Sengels
Sengen
sengerig
Séng~els, pl. (s. Sange, Anm.):
Schiff.: eine Menge kleiner Steine als Ballast. —
~en (s. singen, Anm.): 1) tr., auch ohne Obj.:
a) eig.: durch Einwirkung des Feuers, der Hitze auf Etwas die darauf befindlichen Fasern (Haare, Federn etc.) entfernen, z. B.: die die Oberfläche baumwollner und kammwollner Gewebe bedeckenden Fäserchen (s. 1, 269; 3, 298, vgl. kareien) etc.; ferner: Gerupftes Geflügel s.; Opferte beide [Ferkel] zum Gastmahl, | sengt’ alsdann etc. Od. 14, 75 etc., auch: Alle Wimpern umher und die Brauen ihm sengte die Lohe. 9, 389 (s. be-, um-s.) und mit Angabe der Wirkung: S. ihr die Meese kahl. A. 3, 264; Ich hab mir schwarz gesenget | das rechte Augenlied. 1, 205 etc. (s. c). —
b) (s. a) Schiff.: Ein Schiff s. = brennen (s. d. B 6b). —
c) verallgemeint, zunächst insofern durch die Einwirkung der Hitze Etwas an seiner Oberfläche (mit brandigem Geruch) sich bräunt, dunkelt etc., dann überh. von der versehrenden Einwirkung des Feuers, z. B.: Ein zu heißes Plätteisen sengt [die Wäsche], vgl.: versengt sie etc.; Die Feinde s. und brennen (s. d. B
1) etc.; Gesengte Seelen [im Fegefeuer]. B. 18a; Der Kranz .. sengt mir meine Locken. 13, 112 [das Gefühl, ihn unverdient zu tragen wirkt wie brennend auf mich]; Das heiße Persli]en ehrt die Sonne, die es „sängt“. 63; 81; V. 182; Senge [Drckf.: segne] durch das üppige Feuer der Wollust die edlen Gefühle .. aus seinem Herzen. F. 47 (s. Gesengt vom heißen Mittagswind | erstarb die Flur. 2, 1104³⁵); 1, 85; Seng’ uns nicht die Freude .. aus der Brust. NGd. 183; Phaeton . ., welcher Menschen zu Mohren gesenget. 1, 270 etc. Bes. oft im adjekt. Partic. Präs.: S–der schossen ihre Strahlen herab. D. 1, 87; Den s–den Hofblick. 2, 173; Mus. 1, 42 etc. — d) (s. c) dichterisch auch von der versehrenden (dörrenden etc.) Wirkung des Frosts: Möge .. nie .. der Frost ansetzendes Obst dir | s.! Ov. 2, 369 etc., s. ver-s. — 2) intr. (haben): die (versehrende) Einwirkung von etwas S–dem (s. 1) erleiden: Die Wäsche sengt, wenn das Plätteisen zu heiß ist, vgl. Zsstzg. (mit sein), wie be-, ver-s. etc. — Zsstzg., vgl. die von brennen etc., z. B.: Áb-: Die Haare, Fasern etc., einen Faden nach dem andern 17, 178) a., fort-, wegs.; meton.: Ihn abgesengt hat und enthaart Euripides. A. 3, 267; Auf abgesengten Heideplätzen. (55) 980b etc.; Bartabsengung. Bl. 1, 20. — Án-: Die zu plättende Wäsche a.; sie ist angesengt [2]; Angesengte [angebrannte] Grütze etc. Veralt.: Kassel, Nordheim etc. .. wurden angesengt [in Brand gesteckt]. B. 2, 239. — Āūs-: Als die Krieger . . die Klöster aussengten. 1, 37; Es kühlten Zephyrflügel | das ausgesengte Thal. Po. 2, 200. — Be-: (veralt.) 38 [9, 328; 389] etc., auch [2]: Daß die Bettziechen verbrennen und b. gar hinweg. 2, 91b. — Dahín-: Er sengte sie dahin | mit Flammenschwert. 2, 174. — Ent-: Sie e. dir jedwedes Haar. Ar. 1, 43, vgl.: fort-, weg-s.; Der Dunstkreis Libyens .. sengt die Räder dir hinab. 33, 31 etc. — Um-: Sämmtliche Brauen zugleich umsengt’ ihm die Gluth und die Wimpern. Od. 9, 389. — Ver-:
1) veralt. statt des Grundw. = rösten, s. Sange, Anm.; gw.: sengend versehren. 1. 41, 6 ff.; 15, 14; 3, 27 etc.; 11, 54; Etwas V–des in seinem Athem. DM. 1, 2, 516; 191a; 2, 47; 2, 135; Es versengt Leinsaat die Gefild’ [ausdörrend]. Ländl. 9 (s. Anm. 72); 9, 142 etc., auch [1d]: Sch. 210; Ländl. 2, 355; Daß ein schleichender Regen sie nicht und der heftigen Sonne | Ungestüm noch des Nords durchdringender Frost sie versenge. 11; 33, 204 etc. und [2]: Etwas versengt in der Hitze, am Feuer etc., vgl.: Un- verseng(e)t. SW. 35, 84; Hamb. 687; 12, 5 etc. —
2) (weidm.) Die Vögel haben sich versenget, vermause(r)t. Wohlred. J. 383; 616. — Wég-: Der strenge Titan sengt mit glühend heißem Licht | die dürren Garben weg. Fr. 11; 11, 244 etc. —
~erig, a.: branstig.
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