Sod
Soda
Sode
soden
Södel
Sōd, m., n., –(e)s; –e, Söde, Söder; - (vergl. Sud):
1) das (einmalige) Sieden: Andere lassen die Erbsen in reiner Lauge einen S. thun. Ök. 1, 744. — 2) (s. 1) die zu einmaligem Sieden gehörige Menge Wasser, nam. in Brauereien, vgl. Guß 1. — 3) (s. 1) das Erzeugnis einmaligen Siedens in Siedereien: Von jedem Kessel oder S. Harze. 3, 65b; Jährlich werden zw. 1500—1700 Söde .. gefertiget, die eine Aufkunft von 150000—170000 Scheffel Salz .. ergeben. Meckl. (47) 131; Ein S. Alaun, Seife etc. — 4) (s. 1; 3) Brühe (s. 2, 283c; 90b etc.), z. B.: Ein Geschling kochen fein gelb in sauern S. RH. 304; M. 5, 109 (s. hämmern, Anm.); Fisch-, Nelken-, Wein-S. Das Schwarz-S. 446; Kindel-S. [vgl. Kindelbier]. 392 etc.; Mz.: Söder (n.). (s. 5, 344) etc.; daneben: Daß .. nicht ..falschwürzige Sode zu Tisch dir komme. H. 2, 203; 200; Zweifältiger S–en | eigne Natur. 160; Man weiche den Samen in einer S–e oder Beize von Salpeter und Ölschaum ein. Georg. 27. — 5) sprchw. (s. das Vorstehnde, nam. 4):
~a, f.; 0; -: a) Aus einem S–e sein (vgl. Gebäck, Anm.), eines Schlages etc., z. B.: Weil denn Huren und Kupplerin aus einem S–e sind. Säug. 71 etc., vgl.: Krispin ist so ein Fisch, jedoch aus ärgrem S–e. 504; Ein jeder Narr in seinem S–e. 1106, in seiner Weise; Nach (tollem) Narren-S–e schmecken. 1100; 2, 98, für närrisch gelten etc.; Im eignen S–e wachsen 426), im S–e liegen (210) etc., nach roher Weise (nicht durch die Welt gebildet etc.); In seinem S–e [Esse, s. d. II, Element etc.] sein, leben, so wie es Einem nach seiner Weise behagt, auch verkl.: Was fehlte mir denn in meinem Södchen, bei Dreck und Speck? Wolk. 7 (vgl. 3, 203). —
b) Die Hand (mit) im S–e haben, behalten [in der Schüssel etc., vgl.: im Spiel]. 1, 520a; 5, 132b; SW. 26, 52; 1111; 1118b etc.; Wollen immer die Faust mit im S. und Regiment haben. Lthr. 45b etc. (vgl. 3, 202). —
c) Weg ist, wie in heißem S–e, | der ganze Kram. 5, 327, im Hui, wie das rasch Aufsiedende etc. — 6) = S.-Brennen (s. d. u. sieden 3). — 7) (s. brennen, Anm. 2) das Wallen und Brausen eines Wassers, s.: Ich hätte nicht gemeint, daß die Saale eine solche „Sodt“ machen könnte, daß sie über Steinwege und Alles so rumpeln sollte. 3, 178³² daher S., m. = Brunnen, niederd., s. 4, 909 und schwzr.: Stoßpumpe z. B. bei einem S–e. 1, 105; Er warf ihn in den tiefen S. 222; 223; 489 etc., s. S.-Brunnen. Zsstzg. z. B.: Pumpen-S., auch: der niedrigste Ort im Schiff, wo sich das auszupumpende Wasser sammelt. Durk (s. d.), bei Sog. — 8) s. Sode. —
Das unreine kohlensaure Natron [s. d.] nennt man S., Sodesalz; Sode, Söde oder Sud kommt von sieden etc. 2, 1, 55 etc. —
~e, f.; –n; –n-: 1) s. Sod 4. —
2) s. Soda. —
3) Rasen (s. d. I), nam. die abgestochnen Rasenstücke (s. Plagge) zum Belegen von Deichen etc. od. als Brennmaterial (s. Torf, vgl. Sudde): Pflug, der .. die S–n | rastlos mit seiner Schar durchzieht. SW. 5, 115; Wo grünbewachsen Sod’ an S. ragt. Rh. 3, 80; 10, 256; (55) 1023a; Der Kamin raucht, wie vorsichtig man auch die S–n legen mag. Nachg. 1, 55; Reis. 87a; Meckl. (47) 132; Reis. 339 etc.; Mit Gras-S–n ausgesetzt. 2, 84; (55) 1142b; Die abgestochnen Rasen-S–n. (56) 182a; Torf-S–n. 2, 235 ff. —
~en, tr.: S., ab-s.: den Rasen abstechen; Be-s.: mit Rasen belegen; Die Besodung eines Deichs. 1, 126; 2, 577 etc. —
Sȫdel, m., –s; uv.: namentl. in Zsstzg.: Sau-S. 1, 204; 2, 10 etc.): schmutzige, unsaubre Pers. (s. Sudel und Säusiedelei).
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