Senf
Sénf, m., –(e)s; –e (Oken 3, 1401 etc.); -:
1) Name von versch. scharfschmeckenden Pflanzen (s. bes. (s. 2) Sinapis (daraus goth. sinap, ahd. senaf), so: Garten-S. und zwar: weißer (S. alba) und schwarzer S. (S. nigra), — Ggstz.: wilder S., S. arvensis (Acker-, Feld-, Schütt-, Wege-S.), s. ferner: Bauern-S., Iberis; Brillen-S., Biscutella; Meer-S., Cakile etc.; Schnöde-, Wasser-S., Erysimum etc. —
2) (s. 1) der Same von Sinapis, bes. in seiner Zubereitung für die Apotheken und Küchen (s. Mostrich): Wie englischer S. in der Nase krabbeln. Br. 2, 190; Fische mit S. übergossen. Luc. 4, 283 etc. — Sprchw.: Einen langen S. machen (vergl. Brühe 4b), z. B. Lind. 2, 359, sich weitläufig über Etwas vernehmen lassen etc.; Ich halte seinen ganzen S. [Vortrag, die ganze Geschichte] für erstunken und erlogen. 293 etc. und oft mit Possessiv-Best. zur Bez. eines Vortrags, in dem Jemand seine Ansicht, seine Weisheit etc. wohlgefällig auftischt (vgl. Heller, Dreihellerspfennig): Seinen S. — dazu geben 10, 644a etc.), ausschütten E. 342); Den S. des Autors entbehren können. 4, 75; Ich weiß ohne deinen S., was ich zu thun habe. E. 69; [Wenn der Gimpel singend] von dem eignen S–e so wenig als möglich hinzuthut. Nat. 324; So lange nach dem Mittag mit seinem S–e zu kommen! 8, 87 etc. (s. Mostrich).
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