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Schösser Schösserei schössig Schössling Schössner
Schöss~er, m., –s; uv.:
1) die obrigkeitl. Pers., die den Schoß (s. d. 3) einnimmt: Eines Amtmanns oder Sch–s. G. 31, 205; Werd ein Sch. oder Rentmeister. Luther SW. 61, 380; Amt-Sch. 56, 32 etc.; Pfeffel Po. 3, 156; Rockenphil. 3, 192; Zinkgräf 1, 229; 240; 279 etc., auch: Schosser. Agricola 291.
2) die Schaufel, womit die Bäcker das Brot in den Ofen schießen (schles.: Schosse. Weinhold; Kuchenschusse. ebd.).
3) s. Schoß8.
~erēī, f.; –en:
Amt und Amtswohnung eines Schössers.
~ig, a.:
in Zsstzg., von Pflanzen: Schösse habend: Einen viel-sch–en schlanken Erlenstamm. Heinse K. 1, 361.
~ling, m., –(e)s; –e:
Schoß (s. d. 2) eig. und übertr. (vgl. Sprößling etc.). Hiob 14, 7; Des Thierreichs höchster und letzter Sch., der Mensch. Burmeister gB. 1, 241; L. 7, 221; Den zarten Sch. in Philanthropinen und Gewächshäusern systematisch zu Grunde richten. Sch. 705a; Ihre [der menschl. Natur] Auswüchse und üppigen Sch–e abzuschneiden. W. 29, 196 etc. (vgl. Schießling, auch: aufgeschoßner junger Mensch. Frisch 2, 179b, s. auch Schößling). Zsstzg. (s. Schoß 2), z. B.: Der Polyp schießt Ab-Sch–e wie die Pflanze. H. Ph. 3, 116 etc.; Auf-Sch–e, von Pflanzen. Döbel 3, 18b; 182a etc.; von jungen, heranwachsenden Pers. G. 15, 283; Schweinichen 1, 48; V. Sh. 1, 375 etc.; von Emporkömmlingen. Klinger 11, 239; Tieck NKr. 2, 459 (Empor-Sch. Lärm 1, 3) etc.; Stauden, wo viele Aus- Sch–e dran sind. Döbel 3, 180a;- 183b; G. 7, 359 etc.; Brich einer Pflanze das Herz aus! sie mag .. treiben unzählige Neben-Sch–e .., der stolze königliche Wuchs des ersten Schusses ist dahin. G. 9, 284; Ein Kind der Sünde .., ein heimlicher Neben-Sch. Kühne Fr. 203 etc.; Das italiänische .. Schauspiel ist ein ausgearteter Spät-Sch. des antiken. Gervinus Lit. 3, 71; Wasser-Sch. IP. 3, 110; 21, 76; Weiden-Sch. G. 9, 45 etc.
~ner: s. Geschoß 4.