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Schwadron Schwadroneur schwadronieren Schwa-Schwadron
* Schwadrōn, f.; –en (s. Geschwader 2, vergl.:
Squadron (quaternio) bez. im Anfang des 30jährigen Krieges noch den Schlachthaufen der Reiterei, welcher ursprünglich aus vier Kompagnien zusammengesetzt war. Freytag B. 2, 35 etc.): Ense B. 3, 590; Sch. 933b; 963a; W. 23, 34 etc.; Die Leib-Sch. G. 25, 227 etc., auch verallgemeint: 10000 Sch–en Flöhe. W. 1, 228 etc.
~eur (-ör), m., –s; –e, –s:
Schwadronierer. Gervinus Sh. 2, 240; W. 36, 109 etc.
~īēren, intr. (haben):
1) sich tummelnd herumtreiben etc.: Ganze Haufen böhmischer Reiter sch. im Holz herum. Sch. 121a; Sie .. schwadroniert | herum in allen Schenken. Blumauer 2, 69; G. 34, 253; Tieck N. 6, 137 etc. 2) mit dem Säbel hin und her hauen, eig. und übertr.: Einwürfe gegen seine Sätze werden seiner Vertheidigung die gehörige Richtung geben, da er jetzt bloß schwadronniert und wohl noch nicht selbst weiß, wohin er seine individuellen Hiebe richten soll. Forster’s Br. 1, 654; Er schwadroniert sich durch die Kerls durch hinaus. G. 34, 283; Spindler St. 1, 107; Ihr schwadroniert mit euren Späßen wie die Großprahler mit ihren Klingen. Tieck V. Lärm 5, 1; Die Enthusiasten .. hauen und sch. links und rechts um sich her, treffen Feinde und Freunde. W. 9, 71 etc. 3) in hohem zuversichtlichen Ton, doch |ins Gelag hinein schwatzen (zu 2, doch angelehnt an schwadern, s. Geschwader, Anm., vgl. auch Schwade 3): G. 9, 287; 11, 159; 17, 399; 21, 179; 25, 232; L. 11, 523 etc., auch tr.: Schwegler (47) 636 etc.; Er schwadroniert also ein Galimathias daher. Stilling 4, 13 etc.; Mit großen Worten herum-sch. JvMüller 15, 48; G. 14, 72; Einem Etwas vor-sch. Schlegel Sh. 7, 152 etc. 4) zu 3: Schwadronierer. 6, 35; Gervinus Sh. 1, 125 etc.
Schwā~ feln:
s. schwabbeln 2.