Geschöpf
Geschöpf, n., –(e)s; –e; –chen, lein; -:
(s. Schaff, Anm.) ein geschaffnes Wesen: Man nennt eine jede Substanz, die aus Nichts hervorgebracht ist, ein G. phRel. 166 etc.;
1) s. Kreatur 1: Dem G. mehr denn dem Schöpfer. 1, 25; Daß die Kunst das Schaffen, nicht die G–e der Natur nachahmt. 1, 330; Sein [Gottes] G. die Welt. 262 etc., in ältrer Form: Die Natur, die mit den „geschöpfften“ ihren Scherz hat. 121; Sind wir Schöpfer oder Geschöpfde? 2, 207; 205 etc. —
2) (s. 1) G–e der Einbildungskraft, Phantasie etc.; Das Wunder ist des Augenblicks G. 13, 319 etc.; Sein [des Geliebten] Geschenk allein | ist dieses neue Leben, das ich lebe. | Er hat ein Recht an sein G. 350a. —
3) bes.: lebendes G., nam. Pers., z. B. in prägnanter Gegenüberstellung: Kunst ist die rechte Hand der Natur. Diese hat nur G–e, jene hat Menschen gemacht. 160a etc., ferner: Wenn’s so ein paar G–chen drum zu thun ist, sich zu haben [heirathen]. 34, 228; Diese kleine G–lein [Kinder]. Merck 1, 175 etc., zumal oft = Frauenzimmer: Das kleine G. 20, 72; Das kluge 16, 299; So ein G–chen zu verführen. 11, 113; 28, 60 etc. und so auch (s. Kind, Anm.; Magd 3c): Die Liebe zu einem G–e, welche etc. B. 39b etc. —
4) (s. Kreatur 4) Die meisten Officiere waren seine G–e. 919b; 408b etc. — Zsstzg. z. B.: Alltags-G.! F. 3, 146; Wilde Berg- und Forst-G–e, von Jagd lebend. 31, 163; Dieses Mädchen ist kein Dutzend-G. N. 1, 242; Erd-G–e. Sonnt. 338 (ähnl.: Staub-G.); Damals erschuf er euch Seraphime, | Gei- ster-G–e. M.; Die Gedichte [Homers] als einem einzigen höhern Dichtersinne entquollene Gottes-G–e vorzustellen. 33, 50; Unglückliches Halb-G. [Hämmling]. Meer-G–e. Gsch. 263; 355 etc. (Ggstz.: Süßwasser-, Land-G. etc.); Diese Pflanze ist ein Miß- G. 4, 200 (s. mißschaffen); Er stirbt in dem Augenblicke der Geburt, wie ein anderes Miß-G. 7, 226 (s. Mißgeburt); Tr. 26; Den Dichter, der uns dgl. Miß- G–e für Menschen verkaufen will. 7, 136; Sh. 1, 239; Ein moralisches Miß-G. 5, 193; 7, 72; Das Miß-G. eines geschwächten Gehirns. 26, 69 etc.; Indem wir unsere Mit-G–e lieben. Br. 1, 300; Ph. 3, 97; 177b etc., auch: Neben-G.; Die didaktische .. Poesie ist .. ein Mittel-G. zw. Poesie und Rhetorik. 32, 206; 29, 397; Der Mensch ist ein Mittel-G. unter den Thieren der Erde. Ph. 3, 87 etc.; Die Tags-G–e schläfrig niederkauern. Makb. 3, 2; Mischlinge von Mensch und Thier-G–en. Rom. 8; Wasser-G–e, welche .. sich in die Pflanzen- und Steinschöpfung verlieren. Ph. 3, 86; Ein Wunder-G., der Proteus anguinus [Olm]. 27, 320 etc. — 2) (mundartl.) Ab-G., das abgeschöpfte Fett etc.
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