Faksimile 0222 | Seite 1044
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Geschwele schwelen
Geschwêle, n., –s; 0:
das Schwelen und: das Schwelende: Durch das Dunst-G. Scherr Nem. 1, 8; Im Moor-G. Hungari 2, 307 (vgl. Haarrauch) etc.
Schwêlen: 1) intr. (haben):
ohne helle Flamme brennend sich langsam in sich verzehren: Ein nachhaltig brennender Eichenholzklotz, langsam glostend (s. d.) und sch–d. Scherr Bl. 1, 90 etc.; Die brennende Treppe (Holtei Lammf. 1, 220) etc.; eine Lampe (Roquette H. 37), der Docht (Stahr Par. 2, 128), ein Feuer (Alexis H. 1, 1, 4; Freiligrath SW. 5, 315), der Meiler (6, 52) schwelt etc. Zsstzg. (auch mit sein), z. B.: Bis auf den letzten armseligen Docht aus- sch. Elise Reimarus (Nat.-Z. 14, 237); Die Öllampe schwelte kümmerlich fort. Alexis H. 1, 2, 2; Vom Opfer war das Fett der Schenkel herabgeschwelt, ohne zu brennen. Herrig 27, 26; Das Holz ist verschwelt (s. 2); Verschwelung (Nat.-Z. 8, 603) etc. 2) tr.: durch sch–des Brennen (s. d. 7g; m) bereiten: Kohlen (Gutzkow Bl. 1, 279), Theer (Karmarsch 2, 430) sch.; Viel Holz ver-sch.; Theerschweler. Erbvgl. § 44; Diese mit bedeutendem Theerverlust verbundene Grubenschwelerei. Karmarsch 3, 459.
Anm. Ahd. suëlên, suillên, mhd. swillen, dazu: schwül (schwul), vergl. bair.: schwüllig, schwilch (Schm. 3, 535). Urvrwdt. wohl (s. quellen, Anm.): schwellen, intr., goth. svillan, ahd. suillan, suëllan, mhd. swëllen (und tr., fakt., ahd. sualjan, suellan, mhd. swellen), wozu Schwelle, ahd. suëlli, n.; mhd. swëlle, n; f.; Schwall, ahd. sual, mhd. swal, auch (s. o.) heißer Drang etc.; Schwiele, ahd. suil(o), mhd. swil; Schwulst, ahd., mhd. swulst etc. S. auch: Schwelke [= welk, s. d.] Brüste (Franck Sprchw. 26); Kräutlein (Mathesius Sar. 326) etc.; Verschwelkt, wie eine Wiesenblume. 282, s. ahd. suël(a)han, welken, aber auch, wie mhd. swëlhen, swëlgen, einschlürfen, verschlingen etc. (dazu mhd. swalch, Schlund, Schwalch), unser schwelgen etc., s. Graff 6, 872 ff.; Schm. 3, 534 ff.; Brem. W. 4, 1115 ff.; 1109.