selig
seligen
seliglich
Sêlig, a.:
1) (vgl. 2) in einem Zustand sich befindend, wo der Geist in voller ganzer Befriedigung zu wonnevollem Wohlgefühl und Glück Nichts weiter bedarf; solchen Zustand gewährend; ihm gemäß etc. (vgl. glücklich 2 und Anm.):
a) allgm., von Pers.: Jemand ist, fühlt sich s., s. in oder durch Etwas, z. B. in einem Besitz, in einem Wahn etc., durch den Besitz, durch die Liebe etc.; Etwas macht ihn s.; Ihn s. preisen; Dreimal s.! etc., ungemein häufig, vgl. veralt. als Abschiedswunsch: Seid s.! 63b [lebt wohl! 15, 150]; ferner von Sachen: hoch beglückend etc.: Geben ist s–er denn Nehmen. 20, 35; Das waren mir s–e Tage!; S–e Wonne. 4, 48; Od. 9, 11 etc.; Das s–e Gefühl. 9a; Mit jener s–en Stille des Herzens. 4, 233 etc. —
b) prägn. von Gott (1. 1, 11 etc.; Der All- S–e. Ph. 4, 189), heidn. von den Göttern. 54b; 55b; 56b etc. —
c) (s. a; b) von Pers.: der himmlischen Wonne der Frommen theilhaftig, nam. nach dem Tode: Der Aufenthalt der S–en [Himmel, Elhsium]; Lustig gelebt und s. [fromm] gestorben, | d. h.: dem Teufel die Rechnung verdorben; Die allein s. machende Kirche (s. sprach-s.) etc.; S. werden. 16, 30 u. o.; 14a; Die unvergängliche Seele, | Anschauns [-] s. D. 1, 104 [im Anschaun Gottes]; 346a; O dreimal s., die .. so jungfräuliche Pilgerschaft bestehn, | doch die gepflückte Ros’ ist irdischer beglückt. Somm. 1, 1; 2, 440² etc. —
d) (s. c) pietätsvoll von Verstorbnen, z. B. als Einschaltung: Gott hab ihn (sie) s. oder als Ew., flektiert zw. Artik. (Fw.) und Hw.: Des s–en Herrn. 1, 156; Meiner s–en Mutter. 5, 17 oder nachgestellt ohne Flexion: Den Großvater s. 3, 299; 216 etc. oder: Meines Götz Frau Mutter s–er. H. 1, 1, 29; Mein Mann s–er. 9, 315; Aus Herr Petrarka’s s–er Stalle. 1, 96; 11, 528; 137a etc., s. hoch-s. etc. Scherzh.: Einige Merkwürdigkeiten des s–en Doms sind jetzt in der Stephanskirche. Reis. 1, 135 etc. —
e) (s. c) in der kathol. Kirche Bez. Verstorbner, die in Folge ihrer Tugend als den Heiligen zunächst stehnd anerkannt sind, vgl.: Proceß (s. d. 2), welcher der S.-Sprechung vorausgeht. 24, 193 etc. —
f) scherzh. (nach 4, 915 st. plattd. sölig, besudelt etc.) = vollständig betrunken (vergl. angeheitert etc.), s. wein-s. —
g) iron., z. B.: Die s–e Überzeugung der newtonischen Schule, ja überhaupt die himmlische Ruhe der ganzen halb unterrichteten Welt .. zu stören. 38, 16; 39, 284 etc.; Er kann keinen s–en [rechten, gehörigen] Stich nähen. Reis. 1, 109 etc., vgl. (mund- artl.): Das S. (euphem.) = Apoplexie. —
h) Dazu ungemein häufig: Was ist S–keit! .. was ist Hölle? 14a; S–keiten, die so groben Geschöpfen genießbar. A. 1, 149; Br. 1, 433; 9, 36; 21, 93; phR. 157 (!); Bei seiner Seele S–keit. 1, 159a; Den Vollgenuß aller geistigen und irdischen S–keit. 18, 256; 6, 187; 26, 12 etc. —
