Faksimile 0211 | Seite 1033
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Schwang
Schwáng, m., –(e)s; 0:
Schwingung, Schwung (s. d.), allgem. üblich nur noch, abhängig von in, übertr.: Etwas ist, geht, erhält sich (Ramler F. 2, 288) im Sch.; kommt in Sch.; es in Sch. bringen = in Gang, Brauch und Übung (en vogue), vgl.: Im Schwung sein (Hebel 8, 221), gehn (SClara EfA. 1, 496); in Schwung kommen (G. 21, 136), gebracht. Thümmel 6, 104.
Anm. Veralt. eig.: Die Flügel .. an einer Mühl .., wenn sie im Sch–e [Schwunge] sind. Gryphius, auch: St. Peter’s Schifflein ist im „schwangk“ [schwebt schwankend auf den Wogen, frz. vogue]. Brant N. 1036³; [Der Rhein] nimmt einen neuen Sch. [Schwingung, Wendung] | gegen Mitnacht. Fischart (Wackern. 2, 150³) etc.; bes. auch: das Schwingen der Waffe und Streich, Hieb etc. damit: Er lernte des Jagdspeeres Sch. Herrig 26, 31; Durch den Helm schlug Wate Ludwigen solchen Sch. [swanc]. Simrock Gudr. 864 (vgl. 359); Er schlug dem Königsweibe einen Schwertes-Sch. Nib. 2313; Hieb er ihm mit einem Schwertes- Sch. das Haupt ab. Görres Held. 1, 174 etc. (vgl. Schwank), ferner übertr. in veralt. Fügung: Noch [weder] Zeit, noch Land, noch Sch. [Variante: Brauch] vermag auf die Natur. Haller 156; Das böse wilde Werk hat gleichfalls seinen Sch. Opitz; Mit wachsendem Sch. [immer mehr] sich ausstrecken. Weckherlin (Wackern. 2, 261²⁷) etc., auch (s. Über-Sch.): Mit vollem „schwanck“ [Maß]. Luther 8, 81b etc. 130
Zsstzg.: Áb-: (mundartl.) In A. [Abgang] kommen. Schm.
Dúrch-: (veralt.) Scriver 1, 176.
über-: überströmende Fülle, Übermaß (s. überschwänglich, vgl. Überschwung): 2. Kor. 8, 14; Becher .., bis zum Ü. | .. erfüllt mit Labetrank. B. 76a; Im Ü. des Gefühls. Hagen Nor. 206; Beifall . . im Ü. Matthisson E. 1, 83; Rückert 1, 171; Wie Drang zu Überdrang, Schwung wird zu Ü. Ders. (Kurz 3, 290b); Tieck A. 1, 30; Sammelt . . | der Kartoffeln Ü. V. 3, 209; W. 17, 127 etc.