ph. 3, 276 etc. — 2) n., –es; –e: in Zsstzg.: Ge-:
~e: 1) m.. –n; –n. — f.; –n; Sprößchen, lein: a) das Sprossen. —
b) Pflanzensprossen als Gesammtheit. Od. 10, 166; 12, 357; 16, 47 etc.; Im jungen Mai-G. 150; Seben- G. 2, 96 (s. Segensbaum 2) etc. —
Sproß (s. d., Sprößling und nam. Fortpflanzen 4), z. B.: m.: Betrachtet diesen letzten S–n | von eurer Fürsten Stamm. D. 95; 35, 250; A. 2, 7; Der reine S. strebet zart empor. Ph. 10, 252; 8, 104 etc.; f.: 15, 230; Von ihrem ersten Keim .. bis zu .. neuer S. R. 7, 83; Ph. 3, 281; 4, 131; Düfte sprüht die junge S. 2, 4 etc.; Mz.: 5, 24; V. 16; Holde Kinder, zarte S–n. 10, 60; A. 1, 319; Ph. 10, 235; 382; Der Hörner weiche S–n. 4, 174; Laubige S–n des Baums. Ov. 1, 238; Hier treibt der Geist die ersten S–n. 2, 579 23; Weder Geweih noch S–n. 2, 146. Zsstzg. z. B.: Augen- S–n: der erste S., welchen der zweijährige Hirsch .. ansetzt. Br. 239; fem.: Gsch. 539; Die Aug- S–n sind die untersten Enden am Gehörne; Die Eis- sprüssel [etwa = Augsprössel?] sind die nächsten Enden. 1, 18a (vgl.: Einsprüßelige Hirsche. Die männliche Blüthen- S., ehe sie ausbricht. R. 7, 12; 1, 614; Mit Frühlings-S–n. 2, 205; Mit seiner alten Königs-S. Mäcen. 11, 84; Lebte die erste Macht-S. [kräftig aufsprossende Geschlecht?] des Volks. R. 9, 98; Ein echter Nach-S. jener .Wesen. Unst. 1, 153; Wie Ölbaum-S–n deine Kinder. Ps. 128, 3; Diesen ersten Reben- S–n, | den etc. 2, 230 etc. — 2) f.; –n; Sprößchen, lein:
~en: 1) intr. = sprießen 1a; b (s. fortpflanzen 4): a) in Zsstzg.: Sommer-S.: Sommerfleck (s. d., vergl. sprießlich 1). L. 388; Johnson, der durch ein kritisches Mikroskop so oft Sommer-S–n für Muttermäler ansah. E. 1, 288 etc. —
b) die Staffeln oder Querhölzer einer Leiter (s. d. II 1a; b, auch Belege), eig. und bildl.: Wir sind dem Grunde nicht um eine S. näher gekommen. sohn Morg. 193; 36, 60 etc.; Leiter-S. Reis. 1, 120 etc., bergm.: Fahrt-S.; bildl.: Eine Leiter auf den Parnaß aus griechischen . . Wort-S–n zusammenzimmern. 21, 107 etc. —
c) (s. b) Die S–n [Stäbe, Stangen], auf denen die Hühner horsteten. Verst. 1, 142; Fenster-S–n oder Stäbe (s. d.); s. auch Spieß 3a. —
Eine Lilie sproßte aus dem Boden. 18, 10; Wo Dichterblumen s. 6, 88; Die feine Wolle [Bart] sprosst um die Wange. 30, 433; Eine Mutterhülle, in der ein Keim der Humanität sproßte. Glücklich, wenn er gesprosst ist. Ph. 3, 274; 4, 16; Wo dir 27 Lenze sproßten. Rh. 1, 146; 3, 178; Daphne sproßte zum Baum. 20; 269b; 331b u. v., s. 2. — 2) tr. = sprießen 2, z. B. im gehobnen Stil: Es sprosse die Erde allerlei Sprossen: Kraut, das Samen bringt etc. (1. 1, 11); Ähren sprosst der Lorbeer. 