Faksimile 0219 | Seite 1041
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Schwefel schwefelhaft ~licht ~elicht ~lig ~elig schwefeln Schwefze
Schwêf~el, m., –s; uv.; -:
(goth. svibls, ahd. suëbal, mhd. swëbel, Schwäbel. Stumpf 726a etc.; Schwebel. 1. Mos. 19, 24 etc.): 4) ein bes. in vulkanischen Gegenden gewonnenes Fossil von gelber Farbe, mit blauer Flamme und erstickendem Dampf brennend, zu mannigfachen Zwecken verwendet (s. schwefeln 2; Sch.-Blumen, -Holz; Pulver 2b; Zinnober etc.), bei den alten Griechen auch zur entsühnenden Räuchrung (V. Od. 22, 481; W. Luc. 1, 163); bibl. etc. auch im Höllenfeuer (so: Höllen-Sch. G. 12, 293; 13, 47 etc.), vgl. auch: Sch.-Regen etc. —: Zusammenhalten wie Pech (s. d. 1) und Sch.; Grüner und gelber als Sch. und Knoblauch. Körner 247a etc.; Jungfern- oder lebendiger (s. d. 4k) Sch.; Roh-Sch., roh destillierter. Karmarsch 3, 198 auch, insofern er sich tropfend in den Vorlagen sammelt, Tropf-Sch. 200 (verderbt: Tripp-, Trieb-, Treib-Sch.) —; Roß-Sch. 201 (oder Pferde-, Rotz-Sch.), ein grauer schwefelhaltiger Rückstand bei der Läuterung des Roh-Sch–s (von Pferdeärzten gebraucht); Stangen-Sch., in Stangenform gegossen.* 199 etc. In chem. Verbind. gw. als Bstw.: Sch.- Blei, -Eisen etc. (vgl. Schweif 3c), doch: Gold-Sch., ein goldgelbes Sch.-Antimon, wichtig als Arzneimittel. Mitscherlich 2, 2, 467. 2) = Sch.-Paste, s. d., vgl. Gips 2 und: Sch.-Sammlung. G. 21, 136.
~elhaft, a.:
schwefelartig etc.: Das sch–este Gelb. Hartmann E. 217.
~(e)licht~(e)licht, ~(e)lig~(e)lig, a.:
schwefelhaft; Schwefel enthaltend etc.: Gel[b]e und schwefeliche Panzer. Off. 9, 17 (vergl.: Voll geschwebliches Gestanks. Luther 8, 207a); Der schweflichte Duft (Hungari 2, 342), Blitz (Kosegarten Rh. 3, 11), Phlegethon (23); Den schweflichten qualvollen [Höllen-] Flammen. Schlegel Haml. 1, 5 etc.; Das Schweflige in den Wassern. G. Br. 274a; Schweflige Säure [s. d. 3]. Humboldt KlSchr. 1, 90; Unter-sch–e Säure etc.; veralt.: Blei-sch., s. Schweif 3c.
~eln, tr.:
1) mit Schwefel verbinden, schwefelhaltig machen, z. B.: Geschwefeltes Wasserstoffgas. Humboldt KlSchr. 1, 90; Silber .. meistens in geschwefeltem Zustand. Karmarsch 3, 320 etc. (vgl.: Schwefelblei, welches weniger Schwefel enthält. . . Diese niedrigere Schwefelungsstufe. 1, 248); Mein Stahl ist gut und der Zunder geschwefelt. V. 2, 16 etc. und so in Bezug auf die Brennlichkeit: Die Flott’ ist in die Luft geschwefelt aufgefahren. Lohenstein Soph. 2. Veralt.: Eigennutz hat .. Gottes Donnerkeil auf seinen Kopf geschwefelt. Gryphius Fr. 418, den Schwefelblitz (s. d.) zündend niederfahren machen etc.
2) Etwas der Einwirkung des Schwefeldampfs aussetzen, z. B.:
a) Die Bienen todt sch. Kirsten Kat. 36 (vergl. räuchern 1; aus-sch.); übertr.: Pack ich euch recht, so schwefl’ ich euren Pelzrock. Schlegel Joh. 2, 1 [I’ll smoke your skin-coatl.
b) (mittels schwefliger Säure) bleichen, s. Karmarsch 1, 268; 3, 205; 426: Wolle, Seide, Stroh-, Korbgeflecht sch. (ab-sch.).
c) Ein Faß sch.(aus-sch. Forster R. 1, 27; ein-sch. Echtermeyer 222); Den Wein sch. (s. Einschlag 5; feuern 3); Der Wein sei in den Gasthöfen geschwefelt. Immermann 12, 203; Ungeschwefelter Wein. Zachariä 2, 255; Wenn ein Wein über- schwefelt ist. Tabernaem. 783; War der Wein sehr ver- schwefelt. Zinkgräf 2, 43 etc.
3) intr. (haben): nach Schwefel riechen. Stalder. Zsstzg. z. B.: Ab-:
1) aus schwefelhaltigen Mineralien durch Rösten den Schwefel (ganz oder theilweis) entfernen. Scheuchenstuel 5; Steinkohlen abgeschwefelt. G. 21, 256 (s. verkohken!), ähnlich: Ent-sch.
2) [2b]. Āūf- [2b]: Strohhüte a., die gelbgewordnen. Āūs-:
1) [2c].
2) [1a] Ein Wespennest a. Lichtenberg 4, 286. Be- [1]: Vom Zeh bis zum Wirbel beschwefelt [in der Hölle]. B. 81a; Matthisson E. 1, 77; A. 9, 94 etc. Durch- [2]: s. durchräuchern. Eīn-: Den Zunder e. [1]; [2c] etc. Ent-: s. ab-sch. 1. Uber-, Ver- [1c] etc.
~ze, f.; –n:
weidm.: Schnell-Leine (s. d. u. Schweif).