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Spat Spad)e Spaten
Spāt(Spād)~e, f.; –n; m., –n; –n. ~en, m., –s; uv.:
1) Grab-Schaufel, -Scheit, z. B.: Mit Hacke, Karst und Spaten. B. 77a; Den Spaten, um zu graben dort ein Grab. Cham. 4, 130; Der Todtengräber mit seiner Spate. JAEbert Y. 5, 271; Pflug und Spaden. Fleming (Wackern. 2, 352³); Der Spaten. Forster Jt. 2, 223; Mit Hack und Spaten. G. 6, 25; Mit kleinen Spaden und Hacken. 15, 135; Die Spate des Gärtners. Gutzkow 11, 346; Grabe, Spaden! Hölty 44; Lehnten sich oft auf den Spaden. Kl. Od. 2, 81; Mit der Spade auf dem Deiche. Möser Ph. 1, 327 ff.; Keinen Spaden. 331; Ihrem Spaten. Sch. 876b; Hark’ und Spaden. V. 3, 142; 2, 50; Die „Spatte“ oder Schippen. Weidner 295 etc.; Reut-S., zum Ausreuten; Senk-S., der Brunnenmacher etc.
2) Kartensp. = Pik.
Anm. Aus lat. spatha (gr. oππ, vgl.: Spad-a, -ille etc.; Die Spatha oder Blumenscheide. Burmeister gB. 2, 245), verkl. spat(h)ula, s. Spatel; auch: Ab-, aufspäten: mit dem Spaten abstechen etc. Frisch 2, 294b; Ausspäten (ebd.) = verspaden, tr.: Jemandes Deichland nach dem Spaten- (oder Deich-) Recht für verfallen erklären (durch „Stecken des Spatens“); ferner: Spitt (in Mecklenb. Spatt), Tiefe eines Spatenstichs; (Um-)spitten, mit dem Spaten umgraben. Brem. W. 4, 928 ff.; Weinhold 92a (s. das dort Angeführte) nimmt dafür ein deutsches Stammw. spaten, speiten an mit der Bed.: spalten, wozu er auch rechnet: Spatt (schwäb.) = Splitter (s. Spart 2); Spetling = Flicken, Keil, Zwickel etc. (z. B.: Der jedem Ding ein Spett anhängt. Brant N. 21³; Aus vielen Stücken und Spättlin zusammengenäht. Fischart B. 258b; Aus meinen Spetteln. G. Br. Riem. 86 etc.; Ein Lumpenmantel zusammengespettelt. G. 19, 34 etc., s. auch Spat 3); Speidel (s. d.) etc.