177; So sprosst er | Laub. Ov. 2, 28; Die nahrung-s–de Erde. Il. 8, 486; Od. 3, 3 etc.; im gw. Leben meist ohne Obj. (wo sprießen nicht gw.): Der Baum, Kohl etc. hat gesprosst, zum S. getrieben. 34, 6 etc.; Im Marke [s. d. I 1d] lebt die schaffende Gewalt, | die s–d eine Welt aus sich geboren. 380b. — Zsstzgn, s. sprießen etc., z. B.: Áb-: Die gleichsam a–den Glieder. Ph. 3, 121, vgl.: Nicht von Absprossung eines Geschöpfes in junge Geschöpfe seiner Art, sondern von Aufsprossung des absterbenden Geschöpfes in ein neues. 233 etc. — Āūf-: Ein Samenkörnchen, zu einem schönen Baum aufgesprosst. A. 1, 99; It. 2, 145; Ein Geschlecht wird weggemäht und das andere sprosst auf. 16, 306; Die a–den Geweihe. 31, 411; 16, 6; Myth. 1, 277 etc. — Āūs-: Sprosseten die Anmuthsrosen aus. Ros. 105. — Be-: mit Sprossen bekleiden (s. über-, um-s.) etc.: Der zart besproßten Au. 8a; Ur. 5. — Empōr-: Er sprosst empor, | wie .. ein schlankes Rohr. 51b; 32; Bethlehem’s Gasse sprosse | empor mit Gras. Sch. 1, 119 etc. — Ent-: Der stolzen Brust wird Freundschaft nicht e. 4, 39; 25, 189; Den entsproßten Stamm. Ph. 4, 199; 2, 251; 286; Entsprosst aus fremdem Samen. Rost. 78b etc.; Sumpf-e–den Eppich. Il. 2, 776 etc.; Die zähn- entsproßten Ritter. 101 (vgl. Ov. 2, 15 und Drachensaat). — Fórt-: sich fortpflanzen. Sh. 3, 32. — Hervōr-: 27, 257; 22, 401 etc. — Nāch-: Die ewig n–den Felder des Wissens. 9, 7 etc. — Ǖber-: Wann junges Laub die Ölbäum’ . . übersprosst. Ar. 1, 283, s. be-s. — Um-: Meine grün umsproßten Zweige. 3, 405; Weiden um-s. den Bach. Georg. 2, 110; 411; Sein Kinn umsproßte der finsteren Locken Gekräusel. Od. 16, 176; H. 1, 276 etc. —
~er, m., –s; uv.: 1) die große Nachtigall. 7, 39; Eine Nachtigall . . Der S. 112 etc. —
2) (ugw.) Die Fährte des S–s. Po. 1, 258 [Hirsch mit sprossendem Geweih?]. —
Sprössling, m., –(e)s; –e: 1) = Sproß (s. d. und Schößling), eig. und übertr.: Seine [des Gesträuchs] dornige S–e. 1, 59; 21, 259; Seines Fittigs | S–e. 16, 122; Der S. der Zeder M. 1, 65; Der letzte S. eines edlen Geschlechts. 19, 226; Magie .., diesen neuen S. des Aberglaubens. 18, 138 u. o. (vgl.: Ein Sprüßling der Natur. Himm. 18 etc.). Zsstzg. (s. Schößling), z. B.: [Diese Kirche] als ein Ab-S. der hussitischen. 2, 84 etc.; Auf- S. Äßen sich die Hirsche von den Aus-S–en der Kräuter. J. 363a, übertr.: 42, 140; Ar. 3, 194 etc.; Laub-S–e. Ant. 2, 237; Lorbeer-S. Od. 1, 116; Die Landeshoheit, der Nach- S. des Feudalismus. 12, 325; Öl- S. Ant. 1, 291; Die Seele Nichts als ein Wasser-S. des Körpers. 1, 56 (s. Wasser-Ast). —
2) s. 1 und sprasseln, Schluß. —
Sprótt, m., –(e)s; –e: s. Sprock 2. —
~e, f.; –n: heringsartiger Fisch, Clupea sprattus: Kieler S–n etc., bei Spratt, m., s. auch Breitling 1.
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