Faksimile 0277 | Seite 1099
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silber ~rig ~erig Silbling silbern silbig Silbigkeit
II. Sílb~er, a.:
nur noch vereinzelt statt silbern (s. d.), z. B.: In s–n Schalen. Spr. 25, 11; S.’und gülden Kleinod. 1. Mos. 24, 53 etc.; Ein s. Licht. Brockes 9, 319; Guldene und silbere Stuck etc. Fischart B. IVa; Mit einer s–n Zange. L. 2, 202; Olearius Reis. 271b; Ihr goldnen, silbren Ordenszeichen. Rückert 2, 13; Schaidenreißer 5a; Zachariä 1, 84.
~(e)rig~(e)rig, a.:
silberartig (silberhaft), nam. dem Aussehn, der Farbe nach: Ihre „silbrigte“ Schleimspur. Heine Reis. 4, 132; Oben gelblich, unten s. Lenz Nat. 3, 61; 93; An der großen s–en (nicht silbernen) Krone. Rahel 2, 256 etc. Zsstzg.: Quéck-: z. B. . 11295 etc., nam. aber in Bezug auf die Beweglichk. (s. Quecksilber 2). Dyk Th. 8, 54; Tante R. war noch quecksilbriger geworden. Immermann 12, 70; Scherr Pr. 214; Sch. 1, 21 etc.
~ling, m., –(e)s; –e:
Silbermünze: 1. Mos. 37, 28 (Silberstücke. Mendelssohn); Matth. 27, 3 u. 0.; Die Schaumünzen. .. Einen solchen S. G. 20, 149; Ein Zwanziger. .. Dieser S. Schmarda 1, 15; Hagedorn 3, 176 etc.
~ern: 1) a.:
a) eig. (o. Steigrung) aus Silber: S. und gülden Gefäß. 2. Mos. 3, 22 etc. (vgl. silber II; Hielt uns ein „silberin“ Gießfaß über ein „silberins“ Handbeck. Schaidenreißer 43b etc.); S–e Becher, Schüsseln, Löffel, Leuchter, Münzen etc., auch in Bezug auf Theile, wovon des Ganzen Werth und Preis mitabhängt, z. B.: S–e Uhren [mit s–em Gehäus]; Messer [mit s–em Heft]; Livréen [mit s–en Tressen etc.]; Goldene Schwerter | hangend an s–en Riemen. Stolberg Il. 16, 594 (V. Il. 18, 598) etc. Scherzh. sprchw.: Der s–e Schlag (s. d. 11).
b) = silberglänzend etc. (s. Silber 4; silberhell 2 und silberig): Den s–en Streifen des Flusses. G. 15, 79; S–e Gestalten. 11, 142; S–e Blüthen. H. 9, 135; S–er Mond. Kl. Od. 1, 213; Das Mondlicht wurde s–er. Kinkel E. 26; Führe den Mond her- auf, daß Gießbach und Waldstrom | s–er fließen. Matthisson A. 11, 113; Sch. 224a etc.; Grün-s–er Haare Bebüschung. V. 2, 103 etc., s. e; f.
c) wie Silber tönend (s. silberhell 1): Wohllaut des s–en Stimmleins. Dingelstedt Hept. 2, 101; S–er wird mein Klavier | .. klingen. Göckingk 1, 48; Heinse A. 2, 47; Verkündigung, | die mir noch s. wiederklingt. HKleist Käthch. 4, 2; Kl. M. 5, 109; L. 7, 37; Novalis 1, 71 etc. Ferner in besondern Verbind.:
d) Das s–e Alter (s. d. 1c, vergl. nam. Forster Voln. 260), Zeitalter, vgl. (ugw.): Da erwuchs die s–e Zeugung, | weniger köstlich denn Gold, doch mehr als röthliches Erz noch. V. Ov. 1, 11.
e) S–e Hochzeit, die erste Jubelhochzeit (nach 25 Jahren), wohl mit Bezug auf das s–e (s. c) Haar des Paares, doch dann umgedeutet (vergl. d) in der Gegenüberstellung: Goldne Hochzeit (nach 50 Jahren); diamantene (nach 75 Jahren) —: S–e Braut. Goltz 3, 210.
f) (veralt.) S–e Quelle, s. golden 4.
