Faksimile 0256 | Seite 1078
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Sengels Sengen sengerig
Séng~els, pl. (s. Sange, Anm.):
Schiff.: eine Menge kleiner Steine als Ballast.
~en (s. singen, Anm.):
1) tr., auch ohne Obj.:
a) eig.: durch Einwirkung des Feuers, der Hitze auf Etwas die darauf befindlichen Fasern (Haare, Federn etc.) entfernen, z. B.: die die Oberfläche baumwollner und kammwollner Gewebe bedeckenden Fäserchen (s. Karmarsch 1, 269; 3, 298, vgl. kareien) etc.; ferner: Gerupftes Geflügel s.; Opferte beide [Ferkel] zum Gastmahl, | sengt’ alsdann etc. V. Od. 14, 75 etc., auch: Alle Wimpern umher und die Brauen ihm sengte die Lohe. 9, 389 (s. be-, um-s.) und mit Angabe der Wirkung: S. ihr die Meese kahl. Droysen A. 3, 264; Ich hab mir schwarz gesenget | das rechte Augenlied. Whmüler 1, 205 etc. (s. c).
b) (s. a) Schiff.: Ein Schiff s. = brennen (s. d. B 6b).
c) verallgemeint, zunächst insofern durch die Einwirkung der Hitze Etwas an seiner Oberfläche (mit brandigem Geruch) sich bräunt, dunkelt etc., dann überh. von der versehrenden Einwirkung des Feuers, z. B.: Ein zu heißes Plätteisen sengt [die Wäsche], vgl.: versengt sie etc.; Die Feinde s. und brennen (s. d. B
1) etc.; Gesengte Seelen [im Fegefeuer]. Fischart B. 18a; Der Kranz .. sengt mir meine Locken. G. 13, 112 [das Gefühl, ihn unverdient zu tragen wirkt wie brennend auf mich]; Das heiße Persli]en ehrt die Sonne, die es „sängt“. Haller 63; 81; Jahn V. 182; Senge [Drckf.: segne] durch das üppige Feuer der Wollust die edlen Gefühle .. aus seinem Herzen. Klinger F. 47 (s. Rudolphi); Gesengt vom heißen Mittagswind | erstarb die Flur. Pfeffel (Wackern. 2, 1104³⁵); Platen 1, 85; Seng’ uns nicht die Freude .. aus der Brust. CRudolphi NGd. 183; Phaeton . ., welcher Menschen zu Mohren gesenget. Zachariä 1, 270 etc. Bes. oft im adjekt. Partic. Präs.: S–der schossen ihre Strahlen herab. Kosegarten D. 1, 87; Den s–den Hofblick. JP. 2, 173; Prutz Mus. 1, 42 etc. d) (s. c) dichterisch auch von der versehrenden (dörrenden etc.) Wirkung des Frosts: Möge .. nie .. der Frost ansetzendes Obst dir | s.! V. Ov. 2, 369 etc., s. ver-s. 2) intr. (haben): die (versehrende) Einwirkung von etwas S–dem (s. 1) erleiden: Die Wäsche sengt, wenn das Plätteisen zu heiß ist, vgl. Zsstzg. (mit sein), wie be-, ver-s. etc. Zsstzg., vgl. die von brennen etc., z. B.: Áb-: Die Haare, Fasern etc., einen Faden nach dem andern (W. 17, 178) a., fort-, wegs.; meton.: Ihn abgesengt hat und enthaart Euripides. Droysen A. 3, 267; Auf abgesengten Heideplätzen. Landw. Z. (55) 980b etc.; Bartabsengung. Scherr Bl. 1, 20. Án-: Die zu plättende Wäsche a.; sie ist angesengt [2]; Angesengte [angebrannte] Grütze etc. Veralt.: Kassel, Nordheim etc. .. wurden angesengt [in Brand gesteckt]. Freytag B. 2, 239. Āūs-: Als die Krieger . . die Klöster aussengten. 1, 37; Es kühlten Zephyrflügel | das ausgesengte Thal. Kosegarten Po. 2, 200. Be-: (veralt.) Schaidenreißer 38 [9, 328; 389] etc., auch [2]: Daß die Bettziechen verbrennen und b. gar hinweg. Paracelsus 2, 91b. Dahín-: Er sengte sie dahin | mit Flammenschwert. G. 2, 174. Ent-: Sie e. dir jedwedes Haar. V. Ar. 1, 43, vgl.: fort-, weg-s.; Der Dunstkreis Libyens .. sengt die Räder dir hinab. G. 33, 31 etc. Um-: Sämmtliche Brauen zugleich umsengt’ ihm die Gluth und die Wimpern. Wiedasch Od. 9, 389. Ver-:
1) veralt. statt des Grundw. = rösten, s. Sange, Anm.; gw.: sengend versehren. 1. Mos. 41, 6 ff.; Richt. 15, 14; Dan. 3, 27 etc.; G. 11, 54; Etwas V–des in seinem Athem. Prutz DM. 1, 2, 516; Sch. 191a; Schubart 2, 47; V. 2, 135; Es versengt Leinsaat die Gefild’ [ausdörrend]. Ländl. 9 (s. Anm. 72); W. 9, 142 etc., auch [1d]: Gotthelf Sch. 210; V. Ländl. 2, 355; Daß ein schleichender Regen sie nicht und der heftigen Sonne | Ungestüm noch des Nords durchdringender Frost sie versenge. 11; W. 33, 204 etc. und [2]: Etwas versengt in der Hitze, am Feuer etc., vgl.: Un- verseng(e)t. Luther SW. 35, 84; Schütze Hamb. 687; W. 12, 5 etc.
2) (weidm.) Die Vögel haben sich versenget, vermause(r)t. Heppe Wohlred. J. 383; FBWeber 616. Wég-: Der strenge Titan sengt mit glühend heißem Licht | die dürren Garben weg. Gryphius Fr. 11; W. 11, 244 etc.
~erig, a.:
branstig.