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Schwengel schwengen schwenger
Schwéng~el, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
in best. Fällen (vergl. Schwenkel): ein Theil, der hin und her schwingt, oder: der Etwas hin und her schwingen macht, hin und her bewegt, s. Zsstzg. (statt deren oft das Grundw. genügt), auch in scherzh. Ubertr. auf Pers., z. B.: Bálg-: die Handhabe oder das Gewicht, wodurch der Blasebalg auf und niederbewegt wird. Bōhr-: s. Dreher 4. Brúnnen-: (s. Ruthe 3) V. 1, 72. Gálgen-: (s. Glocken-Sch.; Feldglocke und z. B.: An dem Galgen mußte er selbst einen elenden Schwengel abgeben. SClara EfA. 1, 309 etc.): Jemand, der am Galgen zu baumeln (s. d.) werth ist. Iffland 3, 2, 21; L. 3, 59 etc.; Galgen-Schwen ckel. Keisersberg (Wackern. 3, 68¹³). Glócken-: Klöppel: So oft der G. anschlag an die Glocken. Weidner 52, vgl.: Weil der Schwengel sich schon | zwölfmal in der Glocke des Thurms regt. Platen 4, 46 und bildl.: Bewegtest zum Bimbam der Zunge trägen Schwengel. B. 64a etc.; aber auch: der Hebel, wodurch das Glockenseil geschwungen wird: Ein Gesetz ohne Exekution (Handhab) .. sei wie eine Glocke ohne Schwengel. Zinkgräf 1, 192 etc., s. Galgen-Sch. Hāūben-, Hūt-, Káppen-: der Kran- Arm, woran der Treibhut (s. d.) drehbar hängt. Klípp-: Sprengwage (s. d. und Ortscheit). Lāden-: (burschik.) Bez. eines Ladendieners, Kommis. Gutzkow R. 1, 378; Heine Reis. 1, 238; Jahn V. 75 etc., auch „Ladenschwung“ oder (Vollmann 421) „Schwung“, als der im Laden fortwährend in Bewegung Gesetzte (vgl. Galgen-Sch.). Préß-: bei Campe = Preßbengel. Púmpen-: der bewegl. Hebelarm einer Pumpe (vgl. Geckstock). Sǟge-: Lenker der Sägemühle. Ühr-: bei Campe = Pendel, Perpendikel etc.
~en, tr.:
schwingen (s. d.): Seine Krücke (Claudius 3, 30), seinen Kopf (Rollenh. Fr. 470).
~er: a.:
s. schwank.