i) in vielen leicht zu mehrenden Zsstzgn nahe grenzend an 2, z. B.: Bet-, kletter-s. etc., am Beten, Klettern etc. seine Freude findend und: gern betend, kletternd etc. — † 2) in vielen Zsstzgn (s. d.) mit Grundbed.: reich an, — vgl. Un-Sal, Anm. und † die Ends. -sal —, oft sich nah berührend mit 1i und theilw. (wie dies, s. z. B. 1, 19 etc.) angelehnt an Seele (s. eng-s.); mit Fortbild.: S–keit. — Zsstzg. ohne Bem. zu 2, z.B.: Āhnungs- [1a]: voll seliger Ahnungen, seligkeitahnend. D. 2, 10. — All- [1b]. ― Ánschauns- [1c]. — veraltend statt müh-s. und zuw. = arbeitsam, s. und z. B.: Ging vom a–en Mangel zur reichen Üppigkeit über. Ph. 4, 161; Den a–en Winzern. Th. 25, 27; A–keit. Ber. 342; Sternb. 2, 135 etc. — = arm, z. B. in beschränkten Vhen lebend 10, 24 etc.) und nam. oft: werthlos; erbärmlich; verächtlich (vgl. ärmlich). etc.; dazu: A–keit, auch konkret, oft Mz.: (a–e, erbärmliche Dinge) z. B. 351a; Anthr. 32; 2, 230; 12, 403; G. 2, 106 etc. — Nur noch selten = unglücklich, elend: Der a–e Ulysses. 1b u. v.; Unglück und A–keit. 42b; Schmächtig . ., a. Mak. 1, 104, ferner: Die A–keit [statt Armuth] an Etwas, s. 32, 199 etc. — veraltend = arm-s., z. B. noch: Eine a–e Vornehmigkeit. Kochk. 16; Die Dürftigkeit des a–en Lebens. 16, 304; 13, 280; A. 1, 53; 219 etc.; A–keit. N. 5, 40 etc. — Āūgen- [1a]: anschauns-s. gH. 3, 215. — Bêt- [1i]: Den kirchenfrohen b–en Frauen. Kl. 2, 49. — Bīēr- [1i; 2]: Die kleine b–e Stadt. 175, wo viel Bier getrunken wird etc., auch [1f] Devr. 42, vgl. wein-s. — Bítt- [1a]: (veralt.) im Bitten Glück habend, Erhörung findend. Jak. 24 u. o. — Dä́mmer- [1i]: Träumerisch und d. 1, 541b etc. — Dāseins- [1a]: selig im Gefühl des Daseins. Rh. 2, 58. — voller Drangsal: Eine so „drangsälige“ Welt. EfA. 1, 79 etc. — Dúmpf- [1a]: im dumpfen Gefühl der Seligkeit. N. 2, 344. — Eīnzel- [1a]: scherzh. von alten Jungfern: Sich noch im Zustand der E–keit befinden. (60) 1, 289, vgl. beglücken 1b. — s. empfindeln 1 und gefühls-s. — (selten) nach Analogie von engherzig und daher richtig: Das neidische, engseelige Wesen. 5, 209. Erden- [1a, nam. h]: E–keit. 26b; 74b etc., s. welt-s. —
Árbeit-: Árm-: Ármuth-: Dráng-: Empfínd-: Eng-: Fēīnd-: 1) von feindlicher Gesinnung erfüllt und ihr gemäß (s. 2): F–e Dämonen 7, 59), Graungespenster 273), Elemente 21, 93), Gestirne 20, 86); Das f–e Geschick oder .. unser widriger Stern. .. Mein f–er Stern. 28, 357; Freundschaftliche oder f–e Gesinnungen. 29, 189; Zwischen freund- und f–em Betragen. 25, 46; Wie das Schmelzfeuer die widerstrebenden Erze als lästig und f. (vgl.
