Faksimile 0318 | Seite 1140
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Spieler Spielerei spielerhaft spielerig spielerisch spielern Spielerthum spielhaft spielerig Gespielschaft
Spīēler, m., –s; uv.:
Jemand, der und insofern er spielt (s. d.), weibl.: S–in, z.B.: 1) Einer, der ein Tonwerkzeug spielt (s. d. 4). ETAHofmann Ausgw. 7, 427; JKinkel Ib. 2, 317 etc. 2) Jemand, der Zuschaunden ein Spiel zur Ergötzung bereitet, z. B.:
a) (s. spielen 2) von Gaukel-, Marionetten-, Schattenspielen etc., nam. in Zsstzg.
b) der in einem Drama eine Rolle Spielende (s. d. 2a), z. B.: Der S. starker tragischer Rollen. Sch. 700a etc.; ohne abhäng. Genit.: G. 6, 242; Schlegel Haml. 2, 2; Tieck N. 6, 99 etc.; S–in. Sch. 704a etc.; übertr. 719a; Dies gab dem Kriege einen andern Schauplatz und andere S. 904b etc., s. Zsstzg., nam. Schau-S. 3) Jemand, der ein Unterhaltungsspiel spielt (s. d. 3), vgl. 4: Zu diesem Spiel stellen sich die S. in einen Kreis etc. 4) Jemand, der ein Spiel spielt (s. d. 5), wobei es sich ums Besiegen der Gegner und ums Gewinnen handelt (vgl. 3). In engrem Sinn:
a) Einer, der dem Spiel ergeben ist oder es als Gewerbe treibt.
b) in manchen Kartenspielen: Jemand, der ein Spiel ansagt (nicht passt).
c) übertr. (s. a), z. B.: Falscher S.! Sch. M. 2, 243 etc. Für die Zsstzg. genügen folg. leicht zu mehrende Bsp. (vgl. die von Spiel): Báll- [4]. Bécher- [2a]: Der auf dem Jahrmarkt einem B. und Riemenstecher in die Hände fiel. Musäus Ph. 2, 42 (s. Becher 3); Hütleins-S. (s. Hut 1f). Brétt- [4]: L. 1, 25 etc. Dōmino- [4]. Fálsch- [4]: z. B. [4c]: Oder die Natur selbst ist eine F–in. Seume Sp. 370. Fástnachts- [2b]: Schütze Hamb. 714 etc. Fīēdel- [1]: Simrock N. 1697, Geigen-, Violin-S. Flȫten- [1]: Platen 4, 288; F–in. W. 22, 132. Frēūden- [2a]: Schütze Hamb. 25 (veralt.). Gást- [2b]: Börne 5, 96, s. Gast 2b. Gāūkel- [2a]: Sch. 452a. Glǘcks- [4]: übertr.: Fichte 7, 391. Platen 4, 290. z. B. [2b] im Ggstz. der Neben-S. oder -Personen. Hélden- [2b]: Heldenrollen spielend. Gervinus Sh. 1, 217. Kárten- [4]. Kêgel- [4]. Klavīēr- [1]. Komȫdien- [2b]: Tragödien- und K. W. Luc. 4, 359. Koncért- [1]. Lāūten- [1]: L–in. Haug EpSp. 71. Lēīer- [1]: Weißer Rom. 39; L–in. W. 27, 313. Meisterhä́mmerleins- [2a]: Fischart B. 163b (s. Hammer 16). der mit Andern spielt, z. B. [2] G. 17, 86 und übertr. 19, 167 etc.; [4] Wolfsohn Russ. N. 1, 141 etc. s. Haupt-S. Orchéster- [1]. Póssen- [2b]: Schütze Hamb. 2. Púppen- [2a]: Prutz GschTh. 189; Thümmel 3, 37 etc. Quartétt- [1]. Schách- [1]. Schátten- [2a]. Schāū- [2b]: sehr häufig statt des mehrdeutigen Grundw.: Sch.; Sch–in; Unsre Sch., bes. weiblichen Geschlechts. Engel 7, 59; Mit- Sch. Meyer Schröd. 2, 27 etc.; Zum Sch. erniedriget, kämpft unwillig der Thiere | König [im Cirkus]. Wackern. 2, 1300¹ etc. nam. [3] verächtl. von Fürsten, die zweckloser Soldatenliebhaberei fröhnen. Scherr Bl. 1, 160. Táschen- [2a]: (s. Gaukeltasche) eig. und übertr.: Die politischen Gaukler und T. Börne Frzfr. 51; Sie machen die ewige Ordnung zur willkürlichsten T–in, die immer etwas Anderes zeigt als sie sehen lassen will. Lavater (Wackern. 4, 513⁰); Sch. 732b; 1133b etc. (s. Komödien-S.) W. Luc. 4, 13. Violīn- [1] u. ä. m.
