Faksimile 0173 | Seite 995
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Schnupf Schnupfe Schnupfeln Schnupfen schnupfenhaft Schnupfig
Schnúpf, m., –(e)s; 0:
(schwzr.) Schnupftaback. (Gotthelf 5, 178; U. 2, 271) etc., s. Stalder 2, 345.
~e: s. Schnupfen I 1; Schnuppe 4. ~eln: s. schnüffeln 2. ~en: I. m., –s; uv.; -:
Nasenkatarrh (s. Pfnüsel): Den Sch. haben, bekommen; Mit dem Sch. behaftet sein. W. Att. 3, 1, 81; Schwärmerei steckt wie der Sch. an. W. 3, 14; In Sch. schwimmen. Lichtwer 124; Der von dem ewigen Schnuffeln einen perpetuierlichen Stock-Sch. davongetragen. Vogt Oc. 2, 237, einen stockenden, der nicht in Fluß istetc. Ubertr., s. riechen 3: L. 10, 188 etc., vgl.: Wenn ein Zeitalter der Geisteskatarrh, Schnupfe . . überfällt. H. Ph. 10, 243, vgl. Influenz und in Bezug auf die Form: Schnuppen. Luther 1, 52a; SW. 64, 162; Bekam ein Schnuppe. Mathestus Lthr. 184a; Die Schnuppe. Frisch; Die (Nas-)Schnaupen. ebd. und sehr häufig: Schnuppen, m., z. B. G. 7, 213; Gotter 1, 197; 290; H. Merck 2, 13; Luther 5, 303a; 8, 6b; 211b; 250a; JvMüller 13, 282; Platen 3, 169; Tieck NK. 4, 31; W. 3, 186; HB. 1, 31; Merck 2, 117; 133 etc.; 95 (Mz.) etc. II. tr.; intr. (haben): 1) Etwas mit der Luft in die Nase hinaufziehn, z. B. den Nasenschleim und nam. Schnupftaback: Taback (G. 17, 38), Spaniol etc. sch.; viel, stark sch.; Der Schnupfer. Haler 113 etc. = Tabackschnupfer. 2) (s. 1) mundartl.: schluchzen, s. Stalder 2, 345 (schnobseln 343), auch: schnüpfen. Gotthelf Sch. 302; 321; G. 344 etc.; schnopfen. U. 1, 225 etc., vgl. schnucken. 3) Etwas schnupft Einem in oder vor die Nase (s. d. 1r), schnupft ihm auf; verschnupft ihn, macht ihn betreten und unwillig. 4) (s. 3) Bergb.: Die Zeche schnupft (oder schnuppt. Jablonsky 1016b), lässt in ihrer Ergiebigkeit plötzlich nach. Zstzg. z. B.: Āūf-:
1) [1]
a) schnupfend in die Höhe ziehn, vgl. emn-sch., auch ohne Obj.: Ein paarmal a. Ruppius GG. 66.
b) schnupfend aufbrauchen (ver-sch.). 2) [3] auch persönl.: So zürn’ ich oft und schnupf bald auf. Ayrer 37b, vgl. subst. Hw.: Der Schnupfauf (s. Zsstzg. von auf) und: aufgeschnüpfig, a.: leicht zu beleidigen. Schm. (vgl. schnippisch).
Aūs-:
1) [1] Die Dose a., leeren.
2) s. ausschnucken. Eīn- [1]: Wo dieser fettige Dunst, in der Nähe eingeschnupft, den Tod nach sich gezogen. Lichtenberg 4, 527 etc. Ver-:
1) [1]
a) s. auf-sch. 1b: Viel Taback, viel Geld v.
b) Er nahm in der Verlegenheit eine Prise und verschnupfte die Anspielung. Kühne Fr. 86, half sich über die Verlegenheit wegen der Anspielung durch das Tabackschnupfen weg.
c) Die den Schwefel kaum verschnupft hatte. Holtei J. 1, 188, deren Nase den Gestank des Schwefels kaum verwunden etc.
2) Etwas, z. B. der rasche Temperaturwechsel verschnupft Einen, ver- ursacht ihm Schnupfen (franz. enrhumer), nam. im Partic.: Ich bin verschnupft (oder schnupfig); Ob nicht ihr Geruchssinn stumpf und verschnupft sei. Heine Lut. 1, 131 etc.; selten: Ich habe ihm meinen langen Degen unter die Nase gehalten, weil er verschnupft war, mit mir zu fechten. König Will. 1, 14 [nicht fechten wollte].
3) [3] Eine solche Beschuldigung verschnupfte mich nicht wenig. Bode Empf. 3, 112; Das verschnupft. Gotter Sch. 248; König Spiel. 165; Lewald Leb. 3, 27; Thümmel 1, 195; 5, 11; 31 u. o.
~enhaft, a.:
katarrhalisch (vgl. schnupfen- artig. Forser Br. 1, 834), auch: Schnupfen verursachend, verschnupfend (s. d. 2): Der sch–e Nebel. G. Zelt. 6, 195.
~ig, A.:
s. verschnupfen 2: Sch. sprechen etc., vgl.: Flüssig und schnaupig werden. Ryff Sp. 102b etc.