2) anfachen muß. 22, 202 etc. — 2) veralt.: verhasst. 7, 28; 20, 8; 16 u. o., z.B. noch (vgl. 1): Haus meines grauen Zorns .., f. Dach! 12b etc.; mundartl. auch (s. feindlich 3) = angestrengt. 1, 536. —
3) F–keit, nam. zu 1: das F.-Sein und (mit Mz.) Kundgebungen desselben: Den Stillstand aufgekündigt und den Anfang der F–keiten befohlen. 25, 76; Machte so den F–keiten einstweilen ein Ende, jedoch nicht der Feindschaft. U. 2, 155; 3, 125 etc. — Frāg- [1i]: Der f–e Gastwirth. Lind. 1, 123. — Frēūde- [1a]: Graf Halden f., Felix wein-s., Stein traum-s. N. 1, 230, s. lust-s. — Frēūnd-: als seltner Ggstz. zu feind-s. (s. d. 1). — Frīēd-: höchst friedsam (s. d.): Der f–sten Nation. Sak. XXXVI). — Gefǖhls- [1i; 2]: in Gefühlen schwelgend (vgl. empfind-s.): G–er Blaustrumpf. Bfr. 1, 234; Verhimmelnde G–keit. 1, 2, 298. — Géld-: s. gott-s., vgl. güter-s. etc. — Genúß- [1a]: selig im Genuß etc. Rh. 2, 166. — Gewált- [2]: gewaltsam, nam.: G–keiten. 7, 135. — Glāūb- [1i]: im höchsten Grad gläubig (vgl. leicht-, abergläubig etc.): G–e Pilgrame. Ant. 1, 374. — Glück-:
1) G. von Glücksal, Fülle des Glücks etc. 1804) 1, 329, — urspr. = sehr glücklich (s. d. 1 u. 2), z. B. in Bezug auf das Gelingen: Ein g–er Mann. 1. 39, 2 [„dem Alles glückte“. „gelang“. War g. in allen seinen Werken. 2. 32, 30 [„hatte Glück bei all seinem Thun“. u. o.; In beiden g–en [gelungnen] Übersetzungen. Soph. 126 etc., — auch = Glück bringend, kündend etc.: Circe schickt uns einen g–en Wind. 51b; 40b etc.; Eine gelückselige Wahrsagung. 66a etc., — heute aber, angelehnt an 1, gw. nur = glücklich 2, z. B. von der Fülle äußern Glücks 73, 12 etc. und nam. innern, s. bes. 4, 1, 114, z. B.: Die mich, den G–en, ins Elend gebracht. 10, 289; Eh er gestorben ist, dürfen wir ihn nur glücklich, aber nicht g. nennen. 7, 622; Die g–en Hirtenthäler. E. 1, 386 etc. —
2) Dazu ungemein häufig: G–keit: das G.-Sein und (mit Mz.) das diesen Zustand Gewährende (vgl. Wonne etc.): 1, 250; Die höchsten G–keiten der Erde. 6, 217; Meine ganze G–keit ruht auf dem Gedanken etc. 9, 273; 17, 168; Traum-G–keit | ist nieden unser Theil. 8, 184; Ph. 4, 184; 189; 1, 420; Das Totale der G–keiten aller Glieder ist die G–keit des Staats. 10, 263 etc. —
3) Ggstz.: Un-g., z. B.: Dein Geliebter, fern . ., fühlt ein un-g–es Glück. 4, 106; Dem un-g. [vom Unglück getroffen] sein hieß: selig sein. 1, 155 etc.; veralt. in Höflichkeitsphrasen: Jch bin un-g. [es thut mir sehr leid], daß etc. Jak. 230. Oft, wie un-s. (worüber ein schlimmer Stern waltet etc.), leidig, fatal, unheilvoll etc.: Ein un-g–er Gedanke. A. 3, 360; Diese Liebe . ., der Leidenschaften un-g–ste etc. 295a; 209b; Der Un-g–e [Widrige, Verhaßte]. 432b; 514a etc. Dazu (selten): Die ewige Un-G–keit [Verdammnis]. EfA. 1, 381; In trotziger Un-G–keit [in un-g–em Trotz]. N. 1, 195. — Gnād-: Ein g–er Diener.. der, den der Herr mit seinem ganzen Vertrauen begnadiget hat. 5, 321 (bei — Gótt-: (vgl. Ggstz. welt-s.) fromm (angelehnt an 1b; cetc.): 2. 