See
seeen
seeisch
Sēē: 1) f.; –(e)n; -: ~en, tr., ugw., auch in Zsstzg.:
a) Meer (s. d., nam. auch Anm.): 621a etc.; Hohe (versch. b), offne, weite, geraume S. etc.; In S. gehen, stechen; Die S. halten = sich auf der S. halten, ohne in einen Hafen einlaufen zu müssen; Die S. bauen (s. d. 1), durchschiffen 4, 1307³³), befahren; auf der S. fahren; Reisen, Handel zur S.; Über Sand (s. d. 2d) und S.; In das Land und weiter, | vielleicht gar über die S. 1, 69; Der Norden über S. V. 24 (s. überseeisch) etc., dazu (vgl.: weit weg sein etc.) oder hergenommen von Seekranken (s. 16, 238): Er war etwas über S. [betrunken] und schlief sogleich ein. Sp. 175, engl.: to be half sea over, niederd.: halver see oder söe wesen, hochd.: halb sieben sein, halb berauscht etc., vgl.: Über sieben werfen [vomieren]. — a) Selten Mz., z. B.: In diesen eisigten S–n. R. 1, 74 etc. — 8) selten übertr. (s. Meer 5 und Anm.): Goß eine S. vom Glanz auf das bethaute Land. 1, 153; Er schwimmt in einer S. mehr denn gewünschter Wonne. Fr. 8; Die wallende S. der Saat im Spiel der Winde. K. 1, 425; Die helle mit Himmelblau und Himmelroth ausgewölbte S. seines Innern. 7, 172; Wo sich in eine S. von Liebe | die Seele taucht. 20, 76; In eine S. von Lunel | den Nebenbuhler zu stürzen. 15, 176, ihn in Lunel zu berauschen etc., s. γ. — γ) Zsstzg. eig. nam. in geogr. Namen, z. B.: Nord-, Ost-, Süd(er)-S. etc.; Die Kraut-S., s. Fukusbank etc., ferner z. B.: Unter der Tiefe der klaren Hoch-S., versch. 2 etc.; selten übertr., s. 8, z. B.: Hier im Blachfeld glänzte | eine Halmen-S. Po. 2, 278; Bei dieser Schwermuth-S., | bei soviel Ach. 2, 493²) etc. —
b) (s. a) Schiff. = Wasserwoge, Welle. Kurze (s. d. 13), Ggstz. lange S–n; Hohle (s. d. 4) oder schwere S.; Hohe (versch. a), große S.; Das Schiff nahm fortwährend große, schwere S–n über. 13, 539) etc., auch von Ebbe und Fluth: Tiefe, — hohe und volle S. 247 etc. Zsstzg. z. B.: Grund-S., den Grund aufrührend; Kabbel-S., s. kabbeln 2a; Klopf-, Klopp- oder Sturz-S., sich heftig an der Seite oder hinten gegens Schiff brechend, wie Stampf-S. gegens Vordertheil; Muhr-S., schwere S., Deining; Wider-S., der Rücklauf einer gegen eine Küste oder Klippe aufgerollten Welle (Brandung, Surf) etc. — 2) m., –(e)s; –(e)n (s. Anm.); –lein; -: eine Wassersammlung in einem rings von Land umschloßnen Becken oder Kessel, best. Binnen- oder Land-S., s. 236; Geogr. 31 etc.: Jch habe vertrocknet mit meinen Fußsohlen die S–n. 2. 19, 24 (= „alle verwahrte Wasser“. 37, 25) etc.; Das helvetische Land . . hat viel schöner S–n. . . Die größten namhaftigsten S–n .. sind ..: der Boden-S., der Zeller-S. etc. .. und sonst viel kleiner S. etc. 290a; Empfängt die Aar den Ausgang zweier „Seelin“ .., doch haben diese S. keine Fisch etc. 547a etc.; In den tiefsten S. 520b = da, wo er am tiefsten etc., — übertr., s. Zsstzg., z. B. Flammen-, Thränen-S. — Zsstzg. in sehr zahlreichen, geogr. Eigenn., ferner z. B. (wenige übrtr.): Alpen-S. 133 etc., so auch: Zwischen jenen kleinen Hochalpenseeen und den großen Vor- alpenseeen. A. 3, 132; Seealpensee. 