Faksimile 0221 | Seite 1043
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Schwein Schweine Schweinen Schweinen Schweinerei schweinisch Schweinling
Schwēīn, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -, –e-, –s-:
(s. Anm. zu Sau und schwinden):
1) Sau (s. d. 1 und das dort Angeführte) ohne Rücksicht aufs Geschlecht, Sus, z. B.: Dies Sch. ist ein Eber, keine Sau etc. und zwar (s. Zsstzg.):
a) Das zahme Sch.
b) Das wilde 131* Sch.
2) mehr oder minder ähnl. Thiere, z. B. bei Oken die Zunft der Hufthiere überh., nam. aber in best. Zsstzg. (s. d.).
3) (s. Sau 2; Sch.-Jgel etc.) verächtl. Bez. unsaubrer, im Schmutz (und Gemeinen) sich gefallender etc. Pers. und Wesen, z. B. G. 11, 84 (s. sauen 3); Wir gerathen in das Joch | von Wölfen, Sch–en und gemeinen Hunden, | Das heult und bellt und grunzt. Heine Rom. 194; En Sch. [besoffen]. Reis. 1, 204; Der Käfer ist ein Sch–ichen Immermann M. 2, 170; In meine [Perücke] hätt die Katze . . gejungt, | das Sch.! HKleist Kr. 25; Ein wohlgepflegtes Sch. aus Epikur’s | verschrienem Stall. W. HB. 1, 87, s. Epikureer etc.
4) (niedrd.) Art steifborstiger Kehrbürsten (vgl. Eule 2a).
5) = Dintenklecks; Fehler, Versehn, s. Sau 3; 4.
6) bursch.: Glück, s. Sau 7.
7) Schiff.: Sch., gw.: Kiel-Sch. = Saatholz (s. d.).
8) schles.: Das halbe Sch., kurzes Oberhemd, von Landmädchen über dem gröbern Hemd getragen. Zsstzg. o. Bem. zu 1a, s. Sau, z. B.: Aliāns- [2]: Sus Aeliani. Bīsam- [2]: Dicotyles. ––Bórsten- [2]: Erethizon (Giebel477). Dórn- [2]:
1) vralt.:
a) Jgel.
b) Stachel-Sch.
2) ein Fisch, Scorpaena porcus, vgl. Stachelsau. Eber- [1a; b]: männl. Schwein. Luther 8, 22a; HSachs 3, 2, 141d; Schaidenreißer 46b; Waldis Es. 2, 12 etc. Eīsen-:
1) [2] (vralt.) Stachel-Sch.
2) s. Eisensau. Erz- [3]. Fāsel-: Zucht-Sch. Erbvgl. 47. Férkel-: junges. Heine Rom. 176. Gärber-: s. Gärberhund. Hálb- [1b]: Simrock N. 878, s. d. folg. und [8]. Hāūpt-:
1) [1b]hauendes (s. d. 1) Schwein, Ggstz.: angehendes (s. d. 2) oder Halb-Sch.
2) [3]. Hāūs- [1a]: Ggstz.: Wald-, Wild-Sch. Hírsch- [2]: Hirsch-Eber. Hólz-: ein Schwein als eine Abgabe bestimmter Art: Ein Schuld- oder H. ist kein Pacht-Sch. Möser Ph. 3, 315. Kīēl- [7]. Lárven-, Másken- [2]: Sus larvatus. Mást-: gemästetes oder zu mästendes: Manches mit Fett umblühete M. V. Jl. 9, 467 etc. Mêêr-:
1) [2]:
a) Delphin (s. d. 1). Schaidenreißer 51a; W. 29, 364; Oken 7, 1072 (vrsch.: Meersau = Hundshai. 6, 59).
b) M., M–chen, Cavia (Ferkelkaninchen). 2) (s. 1b):
a) Ekelname der eingepuderten Stutzerköpfe. Gerson’s Modezeit. 2, 369a.
b) (Bühnenw.) schlechte herumziehnde Schauspielerbande. Spanferkel. Kohl Pet. 1, 139. erwachsnes weibl. Schwein. Bisam-Sch. W. 34, 308. s. Holz-Sch. Pāūk- [6]: s. pauken 4a. Mutter-Sch. Milch-Sch. G. 31, 402; IP. 3, 149. s. Schrot 5. s. Holz-Sch. fettes Mast-Sch., auch: Spicke-Sch. Schweinichen 2, 274. Stáchel- [2]:
Mílch-: Mútter-: Nābel-: Opfer-: Pácht-: Sāū-: Sāūg-: Schrōt-: Schúld-: Spéck-:
1) Hystrix (dazu: Baum-, Erd-St.): Bis seine Schenkel fast | von Pfeilen starrten wie ein St. Schlegel Sh. 8, 90 etc.; Häßlich, garstig wie ein St. Nicolai 6, 57; W. 15, 254 etc.
2) Art Stachelschnecke, Murex tribulus. Súmpf- [2]: Hydrochoerus capybara. Wáld-:
1) [1b] V. Od. 4, 457; Jl. 9, 539 etc.
2) [2] Sus aethiopicus. Wárzen- [2]: Phacochoeres. Wásser- [2]:
1) Sumpf-Sch.
2) Tapir. Wíld- [1b]: G. 12, 13. Zúcht-: zur Zucht etc.
~e, ~en: s. schwinden, Anm. ~en, adj.:
(obrd.) vom Schwein: Sch. Fleisch (Stumpf 144b), Speck (Wackern. 3, 467 ²); Eine sch–e Sulz. SClara EfA. 1, 456 etc., vergl.: ’was Schweinernes zu essen. V. Sh. 2, 22; Kuhfleisch oder „Schwynigs“. Gotthelf Sch. 84; G. 288.
~erēī, f.; –en:
Sauerei (s. d.): Die Sch. der Köche. Börne Par. 1, 293; Unreinlichkeit, die an Sch. grenzt. Seume Sp. 116 etc.; Sch–en [Zoten]. Frankfurter Gel. Anzeig. (1773) 555; Erz-Sch.
~isch, a.:
sauisch (s. d.): Ein sch–er Bube. Bahrdt 3, 168; Sch–er Epikureīsmus. Danzel Gottsch. 151 etc., auch: Schweinhaftig. Simplicissimus 1, 347 etc.
~ling, m., –(e)s; –e:
Art Pilz, Schweinepilz.