3, 5; 12 etc.; Dgl. sogen. g–e Vermächtnisse. 1, 220; Die berühmte g–e Ruhe [iron.]. (46) 66; Der g–en Geber [von Weihgeschenken]. Luc. 6, 324 etc. Dazu: G–keit. 1. 2, 2; 10 etc.; Man lässt G–keit G–keit sein und ist zufrieden, wenn man es nur zur Geld- S–keit zu bringen im Stande ist. etc. Versch.: Götter-S–keit [1b; c]. 65; Luc. 5, 7 = Himmels-S–keit, im Ggstz. zur Erden-S–keit etc. — Gǖter-: 169b = „reich an Lebensgut“. Il. 6, 14. — Hāb-: veralt. wie güter-s. etc. 1, 389b, gw.: H–keit, nam. Mz. = Habschaft (s. d.), Habe, bes. in (eig. iron.) Sinn des Geringen, Winzigen (vgl. Siebensachen etc.): Belud ich mich mit meiner kleinen H–keit. 4, 237; Seine H–keiten zu retten. 16, 278; Reise-H–keiten. 25, 117; Die durch ihre H–keiten nicht zu tilgende Schuldenmasse. Febr. 35; 14, 194 etc.; schwzr. auch: Sein H–es. LvS. 313. — Hárt-: veralt. wie drang-s., vgl.: In „Hartsel“ stecken. 2, 84¹¹) etc.: H. in Arbeit. 59³; ²³; 60³⁰; ³s; 85¹ etc. — Hêrden-: (vgl. güter-s.) 151a = herdenreich. 195 v. 106. — Hímmel- [1c]: Sal. 1, 158 etc.; H–keit. — Hōch- [1d]: von sogen. hohen (s. d. 2a) und höchsten Pers.: „Zwei selige Könige?“ Ei nun, jener ist der h–e und der ist der — red-s–e. T. 1, 267. — Hóld-: huldvoll, hold, anmuthig etc. 1, 28 (s. 5, 142b); 4, 22; 11, 6; 26, 25; 1, 309; 27, 9 u. .; Un-h. im Äußern. 2, 69 etc.; Mit jener freundl. H–keit. 1, 14; R. 4, 63 etc.; veralt. auch Mz. = Grazien (s. Hold II 3). — Irr-: s. Irrsal und Anm., nam. von kirchl. Jrrsal etc. Z. 4, 353. — Jámmer-: jammervoll, jämmerlich etc. 331b; 338b; J–keiten [vergl. Arm-S–keiten etc.]. Bl. 2, 119. — Klāg-: kläglich etc.: K–keit. 17, 97. — Klēīn-: höchst kleinlich: K–es Silbenstechen. B. 227. — Klétter- [1i]: Schl. 73. — Krām-: K–keit, eine Fülle von allerlei Kram etc. gH. 4, 20. — Kúnst-: selig in der — und durch die — Kunst etc. (s. schönheits-s.). D. 2, 540. — Lêb-: viel Lebens- art habend. 2, 102; 203; 396 etc. — Lēīd-: leidvoll: Diese L–keit [dies Leiden]. gH. 4, 266. — Lēūt-:
1) sich freundlich und wohlwollend (nam. frei von Hochmuth etc.) im Verkehr mit Leuten benehmend, s. herablassend; gemein 3c: Sie liebten ihn wegen seines angenehmen und l–en Wesens. 1, 32; 215; 4, 56; Er hieß ihn sehr l. in seinem Hause willkommen. 7, 54 etc.; So un-l., Freund? Luc. 1, 84; H. 2, 37 etc.; Er ist die L–keit selbst. 3, 30; 7, 324; Seine L–keit und Herablassung. 16, 206; 22, 33; Die L–keit seines Tons. 8, 149 etc., vgl.: Leutsal. M. 42 (mhd. liutselde, zu liutsaelic etc.). —
