Sehne
Sêhne, f.; –n; Sehnchen, lein; –n-:
1) Anat.: biegsame, feste, wenig ausdehnbare fibröse Hilfsorgane der Muskeln zu ihrer Befestigung, Spannung, Bewegung (s. An. 225, vergl. Flechse, in engrem Sinn = strangförmige S.; ferner Ader 1c; Nerve 2, vgl.: Nerven-S–n. Th. 53 etc. und z. B. noch Pauken-S., eine fadenförmige Verbindung des innern Zungen- und des Antlitznerven. 4, 60 = Paukensaite. An. 569), — eig. und übertr.: Die S–n der Seele (s. d. 1a) anspannen; Sie entnervten den edeln Stier, schnitten ihm gleichsam die S–n ab. R. 9, 65; Wo .. alle Federkraft erschlafft, alle S. entspannt wird. Rh. 1, 12; 3, 167; M. 1, 471b etc. Ältre Nbnf. (s. Anm.): Diese Senne war so stark, | dies Herz so fest. 1, 76; 29, 137; 194; H. 121 etc. — 2) Strang, nam. zum Spannen des Bogens, insofern dazu hauptsächl. S–n (1) von Thieren dienen: Nicht zu hoch gespannt, daß die S. nicht springt! Zw. 38; Luc. 1, 50 etc.; Flicht sie die Bogen-S. daraus [aus dem Haar]. A. 174 etc., sehr häufig: Senne, z. B. R. 1, 330; 3, 282; R. 9, 101; 2, 132; Rost. 89b (Wie kann der Bogner denn die Bienensenne spannen? BE. 155); 76b; Od. 11, 587; 607 u. o.; vgl.: „Senw“. N. 75¹³. — 3) (s. 2 und Bogen 1a; p) Math.: die die Endpunkte eines Bogens, nam. Kreisbogens verbindende Grade, s. 155: Der Durchmesser ist die größte S.; Bogen-, Kreis-S. Hier ist die Form Senne unüblich.
Anm. Ahd. sën(a)wa, mhd. sën(e)we, s. (2) und Senne; bei Senib, Senig etc., dazu (s. 2) veralt., mundartl.: Eine Armbrust etc. seniwen, sennen, sen(n)den, spannen zum Schießen, — verallgemeint auch auf Feuergewehre nam. im Ggstz.: absenden: das Scheibenschießen einstellen und —: die Schüsse auf der Kontrollscheibe abmessen, s. — Viell. vrwdt.: sehnen, mhd. senen mit dem Grundbegriff des den Geist schmerzlich spannenden Verlangens nach Etwas (vgl. langen 1e).
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