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schröpfen schräpfen
Schröpfen(schräpfen, schrépfen), tr. etc.:
1) Arzn.: Schröpfköpfe (s. d. u. Schröpfhorn) setzen, nam. verbunden mit Blutentziehung durch Einschnitte, doch auch: Blind (s. d. 4a) oder trocken sch.; Ward er gerieben und geschröpft. Ramler F. 3, 197; Rückert Mak. 2, 200; Schräpfen lassen. Gotthelf Sch. 252 etc.; Schrepfen. Ryff Sp. 190a etc.
a) auch intr. = sich sch. lassen. Freytag B. 2, 325; Rückert Mak. 2, 198 (s. lassen 17c).
b) übrtr.: Einen bluten (s. d. 5) machen, ihm Geld abnehmen etc.: Sein Volk sch. Freiligrath Pol. 1, 37; Sch. 119a; Zinkgräf 1, 255 etc.
c) Dazu: Schröpfer, eig. (s. weibl. Schräpferin. Golthelf Sch. 251 etc.) u. übrtr. (s. b): Er war ein Blutsauger (s. d.) und Schröpfer aus dem Ff. vHorn Schmj. 157.
d) Zsstzg. z. B.: Einem Blut ab-, aus-sch. etc., auch (bildl.): Die ein- ander die Wangen mit den Lippen abbürsten und an-sch. IP. 1, 147 etc.; Nachbilder meines gräflichen Aus-gch–s der vollen Allodial- und Feudaladern. 26 etc.
2) (s. 1):
a) Gärtn.: Fruchtbäume sch., die Rinde ritzen.
b) Landw.: Die Wiesen sch., nachmähen. Schm.; bes.: Das Getreide, die Saaten sch., ab-sch. (ab-schrippen, -schrüpfen. Krünitz 1, 143), schrappen (Natur 3, 100a) = grasen 3. Dazu: Die (Weizen-) Schröpfe, Schrapfe (Reichart Gart. 5, 118), das Sch. und das Abgesichelte als Viehfutter.
c) Forstw.: Holz (ab-)sch., abschroppen, bewaldrappen.
d) Die Räder am Wagen sch., hemmen, mittels des „Schrepfers“ (Hemmschuh). Schm.