2) (mundartl.) viel von Leuten besucht, frequent. 2, 523. — Līēbe- [1a]: Das l–e Herz. (47) 534; In dieser Liebes-S–keit. 535, s. minne-s. — Lúst- [1a]: Aus den süßen l–en Augen. A. 2, 213, s. freude-, wonne-s. — Māī- [1a]: selig durch die Wonne des Mai. 2, 355; N. 1, 185. — Mínne- [1a]: liebe-s. 3, 76. — Mǖh-: voller Mühsal (s. d.) und Beschwer: Es ist ein .. mühe-s. Ding um unser Leben. 2, 1; Die ihr mühe-s. und beladen seid. 11, 28 etc.; 4, 215; Die m–en Gebäude der Ameise. 14, 62; Der sein ganzes Leben mühsam, vielleicht oft m. zubrachte. 36, 372; 33, 264; Zum m–en Staubgeschlecht. 3, 48 etc.; Von den überstandenen M–keiten ausrasten. 4, 261; Deren Erlernung mit soviel M–keit verknüpft ist. 21, 172; 14, 73; 33, 191 etc.; 871b; 972a etc. — Mútter-: M. allein (s. d. 1c und Seele). — Nēūgier-: höchst neugierig. N. 2, 139. — Nōth-: (veralt., vgl. jammer-s. etc.) elend. 76b [18, 53]. — Pfáffen-: z. B. [1i] für das Pfaffenthum schwärmend. 1, 2, 403. — Philíster- [1a]: P–keit. G. 2, 527, Seligkeit, wie sie ein Philister wünscht etc. — Rách-: (veralt.) rachgierig. SW. 60, 257, vgl. Rache, Anm. — Rêd-: gern und viel redend: Nicht allein r., sondern beredt [s. d.]. 21, 193; 22, 33; Weniger ein r–es als ein schreib-s–es Volk. 36, 18; 6, 22 etc.; Verwechselung von Beredtsamkeit und R–keit. Ar. 3, 216; 21, 287; 23, 320 etc.; selten: Rede-S–keit. 12, 25 und Mz.: Die deutschen R–keiten werden nur einzelnen Momenten zu Theil. Par. 1, 37 [Außrungen der R–keit]. — Rēīch-: als scherzh. Ggstz. zu arm-s., — gezogen zu [1a]. NLeb. 1, 91. — Sanft-: Bis an seinen s–en (⏑ – ⏑⏑) Tod [1c]. 67b etc. und oft [1g] iron.: gemächlich etc.: Im s–sten Still-Leben. Lut. 2, 68; M. 2, 343; N. 1, 21 etc. — Sāūm-: seinem Wesen nach säumig (s. d., vgl. Saumsal): 3, 247; S–e Ruhe. N. 5, 381; Waren so s. im Gebrauch ihres Rechts. 34, 256; Sich s. finden lassen. Luc. 216 etc.; S–keit. 3, 193; Cymb. 3, 5 etc. — Schátten-: z.B.: Sch–keit [1c], die Seligk. der Schatten (s. d. 1h). 31, 390. — Schāū- [1i]: schau-lustig, -gierig. KlSch. 26. — Schēīn- [1a]: scheinbar selig. — Schēū-: scheußlich (s. d. und Scheusal 1). — Schlāf-: schläfrig. Joh. 3, 3etc. — Schȫn-: gw., wie empfind-s. (s. d.) etc., tadelnd, in Bezug auf eine Gefühlsschwelgerei für den schönen Schein als bloßes Spiel (ohne Wesen): Unvermögend, „ihr Denken in Sein zu verwandeln, verglimmt sie als krankhafte Sch–keit in sich.“ Stud. 1, 5; Bl. 2, 90 etc. (vgl. spiel-s.), dagegen: Der schönheits-s–ste der Menschen [Rafael]. Reis. 1, 158, in dem die größte Fülle der Schönheit lebendig ist (s. kunst-s.). — Schrēī-: (vgl. red-s.) 23, 109. — Schrēīb-: (s. red-s., vgl. z. 1, 174) schreiblustig: Es kommt auf ein paar sch–e Morgen an, gedacht ist Alles. 24, 125; 2, 158 etc.; Sch–keit. 4, 190; 18, 90 etc. — Sīēg-: (veralt.) siegreich: S–keit. 1, 222 etc. — Sórg-: voller Sorgen: S–keit. 30, 461. — Spīēl-: z. B. (s. schön-s.): Jener Romantik lag .. Tieferes zu Grunde als eitle Sp–keit. 14, 500); 69 etc. — Sprāch-: z. B.:
1) [1c] In den Schoß der einzig sp–en Kirche aufgenommen. 22, 39 etc. —