2, 52; Th. 163 (vgl. Baumwollenbaum). — Berg- S. 15, 79 etc. — Binnen-S. (s. o.). Dän. 1, 128 etc., vgl.: Die umgefangnen S., die man Mittel- erdr [e]ichsee nennet. 390a. — Drachen- S. V. 2, 86, als Aufenthalt eines Drachen. — Die Entstehung neuer .. Einsturz-S–’n. EE. 235. — Feld-S. 3, 39. — Wo die Feuerbäche (s. d.) zum Flammen-S. .. sich ergossen. 18, 316; SW. 5, 73. — Fluß-S–n, mit sichtbarem Zu- und Abfluß. G. 31, vgl. (s. 337): Ein der weit einbuchtenden Havel-S–n. H. 1, 1, 224. — Gebirgs-S., so auch: Hochgebirgsseeen. A. 3, 152, Hoch seeen. ebd.; Hochseelein. Nem. 2, 147; Th. 521 etc. — Gletscher-S. Malk. 2, 384. — Küstenseeen oder auch Haffs [s. d.]. J. 2, 305. — Land-S., s. o. — Mündungs-S–en, mit Zu-, ohne sichtbaren Abfluß. G. 31 („Trichter“. 3, 145). — Kleine Nebel-S–n, wie ich sie nennen möchte, weil sie von den atmosphärischen Streifen kaum zu unterscheiden. 18, 363; 387. — Salz-S–n. 238; R. 1, 187. — Die Straßen schwimmen allenthalben von großen und tiefen Schmutz-S–n. Pet. 1, 27. — Silber-S., silberhell. 6, 53; 95; 1, 109 etc. — Meines Herzens milden Spiegel- S. Dr. 1, 39, spiegelklar etc. — Thränen-S., s. Thränenpunkt. — Wald-S. 1, 5; A. 3, 152, vgl.: Ein stiller, dunkelblauer Wild-S. etc. —
Be-: Die blaubeseete Schweiz. 184, voll blauer Seeen. —
~isch, a.: (selten) der See angehörig (s. meerisch): Sirenen: Fort! ihr edlen frohen Gäste, | zu dem s. heitern Feste. 12, 123 etc.; von geogr. Eigenn.: Der ost-s–e Dorsch. 2, 215; Die Ost-S–en [Anwohner der Ostsee]. Ph. 3, 170 etc., ferner: Mit der Sicherheit des unter-s–en und der Zerstörungskraft des ober-s–en Kriegsschiffes. 10, 566b, jenachdem es sich über oder unter dem Wasser befindet, vgl.: Die Mitteltemperaturen der über-s–en (supermarinen) Luft 2—3 Grade niedriger als die der Kontinentalluft. KlSch. 1, 291 etc., aber auch = transmarin, über die See, jenseits derselben hinaus sich erstreckend etc.: Über-s–e Geschäfte, Handelsverbindungen etc.; Ohne diese unter-s–e Zuströmung würden die Tropenmeere etc. K. 1, 322; Unter-s–e Telegraphenverbindung. 1, 708; Jene unter-s–e Welt. W. 179.
Anm. Goth. saiv, m., ahd. sêo, m., mhd. sê, m. (vereinzelt f.), in einem tiefen Erdbecken eingeschloßne Wassermenge, See. Die Untersch. von 1a („die Sehe“) und 2 („den Sehe“) wird als Regel schon von 2, 397 festgestellt (vgl. Ostmeer), doch finden sich noch lange vereinzelte Schwankungen, z. B. in Bed. 1a: Des Südsees| nördliche Grenzen. 2, 335, — häufiger umgekehrt zu 2 neben dem m. das f. See 150 (auch L. 131); Reis. 12b; Kap. 64; 1, 273, vergl. als gw. die (eig. zum f. gehörende) Mz.: See (e)n, z. B. „seen“. 5. 8, 7; 19, 6; 42, 15 etc., selten uv.: Ihre .. Ströme und „see“. 2. 7, 19; 24, 44; 290a (s. o.); 390a (s. Binnensee); Alle „mör und seeh“ voller Fisch. 131 etc. Für die Schreibw. der um eine Silbe verlängerten Formen s. Orth. 43 und z. B.: Des Seees. 4, 67; Seeen. 74; J. 1, 29 etc. — Desselben Stamms ist Seele, goth. saivala, ahd. seula, sêla, mhd. sêle (vergl. Anm. zu Athem, Geist) als das Wogende, Bewegende (s. gr. oeί).
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