g) Bergb.: S–er Mann (s. d. 10). Zsstzg.: Quéck-: nam. übertr. = quecksilberig: Eine q–e Pariserin. Börne 5, 254; B. 497a; In q–er Beweglichkeit. Gutzkow R. 5, 394; Das q–ste seiner gefangenen Vöglein. Kürnberger N. 2, 138; Ihr q–er Witz. W. 15, 5 etc. 2) als Zeitw., selten außer Zsstzg.:
a) intr. (haben): silberhaltig sein. Frisch 2, 277b; silberglänzend sein: Das hohe Gras .. im Mondlicht silberte etc. OMüler Med. 1, 310.
b) tr.: silbern machen; mit oder wie mit Silber überziehn etc.: Wie der Mond die Schatten beglänzt und silbert. H. Zsstzg. zu b (s. golden), z. B.: Be-: Wenn des Alters Schnee besilbert güldnes Haar. Lohenstein Ros. 108. Silberhaltige Erze e., das Silber davon trennen. Karmarsch 3, 311 ff.; Entsilberung. 315; 2, 520 etc. s. vers. 1: Jes. 30, 22; Musäus M. 3, 148; V. Georg. 256 etc.; Der übersilberte Lakai. Göckingk 2, 17, in Silberlivrée; Übergüldete, übersilberte .. Worthelden. H. R. 9, 306, von gleißendem Schein; Auf der irdischen vom Monde übersilberten (wie von der Sonne übergoldeten) Erde. IP. 3, 107; Der das Auge der Gerechtigkeit übersilbert [Bestechung übt]. Sch. 119a etc. [Edelsteine] umsilbert und umguldet (s. d.). Rückert 1, 174 etc.; Sein Haupt .. von spärlichem Haar umsilbert. Gregorovius (Nat.–Z. 12, 393).
Ent-: Über-: Um-: Ver-:
1) statt des seltnern über-s.: mit Silber überziehn:
a) eig.: G. 23, 109 etc.; Kalte; heiße oder Feuer-; galvanische; nasse Versilberung (Silbersud); Versilberung mit Blattsilber etc., s. Karmarsch 3, 567 ff.; übertr.: Die Pille (s. d. 1a) v. Engel 12, 64; Gotter Sch. 25 etc.; Einem die Hände (s. d. 5) v.
b) silber-farb oder -glänzend machen: Mit versilberten [filbernen, s. d. 1b] Locken. Beck Arm. 95; Das zitternde Glänzen der spielenden Wellen | versilbert das Ufer. Brockes 1, 32; 28 etc.; Musäus M. 1, 33; IP. 7, 245; Sch. 75a; Solange Luna Thal und Höhn | nun schon ver-s. .. muß. Tiedge Ep. 62; Zachariä 2, 281 etc., auch refl.: Um den sich das Auge .. versilbert [in Thränen glänzt]. Sch. 132a etc.; ferner: Mondversilbert. Hölty 67; Kosegarten Po. 1, 321 etc.
2) Etwas zu Silber (s. d. 2a), d. h. zu Geld (s. d. 1) machen (vgl. vermöbeln und Pille 2): Einen Wechsel v.; Die Arznei zu theuer geben und etwa eine Handvoll Heublumen für 1 Reichsthaler v. SClara EfA. 1, 87; Döbel 3, 79a; Gotthelf G. 24; Möser Ph. 2, 47; Verkauft, verpfändet eure Bauernhöfe, | versilbert Alles! Sch. 667b etc.; Brennen des Branntweins und desselben Versilberung. Erbvergl. 250 etc.; Holz- etc. Versilberer, in Ostreich Titel eines den Holzetc. Verkauf besorgenden Staatsbeamten. Adelung. Ugw. mit der Sache, woraus Geld gelöst wird, als Subj.: Dies Rittergut und jenes Markisat | versilberten noch immer [lieferten das Geld für] seinen Staat. Hagedorn 2, 295.
~ig, a. (~igkeit, f.):
Silben habend, in Zsstzg., z. B. nach der Beschaffenheit: Kurz-, lang-s. und nach der Zahl: Ein-, zwei-, drei- etc., viel-s.; auch übertr.: Ein- (kurz-) s.:
a) kurz dauernd, rasch vorüber fürs Gehör: Die ganze rührende Scene, ein-s. wie der Blitz etc. H. Merck 2, 4; Bronner 1, 218 etc.
b) wenig sprechend, wortkarg: Nachdem ihr meine Fragen so ein-s. abgelehnt. G. 19, 325; Ein-s–en Abschied genommen. 15, 124; Der ein-s–e Hausknecht. 16, 187; W. 21, 45 u. o.