2) nach Analogie von red-s. (s. d.): Dem sp–sten und beredtesten aller Götter. Luc. 1, 108; Sp–keit. Leg. 2, 64 etc., häufiger: Sprech-s. 1, 441; Sprech-S–keit. Lev. 365 etc. — Stíll- [1a]: selig ohne laute Außrung. N. 1, 178. — Thrǟnen-: thränenreich: Der weiche th–e Young. Parn. 1, 115. — Trāūm-: träumerisch Kl. 1, 40); somnambul Lohengr. 5; Weim. 105); selig [1a] in und durch Träume etc. N. 1, 205; 230 etc., so auch: T–keit. A. 1, 101 etc., vgl. Traumes-S–keit. Pr. 1, 206. — Trǖb-: voll Trübsal. 1. 5, 10; 12, 1; 11, 19; M. 5, 114 etc.; T–keit. Malk. 1, 199. Zuw., wie arm-s.: Eine paar t–e Thaler. E. 159. — Tūgend-: tugendhaft (vgl. gott-s.). Kl. 137. — Uber- [1a]: im Übermaß selig. 2, 88; Reis. 3, 83; 7, 119. — Un-: s. un-glück-s., z. B. 3, 11; 13, 10 etc.; Kein u–er[er] Mensch denn er. 6, 276b; 6, 7 etc., unglücklich; ferner: Jhre seligen und u–en [unheilsvollen] Wirkungen. 11, 463 etc., ferner = leidig etc.: U–e Mühe. 1, 13; Die u–ste Frucht solcher Aufgeregtheiten ist oft die Verdächtigung. Tag. 114; Daß er von dem u–en Dorf loskam. 25, 42; 5, 221; 736a; Od. 18, 54. — Vertrāūens-: (im Übermaß) vertrauensvoll. — Vóll- [1a]: in vollem Maß selig. Par. 1, 183. — Wēīch-: sehr weichmüthig: Sehr empfindsam und w. Rom. 303. — Wēīn-: nam. [1f]: Z. 1, 149; 377; 2, 72; 23, 114 etc.; Die W–keit des Genusses. (47) 537, vgl.: Die Seligkeit des Weingenusses; Liebes- S–keit. — Wélt-: im Ggstz. zu gott-s.: ganz der Weltlust ergeben: Seine Geißel hat der Herr geschwungen | über den W–en. 6, 246; Wer in der höchsten W–keit lebt, Der ist vor Gott gering. V. 1, 95. — Wírr-: voll Wirrsals: Mit dem w–en Rappelkopf. Bl. 2, 283. — Wōhl- [1a]: Keinen w–ern Burschen [als den Dachs]. .. In W–keit. Th. 208 etc., nam. auch [1d]: Jen. 1, 117 etc. — Wónne- [1a]: s. freude-s., z. B.: Eine w–e Lust. Leb. 2, 10 etc. — Wórt-: red-s. 8, 258. — Wúnder- [1a etc.]: in wunderbarem Maß selig. 8; 1, 550; 4, 1296²¹ etc. —
~en, tr.: selig machen: Sein Wort . ., | das s–d zum Herzen fließt. Sav. 29; 1, 487a ff.; SW. 26, 284 etc., heute selten, wie auch Zsstzg. (außer be-s.), z. B.: Be-:
1) 6, 245; Wie hat uns der Mittler | mit Barmherzigkeiten . . beseligt! M. 11, 261; Den Nutzen, mit welchem sie durch ihre Schriften ein ganzes Land b. 4, 60 u. o.; Volksspr. iron. wie begaben (s. d. a). etc. —
2) adjekt. Partic.: B–d war ihre Nähe. 71b etc.; Beseligt; Glück- 295), gott- Il. 2, 98), huld- 219), hoch-beseligt etc. —
3) Beselig-er. 3, 52; -erin. 2, 307 etc.; -ung. M. 16, 383 etc. — Bítt-: Einen b., bittselig werden lassen, erhören. Lorb. 68, ähnl.: bewunsch- s. 625. — Glück-: in Doppelzsstzg.: Einen (mit Etwas) be-g. [hoch beglücken]. Sp. 135; 23, 303 etc. — Schrēīb-, intr.: der Schreiblust Folge leisten. 17, 580. — Un-: Doppelzsstzg.: Habe damit die ganze Welt . . beunseliget. Gs. 1, III; 1, 569 (Variante un-be-s.) etc. —
~lich, adv.: selig. 5, 382b; 8, 173b etc., z. B. noch 117; 468.
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