Guitárren-: Hāūpt-: Mít-: Nêben-: Soldāten-: Tragȫdien-:
~ēī, f.; –en:
eine Beschäftigung ohne ernsten Zweck und ein Erzeugnis einer solchen (vgl. Spiel-Sache, -Werk etc.): Leere S. Fichte 7, 402; Aller Ernst in S. gewandelt. Görres V. 161; S–en und Künsteleien. G. 39, 164; Diese artigen S–en. Sch. 637b; 1016b etc. Zsstzg. (vgl. die von Gaukelei u. Spieler etc.): Klingel-S., z. B. als verächtl. Bez. eines Sonetts. Voigts H. 250; Eine Art Lust-S. Börne 1, 70 im Ggstz. zum echten Lustspiel; Meine alte Park-S. G. 27, 80; Die ganze Schatten-S. ist verschwunden. Sch. 130b; Bloße Schau-S. Ense T. 4, 337; Arnim 169 etc.; Der alte militärische Geist äußert sich [jetzt] in Soldaten-S. Demokr. Stud. 381; Ense T. 1, 221 etc.; Seine Taschen- S–en treiben. G. 27, 195; 19, 67 etc.; Dieses Trauerspiel wird nur eine Trauer-S. sein. Börne 1, 183; Vorsehungs-S. Volksz. 9, 211, vgl.: Herrgottchens (s. d.) spielen.
~haft, a.:
in der Weise eines Spielers (s. spielerisch etc.): Eine s–e, rhetorische Schulübung. W. 23, 269 etc.
~ig, a.:
leichtbeweglich dahin gaukelnd etc.: Unruhig, s., lebhaft und scherzhaft. Ense T. 3, 163; Frese Bed. 1, 100.
~isch, a.:
spielerhaft, des rechten Ernsts ermangelnd: Die s–en Großthuereien. Auerbach Gv. 188 etc.; Puppen-s. Platen 6, 103; Schau-s. Ense T. 4, 67; G. 33, 92; König Kl. 2, 263 etc.; Diese soldaten-s–ste aller Nationen [die französ.]. Stahr J, 1, 143 etc.; Taschen-s. G. 38, 23; 39, 315; W. 24, 106 etc.
~n, intr. (haben):
in Zsstzg.: sich als Spieler behaben, z. B.: Schau-s. Oppenheim 8, 430; Zelter 6, 132 etc.; Unsre Regierung gaukelt und taschenspielert immerfort. Ense T. 6, 8; Jahn M. 275; Wird à la Bosco ein Einwand hinweggetaschenspielert. Schwegler (46) 42 etc.
~thum, n., –(e)s; 0:
z. B.: Schau-S. Holtei J. 1, 195, der Schauspielerstand etc.
Spīēl~haft, a.:
spielerig, spielend etc.: Ense D. 6, 451; Rahel 2, 436 etc.
~ig, a.:
in Zsstzg. z. B.: Bēī-: (selten) als Beispiel dienend. Fischart Garg. 4. Kóst-: viel Kosten- aufwand verursachend. G. 23, 149 etc. (s. spillen 1a), auch: Zeit-k. Stahr Jt. 3, 5 etc. Zwíschen-: ein Zwischenspiel bildend: Heine Reis. 4, 225 etc.
Gespīēlschaft: s. Gespiel.